Gedichte
Kleine Hoffnung

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"Kleine Hoffnung"
Veröffentlicht am 27. Mai 2014, 2 Seiten
Kategorie Gedichte
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich habe in den letzten Jahren mehrere Bände mit Lyrik und Kurzprosa bei diversen Verlagen veröffentlicht. Ebenso findet man meine Gedichte in einigen Anthologien (z.B. "Bethlehems Begebenheiten") oder Zeitschriften (z.B. "Donaustrudl"). Aktuell bereite ich Publikation "Das Mädchen mit den Kaleidoskopaugen" vor, die Ende März 2019 im Spielberg Verlag erscheinen wird. Gerne arbeite ich mit Künstlern von außerhalb der Literaturszene ...
Kleine Hoffnung

Kleine Hoffnung

Kleine Hoffnung

Gut

wir schicken Roboter auf den Mars

und stellen den Urknall nach

aber wenn ich mir die Venus von Willendorf anschaue

die irgendein einsamer Jäger in der Eiszeit geschnitzt hat

viel geändert hat sich nicht die letzten hunderttausend Jahre

wirklich wichtig sind pralle Brüste und ein straffer Hintern

es ist dieses vergebliche Ringen um Veränderung

das einem das Leben aussaugt

die vielen kleinen Niederlagen

die alltäglichen Demütigungen

die vergeblichen Kämpfe sind es

die gebrochenen Versprechen

die enttäuschten Hoffnungen

und die Angst vor der großen Katastrophe

von der man hofft

dass sie einen übersieht

so sehr wir strampeln und rudern

wir treiben täglich weiter auf die Kante zu

hinter der das Nichts zu warten scheint

wo es keine Zeit gibt

keinen Raum

und keinen Gott

und von der niemand weiß

ob sie Ende oder Anfang ist

die einzig kleine Hoffnung die ich habe

ist dieser sture Typ

den sie vor zweitausend Jahren zu Tode gefoltert haben

dessen Schmerzensschreie sich mit Gnadenbitten für seinen Henker mischten

und der die ganzen feixenden Gaffer liebevoll umarmt hätte

wäre er nicht an einem Kreuz festgenagelt gewesen

es ist unlogisch und wider jede Vernunft

was der Mann erzählt und gelebt hat

und ich weiß wirklich nicht was ich davon halten soll

aber er ist der Einzige dem ich wirklich zutraue

dass er durchblickt hat was wirklich zählt

sollte ich ihn richtig verstanden haben

dann wird er am Eingang des dunklen Abgrunds

den wir alle fürchten und in den jeder gehen muss

auf uns warten

und mit uns gehen

ich bin sonst nicht so gutgläubig

aber die Story ist so seltsam

dass ich sie fast glaube

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Hörbuch

Über den Autor

Novalis63
Ich habe in den letzten Jahren mehrere Bände mit Lyrik und Kurzprosa bei diversen Verlagen veröffentlicht.
Ebenso findet man meine Gedichte in einigen Anthologien (z.B. "Bethlehems Begebenheiten") oder Zeitschriften (z.B. "Donaustrudl").
Aktuell bereite ich Publikation "Das Mädchen mit den Kaleidoskopaugen" vor, die Ende März 2019 im Spielberg Verlag erscheinen wird.
Gerne arbeite ich mit Künstlern von außerhalb der Literaturszene zusammen.
Mit Dr. Bernd Stallhofer biete ich das Projekt "Lyrik meets Mantra" an und Werner Ziegler Ziegler lädt mich regelmäßig zu gemeinsamen Aktionen in die Ausstellungen seiner Malerei ein.
Seit Januar diese Jahres bin ich mit meinem Paket "Drecksack" auch in dem bundesweit agierenden Projekt der "Literaturautomaten" vertreten.
Ich bin Mitglied des Schriftstellerverbandes Ostbayern und wenn ich Zeit dazu habe als Schauspieler aktiv.

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EdwinEhrlich 
Uuuu, sehr düste geschrieben. Ich finde, so schlimm ist es nicht. Jeder empfindet es natürlich anders.
Dir viel Licht und Liebe.
Edwin
Vor langer Zeit - Antworten
Novalis63 Den Text habe ich für eine Lesung auf dem Deutschen Katholikentag geschrieben.

So furchtbar düster war er gar nicht gemeint ...
Vor langer Zeit - Antworten
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