Mit einem Bekannten saß ich vor einem Café. Herrlichster Sonnenschein und ein bezaubernder Ausblick, beziehungsweise einladender Einblick. Mein Blick fiel auf zwei junge hübsche Damen, die am Nebentisch saßen und sich angeregt unterhielten. Plötzlich hatte ich eine zündende Idee. Ob sie gut war, wusste ich nicht. Dachte auch nicht darüber nach. „Entschuldigt bitte meine unverfrorene Störung. Ich hab da mal eine saublöde Frage. Würde sich eine von euch beiden dazu überreden lassen und so tun, als wäre sie meine neue Freundin? Klingt
jetzt blöd, so, wie ich es jetzt sage. Hat aber einen bedeutenden Hintergrund. Auf den Punkt gebracht: Ich möchte nur herausfinden, ob meine fast Ex wirklich kein Interesse mehr an mir hat, oder es nur behauptet, damit sie ihre Ruhe hat. - Es hat eine lange, traurige Vorgeschichte. Zu lang, um sie jetzt und hier zu erzählen. Aber es wäre sehr wichtig für mich, herauszufinden, ob es noch Sinn hat für sie zu kämpfen oder nicht. Wenn sie wirklich keine Gefühle mehr für mich hat, dürfte es ihr nicht stören, wenn ich eine neue Freundin habe. Entweder freut sie sich für mich, oder es ist ihr egal. Ich werde einfach das Gefühl nicht los,
das ich ihr doch nicht so egal bin, wie sie tut. Das sie einfach nur den Weg des geringsten Widerstands geht. Es wäre schön, wenn sich eine von euch dazu bereiterklären würde, mitzuspielen. Schön wäre es auch, wenn ihr darauf achten könntet, wie sie reagiert. Wie schon erwähnt, glaube ich nicht daran, das sie nichts mehr für mich empfindet. So, wie sie mich ansieht. Wie sie reagiert, wenn mich andere Frauen grüßen.“ „Du willst deine Exfreundin eifersüchtig machen?“, fragte die Brünette. „Indirekt. Also wenn sie eifersüchtig reagiert, würde ich weiter um sie kämpfen. Ansonsten versuchen sie zu
vergessen.“ „Wie kommst du ausgerechnet auf uns?“, wollte ihre Freundin wissen. „Ich habe euch gesehen und da kam mir die Idee.“, antwortete ich ehrlich. „Eigentlich ist es mir zuwider. Aber ich würde es tun. Dafür hilfst du mir nächste Woche bei meinem Umzug. Ich kann noch ein paar Leute gebrauchen. Deal?“ Das die schwarzhaarige meine Freundin spielte, war gut, weil meine Exfreundin wusste, das ich auf den Typ Frauen stand. „Wenn du überzeugend herüberkommst, bring ich noch helfende Hände mit. Hinter mir sitzt schon Eine. Macht ihm
schöne Augen und er frisst euch aus der Hand. Deal?“ Wir besiegelten es per Handschlag. Am darauffolgenden Montag löste sie ihren Part ein. Wir gingen Hand in Hand zur Arbeitsstelle meiner Ex. Ich kann sagen, sie überzeugte sogar mich. Mein Herz schlug heftig. Schmetterlinge im Bauch. Alles war vorhanden. Vergessen war mein Plan. Zum Glück nur von mir. Ich hatte es mir anders vorgestellt. Freundlicher. Entspannter. Aber es kommt eben stets anders, als man denkt. Meine erfundene Freundin beleidigte meine Exfreundin. Das konnte ich nicht zulassen. Zugegeben, sie entsprach nicht dem Idealbild. Aber dies war noch lange
kein Grund, sie zu beleidigen und runterzumachen. Ich schiss auf den Deal und schoss die erfundene Freundin in den Wind. Stellte mich schützend vor meine Exfreundin. „Wieso hast du das getan?“, fragte mich erstaunt meine Exfreundin. „Weil ich ein Idiot bin und dich immer noch, wie verrückt, liebe. Außerdem war sie gar nicht meine neue Freundin. Um ehrlich zu sein, wir hatten einen Deal. Sie spielt meine Neue, um herauszufinden, ob du wirklich nichts mehr für mich empfindest, im Gegenzug helfe ich ihr bei ihrem Umzug und bring noch ein paar Leute mit, die helfen. - Sei mal ehrlich. Du liebst ihn gar nicht
wirklich, stimmt´s? Er dient nur dazu, mich zu vergessen.“ „Wir werden doch eh nie als Paar akzeptiert.“ „Das ist mir egal. Jahrelang habe ich ich bemüht es jedem Recht zu machen. Meine Mutter, zum Beispiel, wollte unbedingt, das ich eine Freundin habe. Ihr passte es nicht, das ich glücklicher Single war. Aber ganz egal welches Mädchen ich ihr vorstellte, die hatte ständig was auszusetzen. War nie zufrieden. Du kannst es nicht jedem Recht machen. Aber du kannst es einem Recht machen. Mir. Indem du den anderen abschießt und zu mir zurückkommst. Zu mir hältst
und für immer bei mir bleibst. Ich liebe dich mehr, als alles andere auf der Welt. Und auch wenn es andere nicht verstehen; ich finde dich wunderschön. Du bist meine Traumfrau. Mit dir will ich zusammen sein. Nur mit dir. Mein Leben hat ohne dich keinen Sinn. Bitte sag ja und nenne mich wieder mein Mann.“ „Ich weiß nicht.“ „Siehe, ich knie vor dir nieder. Alle können es sehen. - Gib mir deine Hand. - Geliebte Frau; mir ist es so was von egal, ob wir als Paar akzeptiert werden, oder nicht. Ich weiß nur eins, das ich dich liebe und den Rest meines erbärmlichen Lebens mit dir verbringen
will. Komme, was wolle. In Gesundheit, wie Krankheit. Guten, wie schlechten Tagen. Wenn du fühlst, wie ich fühle, sag Ja, wenn ich dich jetzt frage: Möchtest du meine Ehefrau werden?“
„Du hier? Willst du mir jetzt auch noch den Kopf waschen? Es tut mir leid, was ich da gegen deine ähm...Freundin? gesagt hab. Manchmal ist meine Zunge schneller, als mein Hirn. Denke vorher nicht darüber nach, was ich von mir gebe. Es tut mir leid. Wirklich.“ „Sie ist eine schlampe, aber ich liebe sie nun mal. Egal. Entschuldigung angenommen – JUNGS, BEIFUß! - Deal ist Deal. Eigentlich wollte ich den Deal platzen lassen, weil du mein geliebtes Frauchen so sehr beleidigt hast. Aber durch dich weiß ich, das ich recht hatte. Du hattest es sogar geschafft, das ich
glaubte, das wir ein Paar wären. Spürte richtiggehend die berühmten Schmetterlinge... Mit mir sind wir sechs Jungs. Hoffe, ich habe nicht zu viel versprochen. Wo sind deine Leute?“ Die lautlose Stille verriet mir, das niemand weiterer da war, um ihr beim Umzug zu helfen. Waren wir zu früh? Würde noch jemand kommen? So, wie sie schaute, wohl eher nicht. Da konnte jemand froh sein, das ich meine Versprechen hielt. Ansonsten hätte sie jetzt alleine dagestanden. „Ich war früher auch mal so. In der Zwischenzeit bin ich älter geworden und habe dazu gelernt. - Und jetzt sag an,
