Kurzgeschichte
Sonntag ist unser Tag

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"Schade, aber fürs kindliche Wohl ist es besser so"
Veröffentlicht am 02. Juni 2014, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Luisa Venturoli - Fotolia.com
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Schade, aber fürs kindliche Wohl ist es besser so

Sonntag ist unser Tag

Titel

Ich hätte ihr helfen können, vielleicht, aber ich tat es nicht. Die Kleine sah nicht glücklich aus. Außerdem wollte ich nicht weiter zu sehen, wie sie aufwuchs. Es sprach ja nichts dagegen, mal einen süffigen Abend zu veranstalten. Aber musste es jedes Wochenende sein? Und ausgerechnet vor dem Kind? Dazu noch das viele Gerauche. Das ist doch schädlich für ihre Gesundheit. Sie ist noch im Wachstum. Freitagabend wird begonnen und erst Sonntagabend wieder aufgehört. Schon früh am Morgen, wenn sie aufwachen,

trinken sie weiter. Das sind keine guten Vorbilder für Kinder. Für die Kleine ist es wirklich besser, wenn sie nicht mehr zu Hause wohnt. Als ich die Kindesmutter kennenlernte, war sie mir äußerst sympathisch. Glaubte, das sie wie ich sei. Dann war ich ein paar mal bei ihr gewesen. Verfolgte diverse Aktivitäten, die sie im Internet veröffentlichte. Ihre Tochter sah nie wirklich glücklich aus. Kein Lächeln. Auf mich wirkte sie verschlossen. Wer weiß, was ihr widerfahren war. Wenn die Erwachsenen alle betrunken waren, war niemand da, der ein Auge auf das Kind werfen konnte. Gerade in der heutigen Zeit

musste man höllisch aufpassen. Das Geheule war groß, als die Eltern zusehen mussten, das sie ihre Tochter verloren. Trotz dem, das ich es gut fand, das sie woanders hinging, wo sie unter besseren Umständen aufwuchs, hatte ich Mitleid, mit den Eltern. Ein, zwei Tränchen kamen sogar bei mir raus. Nach dem Vorfall beendete sie vorerst den Kontakt zu mir. Ich fragte mich, wer sie wohl angzinkt hatte. Es war nicht immer leise gewesen, wenn ich bei ihnen war. Nicht weil ich rumschrie, sondern weil die anderen mit steigendem Alkoholspiegel stetig lauter wurden. Dies war auch ein Grund, warum ich keine Lust mehr hatte, zu ihnen zu

kommen. Ich kam nur wegen ihres Kindes. Indirekt gab ich ihr Halt. Unbemerkt von den anderen, gab sie mir Zeichen, das sie sich freute, das ich da war. Wenn wir der Meinung waren, das uns keiner vermissen würde, schlossen wir uns in ihrem Zimmer ein, unterhielten uns und machten gemeinsam ihre Hausaufgaben. Lange hielten wir uns aber nie in ihrem Zimmer auf, weil wir nicht wussten, wie die anderen darauf reagieren würden. Maximal eine halbe Stunde. Zuerst ging sie raus und wenn sie sicher war, das keiner hinsah, schlich ich mich raus. Einmal in der Woche gehe ich sie besuchen. Niemand darf davon erfahren.

Es ist ihr Wunsch, das ich sie besuchen komme. Ihr weiterhin bei den Hausaufgaben helfe. Sie spricht nicht viel. Das braucht sie auch nicht. Ich weiß ganz genau, wie es in ihr aussieht. Sie ist hin und her gerissen. Einerseits zieht es sie zurück nach Hause, andererseits ist sie froh, dort raus zu sein. Seit dem sie nicht mehr zu Hause wohnte, fühlte sie sich gesundheitlich besser. Konnte besser atmen. Ihr war nicht mehr so oft schlecht. Solange uns keiner verrät, ist Sonntag unser Tag. Auch wenn es nur zwei Stunden sind, die wir miteinander verbringen dürfen.

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Superlehrling

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Superlehrling Wenn schon zwei Leser finden, das die Geschichte verwirrend geschrieben ist, muss ich sie noh einmal überarbeiten.
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW Ein bisschen verworren ist es schon das Ganze. Ich bin nicht so recht schlau daraus geworden. Aber ich bin vielleicht auch kein Maßstab.
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
januswolf Ist das bruckstückhafte Programm? Es läßt mich unzufrieden zurück.
Vor langer Zeit - Antworten
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