Gedichtesammlung
nach Wortvorgaben aus dem Jahr 2012,
Teil 2
© fleur 2014
Mancher findet es ja langweilig, nach Wortvorgabe zu schreiben ...
Ich nicht, im Gegenteil!
Einseitige Liebe
Bescheidenheit
verkommt
zur Selbstaufgabe,
wir stecken ein -
und immer mehr
zurück.
Um einen Tropfen
Glück zu trinken,
fließen literweise
Tränen,
die Hoffnung -
längst gestorben
und der
Schoß
bleibt leer
Fluss des Lebens
Auf dem Strom des Lebens
schwimmt unser Boot dahin
Wo finde ich mein Ufer
wo meines Daseins Sinn?
Will manchmal gern auch fliegen
bin voller Zuversicht
doch dann erscheinen Fragen
und Antwort gibt es nicht
Der Fluss strömt hin ins Delta -
Weggabelung zum Meer
und welchen Zweig wir nehmen
Entscheidung fällt oft schwer
Wir schärfen unsere Sinne
doch wird in mancher
Nacht
das Boot im tiefen Nebel
am Ufer festgemacht…
Am Ende kommt doch alles
so wie es kommen muss
es trägt uns von der Quelle
zur Ewigkeit - der Fluss
Am Ufer jeder Nacht
Nicht nur
die Begierde deiner Lenden
habe ich
gewollt
im Augenblick der Erkenntnis
meines Herzens
Das Glück des Sternenhimmels
wollte ich
aus deinen Augen
trinken -
am Ufer jeder Nacht …
Nach dem Streit
Unmerklich hat der Abend übertreten
die Grenze hin zur bodenlosen Nacht
der Tag mit seinem bitterkalten
Schweigen
hat trostlos und bekümmert ihn gemacht
Hinterm Fenster sieht er einen Schimmer
von flackernd Kerzenlicht - so warm
noch ist die Haustür nicht verschlossen …
Er nimmt sie wortlos redend in den Arm
Im Gewahrsam der Lust
Im Gewahrsam
übermächtger Lüste
da schmolz ich hin
so federleicht
dem Drogenrausche
gleich
vergoss zwei Tränen noch
für deine zarten Brüste
und doch verlor sich
ihr Gewicht
in meiner Hand...
Ich nahm das Todesurteil
von der Fremden über mir
und folgte willig ihr -
im Glück ersterbend -
ins Himmelreich …
Durchtrennt
Im grauen Strudel
deiner Herbstgedanken
voll Vorurteil
und Selbstbespiegelung
gerichtet auf die Mitte
eigenen Erlebens
nahmst du nicht wahr
die bunten Blüten im Asphalt
Durchtrenntest
mit der Schere
deiner Worte
der Freundschaft
allerletztes Band
Gnadenlos
In den frostigen Tagen
der inneren Einsamkeit,
als hungrige Krähen vergeblich
der Katze ihr Futter abjagten,
und sich mit dem Zerstückeln
des Schweigens
begnügen mussten,
als der Frühling noch tief
unterm Schnee schlummerte,
war ich längst schon -
aus dem umwölkten Sorgental
der schwarzen Kieselsteine -
an das gnadenlose Zeitglas
verraten worden….
Ahnungsvoll ...
Im Grau des Morgenahnens
verschenkt der Nachthimmel
das Licht seiner Sterne
Mit Tropfen von Salz vermischt
rinnt es dem nahenden Tag
durch die zittrigen Finger
ohne ihm zu entkommen ….
Auf dem Schwarzmarkt der Gefühle
Auf dem Schwarzmarkt der Gefühle
ist die Lüge grell geschminkt,
werden - mit der Sehnsucht spielend -
Illusionen hingeschenkt,
zahlt Wahrhaftigkeit mit Herzblut,
wenn sie weinend Wunden leckt,
trägt die Seele viele Narben,
hat die Hoffnung Konjunktur,
bis der letzte aller Träume
tot am Regenbogen hängt.
ungeschminkt
du musst das sonnenlicht
noch lang nicht scheuen
dich nicht verbringen
in den untergrund
sei nicht verängstigt
über die geburt
der supernova
lass deine worte fallen
ungeschminkt
vom mund ….