wie du dir das vorgestellt hast. Wohin ziehst du überhaupt?“ Natürlich hätte ich jetzt mit meinen Jungs einfach gehen können. Schließlich waren wir nicht wirklich dazu verpflichtet ihr zu helfen. Vor allem, kannten wir sie gar nicht. Meine Jungs sahen sie zum ersten Mal. Waren nur mir zuliebe erschienen. Aber Deal war Deal. Und jetzt, wo ich sah, das sie sonst niemanden hatte...außerdem hatte sie ihren Part ja erfüllt gehabt. Ich wollte nicht, da sie meine neue Freundin wird. Auch wenn sie wirklich umwerfend aussah. Was ich wollte, war, wissen, ob meine Frau mich noch liebt. „Es sind nur zwei Straßen weiter. Die
Miete wurde hier erhöht und ich kann sie mir nicht mehr leisten. Aus der ecke wegziehen, will ich auch nicht. Meine ganzen Freunde wohnen hier.“ „Du meinst, die, die dir heute beim Umzug helfen?“ „...“ Ich wechselte das Thema. Eine knappe halbe Stunde hatten wir schon vergeudet. Es wurde Zeit, das wir anfingen. Schließlich wollten wir Weihnachten zu Hause feiern. Ich übernahm das Kommando, obwohl es eigentlich nicht meine Art war. Normalerweise war ich der Handlanger. Führte Befehle aus und gab keine. Aber irgendwann ist immer das erste
Mal. Um es nicht all zu sehr in die Länge zu ziehen: Nachdem meine Jungs und ich das Schwerste geschleppt haben, kamen ein paar ihrer Freunde, um ihr beim Umzug zu helfen. Wir schwiegen. Wollten keinen Streit anfangen. Ich sagte ihnen nur, was noch zu tun war. Stephanie, so hieß die Umzüglerin, packte ordentlich mit an. Man hatte sie Kraft in ihren dünnen Armen. Als ich sie so sah, dachte ich mir, das ich mich nie mit ihr anlegen sollte. Denn gegen sie hätte ich keine Chance. Am späten Nachmittag waren alle Möbel und Kartons in der neuen Wohnung. Die Nachzügler durften die alte Wohnung
putzen, während wir in der neuen Wohnung saßen und Bier tranken. „Ich möchte mich bei euch allen noch einmal recht herzlich bedanken. Ohne euch wäre ich aufgeschmissen gewesen. Ihr habt ja selbst gesehen, wann meine „Freunde“ kamen und wie viel sie gemacht haben. Und dir wünsche ich, das du mit deiner Freundin glücklich wirst. Es tut mir wirklich leid, was ich losgelassen habe.“ „Vergeben und vergessen.“, antwortete ich. „Danke. - Pizza für uns alle? Ich zahle.“ „Vergiss die anderen nicht. Sie ham zwar nicht so viel gemacht, wie wir. Aber sie putzen deine alte Wohnung. Die
haben eine kleine Belohnung verdient.“, fand ich.
„Du hast recht.“, stimmte sie mir zu.
Mitten in der Nacht wurde ich durch stürmisches Klingeln geweckt. Widerwillig stand ich auf, weil ich mir dachte, es könnte wichtig sein. Wenn jemand um diese Zeit so stürmisch klingelt, hat die Person entweder einen Totalschaden, oder jemand brauchte mich. Es war Stephanie. In den letzten Tagen hatte ich sie des öfteren gesehen und auch besser kennengelernt. Im Grunde war sie eine sehr nette und verletzliche Frau. Ich half ihr beim Einrichten ihrer neuen Wohnung und half ihr, bei ihrer alten Wohnung. Weißen, kehren, wischen
und so weiter. Sie half tatkräftig mit. Schade nur, das wir so ziemlich alleine waren. Etwas mehr Hilfe und wir wären eher fertig geworden. So weit ich erfuhr, lag es diesmal aber an ihr. Da sie bei ihrem Umzug ziemlich bitter enttäuscht gewesen war, hatte sie keinen ihrer Freunde um Hilfe gebeten, weil sie befürchtete, das sie wieder in Stich gelassen werden würde. Andererseits hatte ich so das Vergnügen, sie kennenzulernen. Ihr wahres Gesicht zu sehen. Leicht hatte sie es nicht gehabt, in den letzten Jahren. Selbstzweifel nagte an ihr. „Tut mir leid, das ich dich geweckt habe. Aber mir fiel kein anderer ein, zu
dem ich hätte gehen können.“ „Komm erst mal rein und zu Atem. Wieso rennst du eigentlich so schnell die Treppen rauf? Bist du auf der Flucht?“ Aus reiner Gewohnheit öffnete ich uns jedem ein Bier. Oft kam jemand zu mir und wollte sich bei mir aussprechen. Suchte bei mir Rat. Dabei tranken wir meist Bier. Manchmal mixten wir uns auch Diesel. Vor allem im Sommer. „Also, was ist los? Sprich dich aus.“ „Mein Ex war da. Das heißt, er ist noch da. Bei mir. Er wollte mit mir reden. Und ich blöde Kuh sage ihm auch noch, wo ich wohne. Ich hätte es wissen sollen, das er nicht zum Reden kommen
wollte. Wieso kapiert er nicht, das ich nichts mehr von ihm wissen will? Er hat mir so oft wehgetan. Immer wieder habe ich ihm geglaubt, das er es nie wieder tun wird. Das er sich behandeln lässt. Man war ich blöd.“ „Nicht nur du. - Wie hast du dir gedacht...Ich meine, du kannst nicht ewig vor ihm flüchten.“ „Ich weiß. Kann ich diese Nacht bei dir bleiben? Bitte.“ wenn jemand so lieb Bitte sagte, dann konnte ich nicht anders, als Ja zu sagen. Nur musste sie sich entscheiden zwischen hartem Untergrund, wie meine Holzbank und Fußboden, oder weicher Unterlage, und da kam nur mein Bett in
Frage, in welchem ich auch liegen würde. Couch und Gästebett besaß ich nicht. Meine Möbel waren Marke Eigenbau und aus Holz. Ich gab ihr ein T-shirt von mir. Es war schon etwas älter, aber sauber. Vor einigen Jahren hatte ich es mal gekauft, weil es saubillig war. Getragen habe ich es selten, weil es mir viel zu groß war. Auch wenn ich nicht akkurat auf mein Kleidungsstil achte, aber ein wenig seriös wollte ich schon herüberkommen. Wir brauchten lange, bis wir einschlafen konnten. Um so kürzer war daher die Nacht. Aber wir ließen es uns nicht anmerken. Weder sie, noch ich, muffelten herum. Verzogen unsere
Gesichter. Was aber nicht bedeutet, das wir uns angrinsten.
Nachdem wir Kaffee getrunken hatte, gingen wir gemeinsam zu ihr. Vorher bestellte ich noch ein paar Kumpels von mir, denn alleine wollte ich nicht zu ihr. Wer weiß, wie der Typ drauf war. Ich hatte keine Lust, eine aufs Maul zu kriegen. Doch die Sorge war unberechtigt. Denn als wir bei ihr ankamen, war niemand da. Nachbarn hatten die Polizei gerufen, weil er randaliert hatte. Die Wohnung war in einem unbeschreiblichen Zustand. Wir brauchten ein paar Stunden, bis wir die Wohnung wieder in Ordnung gebracht hatten.
