Fantasy & Horror
Lichtbringer Kapitel 7

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"Lichtbringer Kapitel 7"
Veröffentlicht am 25. Juni 2014, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Lichtbringer Kapitel 7

Lichtbringer Kapitel 7

Einleitung


Das Kaiserreich von Canton, versinkt im Krieg, zwischen den rivalisierenden Armeen des Zauberfürsten Simon Belfare und den Streitkräften der Herrschenden Ordeal-Dynastie. Während beide Seiten das Land, ohne Rücksicht verbrennen, versuchen tausende von Flüchtlingen sich vor den, immer weiter um sich greifenden Kämpfen, nach Süden zu retten. Inmitten all dieser Unruhen, möchte der wandernde Schmied Leif, eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Schließlich, doch gezwungen, sich einem

der Flüchtlingstrecks anzuschließen, macht er sich auf den Weg, die Zerstörung, wie so viele, hinter sich zu lassen. Unwissend, das der Schlüssel, zum Ausgang des Krieges, bald in seinen Händen liegen wird. Und eine Welt, in der es keine richtige Seite mehr gibt, ist ein gefährliches Pflaster. Bildquelle : Kurt Bouda / pixelio.de

Kapitel 7 Verloren


„Leif, warte.“ Sie konnten noch nicht lange unterwegs sein, als Celani plötzlich anhielt. Er hatte zuerst Schwierigkeiten, den Pfad im Dunkeln zu finden, aber nachdem sich seine Augen an die tieferen Schatten unter dem Blätterdach des Waldes gewöhnt hatten, konnte er sich schnell orientieren. Sie mussten schon wieder auf halbem Weg zum Geisterbaum sein, wenn er die Entfernung richtig einschätzte. In der Dunkelheit war er den Weg selten

gegangen, also konnte er sich nicht ganz sicher sein. So oder so, im Augenblick hatten sie einen sicheren Vorsprung, den wollte er ungern aufgeben. Leif wurde langsamer und drehte sich widerwillig um. Nicht nur, dass er wegen ihr jetzt um sein Leben rannte, er wusste immer noch nicht wieso. Warum sollte Belfares Armee hinter einer einzelnen Gejarn her sein? „Was ist jetzt wieder lo…“ eigentlich hatte er zu einer schärferen Erwiderung ansetzen wollen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Der Schmied konnte den Ausdruck nackter Angst auf ihrem Gesicht erkennen. Celani hatte nicht halb so entsetzt gewirkt, wie bei

ihrer überstürzten Flucht. Irgendetwas musste passiert sein, vor dem sie noch mehr Angst hatte, als vor den Spähern. „Mein Armreif ist weg.“ Leif seufzte. Das war ihm vorhin schon aufgefallen. Aber das war es doch sicher nicht, was ihr solche Angst machte. „Glaub mir, das ist es sicher nicht Wert unser Leben zu riskieren.“ „Doch. Hör zu, ich muss zurück. Ich erwarte gar nicht, dass Du das verstehst, aber wenn sie dieses Band finden….“ „Wenn wir jetzt zurückgehen, müssten wir schon sehr viel Glück haben, das man uns nicht erwischt. Hast Du darüber mal nachgedacht?“

„Wir gehen auch nicht zurück Leif. Du hast schon genug getan. Mehr als ich… von irgendjemanden erwartet hätte.“ Sie lächelte schwach. „Das sind Soldaten, gegen die hast Du keine Chance. Geh zu Deinem Freund. Versteck Dich dort. Wenn ich Erfolg habe, sollten die Späher bald weg sein. Und wenn nicht… bist Du sie trotzdem los.“ Auf ihre Art hatte sie recht. Er hatte getan, was er konnte. Das alles ging ihn nichts an. Er sollte einfach gehen und die Sache hinter sich lassen, dachte der Schmied. Aber was dann…. Dann könnte er nie wieder in den Spiegel sehen.

