Und wieder fährt sie ganz allein,
sie kann nicht unter Menschen sein.
Zwar geniest sie die Welt und die Natur,
doch macht sie es wieder alleine nur.
Der Lärm der Menschen ist ihr zu viel,
sie fährt umher ganz ohne Ziel.
Innere Unruhe macht sie ganz verrückt,
nach außen scheint sie nie bedrückt.
„Mir geht es gut, ich komm schon klar“,
sagt sie einem Fremden und bittet: nun fahr.
Nicht mal sie mit Freunden darüber spricht,
dass sie das Gefühl hat, ihr Herz wieder bricht.
War es denn jemals ganz geheilt,
oder haben die Schmerzen nur kurze Zeit verweilt.
Wenn die kranke Seele nicht heilen kann,
was soll sie tun und wann?
Ihr Körper hat zu viele Narben,
sie sieht wieder mal keine bunten Farben.
Sie fühlt sich nicht nur im Stich gelassen,
ihre Familie hat sie wirklich verlassen.
Die schweren Zeiten kommen immer wieder,
schlechte Gefühle, das ewige Auf und Nieder.
Ihre Freunde bewundern sie,
doch ihre Tränen sehen sie nie.
Alle sagen, sie ist so eine starke Frau,
doch sie fühlt sich nur kalt und Rauh.
Ihre Augen sind Kalt und Leer,
ihr Mund lächelt auch nicht mehr.
Trauer und das Gefühl der Sinnlosigkeit,
macht sich in ihrem Kopf wieder breit.
Sie fragt sich, werde ich je wieder lachen?
Was muss sie dafür alles machen?
Sie dachte immer eine Familie ist dafür da,
dass man nicht alleine ist,
doch heute weiß sie, dieser Gedanke ist nur Mist.
Die Tränen kullern über mein Gesicht,
wenn ich lese dieses Gedicht.
Ich kenn so gut das Gefühl der Traurigkeit,
und ich weiß der Weg ist noch weit.
Um endlich wieder aus vollem Herzen zu lachen,
mit deinen Freunden Blödsinn zu machen.
Depression ist eine Krankheit die keiner sieht,
weil niemand deinen Schmerz so fühlt.
Jetzt sitzt sie hier und lauscht den Regentropfen,
sie fühlt ihr Herz und sein Klopfen.
Keine Tränen gehören in ihr schönes Gesicht,
auch wenn sie glaubt ihr Herz gerade bricht.
© Helen Uebler 24.06.2014