Jonas Ich hatte Mühe mit Jacy mitzuhalten. Sie rannte zur Hütte und ihre Wut schien ihr aus jeder Pore zu strahlen. Als wir an unserer Hütte ankamen, riss Jacy die Tür auf und rief laut „Leila!“ Man hörte nur schwer unterdrückte Wut in ihrer Stimme. Ich holte tief Luft und spitzte die Ohren. Hier war niemand sonst. Ich konnte nur Jacys wild schlagendes Herz hören. „Hier ist niemand.“ erklärte ich Jacy. Sie fuhr zu mir herum. „Das hab ich auch bemerkt!“ fauchte sie. Ich hob eine Augenbraue und stieß
mich von der Tür ab, gegen die ich mich gelehnt hatte. „Ich verstehe das du sauer bist, aber mach mich jetzt nicht blöd an, Jacy.“ Ihre Wutverzerrte Miene wurde sanfter. „Tut mir leid, Jonas. Ich habe wohl einfach nur Angst und bin total sauer auf Leila. Ich glaube sie hat das Schild deaktiviert. Wir müssen sie finden.“ „Wenn sie es wirklich war, ist sie schon weg. Sie wäre sehr dumm, wenn sie hier geblieben wäre.“ Ich konnte nicht so recht begreifen, wieso Leila uns verraten sollte. Grade sie hatte allen Grund Luna und den König zu hassen. Es seiden natürlich sie hatte uns, wie Luna auch, zum Narren gehalten.
Vielleicht war sie überhaupt keine Gefangene gewesen. Hatte alles nur gespielt. Wäre möglich. Ich sah Jacy an. Ihr Gesicht verdüsterte sich. Sie dachte wohl das gleiche wie ich. „Ich werde sie umbringen.“ knurrte Jacy. Und ihre Stimme und ihr Geruch ließen nicht am Wahrheitsgehalt ihrer Worte zweifeln. Ich runzelte die Stirn. Wenn Leila wirklich für Luna arbeitete hatte sie wohl nur Finsternis kennengelernt, was sie auch mächtig machen würde, zusätzlich war sie Lucanas Tochter. Jacy hatte ohne Training also keine Chance gegen Leila. Ich fuhr herum als jemand die Tür aufriss und Stefan und Maja kamen rein.
Maja sah immer noch beunruhigt aus, Stefan hatte wie sonst auch seine Gefühle hinter einer ausdruckslosen Miene verschlossen. „Leila ist weg. Einer der Wachposten hat sie weggehen sehen, hatte aber keine Chance sie aufzuhalten. Sie hat finstere Magie benutzt.“ Ich verzog das Gesicht. Jacy hatte sie nicht mitnehmen wollen. Vielleicht sollten wir das nächste mal auf ihr Gefühl hören. „Wenn sie das Schild deaktivieren lassen, planen sie was und deshalb sollten wir...“ Jacy unterbrach Maja. „Wie konnte sie überhaupt das Schild deaktivieren? Ich dachte das könnte nur ich?“ Gute Frage. Ich sah Maja an. Sie
zog die Augenbrauen zusammen. „Sie hat wohl gelogen. Verdammt, ich hätte es merken müssen. Zwillinge sind bei Übernatürlichen echt selten, aber dann haben sie immer exakt die selben Kräfte. Ich hätte es merken müssen. Leila muss auch eine Mondhexe sein.“ Maja klang als würde sie noch was verheimlichen. Sie wich meinem Blick aus, was mich in meinem Verdacht bestätigte. „Was verheimlichst du uns Maja?“ fragte Stefan. Er hatte es also auch bemerkt. Maja zögerte. „Leila und Jacy sind Zwillinge. Wenn wir Leila töten besteht eine fünfzig, fünfzig Chance das Jacy auch stirbt.“
Ich spannte mich an und konnte nicht verhindern das mir ein Knurren über die Lippen kam. Kein leises unschuldiges Kurren, sondern eins was versprach, das ich Maja sofort den Kopf abreißen würde, wenn sie versuchen würde Leila zu töten. „Dann sperren wir Leila halt ein oder wir versuchen einen Zauber damit Jacy sicher ist..“ setzte Maja an, aber ein weiteres Knurren ließ sie verstummen. Ich wusste das Maja keine Angst vor mir hatte, weshalb es mich verwunderte das sie erbleichte und einen Schritt zurücktrat. Ich musste echt wütend aussehen. Selbst Stefan wirkte wachsam. Jacy legte mir eine Hand auf
die Schulter. Sie war die einzige, die sich grade in meine Nähne traute aber auch sie wirkte Aufmerksam. „Komm, Maja, wir gehen mal raus und gucken ob Reox noch denken kann. Ich will den mal was fragen.“ Damit zog StefanMaja aus dem Raum. Erst jetzt bemerkte ich das ich eine Angriffshaltung angenommen hatte.
