Sonstiges
"Einblicke" - Freundin / Studienfreundin / Schatz

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"die ersten drei Briefe aus 30 Tage - 30 Briefe"
Veröffentlicht am 27. Juni 2014, 38 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Wir schreiben heute den 24.Mai 2014 und ich trete voller Erwartung in die Gefielde von "myStorys" ein. Ich bin A.B.Schuetze. Wir kreuzen das Sternenbild "Schütze" und erkunden dessen Eigenschaften. Da wir gerade davon sprechen ... vergesst alles, was ihr über Schütze-Frauen gelesen habt. So ganz unter uns ... ihr werdet mein Wesen darin nicht entdecken. Hab ich eure Neugier erweckt? Wollt ihr mich kennen lernen? Nichts leichter ...
die ersten drei Briefe aus 30 Tage - 30 Briefe

"Einblicke" - Freundin / Studienfreundin / Schatz

Einblicke




 "30 Tage - 30 Briefe"



Ist ein Projekt bei myStorys

ins Leben gerufen von Fia_Sophia. Vielen Dank für die Anregung !





















Liebe Leser,


ein Wort vorweg sei mir erlaubt.


Nicht alles, was geschrieben steht, entspringt meiner Wirklichkeit.

Ein jeder Brief ist gewürzt mit einer Prise Humor, Fantasie und "dichterischer" Freiheit.


... und der Empfänger ... ?


Mit etwas Glück bleiben diese Briefe unter uns ;-)

Liebe Grüße von A.B.


Brief an meine Beste FReundin


























Liebe Charlie,


heute nun will ich dich auf den aktuellen Stand der Dinge bringen. Du weiß schon. All deine Ratschläge haben mich die vergangenen Wochen seit unserem letzten Treffen so was von in Beschlag genommen. Ich bin noch ganz außer Puste und fix und foxi. Aber Spaß beiseite. Ein Termin hat den Anderen gejagt. Friseur, Maniküre, Pediküre und Kosmetik haben nicht nur all meine freien Stunden gefressen, nein, auch an

meinem Geldbeutel haben sie sich gütlich getan. Wie heißt es doch? "Wer schön sein will, muss leiden." Waschen, schneiden, färben, stylen, feilen, raspeln, polieren, reinigen, cremen, massieren. Da gezupft und dort kaschiert, gepudert und geschminkt. Oh ja, ich habe gelitten und ich tu es noch immer. Gähnende Leere auf meinem ohnehin spärlichen Bankkonto.

Ich brauche sicherlich nicht zu erwähnen, dass auch das Aufpimpen meiner Garderobe sein Scherflein dazu

beigetragen hat.

Aber sei's drum.


Du hast mal wieder recht gehabt. Es genügt nicht, an seiner Karriere zu arbeiten, den Kindern eine gute Erziehung zu kommen zu lassen, den Haushalt zu schmeißen und so viel Harmonie wie nur möglich in die Familie zu bringen. Jetzt merke ich es auch. Jetzt, wo davon nichts mehr übrig ist. Dein Motto war schon immer:


"Frau muss Frau sein."

Frau muss mehr auf sich achten, mehr aus sich machen, darf sich nicht unterbuttern lassen und auf gar keinen Fall, ihr Licht unter den Scheffel stellen. Ich laufe zu Hause nicht mehr im Schlabberlook rum. Ein dezentes Make up lässt mich um zehn Jahre jünger aussehen. Meine Haare sind mit dem neuen Schnitt jetzt immer top gestylt. Dank dir kann ich sagen: "Ich habe es geschafft!" Mein Ego ist begeistert. Ich sehe toll aus und ich fühle mich auch so.

Einfach Klasse. Ich bin jetzt nicht mehr ich.

Ich bin jetzt eine Andere.

Wer auch immer, nur nicht mehr ich. Allen ist es sofort aufgefallen und sie finden es gut. Mutter ist jetzt eine Neue. Und Gunther? Er sieht es nicht. Liebe Grüße deine A.B.


