Fantasy & Horror
Die Archonten der inneren Stadt Kapitel 1

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"Die Archonten der inneren Stadt Kapitel 1"
Veröffentlicht am 24. Mai 2014, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Die Archonten der inneren Stadt Kapitel 1

Die Archonten der inneren Stadt Kapitel 1

Einleitung


Wie konnte alles so schrecklich schief gehen… Ich wünschte ich könnte sagen, ich weiß, das trotzdem noch alles gut werden wird. Ich wünschte es wirklich. Doch im Augenblick sehe ich wenn ich den Kopf hebe… Asche. Flammen, die eine ganze Stadt zu verzehren drohen. Geschürt durch unsere eigene Ignorant und würde mir der Gedanke nicht so bitter sein ich würde sagen, wir haben es verdient. Als sich unsere ältesten Prophezeiungen erfüllten, dachten wir da wirklich, es

gäbe Hoffnung? Am Ende war auch dies nur eine Lüge. Und nun Ich kann nicht einmal darauf hoffen mich lange zu halten, noch weniger hier wieder raus zu kommen, aber… ich werde tun was ich kann. Was vor uns liegt ist keine Schlacht mehr. Nur der Tod. Mit etwas Glück wird es eine Rettungsaktion. Aber eigentlich geht es jetzt nur noch um die Ehre. Jeder ist sterblich. Jeder ein Werkzeug. Und diese Worte wird niemand jemals lesen. Und wenn doch… Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich die Waffe gegen jene erheben muss, die ich schützen sollte. Aber wir alle müssen uns irgendwann unserem Schicksal

stellen. - Halb verbrannte Notiz gefunden in den Straßen Helikes Bildquelle :Uta Herbert / pixelio.de

Kapitel 1 Eissturm

Kellvian Belfare sah aus dem Fenster um den Kopf freizubekommen. Draußen hatte leichter Schneeregen eingesetzt, der das Land unter einem schmutzig grauen Schleier begrub. Trotzdem spürte man in dem Zimmer in dem er sich befand nichts von der Kälte. In der Ferne schienen Himmel und Meer miteinander zu verschmelzen, während die Brandung beständig gegen die Küste Cantons schlug. Ab und an, wenn sich die Wellen zurückzogen konnte man die Umrisse von Gebäuden und Ruinen unter der Oberfläche des westlichen Meeres

erahnen. Kell wendete den Blick von den tobenden Elementen ab und wendete sich wieder dem Blatt Papier vor ihm zu. Seit nun mehr als einer halben Stunde versuchte er, einen Brief zu schreiben. Ein dutzend zerrissene oder zusammengeknüllte Pergamentfetzen lagen bereits auf dem Fußboden und dem Schreibtisch verteilt. Das Licht eines heruntergebrannten Feuers erhellte den Raum trotz des draußen aufziehenden Sturms und schuf eine behagliche Atmosphäre. Ihm jedoch war ganz und gar nicht wohl zu mute. Er stand auf und warf noch einige Holzscheite ins Feuer, die sofort hell aufloderten und die Kälte

abhalten würden. Das Haus in dem er sich befand war eines der wenigen, die den Absturz der fliegenden Stadt vor gut drei Monaten weitestgehend intakt Überstanden hatten, eine für die Verhältnisse der einstigen Hauptstadt Cantons fast schlichte Villa, die am Rand der Klippen aufgeschlagen war. Die Schäden an der Stadt waren gewaltig, eigentlich war kaum etwas übrig geblieben, dachte Kell. Seufzend setzte er sich zurück an den Schreibtisch, der den Großteil des Raumes einnahm, in dem er sich befand. Der Rest wurde von einem gläsernen Bücherschrank und einem dunklen Sessel

eingenommen. Kellvian überlegte erneut, wie er anfangen sollte. Vielleicht ja so. ,,An die Herren de Immerson, mit größten bedauern muss ich ihnen mitteilen, das Walter de Immerson sein Leben gab um…“ Er hielt inne, las die Zeile einmal und strich sie dann wieder durch. Kell versuchte es noch einmal. ,,Ich muss leider berichten, das Walter de Immerson in Ausübung seiner Pflicht...“ Schwachsinn, schon wieder. Er zerknüllte das Blatt und warf es achtlos hinter sich. Es gab keinen guten Beginn, nicht wenn er einer der mächtigsten

