Kurzgeschichte
Wer sucht, der findet

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"Wer sucht, der findet"
Veröffentlicht am 22. Dezember 2014, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Melinda Nagy - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin 17 und bevorzuge es, Kurzgeschichten zu schreiben. Für eine richtig grosse Story fehlt mir einfach die Geduld ;p . Ich lebe in der Schweiz und bin eine leidenschaftlicher Fan. Von praktisch allem. Ich bin ein Whovian, Sherlocked, ein Trekker, ein Mitglied der #SPNFamily und des #TeamInternet, ich bin ein Jäger, Tribut und eine der Gefährte , ich bin eine Hexe die noch auf ihren Brief wartet und ich weiss dass der Winter kommt. Und ja, ...
Wer sucht, der findet

Wer sucht, der findet

Im Leben wie im Sterben

„Wer sucht der findet“ „Ein dämliches Sprichwort.“ „Ich weiss.“ „Weshalb bist du dann auf der Suche?“ „Weil ich nicht in der Lage bin, zu finden.“ „Das verstehe ich nicht.“ „Ich weiss.“ „Wieso suchst du etwas, obwohl du nicht finden kannst?‘“ „Weil ich etwas finden muss.“ „Du hast gesagt du kannst nicht finden…?“ „Sie verstehen es nicht.“ „Erklär es

mir.“ „Wieso?“ „Weil ich es verstehen will.“ „Wieso?“ „Ich will wissen was dich dazu bewegt hat.“ „Wieso?“ „Sag du es mir.“ „Weil sie suchen.“ „Was suche ich?“ „Die Antwort.“ „Wirst du sie mir geben?“ „Nein.“ „Weil ich nicht in der Lage bin zu verstehen?“ „Nein, weil sie nicht finden können.“ „Jetzt verstehe ich erst recht nichts

mehr.“ „Ich weiss.“ „Wenn du mir die Antwort geben würdest, hätte ich sie auch gefunden.“ „Nein. Sie hätten sie erhalten.“ „Wo ist der Unterschied?“ „Wie wollen sie etwas verstehen, das nicht von ihnen kommt? Wie wollen sie es auf die selbe Weise begreifen, wie ich es begreife?“ „Vielleicht könnte ich es ja verstehen.“ „Nein. Sie würden denken, dass sie es verstehen. Sie würden nicken und Ja sagen, aber verstehen tuen sie nur das, was sie begreifen, nicht das, was ich verstehe.“ „Also denkst du meine Art des

Verstehens ist anders als deine?“ „Natürlich.“ „Sag mir wieso.“ „Endlich.“ „Was endlich?“ „Sie fangen an ihre Fragen richtig zu stellen.“ „Ich habe nicht gefragt.“ „Eben deshalb.“ „Erklär mir wieso.“ „Fragen sind eine Farce. Egal was sie Fragen, sie werden niemals genau verstehen, was ihr gegenüber antwortet. Wie könnten sie auch. Jeder Mensch ist anders. Jeder Mensch denkt anders. Eine Frage ist ein Weg ohne Ziel, eine Suche ohne

Erkenntnis.“ „Deshalb hast du gesagt, das du nicht in der Lage bist zu finden“ „Nein.“ „Aber in deiner Art zu denken schon.“ „Ja.“ „Sag mir wieso du es getan hast.“ „Sie werden es nicht verstehen.“ „Ich will es nicht verstehen.“ „Dann ist gut.“ „Ja.“ „Es hat geregnet. Ich mag es wenn es regnet. Der Regen ist überall gleich. Und er fühlt nichts.“ „Du wolltest auch nichts fühlen.“ „Nein. Ich fühle gerne. Fühlen ist wie ein Geschmack auf der Zunge, wie eine

Kaskade von Farben in unserem innern. Ohne Gefühle gäbe es keinen Grund mehr, das zu tun.“ „Sag mir wieso du es getan hast.“ „Weil ich nicht mehr suche. Ich habe aufgegeben zu suchen.“ „Und das ist schlecht.“ „Welchen Sinn hat das Leben ohne eine Suche? Es ist statisch, kein Teil der Veränderung mehr, kein Leben, wie sie es kennen.“ „Aber du lebst gerne.“ „Sie haben nicht zugehört. Ich habe bereits aufgehört zu leben.“ „Du hast aufgehört zu leben, weil du nicht mehr suchst.“ „Weil ich wieder finden kann. Nicht jede

Antwort, aber die eine, die mich interessiert schon.“ „Erzähl sie mir.“ „Wir leben, um am leben zu erhalten. Wir fühlen um Gefühle zu verstehen. Wie hintergehen, um hintergangen zu werde. Wir atmen, um die Atemzüge anderer zu zählen. Aber wir sterben um zu überleben.“ „Also bist du jetzt tot, aber tot wärst du lebend.“ „Nein.“ „Doch.“ „Sie haben recht.“ „Weil das meine Art ist dich zu verstehen.“ „Sie haben begriffen ohne zu verstehen.

Sehr gut.“ „Du wolltest – willst – sterben um zu leben.“ „Am ende leben wir alle so. Durch Erinnerungen. Durch Gedanken. Ein Hirngespinst, ein Konstrukt, das realer ist als der Körper, in dem wir gehen, als die Dinge, die wir denken. Wir sind alleine, alleine gegen den Rest der Welt. Und je mehr von der Welt an uns denkt, desto mehr ist der Rest der Welt ein Teil von uns. Im sterben sind wir bei weitem nicht so einsam, wie im Leben.“ „Du hast nicht vor, länger einsam zu bleiben.“ „Ich werde nie mehr einsam sein, sobald ich

lebe.“ „Es tut mir leid.“ „Mir auch.“ „Aber danke. Danke dass du mir erlaubt hast, zu begreifen.“ „Danke, dass sie verstehen.“ Ich erhob mich und verliess den Raum, den ruhigen Jungen mit den seltsamen Gedanken, dessen dunkle Augen mir noch nicht einmal bis zur Tür folgten. Vor der Tür empfingen mich die anderen. Sahen mich an und erwarteten meinen Order. Meine Lippen wollte sie schon Formen, die Worte die den Jungen zu ewiger Einsamkeit und ewigen Tot hinter den Mauern einer psychiatrie

Verdammen würden, aber mein Herz zögerte. Ich sterben sind wir bei weitem nicht so einsam wie im Leben. Wie kann ich ihm helfen? Soll er leben oder sterben?

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Hörbuch

Über den Autor

Alanee
Ich bin 17 und bevorzuge es, Kurzgeschichten zu schreiben. Für eine richtig grosse Story fehlt mir einfach die Geduld ;p . Ich lebe in der Schweiz und bin eine leidenschaftlicher Fan. Von praktisch allem. Ich bin ein Whovian, Sherlocked, ein Trekker, ein Mitglied der #SPNFamily und des #TeamInternet, ich bin ein Jäger, Tribut und eine der Gefährte , ich bin eine Hexe die noch auf ihren Brief wartet und ich weiss dass der Winter kommt.
Und ja, natürlich habe ich Tumblr (alanee97).
Ausserdem schreibe ich ab und zu gerne ein wenig Fanfiction. Jeden der sich da interessiert, bitte hier klicken: http://www.fanfiktion.de/u/Palomina
Vor ein paar Jahren bin ich an einer atypischen Magersucht erkrankt. Die Eindrücke dessen sind daher in einigen meiner Geschichten verarbeitet. Im Augenblick (Juli 2015) bin ich zwar (psychisch) noch nicht ganz gesund, aber so weit das ein Leben ohne Therapie und mit eigenverantwortlichem Essen möglich ist.

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