Jonas Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er kurz vor dem Platzen. Das wäre das zweite mal das Genick gebrochen bekommen in 24 Stunden. Das war ein neuer Rekord. Ich schlug die Augen auf und sah mich im Raum um. Die Wände waren aus dunklen Steinen und es standen zwei Bett darin. In einem davon lag ich, das Andere stand in der anderen Ecke des Raumes. Zudem stand hier noch ein Kleiderschrank und ein alter Schreibtisch drin. Keine Fenster. Ich verzog das Gesicht. Als ich das letzte Mal in einem Fensterlosen Raum
geschlafen hatte, war ich danach eingesperrt gewesen. Mein Blick huschte zur Tür als jemand eintrat. „Auch schon wach Dornröschen?“ sagte Stefan. Er versuchte locker zu klingen, aber man sah das er Sauer war. Ich setzte mich auf, oder besser gesagt ich versuchte es. Mein Körper hatte das ganze Blut darauf verwendet mein Genick zu heilen. Jetzt war ich so gut wie ausgetrocknet und meine Muskeln machten schlapp. Stefan grinste als ich wieder in die Kissen zurück sank. „Du verdammter..“ Weiter kam ich nicht, weil auch mein Hals ausgetrocknet war. „Also so gerne ich dich auch leiden sehe,
leider muss ich dich jetzt erlösen. Wir heben ein kleines Schildproblem. Außerdem hat deine Freundin mir gedroht, das es dir nicht schlecht gehen darf.“ Stefan grinste und hielt mir eine Flasche Blut hin. Ich roch dran und verzog das Gesicht. „Hexenblut? Wirklich?“ Ekelhaft. Einfach nur Ekelhaft. Das war als würde man flüssigen Strom runterschlucken, mit ihrem Energiegeladenen Blut. „Was anderes konnten wir auf die Schnelle nicht bekommen.“ entgegnete Stefan und drückte mir die Flasche in die Hand. Während ich trank, und es fühlte sich an als wäre ich unter Strom
gesetzt, redete Stefan weiter. „Also so gesehen habe ich was gutes Getan als ich dir das Genick gebrochen habe. Jacy ist zu Reox gegangen. Offenbar ist Reox ihr Reittier. Ich meine das ist ja mal Saugeil. Der mächtigste Drache der Geschichte ist auf unserer Seite. Irgendwie. Ach ja und der Schild wurde Deaktiviert.“ Sofort sprang ich auf. Meine Wut darüber das er mir den Hals umgedreht hatte verflogen. Ich drückt mich an ihm vorbei. „Wo ist Jacy?“ fragte ich. Ich spürte wie sich meine Geduld dem Ende näherte. „Sie ist mit Maja in einer Krisensitzung oder so. Wir sollen auch hin kommen.
Sie ist im Hauptgebäude in der Mitte vom Dorf.“ Stefan ging vor und ich folgte ihm. Alex schloss sich noch an, mit dem Argument, er solle dies tun, weil der Älteste uns unter Beobachtung gestellt hatte. Ich hoffte wir bekamen diesen tollen Hexer auch mal zu sehen. Alex führte uns den Weg zurück den wir gekommen waren. Es war mitten in der Nacht, aber die Nachricht hatte schon alle erreicht. Es herrschte große Aufregung. Viele Leute ließen mit ihren Kindern an der Hand herum. Offensichtlich besaß das Dorf so etwas wie einen Unterördichen Raum um die Kinder und schwachen Hexer unterzubringen. Aber er war nicht groß
genug für alle. Wir schlängelten uns durch die Menge und erhielten gelegentlich böse Blicke. Das Gebäude zu dem Alex uns führte war nicht groß, aber das hieß nichts. Hexen waren hinterhältige Dinger mit ihren Zaubersprüchen. Als wir eintraten verstummte augenblicklich das Gespräch. Der Raum war also doch riesig. Es gab ganz vorne ein Podest und davor standen im Halbkreis Stühle die alle besetzt wurden. Es waren so um die hundert Hexen und Hexer im Raum. Neben dem Podest saßen Jacy, Maja und jetzt auch Alex. Wir steuerte ebenfalls darauf zu. Am Podest saß ein alter Hexer. Sein Gesicht wurde von Falten
überzogen und sein Haar war grau und zurückgebunden. Aber das milderte nicht den Strengen und einschüchternden Blick seiner hellen blauen Augen. Dann erhob er die Stimme und mein hört sein alter raus. Er musst schon über tausend Jahre alt sein. „Wir haben einen Verräter unter uns.“ Mit diesen Worten hielt er mich und Stefan in seinem Blick.
