Fantasy & Horror
Lichtbringer Kapitel 1

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"Lichtbringer Kapitel 1"
Veröffentlicht am 19. Juni 2014, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Lichtbringer Kapitel 1

Lichtbringer Kapitel 1

Einleitung



Das Kaiserreich von Canton, versinkt im Krieg, zwischen den rivalisierenden Armeen des Zauberfürsten Simon Belfare und den Streitkräften der Herrschenden Ordeal-Dynastie. Während beide Seiten das Land, ohne Rücksicht verbrennen, versuchen tausende von Flüchtlingen sich vor den, immer weiter um sich greifenden Kämpfen, nach Süden zu retten. Inmitten all dieser Unruhen, möchte der wandernde Schmied Leif, eigentlich nur in Ruhe gelassen werden.

Schließlich, doch gezwungen, sich einem der Flüchtlingstrecks anzuschließen, macht er sich auf den Weg, die Zerstörung, wie so viele, hinter sich zu lassen. Unwissend, das der Schlüssel, zum Ausgang des Krieges, bald in seinen Händen liegen wird. Und eine Welt, in der es keine richtige Seite mehr gibt, ist ein gefährliches Pflaster. Bildquelle : Kurt Bouda / pixelio.de

Kapitel 1 Der Schmied

Leif wischte sich den Schweiß von der Stirn, bevor er sich die schweren Schmiedehandschuhe überstreifte. Unter den schweißglänzenden Locken kam kurz eine Tätowierung auf seiner linken Schläfe zum Vorschein, bevor er die Haare wieder darüber kämmte. Die kleine Schmiede, die er betrat, lag offen unter einem von mehreren Säulen/ getragenen Holzdach. Im Winter wurde der Ort trotzdem dank der Schmiedefeuer nicht kalt und jetzt im Sommer war es der reinste Segen an der

frischen Luft arbeiten zu können. Nicht wie in den großen Armee- oder Manufaktur-Schmieden in den Städten, wo sich ein Dutzend/ Arbeiter in den stickigen Hallen zusammendrängen konnten. Wie immer begrüßte ihn der vertraute, kaum wahrnehmbare Geruch brennender Kohlen, während er sich eine lederne Schürze überwarf und an die Esse trat und beinahe über die davor aufgestapelten Kohlensäcke stolperte. Leif musste sich oft genug anhören, wie dumm es sei, das Brennmaterial so nah am Feuer aufzubewahren, aber verdammt, was wussten die schon… und er wollte das Zeug sicher nicht bei sich

im Haus aufstapeln. Er tat, was er für richtig hielt und die anderen Dörfler wussten, dass er dem auch mit den Fäusten Nachdruck verleihen konnte. Meist jedoch reichte sein Wort und das war ihm lieber. Die Hitze des Kohlenfeuers versengte die Haare auf seinem Arm, als er nach dem rot glühenden Stück Stahl griff und es aus den Flammen zog. Funken stoben auf, die sich als kurze Stiche in sein Gesicht brannten. Ohne zu zögern, legte er das Stück Eisen auf den Amboss ab und begann das Metall mit mehreren präzisen Schlägen zu bearbeiten. Jeder Hieb ging ihm bis ins Mark. Während der Stahl langsam seine gewünschte

Form annahm. Eine Sensenklinge für Westfall. Kornelius wartete bestimmt schon darauf, jetzt wo die Ernte praktisch vor der Tür stand. Es war eine körperlich anstrengende Arbeit, nur kurz unterbrochen vom Kühlen und Wiedererhitzen des Rohlings. Anstrengend, aber den Aufwand wert. Etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen hatte etwas Schönes, egal wie Kleines sein mochte… Leif wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er den Stahl erneut in einem Wasserbecken neben dem Amboss abkühlte. Eine Dampfwolke hüllte ihn kurz ein bevor er die fertige Sichel aus dem Wasser zog. Einen Augenblick besah

sich der Schmied den Rohling, bevor er zufrieden mit sich selbst nickte. Sobald die Kline geschärft wäre, könnte er sich auf den Weg machen. Ein Blick unter dem Dach der Schmiede hervor zeigte ihm, das es bereits Abend wurde. Die Sonne stand bereits tief im Westen, direkt über der Straße, die von der Schmiede aus ins Dorf führte. Zu spät um die fertige Klinge heute noch nach Westfall zu bringen und vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück zu sein. Er würde entweder bis Morgen warten oder die Nacht in der Wildnis verbringen müssen. Wenn er nicht in Westfall unterkam. Götter, er hatte die Zeit bei der Arbeit

