Ein letztes Mal
Die sternenklare laue Nacht
ist heute nur dafür gemacht,
zu folgen schmelzend zarten Klängen,
ohne Parkett und nicht von Rängen.
Der Dirigent den Taktstock hebt,
verhalten noch, die Hand, sie bebt.
Zaghaft erklingt ein leiser Ton,
der sanfte Wind trägt ihn davon.
Tremolo und tirilieren,
jubilieren und brillieren,
dirigiert vom alten Meister
seine Sinfonie der Geister.
Sehnsuchtsvoll, wie Geigen klingen,
kraftvoll tönend dann ein Singen,
selig Seufzen, ein letzter Hall,
verstummt das Lied der Nachtigall.
Der Klang der Stille, schmerzend laut,
der Vorhang fällt, ihm so vertraut,
kein Beifall, das Konzert vorbei,
die Bank im Garten, sie blieb frei.
©KaraList 06/2014
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