Jacy Ich spürte Jonas schon bevor er eintrat. Der Älteste ließ ihn und Stefan keinen Moment lang aus den Augen. Offensichtlich hielt er sie für die Verräter. „Es kann überhaupt nicht sein das Jonas und Stefan das Schild deaktiviert haben. Nur eine Hexe kann das und außerdem hatte Stefan Jonas das Genick gebrochen. Er ist eben erst aufgewacht.“ bemerkte Maja, die wohl das Gleiche bemerkt hatte wie ich. Trotzdem war ich überrascht, das sie sich für die beiden Einsetzte. Ich sah zu
Maja, aber sie blickte zum Ältesten. Ein alter Hexer. Er leitete das Hexendorf und sollte sehr Mächtig sein, aber für mich kam er vor wie ein alter Mann der sich selbst gerne reden hört. „Und was ist mit diesem Stefan? Kann jemand bezeugen das er nichts damit zu tun haben kann?“ Der Älteste sah sich im Raum um. „Ja, ich war bei ihm.“ kam es aus unerwarteter Richtung. Ich sah Alex an. Nie hatte ich erwartet das grade er uns hilft. Er hatte total was gegen die Beiden. Er schien meinen Blick zu spüren und wand seinen Kopf und sah mich an. „Ich würde die beiden echt gerne
verpfeifen, aber dann würden wir nie erfahren wer es wirklich war.“ Damit hatte er recht. Wenn man Jonas und Stefan für Schuldig hielt, würde der echte Täter verschont bleiben. „Und du Jacy? Wo warst du?“ wand sich der Älteste jetzt mir zu. Ich hatte schon darauf gewartet und nahm mir vor mich nicht einschüchtern zu lassen, bevor ich den Kopf umdrehte. Sein Blick war kalt, aber klar. Er wusste ganz genau was er tat, was er sagen musste damit man sich verunsichert fühlte. Bevor das hier angefangen hatte, hatte Maja mir gezeigt wie man seinen Kopf vorm Gedankenlesen schützen konnte. Und jetzt spürte ich das etwas gegen
diese Mauer prallte und versuchte sie zum Stürzen zu bringen. Der Älteste wollte in meinem Kopf rein, an seinem Blick aber sah man das er nicht durch kam und das ihn das Ärgerte. „Ich war bei Reox. Ihr könnt ihn fragen. Ich meine wenn Ihr euch traut zu ihm zu gehen.“ Stille. Damit hatte wohl niemand gerechnet. Ich sah zu Maja, die die Augen aufgerissen hatte, so wie viele der anwesenden Hexen ebenfalls. Offensichtlich kam es nicht oft vor, das es sich jemand erlaubte so mit dem Ältesten zu reden. Es erfühlte mich irgendwie mit Stolz und ich musste ein Grinsen unterdrücken. Ich sah wie das Gesicht des Ältesten rot
wurde vor Wut und er holte Luft um etwas zu sagen, aber Maja ging dazwischen. „Sie meinte das nicht so! Und sie war wirklich da. Ich habe sie hingebracht und abgeholt.“ „Also gut. Aber vergiss nicht wer hier das sagen hat, Jacy! Behandle mich mit mehr Respekt sonst..“ Es wurde mir jetzt aber zu Bunt, also unterbrach ich ihn. „Sonst was? Wenn ich mich recht entsinne braucht ihr mich um das Schild wieder aufzubauen. Zumindest hat Maja so was erwähnt. Wenn ich jetzt aber rausgehe und die Vampire mich gefangen oder ich einfach kein Bock mehr habe
hier zu sein weil mir pausenlos Gedroht wird, seid Ihr und euer schönes Dorf am Arsch! Also überlegt Euch mal wer hier Respekt vor wem haben sollte, den Euer Überleben sowie das aller anderen hier hängt von mir ab.“ Ich sah Maja an. „Zeig mir wo das Schild seinen Ursprung hat. Ich werde sehen was ich tun kann.“ „Solange das hier nicht geklärt ist,wird keiner gehen!“ donnerte der Älteste. Langsam wurde ich echt Wütend und ich spürte die Energie an meiner Haut kribbelte und benutzt werden wollte. Ich drehte mich zum Ältesten um. „Das ist nicht mehr Eure Entscheidung. Ich werde jetzt raus gehen und alle die
kein Bock mehr haben sich hier zu verstecken und herumkommandieren zu lassen folgt mir. Ihr könnt euch doch nicht euer ganzes Leben hier verstecken! Wenn ihr frei sein wollt müsst ihr etwas dafür tun. Ihr könnt nicht erwarten das der König irgendwann vorbei kommt und sagt, ach Leute vergesst es ihr seid jetzt Frei! Das wird nicht passieren. Wenn ihr Frei sein wollt müsst ihr Kämpfen. Und wir können das schaffen wenn wir zusammen halten. Und nicht nur der Rat der Ältesten sondern alle Hexen und Hexer. Und wer das auch so sieht, schwingt jetzt seinen Arsch hoch und kommt mit raus!“ Ich wusste nicht
woher das kam. Es war als würde jemand anderes durch mich sprechen. Aber es klappte, alle Hexen erhoben sich und folgten mir nach draußen, außer der Älteste natürlich. Das stand vor Wut kochend auf seinem Podest. Maja kam zu mir. „Wo ist Leila?“ Ich runzelte die Stirn. Sie war nicht da. Sie war auch nicht in der Hütte gewesen. War es möglich.... „Oh man! Wir hätten sie nicht mitnehmen sollen!“