völlig aus den Augen verloren… Leif hatte seine Hütte ganz am äußeren Rand der Siedlung errichtet, nicht weil er die anderen Dorfbewohner mied, aber hier draußen hatte er zumindest meistens seine Ruhe, wenn er sie wollte. Und das kam in letzter Zeit immer öfter vor, dachte er amüsiert. Die wenigen Reisenden, die den Pfad entlang kamen, waren meist genau so wenig an einem/ Gespräch interessiert wie er. Aber die Nachrichten, die er bekam, waren ohnehin/ beunruhigend genug. Er hatte das alles hinter sich gelassen, erinnerte Leif sich. Dieser verfluchte Krieg ging ihn nichts mehr an. Er streifte die Handschuhe und die

Schmiedeschürze ab und hängte beides an einen Nagel in der Hauswand. Leif hatte die Hütte selbst gebaut. Es hatte ihn zwei Sommer und einen Winter gekostet, aber dafür waren die massive Fassade aus Baumstämme stabil und hielten auch den schwersten Herbststürmen stand. Die Scharniere für die Tür, durch die er nun ins Innere trat, hatte er mit etwas Übung selber angefertigt. Sein alter Meister würde ihn auslachen, dass er sich so lange damit herumgeschlagen hatte, aber er war nun mal kein Juwelier, der sich mit feineren Arbeiten auskannte. Gut, dass der Alte seit einigen Jahren/ schon in seinem Grab ruhte. Er war gestorben, noch

bevor Leif sich in Goldbrück/ niedergelassen hatte. Der kleine Ort war ihm mittlerweile ans Herz gewachsen, auch wenn ihn das halbe Dutzend Bewohner auch nach all den Jahren noch immer als den Neuen sah./ Aber sie stellten nicht viele Fragen und respektierten ihn. Der Raum, den Leif betrat wurde nur durch ein geöffnetes Fenster mit Holzflügeln erhellt. Die Eichenbretter, aus denen der Boden bestand, knarzten unter seinen Schritten. Wie oft hatte er sich vorgenommen, die Dielen auszuwechseln, aber irgendwie konnte er sich dann doch nicht dazu aufraffen. Das Geräusch der Bretter gehörte zum Haus dazu.

Aus dem nur mit einem kleinen Tisch mit zwei Stühlen möblierten Raum führten zwei Türen. Eine in eine Schlafkammer, die zweite in einen Allzweckraum, der ihm als Küche oder Notfalls Gästezimmer diente. Nicht, überlegte Leif, dass er das oft brauchte. Nur einmal hatte er bisher eine Gruppe Reisender während eines Sturms bei sich aufgenommen. Flüchtlinge, die von weiter aus dem Norden kamen und offenbar hofften, sich im Süden in Sicherheit bringen zu können. Aus der Küche wiederum führte eine kurze Treppe hinab in eine Erdgrube, wo er normalerweise alles an Vorräten lagerte, was er brauchte. Ein paar Säcke mit

Korn oder Kartoffeln und ab und an auch ein paar Räucherfische wenn er welche bekam. Goldbrück lag, einstige Goldsucher-Siedlung, zwar nahe an einem Fluss, aber der gab grade genug her, das die Fischer des Ortes sich selbst versorgen konnten. Und Fleisch konnte er bei dem momentanen Chaos im Norden gleich vergessen. Das Kaiserreich beschlagnahmte Tiere am laufenden Band und offenbar taten die Truppen des Zauberers das gleiche. Wo den Bauern ihr Vieh blieb, wurde es gehütet wie die wenigen Goldmünzen, die sie bei Seite schaffen konnten. Und auch hier ging es vielen nicht besser.

