Fantasy & Horror
Die Werkstatt der Engel

Die Werkstatt der Engel

Viele Menschen fragen sich wieso der eine Mensch in seinem Leben kerngesund ist und bleibt, während andere schwer krank sind. Dabei ist es doch ganz einfach, auch die Frage wer wir sind, wie wir geboren werden, und wo wir hingehen wenn wir tot sind wird durch die folgende Geschichte beantwortet. Diese Geschichte ist zwar rein fiktiv, aber es könnte durchaus so sein, oder etwa nicht? Wenn jemand von meinen Leserinnen und Lesern schon einmal in besagter Werkstatt war, dann bitte ich darum mir

ein paar Fotos dieser Werkstatt zuzusenden. Im Himmel ist es gar nicht so arg viel anders als auf der Erde. Auch im Himmel muss gearbeitet werden. In diesem Fall übernehmen die Engel diese Aufgabe. Und wie unter den Menschen so gibt es auch unter den Engeln faule und fleißige, lustige und traurige, zuverlässige und unzuverlässige Und auch wenn die vielen Geschichten auf der Erde es vielen Menschen ungewöhnlich erscheinen lassen mögen, auch unter den Engeln gibt es männliche und weibliche. Und noch etwas ist genau wie auf der Erde. So mancher männliche

Engel kann sich nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren wenn ein hübscher weiblicher Engel vor ihm seine Arbeit verrichtet oder ihm sogar schöne Augen macht. Und dabei ist die Arbeit die in dieser Werkstatt verrichtet wird sehr verantwortungsvoll, denn sie entscheidet über das Schicksal eines jeden einzelnen Menschen. In dieser Werkstatt gibt es Flaschen mit verschiedenen Eigenschaften der Menschen, es sieht ein bisschen aus wie in einem irdischen Chemielabor. Und das eine oder andere Mal ist auch schon etwas in die Luft geflogen. Das sind

dann die Menschen die noch vor oder während der Geburt sterben. Diese Fläschchen müssen in Körper eingefüllt werden, die ohne diese Bearbeitung der Engel einfach nur leblos wären. An einem schönen Sonntag (im Himmel kennt man kein Wochenende), Im Himmel wird rund um die Uhr gearbeitet, die Sache mit dem am 7.Tage ruhen war damals nur eine Idee der göttlichen Gewerkschaft, die sich aber nicht durchsetzen konnte. In diesem Punkt ging es zwar nicht allen, aber doch den meisten Menschen besser als den

Engeln. Eines schönen Tages war der Engel Gabriel wieder am Arbeiten. Er musste allerdings die ganze Zeit an Raphaela denken, die er eben in der Kantine getroffen hatte. Sie war das hübscheste was er in seinem bisher 2500jährigen Leben gesehen hatte. Solch einen strahlenden Glanz kannte er sonst nur von der Sonne. Er war im wahrsten Sinn des Wortes geblendet von Raphaela. Und nicht nur das, sie hatte ihn sogar angelächelt. Es fiel ihm sichtlich schwer sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Doch er hatte schon zweimal eine Abmahnung

erhalten weil er zu sehr schönen weiblichen Engeln hinterher gesehen hatte. Eine weitere wollte er nicht riskieren, denn wer drei Abmahnungen erhalten hatte bekam die Aufgabe einem Menschen auf der Erde zu helfen. Und diese Aufträge waren meist alles andere als einfach. Als ihm das vor vielen Jahren schon einmal passiert war und er auf die Erde ging, musste er einer jungen Frau helfen, die kaum in der Lage war zu leben. Sie hatte in ihrer Kindheit nur Prügel erfahren, war oft eingesperrt worden, und bekam auch oft nichts zu essen. Dieser Fall war alles andere als einfach.

Allerdings war er doch ein bisschen stolz darauf dass er es geschafft hatte. Als er gerade gedankenverloren über das alles nachdachte sah er sie, und wieder hatte er nur noch Augen für sie. Er wollte nur noch eines: Die nächsten zwanzigtausend Jahre mit Raphaela verbringen. Doch da geschah es. Er hatte gerade beide Hände voll mit Charakterfläschchen die er zusammenmischen und in einen Körper tun wollte. Doch als Raphaela ihn wieder anlächelte, wie vorhin in der Kantine, da drückte er vor lauter Erregung die Flaschen derart fest zusammen dass sie mit einem Knall

zersplitterten. Zum Glück waren die anderen Engel gerade alle in der Pause. Nichts hätte er schlimmer gefunden als wenn dieses Unglück jemand mitbekommen hätte. Denn er war sich sicher dass irgendein Engel ihn sofort beim Chef verpfiffen hätte. Und dann hätte er seine Abmahnung gehabt. Nein, da musste eine andere Lösung her. Da fielen ihm die Körper ein, die in der Körperwerkstatt Ausschussware waren und da dachte er sich, hmm wenn das Ausschuss ist merkt es bestimmt keiner wenn ich meine zerbrochenen Charakterfläschchen in solch einen Ausschuss Körper fülle. In einen normalen Körper wollte er es nicht

füllen, da er nicht wusste wie ein gesunder Körper auf die Scherben reagieren würde, die zwangsläufig mit in dem Gemisch waren. Sicher hatte er versucht diese alle zu entfernen nachdem er sie zusammengefegt hatte, doch er war sich nicht sicher genug ob alles draußen war. Doch leider kam es dann nicht so wie er gehofft hatte. Der Körper in den er sein Charakter-Scherben Gemisch füllte erwies sich als sehr robust und hartnäckig. Dabei hatte er so gehofft dass dieser Körper dann gleich stirbt und niemand etwas von seinem Unglück

merkt. Da das nicht funktionierte schickte er diesen Körper noch in eine Familie wo er davon ausging dass dieser Mensch schon bald verhungerte oder totgeprügelt würde. Doch auch das klappte nicht. Auch jetzt noch wollte dieser Mensch nicht sterben. Er versuchte es noch einige weitere Male mit Diversen Krankheiten doch dieser Mensch war so robust dass er es zum Schluss aufgab. Allerdings hat der Chef der Werkstatt, den die Menschen auch als Gott bezeichnen doch etwas von diesem Missgeschick mitbekommen, und so rief

er Gabriel zu sich und erteilte ihm die dritte Abmahnung. Da es eine wiederholte Abmahnung war sollte er diesmal eine noch viel schwerere Aufgabe bekommen. Zum einen sollte er auf einem Friedhof alle Charakterflüssigkeiten einsammeln, denn wenn ein Mensch gestorben ist verwest sein Körper, die Charakterflüssigkeiten bleiben aber erhalten und werden von den Engeln wieder eingesammelt, in den Himmel gebracht und dort weiter verwendet. Doch damit nicht genug. Gott sagte ihm wenn er zwei Friedhöfe abgesammelt hätte, dann müsste er zu einer psychisch

kranken Frau. Und zur Strafe diesmal aber nicht als Mensch, sondern als Handpuppe. Gabriel erschrak, doch er musste sich letztlich damit abfinden, und er durfte sich selbst heraussuchen als welche Handpuppe er zu der Frau gehen durfte. Er entschied sich für die Mönchspuppe. Diese wurde von der Frau Bruder Jakob getauft und irgendwie gefiel ihm das. Und nun wisst ihr auch warum die Puppen Jeanne Darc oft so lebendig vorkommen. Denn sie sind in Wirklichkeit alle Engel…