Ich war keine zehn Minuten zu Hause, da klingelte es. Intuition war es, die mich dazu brachte an die Tür zu gehen. Irgendwie hatte ich geahnt, das es Stephanie war. Auch wenn wir uns unter merkwürdigen Umständen kennengelernt hatten, war ich froh, das wir uns kannten. Sie war zu meiner allerbesten Freundin geworden. Auf sie konnte ich mich verlassen. Sie hörte wirklich zu und war einfühlsam. Mit ihr konnte ich über alles reden und ich wusste, es blieb bei ihr. Sie hatte mein vollstes Vertrauen gewonnen. Daher hatte ich ihr auch meinen Wohnungsschlüssel
gegeben. Und obwohl sie jederzeit bei mir reinkonnte, klingelte sie und wartete, das ich ihr öffnete. „Hey, ich komme eigentlich nur vorbei, um dir meinen Zweitschlüssel zu geben. Der schließt Haustür, Wohnungstür, Kellertür und Fahrradschuppen. Gerade eben sind sie damit fertig geworden, alle Schlösser auszutauschen. Ich dachte, ich bring ihn dir gleich. Für den Fall aller Fälle, oder wie das heißt.“ „Wenn du mir schon diesen Schlüssel gibst, könntest mir auch den Ersatzschlüssel für dein Fahrradschloss geben? Mein Rad muss ich reparieren lassen.“ „Klar. - Hier hast du. Wenn du willst,
schau ich mir dein Rad diese Tage mal an. Ich habe ein bisschen Ahnung davon. Und gib mir bitte vorher Bescheid, wenn du dir mein Rad leihst.“ „Logisch. Bleibst gleich zum Kaffee?“ Sie blieb und wir unterhielten uns über meine Exfreundin, mit der ich mich getroffen hatte. Es war ein zufälliges Treffen gewesen. Ich lief am Bäcker vorbei. Da sah ich sie am Tisch sitzen und Kaffee trinken. Sämtliche Bilder, aus unserer gemeinsamen Zeit, flogen mir durch den Kopf. Erinnerungen keimten wieder auf. Ebenso der Schmerz, als wir uns trennten. Es ging nicht anders. Wenn wir uns nicht getrennt hätten, wären wir krachen
gegangen. Ich weiß nicht, was die andern gegen uns hatten. Warum sie uns nicht einfach in Ruhe ließen. Als wäre es eine Verbotene Liebe. Sie ließ sich auch ein Kind entfernen, was uns beide sehr traf. Aber uns blieb nichts anderes übrig. Das Kind hätte einen Totalschaden bekommen. Als ich sie heute sah, hatte ich wieder die berühmten Schmetterlinge im Bauch. Es kribbelte ungemein. Mein Herz raste. Kurz gesagt, alles war vorhanden. Und so, wie sie aussah, mit mir sprach, ging es ihr ganz genauso. Am liebsten hätte ich sie in meine arme genommen, gedrückt und nie wieder losgelassen. „...Sie gestand mir, das sie unsere
Trennung immer noch nicht verkraftet hat. Immer wieder hatte sie versucht, eine Beziehung zu beginnen und zu halten. Aber... Du hättest sie sehen müssen. Abgemagert. Sie weiß, das sie bald sterben muss. Hatte gehofft, das sie mich noch einmal sehen konnte, bevor sie in die andere Welt eintritt.“ „Was für eine traurige Geschichte. Sieh doch nur; Tränen. Was ist eigentlich mit der anderen? Ich meine die, die wir auf Arbeit...“ „Noch eine Tasse Kaffee? Warte hier, ich hole ihn.“, unterbrach ich sie. Stand auf und ging in die Küche. Ich wollte in dem Moment nicht darüber reden. Meine
Ex, die ich vorm Bäcker getroffen hatte, schlug mir plötzlich auf den Magen. Mir war übel und schwindlig. Noch ehe ich das Klo erreichte, fiel ich zusammen und übergab mich. Stephanie hatte es mitbekommen und sofort Erste Hilfe geleistet. Und schon wenige Minuten später, ging es mir wieder erheblich besser.
Stephanie blieb die ganze Nacht bei mir. Schlief in meinem Bett. Hielt mich. Ihre Wärme tat mir gut. Am folgenden Morgen, war ich wieder ganz der alte.
Danke, Stephanie.
'Ich sitze hier und hab kein Papier', schrieb ich Stephanie. Irgendwas hatte ich nicht vertragen gehabt. Aller paar Minuten durfte ich auf die Schüssel. Und als ob das nicht schon reichte, ging mir das Papier aus. Deshalb schrieb ich Stephanie und hoffte, das sie meine Nachricht auch so verstand, wie ich es meinte. Etliche Minuten saß ich auf dem Klo und keine Stephanie kam. Auch keine Rückmeldung. Deshalb stand ich auf, spülte und stellte mich unter die Dusche. Lange. Denn ich spürte, wie es mir gut tat. Mit jedem Tropfen Wasser,
der auf meinem Körper fiel, fühlte ich mich spürbar besser. Dann erschrak ich mich. Denn ohne Vorwarnung stand plötzlich Stephanie in meinem Bad. Knallrotes Gesicht und völlig aus der Puste. „So sehe ich nackt aus.“, entsprang es mir, nachdem wir uns sekundenlang sprachlos angesehen hatten. Stephanie kringelte sich vor Lachen. Fand ich gar nicht lustig. Bis ich auf die Idee kam, das sie nicht wegen meines Erscheinungsbildes lachte, sondern meines Satzes wegen. Sie hielt sich den Bauch, beugte sich nach vorn und … Wir hatten beide das Selbe gegessen. Entweder waren wir zwei empfindlich
oder das Essen war nicht ganz koscher gewesen. „Mach dir nichts draus. Zieh dich aus und steck deine Klamotten in die Maschine. Wollte eh heute waschen. - Es ist noch genug Platz für dich, unter der Dusche. Wenn du willst, wasch ich dich.“ Ihr war es peinlich gewesen, das sie in ihre Hosen gemacht hatte. Und sie war mir dankbar, das ich mich weder über sie lustig gemacht hatte, noch irgendwas anderes, was ihr missfallen hätte. Dennoch stand sie vorerst unschlüssig da und wusste nicht, was sie machen sollte. „Komm schon Stephanie, wir beide sind erwachsene, aufgeklärte Menschen.
Willst lieber in braunen Hosen nach Hause laufen? Das Wasser ist angenehm warm und mir hat es geholfen, das es mir besser geht. Du brauchst dich vor mir nicht zu schämen. Davon abgesehen, hast du mich zuerst nackt gesehen.“ „Du hast ja recht. Trotzdem ist es mir peinlich. Ich bin keine, die sich vor jedem ausziehen kann.“ Dennoch tat sie es und kam sie mir unter die Dusche und ignorierte den Blutstau unter meinem Bauch. Wie lange war es her, das ich mit einer Frau unter einer Dusche stand, sie wusch...Ich hatte echt Probleme, sie nicht in irgendeiner Art und Weise erotisch zu berühren. Denn ich war es
gewöhnt, mich an den weiblichen Körper anzuschmiegen, sanft einzuseifen, zu küssen und ein bisschen mehr. Aber Stephanie war meine beste Freundin. Ihre Freundschaft war mir wichtig. Die wollte und konnte ich nicht aufs Spiel setzen. Wir trockneten uns gegenseitig ab. Dann gab ich ihr ein paar Sachen von mir. Schließlich konnte ich nicht zulassen, das sie die ganze Zeit nackt bleibt, bis ihre Sachen gewaschen und getrocknet waren. „Was hältst davon, wenn du ein paar Klamotten zu mir bringst, falls wieder mal so ein Fall eintritt?“, fragte ich sie. „Ich hoffe mal nicht, das mir das wieder
passieren wird. Aber du hattest recht. Mir geht es erstaunlich besser. - Wenn ich dran denke, bringe ich welche mit. Kannst ja nachher welche von dir mitnehmen. Falls mal deine Dusche kaputt ist.“
Wir bestellten uns ein schöne, große Pizza und genossen es, nicht mehr ständig aufs Klo gehen zu müssen. Lümmelten dann vor meinem Laptop und schauten online einen Film.