Goldbrück war einmal ein reicher aufstrebender Ort gewesen, aber das war lange her. Heute verblieben neben mehreren Bauernhöfen und den Fischern nur noch eine heruntergekommene Taverne und seine Schmiede. Leif wollte die Entscheidung, ob er heute noch nach Westfall aufbrach oder wartete bis nach dem Abendessen verschieben. Neben der Zeit vergaß er auch allzu oft das bohrende Hungergefühl, das sich nun langsam bemerkbar machte. Die Treppe zum Keller bog sich gefährlich unter dem Gewicht des Schmieds durch, während er in die kleine Grube trat. Eine Öllampe hing immer griffbereit von der Decke

und Leif griff rasch danach und entzündete den Docht. Er seufzte. Zeit und Hunger waren nicht die einzigen Dinge, die er vergessen hatte. Einige niedrige Holzregale säumten die Wände der Erdgrube. Normalerweise sorgte er dafür, dass mindestens eines der Regale gefüllt war, heute jedoch fand Leif die kleine Vorratskammer fast leer vor. Ein halber Sack Kartoffeln und eine Handvoll Fisch waren alles, das er fand. Nun, wenigstens nahm ihm das die Entscheidung ab, dachte er. Das reichte noch für eine Mahlzeit, vielleicht zwei, aber dann müsste er ohnehin Vorräte besorgen. Meist bekam er diese ohnehin

direkt von den Dorfbewohnern, für die er Schmiedearbeiten erledigte. Die wenigsten verfügten über Geld, aber Landwirtschaft betrieben die meisten. Wenn er Kornelius seien Sense lieferte, könnte er sich gleich Nahrung für die nächste Woche mitgeben lassen, vielleicht hatte der alte Halunke es auch geschafft etwas Schinken auf die Seite zu packen. Zumindest hatte ich ihn bei unserem letzten Treffen darum gebeten, dachte Leif. Er würde es riskieren und heute noch losziehen, entschied er endgültig, schnappte sich eine Handvoll Kartoffeln und einen der verbliebenen Fische und machte sich wieder auf dem Weg nach

oben in seine provisorische Küche. Den Herd hatte er selbst gemauert und er war groß genug um darauf zu kochen oder wahlweise auch einen gefüllten Waschzuber heißzumachen. Auch wenn ihm das bei seinem Beruf niemand abnahm, achtete er gerne darauf, dass er sauber blieb. Was man einmal eingebläut bekommen hatte, das bekam man schwer wieder raus. Er schmunzelte bei den Gedanken, auch wenn er ihm bitter Aufstieg. Rasch setzte er einen Topf Wasser auf, legte die Kartoffeln herein, warf einen Arm dünner Äste auf die noch vom Vortag glühenden Kohlen. Wenigstens war das das eine, an dem es ihm selten

mangeln würde. Brennmaterial. Das Haus lag nah am Wald und die Kohlen für die Schmiede eigneten sich auch hervorragend zum bloßen Heizen. Allerdings tat er das selten. Es war schwer genug, nur die Schmiede zu versorgen, den Leif war gezwungen die Säcke Brennmaterial von den umliegenden Köhlerhütten bis hierher zu schleppen. Nachdem die Kartoffeln gar waren, machte er sich gar nicht erst die Mühe, sie großartig zu schälen, sondern aß die Erdäpfel gleich so. Wenn er wenigstens vor Einbruch der Nacht in Westfall ankommen wollte, würde er sich ranhalten müssen.

Ohne darauf zu achten, dass er sich die Finger verbrannte schlang er das Essen hinunter und begann dann rasch ein paar Sachen, die er mitnehmen wollte zusammenzusuchen. Leif schlug die restlichen Fische in ein Tuch ein, das er rasch am Boden eines Rucksacks verstaute. Besser, etwas dabei zu haben, als nicht. Schon wieder eine alte Gewohnheit, aus einer Zeit, die er vergessen wollte. Dazu eine schwere Decke, nur für den Fall, dass er tatsächlich in den Wäldern übernachten musste und Feuerstein mit einer Dose Leinwandzunder. Einen kurzen Moment dachte er darüber nach, den schweren Schmiedehammer hier zu lassen.

Normalerweise würde ihn das Gewicht nur aufhalten aber… Im Notfall gab der schwere Stahlkopf eine brauchbare und durchaus furchteinflößende Waffe ab. Nicht, dass er damit rechnete, den Hammer wirklich zu brauchen. Im Winter, hatte sich eine kleine Diebesbande entlang der Pfade nach Westfall, eingenistet. Er und einige andere Dorfbewohner hatten sich der Sache jedoch angenommen. Noch ein Grund, aus dem die meisten Dörfler ihn respektierten. Leif war durchaus in der Lage, die Dinge direkt anzugehen, wenn es sein musste, obwohl er und die anderen sich damit begnügt hatte, den über die Gegenwehr recht überraschten