Brief an eine Studien-freundin




























Liebe Moni,


es ist schon eine Ewigkeit her. 10? Nein eher 15 Jahre. Damals, zu unserem ersten und wahrscheinlich auch einzigen Klassentreffen haben wir uns das letzte Mal gesehen. Ich kann nicht glauben, wie die Zeit vergeht. Schau uns an! Wir sind nicht mehr die unbekümmerten Studenten, die das verruchte Leben, geprägt von Feiern, Trinken, Lieben, manches Mal bis zum Äußersten ausgekostet haben. Die Stundenten, die zu Fünft in einem Zimmer gehaust, den Nachmittag verpennt, sich im

Gemeinschaftsraum 'ne langweilige Dokku reingezogen, im Studierzimmer mehr schlecht als recht gebüffelt oder sich für 'nen Fünfer pro Stunde was dazu verdient haben. Die Studenten gehören der Vergangenheit an. Wie oft sind wir am späten Vormittag, weil wir nicht aus dem Bett gefunden hatten, noch im Nachthemd durch die große Eingangshalle, vorbei an Studenten und Lehrern, die auf dem Weg in die Seminar- und Vorlesungsräume waren, gehuscht, um zu den Waschräumen und Toiletten zu gelangen. Oh man, Duschen, Toiletten, Waschräume und die Gemeinschaftsküche für alle öffentlich

zugängig. Internatsleben vor 37 Jahren eben. Warum erinnere ich mich plötzlich an das alles? Das letzte meiner Kinder ist nun endlich ausgeflogen. Da hab' ich doch beim Umräumen und Aussortieren der Schränke mein altes Fotoalbum gefunden. Die Kinder haben sich das ständig angeschaut. Sie mochten die alten Schwarz-Weiß-Fotos und wie wir ausgeschaut haben. Die Klamotten, die Frisuren. Dabei muss das Album wohl in die Kiste mit den Kinderbüchern geraten sein. Nun

sitze ich hier und bei jeder Seite, die ich umblätter, schwelge ich in Erinnerungen und trauer den "Alten Zeiten" wehmütig hinterher. Weißt du noch, wie wir uns kennengelernt haben? Es war beim "Ausscheid der besten Lehrlinge der Republik". Ich war nur mit meiner Freundin Charlie da, während ihr in ganzen Horden angetreten seid. Ich hatte mich so unwohl gefühlt, so verloren, so allein. Aber ihr wart alle ungeheuer nett. Auch am Abschlussabend, als es mich total aus den Socken gehauen hatte. Du erinnerst dich? Er hat mich geküsst!

Igitt! Da war plötzlich diese Zunge in meinem Mund! So ekelig, so glibschig! Nie, nie wieder würde ich küssen wollen! Das war ja eine ganz abartige Sache. Ihr alle konntet meine Aufregung erst gar nicht verstehen. Fast eine Jede von euch hatte einen Freund, manche waren schon verlobt. Und ich? Ich hatte mit 18 Jahren noch nicht mal einen Jungen geküsst. So war das und dann haben wir uns beim Studium wieder getroffen. Ach ja und hier. Teeparty bei den Jungs. Leider war das Verhältnis Mädchen zu Jungen 4 zu 1. Also mussten wir uns anderweitig umschauen. Oh die Cubaner.

Man konnten die küssen. Ich hatte dann doch noch Gefallen daran gefunden. Und ... ich war eine leidenschaftliche, begeisterte Küsserin. Hm. Teepartys. Wir haben pärchenweise quer auf den Betten der Jungen gelegen und uns abgeschlabbert. Tee. Ja Tee gab's zur Genüge. Wir waren alle ganz hei von dem Zeug. Die Kerls haben den Tee in der Socke aufgekocht. Der Tauchsieder, elektrische Wasserkocher kannten wir noch nicht, bestand aus zwei kleinen Kondensatorenplatten mit Drähten. Die Platten wurden ins Wasser und die Drähte die Steckdose gesteckt. Uns hätte die Bude um die Ohren fliegen können. Doch das hat uns nicht gestört.

Hauptsache das Wasser kochte schnell. Ha, Fotos, wie wir den "Mohren" gerockt haben. "Zum Mohr", die einzige Gaststätte mit Life-Musik, mit 'ner eigenen Combo. Was haben wir da geschwoft und die "alten Knacker" ausgenommen. Die Fernstudenten und die Soldaten wollten ja auch ihr Vergnügen. Tanzen, Trinken und dann tschüss. Wir wussten halt, was sich gehört. Zu mindestens wir, andere ... naja. Betty, Gina... die haben ja wirklich nichts anbrennen lassen. Hatten aber auch keinen, der zu Hause wartete. Und ich? Gott, was müssen die alle über mich

gedacht haben. "Tanzen, Trinken, Knutschen! Heute der, morgen ein anderer. Die treibt's ja ganz schön!" Aber du weißt, ich war immer züchtig, schüchtern, ängstlich, nie zu weit gegangen. Ich hätte schon gern. Hatte auch genug Fantasien. Aber: Ich war immer nur der gute Kumpel, dem man sein Herz ausschütten konnte.... So wie Daphne...Daphne, wie hieß der doch gleich mit richtigen Namen? Ich hab's vergessen, aber er hat sich auch immer bei mir ausgeheult. Man, Moni. Jetzt hab ich mich doch tatsächlich in meinen Erinnerungen verloren. Die Zeiten kehren nicht zurück.