Als ob Stephanie hellsehen könnte. Kaum eine Woche später, nachdem wir uns gegenseitig nackt gesehen hatten, ging meine Dusche kaputt. Dachte ich jedenfalls. Es stellte sich jedoch heraus, das im ganzen Haus kein Wasser lief. Dabei brauchte ich unbedingt eine Dusche. Ich hatte mein Fahrrad geputzt und repariert. Draußen, in der Sonne. Im Schatten waren es etwas mehr, als zwanzig Grad. Aber Schatten gab es bei uns im Hof nicht. Den letzten Baum hatten sie vor etwa einen Monat gefällt, weil er angeblich drohte aufs Haus zu
fallen. Bei dreißig Grad kommt man schnell ins Schwitzen. Des Öfteren wischt man sich, mit den schmutzigen Händen, über die Stirn. Dies hinterlässt Spuren. Wenn ich gewusst hätte, das bei uns kein Wasser laufen wird, sobald ich mit den Arbeiten fertig bin, hätte ich die Reparatur verschoben. So dringend war sie nicht gewesen. Ich hatte nur endlich mal meinen faulen Arsch in Bewegung bekommen. Stephanie schrieb ich eine Kurzmitteilung, das ich zu ihr duschen komme, weil ich kein Wasser habe. Daraufhin schrieb sie mir: „Schrubbst du mir den
Rücken?“ Was sollte ich darauf antworten? Wir waren nur Freunde und nicht mehr. Klar, sie hatte mit in meinem Bett geschlafen. Aber es war nichts passiert. Schließlich waren wir nur Freunde. Und ja, wir standen gemeinsam nackt unter meiner Dusche und haben uns gegenseitig gewaschen. Zugegeben, das hatte mir gefallen. Als ich sie nackt sah, hatte ich auch eine Erektion gehabt. Was darauf zurückzuführen ist, weil ich ein Mann bin der zu 100% auf Frauen steht und seit gefühlten Ewigkeiten keine Frau mehr nackt gesehen, geschweige, berührt hatte. Wer weiß, was in ihr vorgegangen war und was sie gefühlt
hatte, als sie mich nackt sah. Ob es ihr nur peinlich gewesen war? „OK“, mehr schrieb ich nicht. Es sagte alles, aber auch nichts. Als ich bei ihr ankam, stand sie schon erwartungsvoll da. „Endlich bist du da. Könntest du dir mein Rücken ansehen? Seit ungefähr einer Stunde juckt er unerträglich. Deswegen fragte ich dich auch, ob du ihn mir schrubben würdest. Wir haben uns schon nackt gesehen und standen schon einmal gemeinsam unter einer dusche und haben uns gegenseitig gewaschen, ohne... Du weißt schon, was ich meine. Verstehe mich bitte nicht falsch. Mir juckt dermaßen der Rücken
und ich komme so schlecht ran. Wahrscheinlich liegt es an dem neuen Weichspüler, den ich ausprobierte. Der roch so gut. Deshalb hatte ich ihn gekauft.“ „Also hast du dich vor etwa einer Stunde umgezogen?“, hakte ich nach. „Nein. Aber da fing ich an zu schwitzen. Kurz darauf fing es an zu jucken. Vorne fing es dann auch an. Deshalb hab ich das Shirt vor wenigen Minuten ganz ausgezogen und steh jetzt ziemlich freizügig vor dir.“ Ich bin auch nur ein Mann. Und ich habe die selben Bedürfnisse, wie alle anderen. Stephanie war eine wunderschöne Frau. Meine allerbeste
Freundin. Wenn wir es trieben, würde unsere wunderbare Freundschaft wahrscheinlich kaputt gehen. Es fiel mir äußerst schwer, ihren Reizen zu widerstehen. Wir duschten lauwarm. Sanft kreiste ich den Schwamm über ihren Rücken und verschaffte ihr Linderung. Dafür verschaffte sie mir Schmerzen im Unterleib. Einerseits war es Stephanie, meine allerbeste Freundin, die ich nicht verlieren wollte. Andererseits war es eine wunderschöne, perfekt gebaute Frau. Ihre Kurven...Ich drehte den Hahn volle Wucht auf eiskalt. Sie erschrak und sprang zurück. Ich blieb tapfer drunter und hoffte, das er schnell
schrumpfte. „Bist du bescheuert?“, schrie sie mich an? Trotz ihres Zorns, fand ich sie immer noch wunderschön. Zum Anbeißen. „Tut mir leid. Aber es musste sein. Es tat zu sehr weh.“ „Bin ich so schön, oder hast du es so nötig?“, fragte sie versöhnlich. „Beides. Aber dafür unsere Freundschaft aufs Spiel setzen? Nein, das möchte ich nicht.“ „Wow. Es überrascht mich, das von einem Mann zu hören. Von euch wird doch behauptet, das ihr Schwanzgesteuert seid. - Mach dir keine Gedanken. Mir geht es selbst nicht
anders. Einerseits würde ich es wollen. Aber andererseits...mir bedeutet unsere Freundschaft wirklich sehr viel. Mit dir kann ich über alles reden. Ich scheiß mir in die Hosen und du sagst nur, zieh dich aus, ich wollte eh waschen. Jeder andere hätte sich über mich lustig gemacht. Mich fotografiert und bei Facebook reingesetzt. Aber nicht du. Du wäschst meine stinkenden Sachen und wäschst mich, als ob es das Natürlichste auf der Welt wäre.“ „Jeder Spaß hört da auf, wo ein anderer Schaden nimmt.“, sagte ich. „Wenn es passiert, dann passiert es.“, sprach sie und recht hatte sie. Ich machte das Wasser wieder wärmer.
Wir wuschen uns gegenseitig zu ende, und trockneten uns gegenseitig ab. Mehr geschah nicht. Wir schliefen nicht miteinander. Wenn es passierte, dann passierte es. Aber wir waren beide dagegen, das wir es einfach taten, weil wir es einfach nur nötig und nichts anderes in greifbarer Nähe hatten, dafür bedeutete uns beiden die Freundschaft zu viel. Ich hielt mich auch nicht lange bei ihr auf, weil ich es nicht herausfordern wollte. Stattdessen joggte ich eine Weile im Park und brachte mich so auf andere Gedanken. Zügelte meine Triebe. Zwar kam ich dadurch wieder ins schwitzen. Aber das war mir so was von egal. Es
war nur salziges Wasser. Das rieb ich dann mit einem Handtuch ab, bevor ich müde zu Bett ging und alsbald einschlief.