Räubern in paar blaue Flecke zu verpassen, bis sie das Weite suchten. Seine Zeit des Tötens war vorbei. Aber zu was ein Mob aus dreißig aufgebrachten Bauern mit Dreschflegeln und Hacken doch fähig war…. Seitdem war der Weg nach Westfall mehr langweilig als irgendetwas anderes, offenbar hatte sich schnell herumgesprochen, das Goldbrück und die übrigen Orte in der Gegend sich nicht so einfach herum schupsen ließen. Den meisten reichte schon grade, dass der Kaiser ihnen die Hälfte ihres Viehs wegnahm. Allerdings, überlegte Leif, war der Hammer wirklich das einzig Wertvolle,

das er besaß, dass jemand stehlen könnte. Aus der Schmiede selbst würde niemand etwas entwenden. Die Kohlensäcke waren zu schwer und die Mühe kaum wert und Niemand der halbwegs bei Verstand war, würden einen Amboss wegschleppen. Leif befestigte den Hammer in einer extra dafür angefertigten Lederschlaufe an seinem Gürtel und warf sich dann den Rucksack über die Schulter. Niemand würde es wundern, wenn er einen Tag oder länger verschwand, die meisten wussten, dass er seine Arbeiten meist auslieferte, anstatt zu warten, bis sie jemand abholte. Und es war nicht so, dass dies Leif etwas ausmachte. Er

mochte die offenen Wälder der Herzlande, auch wenn man aufpassen musste, nicht die falschen Pfade zu benutzen. Sonst endete man noch in einem der versteckten Nomadendörfer der Gejarn und sich da wieder herauszureden konnte dauern. Auch wenn die Tiermenschen Cantons nicht aggressiv waren, und er auch schon mal ein paar Schmiedearbeiten für ihre Clans übernommen hatte, gastfreundlich waren sie auch nicht unbedingt. Vor allem nicht einem Fremden gegenüber. Leif trat aus der Tür hinaus, in die warme Sonne, die jetzt schon den Weg im Westen zu berühren schien. Mit etwas Glück hatte er noch zwei, vielleicht drei

Stunden Tageslicht. Es würde reichen müssen, dachte er, während er noch einen Blick zurück auf Goldbrück warf. Das war jetzt seine Heimat, was auch immer früher einmal gewesen sein mochte. Und das war gut so. Es hatte ihn lange genug gebraucht, wieder so etwas wie Frieden zu finden. Aber jetzt… jetzt konnte er sich vorstellen, wieder so etwas wie ein Leben hier zu verbringen. Er erledigte seine Arbeit und war zufrieden damit. Mit Achtundzwanzig Sommern in seinem Leben war Leif ein Mann, der sonst keine höheren Ziele mehr hatte. Den Rucksack auf den Schultern und den Hammer an der Seite machte er sich

auf den Weg Richtung Westen. Das würde ein ruhiger Spaziergang werden und wer weiß, vielleicht hatte der alte Kornelius nicht nur ein Stück Schinken beiseite geschafft, sondern auch ein Fass Bier. Damit könnte er ihn auf jeden Fall überreden die Nacht in Westfall zu verbringen und sich gleichzeitig die neusten Neuigkeiten anhören. Auch wenn alles, was mit diesem ewigen Krieg zu tun hatte, nur deprimierend sein konnte, in Goldbrück kam ja nur alle Jubeljahre mal jemand vorbei, der wirklich etwas

wusste.

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Yannick5900 Auf zu Kapitel 2
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Viel SPaß
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Das macht ja schon wieder neugierig, was Leif früher gemacht hat.
Kleiner Tipp (S.11): vielleicht nicht Juwelier, nimm lieber Feinschmied oder Kunstschmied
LG Antje
PS:Morgen gehts weiter. Schade, dass nicht alles in einem Buch ist.
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Hmm... ich glaube, das passt tatsächlich besser. Eine Komplettfassung wirds, wie bei allen meinen Arbeiten, geben wenn das Buch fertig ist :-)
Und leider bleibt Leifs Vergangenheit noch ein paar Kapitel ein Geheimnis
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Barracka Schöner Einstieg, ich mag solche ruhigen Einführungen! Mal sehen wie es weiter geht!
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Es bleibt noch etwas ruhig, aber nicht für zu lange
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
zimny1 Spannende Schreibweise.
Bin gespannt auf mehr.
Gruß
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Danke. Die ersten 3 Kapitel gibts ja schon :-)
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
zimny1 Diese werde ich gespannt auch noch lesen :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur jetzt bin auch ich gespannt, ob Leif der Lichtbringer sein wird.
LG Helga
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