„Celani, ich bin niemand, der jemanden einfach so im Stich lässt. Das habe ich noch nie und ich werde jetzt auch nicht damit anfangen. Wenn dieses Armband so wichtig ist, holen wir es. Aber wenn, dann wüsste ich gerne endlich, warum genau ich das mache.“ „Das zu erklären, würde etwas dauern….“ „In dem Fall, spar Dir die Erklärung, bis wir heil aus der Sache raus sind.“ Leif sah den Weg zurück, den sie gekommen waren. Noch war kein Lichtschimmer hinter ihnen zu sehen, aber wenn die Späher sein Haus erreichten, bevor sie wieder dort ankamen, hatten sie ein Problem.

„Weißt Du wenigstens, ungefähr wo du den Reif verloren hast? Wir werden keine Zeit zum Suchen haben.“ „Vor dem Haus hatte ich ihn noch, also… kann ich ihn nur verloren haben, als ich nach drinnen bin um dich zu wecken.“ Leif trat geduckt unter den Bäumen hervor. Unten im Dorf konnte er nach wie vor die Späher sehen, die zwischen den Häusern hin und her liefen. Den Göttern sei Dank, dass die sich offenbar Zeit ließen. Er zählte insgesamt sieben Männer in Kettenhemden, die mittlerweile Fackeln entzündet hatten. Dazwischen liefen mehrere aufgeschreckte Dorfbewohner,

die noch nicht verstanden, was überhaupt los war. Wenigstens lassen die Soldaten sie scheinbar in Ruhe, dachte der Schmied erleichtert. Aber wo war der Zauberer? Er suchte das ganze Dorf, soweit er es einsehen konnte nach der Gestalt in der türkisfarbenen Robe ab, fand sie aber nicht. Vielleicht war der Mann grade in einem der Häuser oder man hatte ihn aus Sicherheitsgründen zurückgeschickt. Magier waren in einem Krieg zu wertvoll, um sie sinnlos einer Gefahr auszusetzen. Zumindest würde das bedeuten, dass sie ein Problem weniger hatten.

„Wie sieht es aus?“ Celani tauchte neben ihm aus der Dunkelheit auf. „Ich glaube, wir können es wagen.“, meinte er. „Wenn wir es bis zur Tür schaffen, gehst Du rein und suchst den Armreif. Ich bleibe unter dem Dach und passe auf, das sich niemand nähert.“ „Klingt nach einem Plan.“ Die Gejarn wollte schon aufstehen, aber Leif hielt sie kurz zurück. „Und wenn jemand kommt, gebe ich dir Bescheid. Dann müssen wir weg. Verstanden?“ Sie nickte. Leif gab ihr ein Zeichen, dann rannte er das kurze Stück weg hinab und

verschwand in der schützenden Dunkelheit unter dem Dach. Ein rascher Blick zurück ins Dorf zeigte ihm, das dort immer noch alle beschäftigt waren. Celani folgte ihm wenige Augenblicke später. Der Schmied atmete ein paar Mal tief durch. Gut, das hatte schon einmal funktioniert. Rasch öffnete er die Tür und ließ die Gejarn an sich vorbei ins Hausinnere. „Sieh nach, ob du es findest.“, flüsterte er gedämpft, bevor er auf seinem Posten am Rand des Daches zurückkehrte. Die sieben Späher waren immer noch damit beschäftigt, die Häuser am Fluss zu durchsuchen. Die

Schmiede war aus dem Dorf nicht direkt einsehbar, solange ihn also niemand verriet, waren sie wohl noch sicher. Und die Dörfler würden die Soldaten sicher nicht mit der Nase darauf stoßen, dass sie ein Gebäude übersahen. Aber ewig würde sie das nicht schützen. In was war er da nur rein geraten? , fragte er sich nun schon zum wiederholten Mal. Leif hatte nicht gedacht, noch einmal in eine Situation zu kommen, wo er derart um sein Leben fürchten musste. Er wusste ja nicht mal, ob er das Richtige tat, dachte der Schmied. Celani konnte genauso gut diejenige sein, die ihm einen Dolchstoß verpasste, sobald er nicht mehr nützlich