Die Nächte waren grauenhaft. Aller paar Stunden wachte ich auf und starrte neben mich. Aber da war keine Stephanie. - Ich hätte niemals mit ihr unter die Dusche gehen sollen. Zweimal war ich mit ihr duschen und jedes mal hatte ich eine schmerzende Erektion. Sie sah wirklich sehr gut aus. Topfigur. Makellos. Aber meine beste Freundin. Ich wollte und konnte unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. Sie war mir zu wichtig. Stephanie verstand mich. Hörte mir zu. War da, wenn ich sie brauchte. - Ich konnte nicht mit ihr schlafen. Das wäre das Ende unserer
Freundschaft. Als Stephanie eines Tages bei mir war, knisterte es. Wir spürten es beide. Eigentlich wollten wir gemeinsam essen und fernsehen. So, wie früher. Bevor wir gemeinsam duschen waren und uns nackt gesehen hatten. Aber die Zeiten waren vorbei. Es ging nicht mehr. „Kommst mit joggen?“, fragte sie mich. „Ich zieh mich schnell um.“, antwortete ich prompt. Joggen war eine gute Idee. Zwar hatte ich keine Fitness, aber es lenkte von dem anderen ab, verbrauchte Energie, brachte uns zum Schwitzen - und unter die Dusche, dachte ich. Genau das, was ich nicht wollte. Ich musste sie
unterwegs abhängen. Das Joggen strengte mich sehr an. Schon nach wenigen Metern war ich aus der Puste. Stephanie hatte einen Zacken drauf; unglaublich. Sie musste es wahrlich nötig haben. So nötig, wie ich. Ich hörte auf zu joggen und legte dafür einen scharfen Schritt hin, nachdem ich etliche Meter ganz gemächlich gelaufen war. Stephanie war weit vor mir. Die würde ich nicht mehr einholen. Ich war auch ganz froh darüber. Denn als sie noch vor mir lief, sah ich nur ihren aufreizenden Arsch, der sich so geil bewegte, das meine Hose zu platzen drohte. Noch lange, nach dem mich Stephanie
abgehängt hatte, sah ich ihr Hinterteil vor mir. Graziös schwang er hin und her. Nur eiserner Wille hielt mich davon ab, ihn nicht anzufassen. Ich kehrte um. Mir war egal, wo Stephanie war. Wenn ich kalt geduscht hatte, würde ich sie anrufen, um zu wissen, das ihr nichts passiert ist. Auch wenn ich wusste, das sie sich sehr gut wehren konnte, blieb immer noch eine Restangst. Schrecklich, so kalt zu duschen. Alles zog sich zusammen. Ich klapperte und zitterte. Hoffte, das es das es seine Wirkung nicht verfehlte. Verfluchte meinen Trieb. Versuchte, nicht an Stephanie zu denken. Aber das klappte
nicht. Ich sah sie deutlich vor mir, als würde sie in dem Moment mit mir unter der Dusche stehen. Warum habe ich sie nicht alleine duschen lassen? Wieso musste ich sie dazu überreden, das sie zu mir drunter kommt? Frierend saß ich in meinem Bett. Vor mir mein Laptop. Eigentlich wollte ich nachschauen, ob Stephanie online war. Aber ich zitterte zu sehr. Traf kaum die richtige Taste. Deshalb machte ich den Videoplayer an und legte den erstbesten Film ein, den ich mit dem Mauszeiger traf. Dann legte ich mich hin und zitterte mich langsam warm. Kurz darauf schlief ich ein und träumte endlos lang von ihrem Po, der vor mir tanzte und
dabei meinen Namen rief.
Eigentlich wollte ich, an jenem Abend, alleine sein. Gemütlich vor der Glotze hängen und mir das deutsche Fernsehprogramm antun. Meiner Meinung nach wird es stetig niveauloser. Deshalb schalte ich meinen Fernseher, seit Jahren schon, äußerst selten an und wenn er eines Tages die Hufe hochmacht, werde ich mir keinen Neuen holen. Er würde eh nur Platz wegnehmen und sinnlos verstauben. Aus meinem gemütlichen Abend wurde es nichts. Denn Punkt achtzehn Uhr klingelte es an meiner Tür. Davor stand Stephanie. Sie hielt eine Pizzaschachtel
in der einen Hand und eine Flasche Sekt in der anderen. Ihr Gesicht strahlte vor Freude. Es schien etwas zu feiern zu geben. Aber was? „Hey, alles gute zu unserem Jubiläum.“, rief sie freudestrahlend. Ich schaute nur dumm aus der Wäsche. Hatte keinen blassen Schimmer, was sie meinte. „Erinnerst du dich nicht mehr? Heute, genau vor einem Jahr, haben wir uns zum ersten Mal gesehen. Du hattest jemand gesucht, der so tut, als wäre sie deine Freundin...Oh shit, das hatte ich völlig vergessen. Tut mir echt leid. Sorry.“ „Schon gut. Darfst trotzdem
reinkommen, wenn du noch willst.“ War schon wieder ein Jahr um. Wie schnell die Zeit doch vergeht. Die Freude war groß gewesen, als sie bereit war, meine neue Freundin zu spielen. Sie hatte großartig gespielt. Glaubte selbst daran, das sie und ich ein Pärchen wären. Dann hatte sie mein damaliges Herzblatt gesehen und sie beleidigt. Damals hatten ihre Augen ein letztes mal für mich geleuchtet. Doch dann kam er. Versaute mir alles. Eben noch wollte sie Ja sagen, als ich vor ihr kniete. Ihre Kolleginnen bestätigten mir dies im Nachhinein. Alle hatten sie dabei zugesehen, wie sie ihr Lippen formte und ihr dabei eine Träne lief, vor Freude.
Plötzlich kam er um die Ecke. Sie starrte ihn an. Verlegen schaute sie zu Boden. Einen Augenblick später schubste sie mich um und rannte auf ihn zu. Ich bin mir sicher, das sie ihn nicht wirklich liebt, sondern nur angst vor ihm hat. Verliebte sehen sich anders an. „Hast du eigentlich mal wieder was von ihr gehört?“, fragte mich Stephanie vorsichtig. „Nein. Ich habe damals sämtliche Kontakte zu ihr und allen anderen, die zu ihr Kontakt haben, abgebrochen. Ich wollte und musste sie vergessen. Helfen lassen, wollte sie sich ja nicht und ich konnte nicht tatenlos zusehen, wie sie
fällt.“ „Du brauchst dringend Gläser. Ich habe jetzt die Colagläser genommen, für den Sekt.“, wechselte Stephanie schnell das Thema, wofür ich ihr sehr dankbar war, weil der Schmerz wieder zu keimen anfing. „Du warst mein Retter in der Not. Wenn du nicht gewesen wärst, wer weiß, wie lange der Umzug gedauert hätte. Auf meine Leute war wirklich nicht so viel Verlass. - Aber lassen wir uns davon nicht den Abend verderben. Ich bin hergekommen, um mit dir unseren Jahrestag zu feiern.“ der Abend wurde dann doch noch schön. Auch wenn ich ihn anders geplant hatte,
hatte es mich sehr gefreut, das Stephanie gekommen und geblieben war. Ich konnte sie nicht nach Hause schicken. Denn nach dem Sekt, trank sie noch ein paar Bier. Dann war sie nicht mehr in der Lage gewesen zu laufen.
Sie hatte sich an mich gekuschelt. Ihre Arme um mich gelegt und an sich herangezogen. Es tat mir gut, ihre Wärme zu spüren und ihre Haut. Ich fühlte mich geborgen.