Jacy Angst. Ich hatte wirklich grade Angst vor Jonas. Ich machte eine Handbewegung, damit Maja die Klappe hielt. Ich befürchtete, sonst würde Jonas ihr den Kopf abreißen. So sah es nämlich aus. Sogar Stefan wirkte beunruhigt. Jonas hatte eine aggressive Haltung angenommen und seine Augen glühten rot. Schon klar das er nicht wollte, das ich starb, aber ich hätte nicht gedacht das er so austicken würde. Jonas war immer so nett zu mir, das ich wohl vergessen hatte, das er noch eine andere Seite hatte. Das hatte
auch sein Knurren bewiesen. Ich hatte ihn schon mal knurren gehört, aber das war anders gewesen. Noch tiefe, rauer und sein Zähne fletschen hatte uns sein langen Eckzähne präsentiert. Aber trotz meiner Angst legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. Nachdem Stefan mit Maja raus gegangen war nahm ich sie wieder weg, als hätte ich mich daran verbrannt. Jonas gab seine geduckte Haltung auf und drehte sich zu mir um. Ich sah in aufmerksam an, bereit sofort die Flucht zu ergreifen, auch wenn ich wusste das er mir nichts tun würde. Das Glühen in seinen Augen ließ nach und er sah mich mir zusammengepressten Lippen
an. „Ich..es tut mir Leid, Jacy. Ich hab mich kurz vergessen.“ Er machte keine Versuche näher auf mich zu zugehen, wie er es sonst immer tat wenn wir redeten. Er konnte meine Angst spüren. „Du kannst ja nichts dafür. Ich würde auch ausflippen, wenn jemand Stefan töten wollte, wenn die Chance besteht das du auch stirbst. Auch wenn mein Ausflippen deinem, nicht das Wasser reichen kann.“ Jonas Mundwinkel zuckten. „Das stimmt. Ich glaube, ich habe euch wohl ein bisschen erschreckt. Du hattest Angst vor mir. Das habe ich gespürt.“ Ich sah zu Boden. Ich wollte
nicht das er wusste das ich Angst gehabt hatte, aber ich konnte es natürlich nicht verhindern. „Ich will nicht das du Angst vor mir hast. Bei Maja und Stefan ist mir das egal, aber nicht bei dir.“ Ich sah wie Jonas schluckte. Es schien ihm echt schwer zu fallen, das zu zugeben. Aber er tat es. Für mich. Ich machte eine Schritt auf ihn zu und drückte ihn fest an mich. Er legte mir die Arme um die Taille und erwiderte meine Umarmung. Er schien mich gar nicht mehr loslassen zu wollen. Und ich hatte grade nichts dagegen. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und atmete tief ein. Er roch gut. Eine Mischung aus den
Gerüchen des Waldes und Gewürzen. „Wenn das hier vorbei ist, will ich dir meine Welt zeigen.“ flüsterte er mir ins Ohr. Ich lächelte. „Ich würde dir ja auch meine zeigen, aber da gibt es nicht viel zu sehen. Gegen das hier ist die Welt der Menschen echt scheiße.“ Jonas lachte auf. „Du kommst von dort. Sie kann unmöglich scheiße sein.“ Mir wurde warm ums Herz. Klar, Jonas war immer nett zu mir, aber er war ebenso wenig Gefühlsduselig wie ich, weshalb mir ein Kompliment aus seinem Mund besonders gefiel. Ich legte ihm eine Hand auf sie Wange
und lächelte. „Ist sie aber. Sonst wäre ich jetzt nicht hier.“ „Und das wäre scheiße. Jetzt hat mein Leben wenigstens einen anderen Sinn als töten und gehorchen.“ Ich sah ihn in die Augen. Es war ja schon fast gruslig, wie Gefühlvoll er sein konnte wenn er wollte. Er lächelte, als er meine Verwirrtheit bemerkte und drückte seine Lippen auf meine. Sanft erwiderte ich seinen Kuss und drückte mich an ihn. Er legte seine Stirn auf meine und sagte das was mein Herz kurz stehen bleiben ließ. „Ich liebe dich.“