Gedichte
12.06.2014

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"12.06.2014"
Veröffentlicht am 12. Juni 2014, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Nach längerer Zeit bin ich wieder hier. Das Leben ist ein Arschloch? Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen. Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.
12.06.2014

12.06.2014

Inge saß im Zimmer sprach nicht. Räucherstäbchen und Seelachsfilet. Nichts in ihr schrie nach Sehnsucht, keine Illusion von Leben berührte sie. Bodenständiges Versagen. Günter liebte Inge. Inge liebte Günter. Chronolgie der Ignoranz. Im Westen berieten sich die Minister. In grauen Anzügen und blassen Gesichtern, masturbierten sie sich zu Entscheidungen. Abstimmungen unerwünscht, Einwände unvorstellbar. Der Wind blies einen Hauch von

Pferdescheiße in die Gremien. Auf der Schillerstrasse demonstrierten die Hinterbliebenen für Gegenwart. Inge öffnete die Fenster und lehnte sich hinaus. Es war Sommer 2014 und die Fahnen wehten heuchlerisch im Heimatwind. Günter studierte den Spielplan. Scheiß auf Kamerun. Scheiß auf Ghana. Scheiß auf Neger. Die Minister entschieden sich für Toleranz. Einige Ausnahmen

nur. Nichts von Bedeutung. Das Land lag im Koma und wurde künstlich am Leben gehalten. Hier und das eine Fanfare, ein Biergarten und Erwartungen, die keiner beantragt hatte. In der Tiefgarage nebenan wurde eine Frau vergewaltigt. Ein Wespennest wurde entfernt und sieben Falschparker erwischt. Siebenunddreißig Minuten bis zum Anpfiff. Getränke waren kalt gestellt, der Grill

vorbereitet. Inge schloß das Fenster, stellte die Erdnüsse auf den Tisch, goss sich einen Kaffee ein und entschloss sich glücklich zu sein. Günter fluchte über die Kanaken. Der Fernseher lief seit Stunden. Irgendein Mensch lobte die Saugfähigkeit der neuen Windeln. Die Luft stand still und gelangweilt Im Raum.


In den Hinterzimmer

der Trabantenstädte gebaren junge

Frauen die Zukunft meines Landes.

Es interessierte

mich nicht.


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Über den Autor

Lyders
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.

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