Schade, aber ich vermisse sie. Einzig was uns zu tun möglich ist, nochmals ein Klassentreffen zu veranstalten. Zu wem von der alten Truppe hast du noch Kontakt? Wie wäre es denn mit einer Rund-Mail? Lass mal wieder von Dir hören


deine A.B.

Brief an meinen Schatz

























Hallo Schatz,


du bist der Größe, das Beste, das Wertvollste, was ich ich besitze. Ich weiß, ich behandelte dich nicht so und es tut mir leid. Du musstest das letzte Jahr, vor aller Augen verborgen, dein Dasein in der Rumpelkammer fristen. Aber die Zeiten sind jetzt vorbei. Als ich die Kiste mit den Kinderbüchern sortiert hatte, fasste ich den Entschluss: Aus! Vorbei! Es muss jetzt getan werden. Also war Bastian mit dem Auto vorgefahren und so hatte ich Gunther genötigt, mit mir den Baumarkt nach

dringend benötigten Baumaterial zu durchstöbern. Ich wusste genau, was ich brauchte. Die Vorstellung, wie dein neues zu Hause einmal werden sollte, hatte ich schon lange im Kopf. Aber die Umsetzung! Sicher, auch in dir schlummert diverses Wissen über derlei Dinge. Aber sie waren mir derzeitig leider nicht zugänglich. Auch ließ der Tatendrang Gunthers zu wünschen übrig. Doch keine Sorge. Dann, dann endlich ging es los. Ich hatte mich für dich durchgesetzt. Nun waren sie hier. Bretter, Regale, Schrauben, Winkel und viel, sehr viel

Handwerkszeug schmückten das zukünftiges Bibliothekszimmer. Schatz, du hast richtig gehört. Du solltest ein eigenes Zimmer bekommen. Keins der Bücher sollte mehr darum kämpfen müssen, in der ersten Reihe im Regal zu stehen. Jedem war eins der damals raren vorderen Plätze bestimmt. Ich hatte extra darauf bestanden, Regale zu kaufen, die nicht zu tief sind. Du brauchtest auch keine Angst zu haben, dass nicht alle Bücher untergebracht werden könnten, weil vielleicht die Regalwand nicht lang genug wäre. Mein Trick: Unter einigen Regalen, die nicht an der Wand stehen, sollten Räder angebracht werden. So würde zum Einen

die Tür der Rumpelkammer verstellt und zum Anderen hätten wir eine Doppel-Regal-Bibliothek. Alle deine Bücher könnten dann so präsentiert werden, wie es ihnen gebührt. Für meinen Schatz ist mir gerade das Beste gut genug. Während sich die Männer exakt nach meinen Wünschen, Anweisungen und Vorstellungen bemühten die Bibliothekswand entstehen zu lassen, hatte ich mich um dich gekümmert, mein Schatz. Du hast mir gezeigt, was deine verschiedenen Kisten zu bieten hatten. Heute stehe ich nun vor dem fertigen

Werk. Meinem Gral von: Wissen, das in der obersten Reihe in Gesammelten Werken von Lexika und Nachschlagewerken seinen Platz gefunden hat. Abenteuer in den Romanen von Dumas „Die drei Musketiere“ und „Der Graf von Monte Christo“ in einer feudalen Aufmachung. Der Einband, das Material … keine Ahnung, wie Stoff und der Buchrücken ... mit Goldlettern und Goldverzierung. Sicher, euch hatte ich noch nicht gelesen. Aber die Geschichten in euch kannte ich seit meiner vorpupertären Zeit auswendig.

Ich habe sie bestimmt 100 Mal gelesen. Die Helden meiner frühen Jugend. Also nehmt es mir nicht übel. Ich kenne euch und die äußere Erscheinung ist nur für den Betrachter bestimmt. Ihr habt euch dann den Platz mit Jules Vernes geteilt. Eine Etage über euch waren dann „Harry Potter“ und Freunde eingezogen. Bücher, die ich durch meine Kinder kennen und lieben gelernt habe. Genau so „Herr der Ringe“, „Percy Jackson“ und viele andere Jugendliteratur. Fantasie und Leidenschaft für welche das Regal hinter der Bibliothekstür reserviert war. Hinter der Tür? Nicht