war. Und diese Soldaten da unten sie mit Recht jagen. Er musste seinem Gefühl vertrauen. Die Gejarn hatte Angst, wahnsinnige Angst sogar, selbst wenn sie offenbar versuchte, das zu verbergen. Und er würde niemanden ausliefern, der ihm sein Leben anvertraute, nicht mal, wenn er sich sicher wäre. Leif beobachte weiter die Männer im Dorf, während er darauf wartete, das Celani wieder auftauchte. Hoffentlich fand sie den verdammten Armreif schnell. Der Mond neigte sich mittlerweile schon wieder dem Horizont zu. Noch ein paar Stunden, dann würde es wieder hell sein. Und dann musste den Spähern die Schmiede am Ortsrand

auffallen. Sieben mit Schwertern und Luntengewehren bewaffnete Männer hatte er nichts entgegenzusetzen. Trotzdem zog er den Hammer aus der Gürtelschlaufe. Der Griff war zu kurz, als das das Ganze eine gute Waffe abgegeben hätte. Zumindest nicht, wenn sein Gegner mit einem Schwert bewaffnet wäre. Er musste zu nah an diesen heran. Wo blieb Celani? Er drehte sich rasch zur Tür um. Einen Augenblick verstand er nicht, was er sah. Bevor sich seine Augen an die Dunkelheit unter dem Dach gewöhnt hatten, entzündete sich/ urplötzlich die Luft vor ihm und tauchte alles in

grelles, flackerndes Licht. Es war reiner Instinkt, der Leif das Leben rettete. Er warf sich zu Boden, ohne darauf zu achten, wo er landen würde. Im nächsten Moment schoss die Feuerwolke auch schon über ihn hinweg. Leif schlug mit dem Kopf gegen eine der tragenden Säulen des Vordachs, während die Flammen in der Luft zu Funken zerstoben. Der Aufprall war heftiger, als er gedacht hätte und ließ ihn benommen liegen bleiben. Blut tropfte ihm aus einer Platzwunde an der Stirn ins Gesicht. Eine Gestalt trat unter dem Dach hervor ins blasse Mondlicht. Dem Schmied gefror das Blut in den Andern.

Dem Mann fiel eine türkisfarbene Robe um den mageren Körper. Seine Haare waren völlig ergraut, obwohl er noch jung wirkte. Das in Gold gehaltene Wappen eines Blutstropfens prangte auf seiner Schulter. Das Symbol des Sangius-Ordens, Simon Belfares persönlicher Magier-Gilde…. Das Blut des alten Volkes in ihren Adern für alle Welt zur Schau getragen. War es Arroganz oder Selbstsicherheit, die es verkörpern sollte? Erneut flackerte Licht in seinen Händen auf. Energie kontrolliert allein durch den Willen des Zauberers. Das magische Leuchten zeichnete deutliche Schatten und Konturen in der kleinen Schmiede.

Wenigstens, dachte Leif, wusste er jetzt, wohin der Magier eben verschwunden war. Der Zauberer trat vor und schien Leif erst jetzt richtig wahrzunehmen. „Ihr seid nicht, was wir suchen.“, murmelte er mehr zu sich selbst, als zu irgendjemand Bestimmten. „Ihr habt scheinbar Glück. Steht auf und seht zu, das Ihr im Haus blei…“ der Blick des Magiers blieb auf Leifs Stirn hängen. Die Tätowierung auf seiner Schläfe war trotz des Bluts in dem magisch erzeugten Licht gut zu erkennen. „Ihr… Ihr seid…“ das Licht um die Hände des Mannes schlug in Feuer um,

aber er kam nie dazu, den Satz zu beenden. Leif nutzte den kurzen Moment der Verwirrung aus, um aufzuspringen, den Hammer mit beiden Händen gefasst, und schlug mit aller Kraft zu. Der stählerne Kopf traf den Mann direkt am Schädel und der Schmied konnte das hässliche Geräusch hören, mit dem sich die Knochen verschoben die schließlich brachen. Der Zauberer sackte ohne einen Laut in sich zusammen. Das magische Licht in seinen Händen erlosch schlagartig. Leif lehnte sich schwer atmend gegen die Hauswand, während er zu dem Toten herabsah. Jetzt war er nach all den Jahren also doch wieder zum Töten

