1. Kapitel
Schreie, überall um mich herum... Sie verwirren meine Gedanken, lähmen meine Flucht! Plötzlich stehe ich mitten in einem tiefen Wald. Es ist Nacht geworden und die Dunkelheit verhieß nichts Gutes! Doch war da keine Angst in mir, was mich sehr irritierte und ich versuchte, daraus schlau zu werden.
Dann...plötzlich, schien es mir als würde ich beobachtet werden und instinktiv drehte ich mich blitzschnell um. Nichts! Da war Nichts, außer der Wald und die endlose Dunkelheit... Und diese unheimliche Stille!
Eine solche Stille, die einem das Blut
in den Adern gefrieren ließ!
Aber dennoch, ich hatte keine Angst...so, als ob Etwas oder Jemand über mich wachen würde...
Zum ersten Mal fühlte ich mich beschützt und geborgen
...eben einfach geliebt!
2. Kapitel
03:00 Nachts in einem Mädcheninternat.
Fast alles schlief tief und fest in dieser großen, seid 1842 bestehenden, Burg-
festung.
Doch Xandra konnte nicht mehr schlafen, denn sie hatte wieder diesen Traum. Diesen einen Traum, der Xandra seid ihrer Kindheit verfolgt und sie nicht loslässt!
Das letzte Mal, als Xandra diesen Traum hatte, musste sie sich von ihren Eltern verabschieden. Was ihr nicht sehr schwer fiel. Xandra's Eltern waren eiskalte Geschäftsleute und nur auf den Erfolg fixiert. Als Xandra vier Jahre alt
wurde, da schenkten sie ihr einen Taschenrechner. Ihre Eltern bestimmten alles in Xandra's Leben. Sogar die Freunde wurden von Ihnen ausgesucht. Erfolgreiche Eltern sollten sie natürlich haben, denn es wurde nichts dem Zufall überlassen!
Aber es machte Xandra zusehenst unglücklicher und mit zehn Jahren beschloß sie, ihr wahres Ich zu verbergen!
"Bis es einen Menschen geben wird, der mein wahres Ich erkennt und so, mit Mir auf Ewig verbunden ist!" schwor sich Xandra.
3. Kapitel
Doch sieben Jahre später, hatte dieser Schwur bei Xandra keine guten Spuren hinterlassen. Ihre Haltung anderen gegenüber war so gleichgültig geworden und in ihren Augen konnte man mittlerweile, eine Art "eises Kälte" erkennen!
Aber meistens war Xandra gedanklich abwesend, egal was die anderen Mädchen auch anstellten. Und sie versuchten alles Mögliche, um Xandra aus der Reserve zu locken. Doch nichts schien zu helfen und sogar die Lehrkräfte waren machtlos. Es kamen Psychologen und Psychoanalytiker, aber
auch die schienen ratlos. Man behauptete, dass es wahrscheinlich ein extremer "Auswuchs" oder eine "Phase" der Pupertät sei und dass dies in spätestens ein/zwei Jahren wieder vorbei wäre.
Doch niemand glaubte dem so recht!
Denn in Xandra's Augen, lag ein ewiger Schleier aus Wut; Hass; Entäuschung und Hoffnungslosigkeit!
4. Kapitel
"Wieder dieser Traum!", dachte Xandra.
"Aber dieses Mal konnte ich genau spüren, dass ich nicht allein war und deshalb auch keine Angst zu haben brauchte!"
Xandra wusste nicht, ob sie sich freuen oder in Acht nehmen sollte. Da der Traum mehr Fragen aufwarf, als beantwortet, ließ Xandra ihren Verstand für Heute ruhn und schlief nach wenigen Minuten wieder ein.
Um Punkt 08:00 morgens, schickte die Sonne ihre Strahlen durch die Fenster der Mädchen. Man hörte sie daraufhin
fröhlich rufen:
"Schwimmen! Wir wollen schwimmen!"
Doch Xandra mochte die Sonne nicht und sie hasste es, mit den anderen schwimmen zu müssen. Da schien es, als hätte Jemand ihre Gedanken "gehört" und im selben Augenblick, schoben sich dicke Gewitterwolken vor die Sonne!
"Was zum..." Xandra konnte es nicht glauben und doch flüsterte sie:
"Danke!"
5. Kapitel
Das Mädcheninternat war auf einem Ausflug, jedoch ohne Xandra!
Denn sie hatte am Abend zuvor, einem anderen Mädchen wegen eines Streites, den Arm gebrochen. Deshalb durfte sie auch nicht mit! Doch das schien Xandra nicht im Geringsten zu stören. Sie war sogar froh gewesen, denn entlich konnte sie die Ruhe genießen. Und bis auf ein paar Vögel, vernahm man nur Stille!
Xandra glaubte nur, sie wäre alleine...doch sie war es nicht!
Nach einer gefühlten Ewigkeit, stieg
Xandra aus dem Bett. Wie spät es wohl war? Die Sonne schien zwar, wurde aber immer wieder von Wolken verdeckt. Im großen Flur entdeckte sie eine Uhr und es war bereits viertel nach Drei. Plötzlich fiel ihr etwas merkwürdiges auf. Die Tür zur Großküche stand ein wenig auf, so dass man auf die Kochfläche schauen konnte und dort lag ein roter Zettel! Xandra's Herz begann zu klopfen, doch die Neugier war stärker. Somit ging sie langsam in die Küche und auf den roten Zettel zu.
Da las sie ihren Namen und was dort noch stand:
XANDRA
DU KENNST MICH NICHT,
ABER ICH KENNE DICH!
SCHON SO LANGE...
ICH WEIß, WER DU BIST!
WIE DU FÜHLST...
WAS DU DENKST...
ICH WAR AUF DER SUCHE NACH DIR
...SOGAR IN DEINEN
TRÄUMEN...
UND NUN HABE ICH DICH
...GEFUNDEN!
Und plötzlich bemerkte Xandra, dass Jemand hinter ihr stand...
Und dieses Gefühl, keine Angst haben zu müssen...schien ihr so vertraut...
wie aus ihrem Traum...