Ich stieg aus der Bahn aus und musste zurückspringen, weil so ein asozialer Autofahrer mit Vollgas durch den Haltestellenbereich fuhr. Viel weiß ich nicht mehr über den Vorfall. Nur so viel, das eine Frau ihren Kinderwagen herumriss, damit der Raser nicht das Kind unter sich begrub. Als ich nach hinten stolperte, um nicht überfahren zu werden, kam ich mit meinem Rücken auf die Kante des Trittbrettes auf. Der Schmerz war gewaltig. Nahm mir den Atem, das Bewusstsein. Das nächste, woran ich mich erinnere,
ist, wie ich im Krankenhaus aufwachte. Neben meinem Bett saß Stephanie. Ich fühlte ich benebelt. Nahm nur unbewusst wahr, das ich im Krankenhaus lag. Fragte mich, was geschehen war. Warum ich hier war. Die Erinnerungen kamen erst nach und nach. Aber nicht alle. „Hey, wie geht es dir? Ich habe mir ernsthaft Sorgen um dich gemacht.“, sprach sie. „Frage nicht. Ich fühle mich, als hätte ich zu viel gesoffen. Was war eigentlich gewesen? Warum bin ich hier?“ „Ich weiß nicht, was war. Das Krankenhaus hatte mich angerufen. Gleich nachdem ich aufgelegt hatte, stürzte ich los. Ich hab mich als deine
Lebensgefährtin ausgegeben. Wusste nicht, ob sie mich sonst hätten zu dir gelassen.“ „Es ist schön, dich zu sehen. Weißt du was über meinen Gesundheitszustand?“, fragte ich sie. „Nein. Ich habe nicht nachgefragt. Wollte nur zu dir und dich sehen. Mir selbst ein Bild davon machen, wie es um dich steht. - Vor ungefähr sieben Stunden hatten sie mich angerufen. Keine halbe Stunde später war ich hier.“ Vor Monaten hatten wir ein Gespräch geführt. Es ging darum, wenn was dem anderen passieren sollte, wer sollte als erstes informiert werden. Stephanie hatte nur lose Bekannte. Keine richtigen
Freunde, wie sie damals dachte, und auch keinen festen Freund. Mir ging es auch nicht anders. Daher entschieden wir uns, das sie wegen mir informiert wurde und ich ihretwegen. So kam es, das das Krankenhaus Stephanie angerufen hatte. Über ein Jahr kannten wir uns schon. Die Zeit verging wie im Flug. Gerade eben fragte ich sie noch, ob sie meine Freundin spielen würde, weil ich herausfinden wollte, ob meine Frau wirklich nichts mehr für mich empfindet und kurz darauf sind wir die besten Freunde. Wir verstanden uns, als würden wir uns von klein auf kennen. Stephanie war wirklich etwas
Besonderes.
Jeden Tag kam sie mich besuchen. Und jedes mal war es eine Freude, sie zu sehen. Keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Freude. Ich war ihr sehr dankbar dafür. Denn nur durch sie überstand ich den Krankenhausaufenthalt. Sie ließ mich meine Schmerzen vergessen.
Glücklicherweise trug ich keinen Schaden davon. Meinem Rücken ging es bald besser und ich durfte das Krankenhaus verlassen. Die erste Zeit musste ich mich noch schonen. Stephanie war mir eine große Hilfe. Half mir mit und bei allem. Dafür war ich ihr sehr dankbar.
Wer kämpft, kann verlieren und wer nicht kämpft, hat schon verloren. Ich habe lange um meine Frau gekämpft und am ende einfach nur aufgegeben. Zum Trost habe ich eine Freundin gefunden, die mir wirklich viel bedeutet. Die ich nicht verlieren will: Stephanie. Ich dachte immer öfter an Schrödingers Katze. Stephanie war meine beste Freundin und ich wollte sie nicht verlieren. Andererseits konnte es sehr gut möglich sein, das wir hinterher immer noch beste Freunde blieben. Sie hatte Trieb und ich hatte Trieb. Und sie hatte selbst gesagt, wenn es passiert,
dann passiert es. So lange die Kiste zu blieb, bestanden zwei Zustände. Die Katze lebt und sie ist tot. Je länger ich nachdachte, desto mehr war ich der Meinung, das es bei mir drei zustände geben würde. Entweder wir würden weiterhin beste Freunde bleiben, oder wir würden es nicht mehr sein. Dritte Möglichkeit war, wir würden uns in einander verlieben. Beziehungsweise, wir waren schon in einander verliebt und wollten es nur nicht wahrhaben. Kalt duschen brachte nichts mehr. Hand anlegen wollte ich nicht. Stattdessen lenkte ich mich mit Laufen ab. Was aber auch nicht viel brachte. Meine Fitness steigerte sich. Aber weswegen ich
eigentlich lief... Stephanie war so ganz anders, als meine Ex, der ich jahrelang hinterherlief und um sie kämpfte. Einerseits lag es an ihrer Vergangenheit. Sie hatte eine vollkommen andere Kindheit und Jugend erlebt, als meine Ex. Eigentlich hatte ich gehofft, das es irgendwann nachließ. Das er für immer unten blieb. Aber bis dahin dauerte es bestimmt noch Jahre. Wenn man so manchen Promi sieht, der im hohen Alter noch Kinder zeugt. Stephanie kam zu mir. Eigentlich nur so. Doch dann sahen wir uns einen Film an, der uns wieder daran erinnerte, das wir beide niemanden hatten, mit denen wir
uns lieben konnten. Stephanie ergriff die Initiative und ging unter die kalte Dusche. Ich folgte ihr. Als ich sie so nackt sah, konnte ich nicht mehr. Ich musste automatisch an Schrödingers Katze denken. An Stephanies Worte: Wenn es passiert... Kurz gesagt, wir wollten es beide und haben es getan. Es ging schnell. Zu lang hatten wir gewartet. Wir waren zu lange zu scharf gewesen. Kein Wunder, das es so schnell ging. Dennoch waren wir beide ziemlich erschöpft hinterher. Zufrieden und unzufrieden zugleich. „Oh Gott, so schnell war ich noch nie gekommen.“, stöhnte sie. Ich sagte nichts dazu. Stephanie musste
ja nicht alles wissen. Wir machten in meinem Bett weiter. Ich kann nicht behaupten, das es nicht schön war. Aber ich kann auch nicht behaupten, das es mir gefiel. Es war einfach nur Trieb gewesen, ohne Gefühl. Deshalb gefiel es mir nicht. Die Gefühle hatten mir gefehlt. Sex ohne Liebe war nicht meine Welt. Stephanie gestand mir am folgenden Morgen, das sie ebenso dachte. Das sich trotz allem nichts an unserer Freundschaft änderte. Wir hatten vorerst unsere Triebe befriedigt, Thema erledigt. Ob ich es bereute, mit ihr geschlafen zu haben? Ja und nein. Wobei ich mehr zu ja tendierte. Stephanie war eben keine
Frau, die man mal eben so knallte. Zu dem Zeitpunkt kannte ich Stephanie schon über ein Jahr. Mit ihr stieg man nicht einfach nur mal eben ins Bett. Sie war eine Frau, mit der man eine langfristige Beziehung führte. Auf Liebe, Respekt und Ehrlichkeit basierend. Und da wir uns nicht liebten...