gezwungen gewesen. Und er hatte den letzten Blick in den Augen des jungen Hexers gesehen. Das Wissen darum, das er sterben würde. Und Leif spürte nichts. Nicht das Geringste. Kein Bedauern, keine Reue…. Also war er immer noch derselbe, dachte der entfernte Teil seines Verstandes, der grade noch dazu in der Lage war. Mit einer Hand strich er sich rasch die Haare wieder glatt. Wer hätte gedacht, dass sein ewiger Makel ihm mal etwas nützen würde. Aber er hätte mit dem Mann vielleicht reden können, wenn er es nicht gesehen hätte…. Leif wusste nicht, wie lange er so dastand, aber irgendwann stürzte Celani

wieder aus dem Haus, einen silbrig schimmernden Gegenstand in der Hand. „Ich habs.“, rief sie, „Das hat länger gedauert als gedacht. Verzeih…“ die Gejarn wäre beinahe über den erschlagenen Zauberer gestolpert. „Vorsicht.“ „Du hast… Du hast einen Magier getötet?“ „Nur weil ich ihn überrascht habe.“ , erwiderte er sofort. Und das stimmte auch. Oder vielleicht hatte der Mann sich eher selbst überrascht. Er hatte wohl mit allem gerechnet, nur nicht damit, jemanden wie Leif hier zu finden. Einmal, vor langer Zeit hätte er es auch mit einem Hexer aufgenommen. Aber

nicht mehr. Seltsam… er hatte gehofft, das meiste davon inzwischen vergessen zu haben. „Hast Du den Armreif?“ Sie nickte. „Dann sollten wir machen, dass wir hier wegkommen. Den Magier wird bestimmt bald jemand vermissen.“ Nur woher hatte dieser gewusst, wo er sie finden konnte? Die übrigen Späher waren immer noch im Dorf beschäftigt…. Ohne dass sie jemand bemerkte, verschwanden sie erneut im Wald. Diesmal rannten sie nicht, sondern liefen nur schweigend nebeneinander her. Leif war auch nicht danach zu Mute,

durch einen stockdunklen Wald zu hetzten. Seinen Gedanken wirbelten noch immer durcheinander, zusammen mit einem leichten Schwindelgefühl. Er hatte seinen Frieden gehabt bis vor knapp einen Tag. Frieden, der jetzt/ endgültig dahin war. Schwerfällig lehnte er sich an einem Baum und wartete, bis der kurze Anfall von Übelkeit vorbei war. Celani schien zu merken, dass es ihm nicht besonders ging. „Du blutest.“ „Das ist nichts.“, wehrte er die Gejarn ab. Er hatte schon deutlich Schlimmeres überlebt. Auf der anderen Seite… er hatte auch schon Leute an scheinbar harmlosen Kopfverletzungen

sterben sehen. Sterben wäre grade perfekt, dachte er. Vorbei war jetzt sowieso alles. Er hatte einen Magier getötet. Schlimmer noch: Er hatte einen Magier getötet, der zu Simon Belfares Armee gehörte. Das würde kein Heerführer hinnehmen. Man würde herausfinden wollen, wer den Mann getötet hatte… Und wenn irgendjemand in Simons Heer bis drei zählen konnte, würden sie ziemlich schnell auf einen gewissen Dorfschmied kommen. Leif sah erst auf, als sich ein Stoffstreifen auf seine Stirn legte. „Sicher, das ist nichts.“, meinte Celani spöttisch. „Aber wenn du mir auf

halbem Weg umfällst, bringt mir das leider auch nichts.“ Leif schüttelte den Kopf, was nicht grade dazu beitrug, das Schwindelgefühl zu lindern, bevor sie ihren Weg fortsetzten. Hoffentlich erreichten sie Westfall bald. Dann konnte er sich überlegen, wie er aus der Sache wieder rauskam. „Also eines weiß ich jetzt, aus der Stadt kannst du nach allem was du mir erzählt hast, schon mal nicht sein.“ Und er würde besser noch ein paar mehr Antworten bekommen, wenn sie das hier Überlebten….


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Crawley Hm, da fragt man sich doch einmal mehr, was es mit dieser Tätowierung auf sich hat, was natürlich dazu beiträgt, dass es weiter spannend bleibt.

LG
Crawley
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EagleWriter Wird nicht mehr zu lange ein Geheimnis bleiben. Wobei man glaube ich vielleicht schon drauf kommen könnte.
lg
E:W
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