Adelsfamilien in Canton erklären wollte, wieso einer ihrer Söhne tot war. Kellvian lehnte sich auf seinem Platz zurück und schloss einen Moment die Augen. Tyrus hatte ihn gerettet, aber ob er ihm damit einen gefallen getan hatte… Der alte Magier hatte es wohl geglaubt. Er hörte, wie sich die Tür öffnete, achtete aber kaum darauf. Er konnte nur hoffen, dass es nicht Dagian war, der ihm einen weiteren Vortrag halten wollte. Kellvian hatte sich erst halb umgedreht, als er erkannte, dass es nicht der Hochgeneral war. Die Gestalt, die eintrat war zierlich zu nennen. Grüne Augen funkelten in einem katzenartigen Gesicht, das mit grauem

Pelz bedeckt war. Ein Kapuzenmantel in der gleichen Farbe viel ihr über die Schultern und Rock und Hemd schienen grade zu mit dem Fell der Gejarn zu verschmelzen. Sie sah sich einen Moment um, überrascht von dem Durcheinander aus tintenfleckigen Zetteln und Papier. ,,Hey, was machst du den ?“ Jiy hob einen der zerknitterten Papierfetzen vom Boden auf und strich ihn mit der Pfote glatt. Zum ersten Mal seit einer Weile war ihm wieder zum lächeln zumute. ,,Politik.“ , meinte Kellvian nur. ,,Ich weiß beim besten Willen nicht, was ich schreiben

soll…“ Jiy beugte sich vor und sah ihm über die Schulter. ,,Wie wäre es damit : Schreib einfach die Wahrheit.“ ,,Die Wahrheit wollen sie aber sicher nicht hören.“ , erwiderte er. Die Gejarn strich sich die Kapuze aus dem Gesicht. Lange schwarze Haare fielen darunter hervor. Einige Schneeflocken hatten sich darin verfangen, die nun jedoch rasch schmolzen. ,,Das war dir früher doch auch schon egal.“ ,,Ja. Da musste ich mich aber auch noch nicht mit dem Adel Cantons anlegen.“ ,,Nein, aber mit einem Haufen Magier

und das haben wir auch überstanden, oder ?“ ,,Ehrlich gesagt, ein wahnsinniger Zauberer wäre mir im Moment lieber.“ ,,Hey, ganz , ruhig, die Versammlung ist erst in drei Wochen angesetzt.“ ,,Schlimm genug. Die halten mich alle immer noch für verrückt.“ Er stützte einen Moment den Kopf in die Hände. ,,Und dann sind da noch die Clans. Wir haben nichts Neues gehört, aber… Ich habe keine Ahnung, wie ich das schaffen soll.“ ,,Kell…“ Jiy wartete, bis er sich wieder zu ihr umdrehte und sah ihn besorgt an. ,,Wie lange sitzt du jetzt schon hier?“ ,,Keine Ahnung… drei Stunden vielleicht

?“ Er sah aus dem Fenster, wo der Himmel zwischen den grauen Wolken orange schimmerte. ,,Die Sonne ist doch grade erst aufgegangen, oder?“ ,,Wir haben Abend. Du warst den ganzen Tag hier drinnen.“ , erwiderte sie streng nur um sanfte hinzuzufügen : ,,Du musst mal den Kopf freikriegen.“ Gerne hätte er Jiy gesagt, dass es keinen Grund gab, sich Sorgen zu machen, allerdings wusste er selber, dass das nicht ganz stimmte. Es gab sogar mehr als genug Gründe, dachte er. Noch war er zwar offiziell nicht Kaiser, aber Dagian hatte in den letzten Wochen einiges an Überzeugungsarbeit geleistet. Nun blieb es an der Adelsversammlung,

ob man ihn anerkennen würde. Was wäre eigentlich schlimmer, dachte Kellvian. Nicht gewählt zu werden oder tatsächlich zum Kaiser Cantons zu werden? Er hatte mal geglaubt, sich damit abgefunden zu haben… ,,Ich schätze, du hast recht. Etwas frische Luft wäre nicht verkehrt.“ Und vielleicht eine Gelegenheit allein mit ihr zu sein. Kellvian stand auf stützte sich dabei mit einer Hand an der Stuhllehne ab. Die Macht der Gewohnheit. Seine Verletzungen waren seit Wochen verheilt. Jiy folgte ihm, während er die Tür des kleinen Arbeitszimmers öffnete und auf einen langen Flur hinaustrat. Risse hatten sich in den weiß getünchten

