Humor & Satire
das Pizzatier - wie man Jehovas Zeugen überzeugt

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"So recycelt man Speisereste"
Veröffentlicht am 20. Mai 2014, 18 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Ich bin ein gelernter Koch der gerne schreibt und dabei nicht gerne in einer Schublade landet. Mir wurde nach Lektorierung eines meiner Gedichte mal gesagt ich müßte einen Schreibstil finden, aber muss ich das? Ich fühle mich freier wenn ich mich in verschiedenen Stilen ausprobieren kann. Schriftsteller sollten frei von Schubladen sein.
So recycelt man Speisereste

das Pizzatier - wie man Jehovas Zeugen überzeugt

das Pizzatier

Morgens um acht klingelte der Wecker oder war es die Tür? Es schellte noch zweimal und nun war es klar. Na wer hatte wohl so früh an einem Samstag morgen die kacken dreiste Dreistigkeit besessen mich aus dem himmlischen Reich der Träume zu zerren? In der Unterhose stolperte ich auf dem Weg zur Tür über die Fernbedienung.

Ich konnte mein Gleichgewicht eben noch mit den Armen austarieren, als mein linker Fuß sich in der Feuchtigkeit einer kalten Pizza verlor. Ein Stück Salami hatte sich mit dem Käse

verbündet und attackierte meine Zehen. Ich versuchte beide mühsam mit den Händen abzustreifen, während ich auf dem anderen Bein den Flur entlang hüpfte. Gerade als ich gesiegt hatte, klingelte es erneut und da die Tür erreicht war öffnete ich. Vor mir standen zwei Herren im Schwarzen Anzug. Oh mein Gott es waren die Zeugen Jehovas. Reflexartig schüttelte ich beiden die Hand und nun hatten sich Käse und Salami auf die zwei Personen verteilt. Ich entschuldigte mich damit, dass meine Pizza erkältet sei und mich wohl angesteckt haben

müsse. Während die Zwei immer noch ungläubig auf ihre Hände starrten bat ich sie doch einzutreten. Nach dem beide im Wohnzimmer, auf dem Sofa, Platz genommen hatten ging ich in die Küche um etwas Kaffee zu kochen. Auf dem Weg dahin fiel mir auf, daß die Pizza ja immer noch dort lag wo ich vorhin reingetreten war. Um mein Konstrukt der Lüge aufrecht zu erhalten band ich die Leine meines Verstorbenen Hundes an die Schachtel und zog sie durchs Wohnzimmer. In regelmäßigen Abständen hob ich die Pizza ruckartig hoch und ahmte

Niesgeräusche nach. Ich setzte mich auf meinen Sessel den Herren gegenüber. Eisiges Schweigen erfüllte den Raum; nur meine Pizza fiepte ab und zu da sie noch Gassi gehen mußte. Während ich ihr gemächlich die Salami kraulte eröffnete ich das Gespräch: “Nun meine Herren was kann ich für sie tun?” Noch immer ziemlich entgeistert fasste sich einer der beiden ein Herz und Antwortete mit einer Gegenfrage: “Lesen sie die Bibel?” “Nein tue ich nicht mein Herr, denn ich besitze keine.” Waren die Zwei schon wegen der Pizza entsetzt so wich ihnen jetzt noch der

letzte Rest Farbe aus dem Gesicht. Für sie schien es unbegreiflich, dass jemand, der eine Pizza als Haustier hält nicht einmal die Bibel liest, geschweige denn eine besitzt. Nun kam eine Prozedur die man kennt wenn man schon einmal auf die Zeugen Jehovas getroffen ist.Der andere Herr, welcher noch kein Wort gesprochen hatte, zog plötzlich jenes eben besprochene Buch aus der Tasche mit den Worten: “Ich habe zufällig eine dabei.” “Oh na so ein Zufall,” entgegnete ich mit gespielter Begeisterung. “Mein Herr sie sind mit dem Teufel im Bunde und wir werden sie

befreien.” Ich winkte ab: “Nein sie irren sich ich bin nicht verheiratet. Das ist der Herr Schulze von schräg drunter. Sie Haben allerdings recht seine Frau ist ein Biest möge sie zur Hölle fahren.” Beide sprangen Synchron auf und der mit der Bibel hielt mir den Buchdeckel mit dem Kreuz unter die Nase. Sein Blick schien zu sagen, lass dir Hörner und einen Schwanz wachsen. Den Schwanz hatte ich zwar schon, aber ein Horn wuchs mir bei dem Anblick wahrhaftig keines. Als die Blitze im Zimmer ausblieben und sich nichts veränderte setzten sich beide wieder und rangen nach