„Papa.“, sagte Stephanie, als ich die Wohnungstür öffnete. Mir war sofort klar, was sie damit meinte. Wie ich mich fühlte, kann ich nicht beschreiben. Ich habe das Wort wahrgenommen. Wusste, das sie mir damit sagen wollte, das sie schwanger sei. Aber mehr war nicht. Erst viel später war es durchgesickert. „Komm rein. - Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich will dir nichts unterstellen. Bin ich der Einzigste, der in Frage kommt?“, fragte ich sie. „Jedem anderen hätte ich dafür eine reingewürgt. Ich habe nur mit dir
geschlafen. Du warst der Erste, seit Ewigkeiten. Und auch der Letzte. Meine Schuld. Seit Monaten nehme ich schon keine Pille, weil ich keinen Sex hatte und nicht damit gerechnet habe, das wir beide...Allgemein habe ich nicht damit gerechnet, das ich Sex haben werde.“ „Ich wollt dich schlucken lassen. Hätte ich es nur getan.“, scherzte ich, „Ernsthaft; wir sind beide dran Schuld. Ich habe ihn reingesteckt und drin gelassen. Hätte ich ihn vorzeitig raus geholt, oder meine Libido im Zaum gehalten, wärst jetzt nicht schwanger.“ „Einigen wir uns darauf, das wir beide Schuld haben. Und wie geht es nun weiter?“, fragte sie fast
ängstlich. „Zuerst musst du dir einig darüber werden, ob du das Kind behalten oder abtreiben willst. Ich werde dir nicht reinreden, weil es dein Körper ist. Aber ganz egal, für was du dich entscheidest, ich werde zu dir stehen. Wenn du das Kind austrägst, werde ich dich begleiten und nicht von deiner Seite weichen. Solltest du abtreiben, werde ich an deiner Seite stehen und dir die Hand halten. Für mich ist es selbstverständlich, das ich die Vaterschaft akzeptiere und annehme, wenn du das Kind behalten willst. Reinhalten kann jeder. Aber dazu stehen und sich um den Nachwuchs zu
kümmern, kann nicht jeder. Eine kleine Vorbelastung habe ich schon. Durfte damals diverse Kinder hüten.“ „Ich weiß noch nicht, was ich machen werde. Wir sind nur Freunde. Ich möchte aber, das mein Kind in einer richtigen Familie aufwächst. Wie sieht das denn aus, wenn die Eltern kein Paar, sondern nur Kumpels sind.“ „Hör zu! Es fällt mir nicht leicht. Du und ich – also, wir kennen uns schon fast eineinhalb Jahre. Verstehen uns gut. Sehen uns häufig. Unternehmen viel zusammen. Haben beide keine Partner...“ „Moment,“, unterbrach sie mich, „Willst du damit andeuten, das du und ich uns zusammentun sollten. Als
Paar?“ „Wieso nicht? Gar nicht so lange her, da warst eiligst zu mir gekommen und hast mir Klopapier gebracht, weil meines alle war. Noch weniger her ist mein Unfall. Du hast mir selbst gesagt, das du sofort losgestürzt warst, als den Anruf bekommen hattest. Wie lange saßt neben meinem Bett, bevor ich aufgewacht war? Vielleicht ist ja doch mehr zwischen uns, als nur Freundschaft und wir wollen es nicht wahr haben, um nicht das zu verlieren, was wir haben?“ Stephanie wurde nachdenklich. Dann gab sie mir recht. Wir einigten uns darauf, das wir beide darüber nachdenken würden, was wir wirklich für
einander empfanden. Ob es nur Freundschaft war, oder doch schon Liebe. Danach wollten wir uns darüber einig werden, was mit dem werdenden Kind geschehen soll. Ich war zwiespältig. Einerseits freute ich mich über eigenen Nachwuchs. Andererseits hatte ich angst davor. War ich bereit für ein Kind? Konnten Stephanie und ich eine Beziehung eingehen und halten? Sie war wunderschön, ehrlich, zuverlässig – keine Frage. Aber würde sie auch eine gute Mutter sein? Besser gefragt, würde ich ein guter Vater sein? Als Nanny darfst den Kindern mehr erlauben, als als Elternteil. Ob Vater oder Mutter,
beide sind für Erziehung zuständig. Nichts mehr mit Wände vollmalen oder ein Eis vorm Essen.
Ich entschied mich Stephanie entscheiden zu lassen. Nicht gerade fair, ihr gegenüber. Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich mich entscheiden sollte. Stephanie war eine attraktive Frau ohne Anhang. Ich hatte auch niemanden. Wir verstanden uns super. Was sollte uns daran hindern, eine Beziehung einzugehen und ein Kind großzuziehen?
Tag für Tag machte ich mir Gedanken. Wartete darauf, das Stephanie sich bei mir meldete. Mir berichtete, wie sie sich entschieden hatte. Was uns betraf und das vielleicht werdende Kind. Sie ließ sich wirklich Zeit. Andererseits war es auch keine Entscheidung, die man einfach mal so ganz spontan entscheidet, wie das Reiseziel des kommenden Urlaubs. Als sie endlich zu mir kam, hielt sie sich nicht mit langer Vorrede auf. Sie brachte es sofort auf den Punkt. Das gefiel mir. Die Folter hatte ein Ende. „Lass mich raten; du hast The Big Bang
Theorie angesehen. Die Folge, in der es um Schrödingers Katze ging, stimmt´s?“, fragte ich. „Auch. Übrigens muss ich dir recht geben. Die Serie ist wirklich gut. Demnächst werde ich mir die DVD´s kaufen. Aber nicht nur deswegen entschied ich mich dafür, das wir versuchen eine Familie zu werden. Zu meinem Bedauern muss ich gestehen, das ich nur Vollidioten an Land zog. Die Beziehungen waren nie von langer Dauer und basierten stets nur auf das Eine. Du bist komplett anders. Ich weiß, wir wollten alles vermeiden, was unsere Freundschaft zerstören könnte. Aber ich habe irgendwie das Gefühl, das es
zwischen uns klappen könnte.“, gestand sie mir. „Meine Beziehungen waren auch nicht besser. So lange ich gab, war ich ein Schatz. Wenn ich nichts mehr geben konnte, war ich Ex. Bis auf die Letzte. Die lernte mich als armen Schlucker kennen und lieben. Wusste, das ich niemals Geld haben würde. Aber familiäres Vorleben und... Hassen kann ich sie nicht. Sie tut mir einfach nur Leid. Denn sie kann nichts für ihr Handeln. - Sind wir ab jetzt zusammen?“ „Würde ich sagen.“ Wir besiegelten es mit einem Kuss. Einem lange Kuss. Ihre Lippen waren herrlich weich. Sinnlich. Voll. Der Kuss
war einmalig. Unbeschreiblich. Unsagbar schön. „Wow, das ging tiefer, als gedacht. Also küssen kannst du. Mir ist ganz schwindlig.“, sagte sie. „Geht mir genauso. Ich kenne nur eine Frau, bei der ich diese Gefühle... - Hast du schon einen Wunschnamen für unser Kind?“ „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht... Das machen wir eh gemeinsam. In Zukunft müssen wir uns daran gewöhnen, Entscheidungen gemeinsam zu treffen - - Oh scheiße, ich werde Mutter. Hoffentlich werde ich nicht, wie meine Mutter. Ich habe nicht gerade die besten Erinnerungen an
sie.“ „Mach dir nicht so viele Gedanken. Lass es auf uns zukommen. Natürlich werden wir Fehler machen. Aber wir werden auch aus ihnen lernen.“ Stephanie schmiegte sich an mich. Ich roch ihr Haar und ihre Haut. Es war so wunderbar. Ihre Wärme zu spüren...Ich war glücklich. „Danke. - Hast du Lust? Noch schwangerer kann ich nicht werden.“ Wo sie recht hat. Doch diesmal überfielen wir uns nicht stürmisch und trieben es wie die Wilden, nur um unsere Libido zu befriedigen. Zärtlichkeit war angesagt. Sinnlichkeit. Knisternde
Erotik.
Es war ein seltsames Gefühl. Irgendwie kam es mir vor, als würde ich jemanden hintergehen. Dabei war ich frei. Durfte es tun. Dennoch...