Wänden gebildet, vermutlich auch eine Folge des Absturzes. Aber zu lange würden sie ohnehin nicht mehr hier bleiben. Türen reihten sich aneinander und Ein Stück den Gang entlang befand sich eine kleine Galerie, die hinab ins Untergeschoss des Gebäudes führte. Das Haus selber war groß genug um leicht einem dutzend Leuten Platz zu bieten Allerdings waren deutlich mehr als ein dutzend Personen anwesend. Allein den kurzen Weg den Gang hinab standen vier Gardisten der kaiserlichen Garde und hielten Wache. Egal wie oft Kellvian ihnen schon versichert hatte, das sei nicht nötig, jeder der Männer salutierte

kurz, als er vorbeging. Er war nicht der einzige, der nicht über Gewohnheiten hinweg kam. Die gewundene Treppe hinab erreichten er und Jiy einen großzügigen Eingangsbereich. Wie oben brannte in einem großen Kachelofen ein Holzfeuer, das die Kälte draußen hielt. Über den Flammen hatte jemand einen Wasserkessel aufgesetzt. Ein polierter Marmorboden spiegelte den Schein des Feuers wieder und warf ihn auf einige Pflanzenkübel und mehrere Möbelstücke, die wahllos zusammen gesucht wirkten. Das meiste war nicht mehr zu gebrauchen gewesen und so hatten sie erstmal hergenommen, was da

war. Ein schwerer Eichenholztisch, Stühle, die nicht zueinander passten und einige Bänke, die zwischen den Topfpflanzen verschwanden. Die Haustür bestand wiederum aus schwerem nietenbeschlagenen Holzbrettern, die in diesem Augenblick zur Seite schwangen. Der Gejarn der eintrat klopfte sich Schnee von Kleidung und Füßen. Als Schutz vor der Kälte trug er einen schweren dunklen Umhang, der ihm bis auf Kniehöhe fiel. Ein Schwertgriff zeichnete sich auf seiner linken Seite unter dem Mantel ab, allerdings keine Pistolen oder andere Schusswaffen. Zyle Carmine rührte fast nie Feuerwaffen an. Eisige Luft wehte durch die Tür und ließ

Kellvian frösteln. ,,Abend.“ , meinte der Neuankömmling mit dem Anflug eines Grinsens auf dem mit schmutzig hellem Fell bedecktem Gesicht. Für den ansonsten eher zynisch aufgelegten Mann war das schon fast außergewöhnlich. ,,Ich dachte einmal eure Sommer hier seien kalt“ , fuhr er fort, während er die Handschuhe abstreifte und auf den Kaminsims zum trocknen ablegte. ,,Offenbar habe ich mich da geirrt.“ Während er die Fäustlinge ablegte kam ein schmaler mit Schriftzeichen versehener Silberreif an seinem linken Handgelenk zum Vorschein. Jiy kicherte. ,,Warts ab, das wird noch

viel besser werden.“ ,,Wenn alles nach Plan geht Kleine, bleibt mir das zumindest erspart.“ ,,Ihr wollt uns also tatsächlich verlassen ?“ , fragte Kellvian. Zyle nickte. ,,Ich habe grade noch mit Cyrus gesprochen. Offenbar sind die Reparaturen an der Windrufer so gut wie abgeschlossen. Der Kahn war ja in Lasanta schon nicht im besten Zustand, wie es aussah. Jetzt jedoch ist wohl alles bereit. Eden ist angeblich ganz aus dem Häuschen über das, was eure Zimmermeister aus dem Wrack gemacht haben.“ ,,Ihr wisst, das ihr hier willkommen wärt

