Gedichte
Blaue Idee ohne Rührei

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"Blaue Idee ohne Rührei"
Veröffentlicht am 21. Juni 2014, 8 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Nach längerer Zeit bin ich wieder hier. Das Leben ist ein Arschloch? Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen. Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.
Blaue Idee ohne Rührei

Blaue Idee ohne Rührei

Blaue Idee ohne Rührei "Unten im Keller liegt ein Typ. Der scheint im Arsch zu sein. Ich meine so richtig. Platt. Finito." Karl stand vor mir und war so stoned wie immer. Stoned war sein Zweitname. Einen Erstnamen hatte er eigentlich nicht. Irgendwie hatte keiner einen Namen. Die Gesichter kamen und gingen. Picklige Gesichter mit faulen Zähnen, Gesichter mit roten dicken Nasen, Gesichter mit

dunklen Rändern unter den Augen. Gesichter ohne Lachen, ohne Grinsen. Gesichter, die nie weinten. Apathische Dreckslöcher. Ich zählte die Gesichter nicht mehr. Sie starrten mich an und erbettelteten sich eine kleine Regung. Anteilnahme. Sie wollten mein Mitgefühl, meine ganze Bereitschaft sie wahr zu nehmen. Ich sah mein Gesicht oft im Spiegel an und bemerkte, dass es sich

anpasste. Es wurde alt und wehleidig. Mitteilungsbedürftiger als der Dreck von der Strasse. Ich sehnte mich nach Reflexion. Vielleicht nach einer Frau. Aber die Frauen waren auch nur Gesichter. Gesichter mit Ärschen und Brüsten. Angemalte Gesichter, die sich hinter Farben der Liebe versteckten. Dreckige Gesichter ohne Liebreiz. Es ist das Leben, das uns prägt. Nicht mehr und nicht

weniger. Und das Leben grinst. Es lacht dich aus und gibt dir einen Arschtritt. Es verpisst sich, wenn du es um Hilfe fragst. Autonomes Scheiß-Leben. "Was ist denn jetzt mit dem Typ im Keller?" Karl wurde nervös und fingerte an seinem T-Shirt rum. "Keine Ahnung, Karl. Interessiert mich nicht. Nicht meine Sache, verstehst

du. Nicht meine Sache." Ich ließ ihn stehen und ging zu Murat, dem Dönermann. Murat sah mir ins Gesicht und reagierte nicht. Zwei Menschen im Abseits. Keiner traut dem anderen über den Weg. Zurecht. Gottverdammt zurecht. "Einen Döner, scharf." Murat drehte sich um und tat das was er tun musste. Es war August

1983 und die Sonne hatte eine Fresse zum reinschlagen.

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Lyders
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.

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