„Traumhaft.“, hauchte Stephanie und schmiegte sich an mich. Ihr Kopf lag auf meiner Brust und ihre Finger streichelten über meinen Bauch. „Ich bereue nicht, mit dir zusammen zu sein. Du bist ein zärtlicher Liebhaber. Wieso haben wir uns nicht schon eher zusammen getan?“ „Wir verstanden uns zu gut und wollten beide vermeiden, das eine Beziehung unsere Freundschaft zerstört. Wir sind ja auch nur zusammen, weil du ein Kind von mir erwartest. Welches nur entsteht, weil wir beide unsere Libido nicht mehr unter Kontrolle
hatten. Als du damals meine neue Freundin gespielt hattest, warst du so überzeugend, das ich Schmetterlinge im Bauch gefühlt hatte. Aber mit deiner Aussage, gegenüber meiner Ex, hattest du sie wieder vertrieben. Sie war noch nie eine Miss Universum gewesen. Aber dennoch hatte ich sie innig geliebt. Mir hat sie gefallen, wie sie war. Es war damals nicht Liebe auf den ersten Blick gewesen. Die Gefühle, für sie, kamen erst viel später. Dafür aber zu intensiv. Zum ersten mal, seit langem, fühle ich mich wieder glücklich. Habe Freude am Leben. Ich freue mich auf unser gemeinsames Kind. Freue mich, das du in
meinen Armen liegst und die Zeit mit mir genießt. Das du viel Zeit mit mir verbringst. Du bist wirklich wunderschön. Wenn ich die Blicke der anderen sehe, muss ich automatisch lächeln. Sie verstehen nicht, das eine so dermaßen attraktive Frau, mit mir Händchen hält und in der Öffentlichkeit küsst. Deine Küsse gehen übrigens durch Mark und Bein. Sie sind so herrlich. Ich kann nicht behaupten, dich nicht zu lieben. Denn wenn ich dich sehe, bekomme ich Herzklopfen. Du bist mein erster und letzter Gedanke. Wenn es ein Fehler sein sollte, das wir zusammen sind, dann ist es ein Fehler, den ich immer und immer
wieder begehen würde.“ „Das hast du aber schön gesagt. - Ich muss gestehen, das ich seit geraumer Zeit Gefühle für dich habe. Nicht erst, als wir gemeinsam unter der Dusche waren. Wann genau es anfing, weiß ich nicht. Ich hatte die Gefühle auch unterdrückt, weil ich nicht wollte, das unsere Freundschaft zerbricht. - Nun liegen wir hier und ich habe das Gefühl, das ich zum ersten Mal richtig liebe und richtig geliebt werde.“ Wir redeten noch lange darüber. Über unsere Gefühle und Gedanken. Was ich ihr nicht verriet, war, das ich angst davor hatte meine Ex wieder zu sehen, weil ich davon überzeugt war, das ich
noch nicht über sie hinweg war. Zu oft dachte ich noch an sie. Auch wenn es nicht mehr so häufig war, wie anno dazumal. Dennoch blieb die angst, das ich mich wieder in sie verliebe und Stephanie, ihretwegen, verließ. Schon einmal hatte ich eine Frau gehen lassen, die wirkliches Interesse an mir hatte, obwohl es zwischen uns schon so gut wie aus war. Den Fehler wollte ich nicht noch einmal machen. Stephanie war wichtig für mich. Gab mir, was ich in den letzten Jahren vermisst hatte. Vertrauen. Liebe. Das Gefühl, der wichtigste Mensch in ihrem Leben zu sein. Ich hatte mich neu verliebt und war
glücklich. Hoffte, das diese Beziehung halten würde. Nicht nur ein paar Tage, sondern bis zum Ende. Bis dato kam niemand und redete in unsere Beziehung rein, oder versuchte uns auseinander zu bringen. Das stimmte mich glücklich und optimistisch.
Zwischen mir und Stephanie und mir lief es super. Außer das sie sich zu viele Gedanken darüber machte, ob sie eine gute Mutter werden würde. Trotz alledem liebten wir uns. Ich war mir ganz sicher, das ich mich in sie verliebt hatte. Warum auch nicht? Stephanie sah zum niederknien aus, hatte was im Kopf und war ehrlich. Natürlich gab es auch Neider. Auch Personen, die versuchten, uns auseinanderzubringen. Aber Stephanie war schlagkräftig und außerdem ließ sie sich nicht in ihr Leben reden. Bei mir rutschte auch schon mal der Fuß aus, wenn es mir zu
blöd wurde. Stahlkappen tun bestimmt weh, wenn man sie in die Juwelen bekommt. Aber wenn jene Person einfach nicht aufhören will, meine Stephanie zu bedrängen und nicht auf meine Warnungen hören will, muss er mit den Schmerzen leben. Es kam ja auch nicht oft vor. Nur zweimal hatte ich zugetreten. Die Typen waren echt penetrant gewesen. Während ich was zu Essen holte, schmissen sie sich an Stephanie und versuchten, sie herumzukriegen. So, wie sie aussahen, wollten sie aber nur das Eine. Stephanie gehörte aber nicht zu der Sorte. Und wenn sie nicht schwanger gewesen wäre, hätte sie den Milchreisbubis gezeigt, was
in ihr steckte. Sie war sehr vorsichtig gewesen. Übervorsichtig, würde ich sagen. Aber ich ließ sie. Warum Streit vom Zaun brechen. Stephanie war, wie sie war. In meiner letzten Beziehung habe ich gelernt, das es nichts bringt, wenn man sich aufregt. Die Kraft lag nun mal in der Ruhe. Lieber machte ich etwas mehr und führte dadurch eine harmonische Beziehung. Ohne Stress und ohne Streit. Und so schlimm war sie nun auch wieder nicht. Als ich eines Tages wieder im Einkaufszentrum war, sah ich die, der ich nicht begegnen wollte. Schon von Weitem hatte ich sie erkannt und
verschwand im nächstbesten Shop. Tat so, als würde ich mich für die Auslagen interessieren. Stephanie war nicht auf dem Kopf gefallen und spürte sofort, das ich mich nur verstecken wollte. Durchdringend sah sie mich an und wartete auf Antwort. „Eine alte Bekannte ist da draußen. Ich mag sie nicht sehen wollen.“, sagte ich kurz. „Lass mich raten; deine Ex. Komm schon. Bring es hinter dich. Du wirst ihr bestimmt noch öfter begegnen. Außer einer von euch zieht hier weg. - Darf sie nicht wissen, das du eine neue Freundin hast?“ Stimmt ja, dachte ich, ich habe ja eine
Freundin. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Da ich mit Stephanie zusammen war und wir uns liebten, … Wovor hatte ich Angst? Wenn es meiner Ex nicht passte, das ich glücklich war, ihr Problem und nicht meins. Sie hatte sich schließlich für den andren Ochsen entschieden. Wenn sie jetzt keinen Typen an der Backe kleben hatte, war es nicht mein Problem. Ich hatte eine wunderschöne Freundin. War glücklich mit ihr und wir erwarteten gemeinsam ein Kind. Als wir wieder aus den Laden gingen, war meine Ex nicht mehr zu sehen. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Nie im Leben hätte ich ihr widerstehen können. Noch
nie hatte ich es gekonnt. Ich weiß auch nicht, was sie an sich hatte. Ein Blick genügte und ich vergaß auf der Stelle, was sie hat mir angetan. „Deine Ex ist weg. Aber da drüben steht meiner. Zu dem werden wir jetzt gehen. Ich habe ihm nämlich etwas dringendes zu sagen.“ Das gefiel mir gar nicht. Ich hatte ein Problem damit, meine Vorgänger und Nachfolger zu sehen. Vor allem meine Vorgänger. Mir ist bewusst, das ich auch mit anderen Damen Beischlaf hatte. Dennoch... „So sieht man sich wieder. Darf ich vorstellen? Das ist mein neuer Freund und der Vater meines Kindes, das ich in
Bälde bekommen werde. Im Gegensatz zu dir, ist er kein Arschloch und auch nicht Sexbesessen. Er weiß, was Frauen wünschen und er weiß, wie man Damen behandelt.“
Er schaute ziemlich dumm aus der Wäsche. Aber auch desinteressiert. Stephanie hatte sich Luft gemacht und mehr wollte sie nicht, gestand sie mir hinterher.
Superlehrling Geb mir Mühe |
Superlehrling Es geht bestimmt weiter. Kann doch meine Leser net enttäuschen :-) |
Superlehrling Wenn Fortsetzung gefragt ist, werd ich mir was einfallen lassen. |