Zyle.“ ,,Ich weiß. Aber… es gibt Dinge um die ich mich kümmern muss. So wie ihr mein Freund. Vielleicht Dinge, die dazu führen, das wir uns nie wiedersehen.“ Kellvian nickte. ,,Dachte ich mir, aber… es war mir wichtig, das ihr das wisst. Solange wir leben wird es hier immer einen Platz für euch geben.“ ,,Geht nicht.“, meinte Jiy ernst und war dicht vor den anderen Gejarn getreten. ,,Wieso nicht ?“ Ohne Vorwarnung zog sie Zyle in eine kurze aber heftige Umarmung. ,,Ihr gehört einfach dazu.“ , meinte Jiy, während der verdutzte Gejarn offenbar nach Worten

suchte. ,,Hey, hey, wer wird den gleich… Es ist ja nicht so, das ich aus der Welt bin. Und ähm… ich weiß nicht ob Kellvian…“ Dieser lachte jedoch nur laut. Zyle einmal um Worte verlegen zu sehen… wer hätte damit gerechnet. Zyle klopfte sich unsichtbaren Staub vom Körper, sobald Jiy ihn losließ. ,,Aber meine Abreise verzögert sich wohl so oder so noch etwas.“ ,,Oh ?“ Jiy sah den Mann nun verlegen und überrascht zugleich an. ,,Offenbar friert das Meer jetzt schon stellenweise zu.“ , erklärte er. ,,Und Eden meint, sie bräuchte mehr Leute um das Eis zu zerhacken, wenn das Wetter

also nicht umschlägt… Nun wenn ich Pech habe, muss ich doch noch euren Winter ertragen.“ Zyle ging auf die Treppe zu, hielt aber noch einmal an, bevor er die Stufen hinauf verschwand. ,,Ach und bevor ich es vergesse, Dagian sucht nach euch Kell. Wissen eure Götter, was das Problem von dem Kerl ist, aber ich glaube fast er ist kurz davor einen Suchtrupp loszuschicken um euch zu finden.“ ,,Ich war die ganze Zeit hier.“ ,,Das hab ich ihm auch gesagt. Offenbar wartet er schon eine Weile auf euch.“ ,,Oh verdammt.“ Kellvian seufzte. Er hatte die Zeit wirklich völlig aus den Augen verloren. Der General hatte sich

am Mittag mit ihm treffen wollen. ,,Natürlich, das hatte ich völlig vergessen. Wo ist er ?“ ,,Ich glaube an den Klippen, wo die Gardisten untergebracht sind.“ Über den Verlauf der letzten Monate waren an der Küste mehrere Hütten entstanden oder Gebäude der fliegenden Stadt repariert worden, in denen der Hochgeneral zumindest eine kleine Garnison an Soldaten untergebracht hatte. Weniger als fünfzig Mann der Garde waren hier geblieben, nachdem der größte Teil der Truppen ohnehin in die Herzlande weiter im Inneren des Kontinents versetzt worden war. ,,Dann lasse ich ihn besser nicht noch

länger warten.“ ,,Tut das.“ , erwiderte Zyle und fügte hinzu : ,,Er hat sich nicht grade glücklich angehört. Allerdings habe ich den Mann bisher auch noch nicht gut Gelaunt erlebt.“ ,,Ich glaube er gibt sich die Schuld am Tod des Kaisers.“ Kellvian konnte sich nach wie vor nicht dazu überwinden, von dem Mann als Vater zu denken und vermutlich würde er das auch nicht mehr. Dazu verband ihn zu wenig mit dem Toten, dachte er. Er wusste nicht, ob er das für etwas Gutes halten sollte oder nicht. Mit einer Hand warf Kell sich einen Pelzmantel über die Schultern, während er mit der anderen die Tür

aufzog. Erneut wehte ihm schneidend kalte Luft entgegen. ,,Kommst du mit ?“ , fragte er an Jiy gerichtet. ,,Gleich da.“ , meinte die Gejarn nur und wenige Augenblicke später traten sie hinaus in die verschneite Landschaft. Aus dem Schneeregen waren endgültig schwere Flocken geworden, die in einem stetigen Schauer zu Boden fielen und die Welt in weiß tauchten. Es versprach in der Nacht noch kälter zu werden, dachte Kellvian, als er in Richtung Meer sah. Schwebten jetzt noch dunkle Wolken über ihren Köpfen, draußen auf dem Ozean klarte das Wetter langsam auf. Das würde eher eine Nacht für Torffeuer und heißen Tee, nicht für langwierige

Diskussionen über Kells, eigentlich gar nicht vorhandenen, Führungsstil, an dem Dagian trotzdem immer etwas auszusetzen fand. Aber was sein musste, musste sein.

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