Titel
Ich wusste es. Wenn es zu spät ist, kommt sie an. Aber diesmal bleib ich stark. Es ist mir egal, was sie von mir will. Sie hat einen Freund. Er hatte Freunde. Sollen die ihr helfen. Ich habe es oft genug gemacht.
Seit einem halben Jahr weiß sie, das sie ausziehen muss. Anfangs hatte ich ihr noch geholfen beim Entrümpeln und Saubermachen. Habe mich jeden Tag hingestellt und wenigstens Etwas gemacht. Nebenbei bediente ich sie. Sorgte dafür, das es ihr an Nichts fehlte. Meine Blödheit.
Mit meiner Wohnung bin ich fast fertig.
Fehlen nur noch Kleinigkeiten. Wenn mir meine neuen Kollegen nicht geholfen hätten, wäre ich nicht so weit gekommen. Vor allem der eine Kollege half tatkräftig. Wenn er wüsste...
Der Junge tat mir leid. Kannte das von meiner Ex. Sie durfte alles und ich durfte nichts, außer gehorchen und Befehle auszuführen. Wie es so weit kommen konnte, ist mir immer noch ein Rätsel. Früher, als ich mit ihr zusammenkam, hatte sie gekuscht. War kleinlaut gewesen. Das wollte ich nicht. Was ich wollte, war Gleichberechtigung. Und das sagte ich ihr auch. Irgendwann war ich ihr Sklave und ich bin es quasi immer noch. Wenn sie befiehlt, springe
ich. Zwar befinde ich mich in Therapie, deswegen, aber ich sehe noch keine Erfolge. Und meine Hoffnung, das ich jemals erfolgreich von ihr loskomme, schwindet mit jedem Tag.
Ob homo oder hetero, ist egal. Es war das gleiche Problem, wie bei mir. Sein Typ besprang andere und ließ sich bespringen. Zahlte teilweise dafür, was ich überhaupt nicht verstand. Also ich würde für so was nie Geld ausgeben. Warum sein junger Freund ihm treu sein musste, verstanden wir auch nicht. Ich finde, gleiches Recht für alle.
Mein Kollege kochte vor Eifersucht, als er erfuhr, das sein Freund zu mir kommen und auch bei mir übernachten
wollte. Dabei hatte er gar keinen Grund dazu. Schließlich hatte er ein Sexdate und ich war damals schon hetero. Das wusste er ganz genau. Oft genug hatte er es bei mir versucht. Doch ich wehrte immer wieder ab. Weil ich hetero bin und er alt ist. Und bedrängen lasse ich mich eh nicht. Da würde ich sogar bei einer attraktiven Frau nein sagen.
Vierzehn Jahre war er jünger, als ich. Von Anfang an hatte er gesagt, das ich zu jung für ihn sei. An dem Abend, als er zu mir zu Besuch kam, gestand er mir, das er es nur wegen seines Freundes gesagt hatte, damit jener nicht eifersüchtig wird. Außerdem gestand er mir, das er mich anziehend findet. Ich
fühlte mich schon geschmeichelt. Schade nur, das es immer nur Männer sind, von denen ich Komplimente bekomme. Männer und Damen im Rentenalter.
Wir redeten über unsere Beziehungsprobleme. Verglichen sie miteinander und stellten fest, das sie so ziemlich gleich waren. Nebenbei lief sinnlos der Fernseher und wir tranken Bier. Wie viele, weiß ich nicht. Zu viele. Mir blieb in Erinnerung, das wir irgendwann mitten in der Nacht gemeinsam duschen gingen. Hinterher massierte er mich und ich ihn. Was danach geschah,...?
Morgens wachte ich auf. Nackt. Sah
neben mich. Er schlief und hatte auch nichts an, außer ein zufriedenes Lächeln. Als ich aufstehen wollte, wachte er auf, sah mich lächelnd an und sagte:
„Guten Morgen, Herzchen.“