weil ich sie verstecken will. Auf gar keinen Fall. Aber die Einbände lassen doch wirklich manches Mal zu wünschen übrig. Ist doch keine „Großmutterliteratur“, sieht aber so aus. Nichts für ungut, Schatz. Ich liebe diese Bücher und du hast mir diese da gleich reihenweise beschert. Im wahrste Sinn des Wortes, ganze Reihen, Serien gibt’s davon. Da sind die Karpatianer, Unsterbliche die gegen Abtrünnige ihres Volkes, gegen die Vampire, gegen böse Magier und gegen menschliche Vampirjäger kämpfen mussten. Toll aussehende Männer, die vom Schicksal vorbestimmte Gefährtin finden mussten… … und dann sind da noch die „Herren

der Unterwelt“, die gegen Dämonen und Götter kämpfe mussten... … „Das Lied von Eis und Feuer“... Oh und viele andere mehr. Schatz, du weißt ja wie viele noch.


Historische Literatur, vertreten durch die Romane von Rebecca Gable über die Rosenkriege im England des 14-16Jh und die Bücher von Ken Follett.... und nicht zu Letzt die Highlands-Saga um Jamie Fraser und Claire im Schottland des 18.JH. Märchenbücher und natürlich die Kinderbücher haben auch ein Regal bekommen. Jedes Buch an seinen Platz.

Klar, manchmal liegt auch eines quer im Regal. Dann aber nur, weil es Übergröße hat. Schatz, dein Inhalt ist in Größe und Form und Farbe und und und nicht genormt. Jedes ist individuell. Koch-, Bastel-, Handarbeits- und Heimwerkerbücher stehen gleich neben sonstigen Büchern, wie „Alles um den Hund“, „Zöpfe flechten“, „Kinder schminken“ und so weiter. Ich weiß gar nicht mehr, wozu ich diese Bücher eigentlich brauchte. Aber auch die gehören zu dir, mein Schatz. Ein letztes Wort an dich, mein Schatz, sei mir noch erlaubt. Ich bin froh, dass

es dich gibt, dass du so lange ausgeharrt hast und keine Bücherwürmer an dich herangelassen hast. Ich lieb dich mein Schatz, meine gesammelten „Werke“, meine Bücher und ich verspreche, dass du dich über mangelnden Zuwachs nicht zu beklagen musst. Deine Leseratte

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Hörbuch

Über den Autor

abschuetze
Wir schreiben heute den 24.Mai 2014 und ich trete voller Erwartung in die Gefielde von "myStorys" ein.
Ich bin A.B.Schuetze.

Wir kreuzen das Sternenbild "Schütze" und erkunden dessen Eigenschaften.

Da wir gerade davon sprechen ... vergesst alles, was ihr über Schütze-Frauen gelesen habt. So ganz unter uns ... ihr werdet mein Wesen darin nicht entdecken.

Hab ich eure Neugier erweckt? Wollt ihr mich kennen lernen?

Nichts leichter als das.
Ich treibe mich meist auf myStorys ... lest meine "Bücher" ... oder auf Facebook, Google u.s.w. herum :))
Irgendwo werdet ihr mich schon finden.

LG von Antje

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Herbsttag Ein interessanter "Briefwechsel" und ich kann mich nicht entscheiden welcher Brief mir besser gefällt. Jeder von ihnen hat etwas "Besonderes". Ira
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Hallo Ira,
auch wieder da :)
Es folgennoch 27 Briefe. Briefe, in denen ich mir so alles von der Seele schreiben konnte und der Empfänger nie etwas davon zu lesen bekam.
Danke für's Lesen und deine lieben Zeilen.

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Super, liebe Antje! Ich freue mich drauf. Ira
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Super geschrieben ... herrlich zu lesen ... hat mir sehr gut gefallen.
Früher, als ich noch besser gesehen habe, habe ich ich unheimlich
gerne Briefe geschrieben. Allen haben sie gefallen, vor allem auch
meine Handschrift ... Schade, heute geht das nicht mehr - leider.
Liebe Grüße in Deinen Tag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Wieder toll geschrieben, liebe Antje ... der Brief an Deinen Schatz ist in diesem Buch mein absoluter Favorit ... vielleicht, weil ich auch immer darum kämpfe, Ordnung in meine ´Bibliothek` zu bekommen.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Gelesen hab ich sie schon ... das weiß ich, denn der an Deinen Schatz hat mich so begeistert.
Manchmal weiß ich einfach nicht ... dann bin ich wortlos. Vor Begeisterung, vor den "Ähnlichkeiten"

Du ...
ach mach einfach weiter
mit allem
LG vom Balkon
Vor langer Zeit - Antworten
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