Luft. Ich stellte fest, daß sich der Käse und die Salami von den Händen der Zeugenden auf mein Sofa verflüchtigt hatten.Dass die Bibel auch etwas beschmiert war konnte meinen Unmut nicht schmälern. “Meine Herren sie haben meine Couch verschmutzt ich bitte sie sich zu benehmen wenn ich ihrer Gemeinschaft doch beitreten soll.” Sie glauben nicht was Worte doch bewegen können und binnen kürzester Zeit war das Sofa wieder so sauber wie zuvor, nein besser. Das brachte mich gerade auf die Idee das Gespräch in der Küche fortzusetzen,

denn eigentlich musste ich noch Abwaschen. “Meine Herren darf ich sie bitten mit mir zu kommen und in der Küche einen Kaffee zu nehmen?” Warum starrten die mich so an? hatten sie meine Gedanken gelesen? Ich griff nun zur Hundeleine und zerrte die Pizza in den Flur. Die beiden Herren folgten gehorsam, darauf achtend dem Fast food nicht zu nahe zu kommen, und nahmen in der Küche Platz. Ich schloss die Wohnungstür ab um der Gesellschaft dieser netten Menschen noch ein wenig gewiss zu sein. Als ich in die Küche trat waren sie

gerade am tuscheln und sofort wurde jenes Gespräch unterbrochen. Ein weiteres Buch lag mittlerweile auf dem Tisch. Es war rot und mit goldenen Lettern stand darauf: “Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben” Ich setzte mich und wir führten das Gespräch fort, also der Herr mit der Bibel setzte es fort. “Glauben sie an Gott?” “Oh ja natürlich glaube ich an Gott und ich habe einen Schöpfer nach ihm benannt.” “Aber Gott ist der Schöpfer mein Herr.” “Ja dort über dem Herd die große Schöpfkelle.” Warum guckte der jetzt so böse? “Sie Wollen mich auf den Arm

nehmen oder?” 

Ich war geneigt es zu tun und überlegte ob ich den Versuch wagen sollte. Vielleicht wäre ich damit ja zu weit gegangen, obwohl Es würde sicher ein Spass. Ich stand auf Anstalten zu machen dieser indirekten Aufforderung nachzukommen, aber sofort blinkte mir wieder das Kreuz auf der wunderschönen Bibel entgegen. Ich muß sagen das Buch war wirklich schön mit diesem blauen samtenen Bezug auf dem jenes erwähnte Symbol der Christenheit in silber glänzte. Die guckten ziemlich böse jetzt. Ich glaubte ein bisschen Heiterkeit täte nun

gut. Ich hatte die Idee mir Pommes in die Nase oder Petersilie in die Ohren zu stecken. ich machte einfach beides dann mussten sie unweigerlich lachen, hat bis jetzt noch jeder. Nichts, also manche Gäste waren echt schwierig naja hörte ich halt weiter zu mir fiel sicher noch etwas ein. Ja ich wollte jetzt interesse heucheln dann mussten sie aus reiner Höflichkeit auch mir zuhören. “Wer hat eigentlich die Bibel geschrieben?” “Gott natürlich mein Herr sowie Gott alles erschuf ließ er auch die Bibel

niederschreiben.” “Und wer Hat das Layout entworfen?” Die guckten schon wieder ungläubig, also für Zeugen Jehovas taten die das ein bisschen oft fand ich. “Mein Herr sie sollten sich frei machen von allem Irdischen und nur Gott dienen dann wird er ihnen Liebe und Wärme schenken.” Mich frei machen? war ich hier beim Arzt und überhaupt saß ich ja schon nur in Unterhosen hier. Allerdings wo er von Wärme spricht, fuhr es mir durch den Kopf, ein bisschen frisch wird mir ja jetzt schon. Außerdem Gott dienen was sollte der Quatsch denn überhaupt sah ich aus wie

ein Bediensteter? “Meine Herren sie können mir einen großen Dienst erweisen und zwar möchte ich ihre löbliche Gemeinde um ein Mitglied erweitert wissen. Was sagen sie Dazu?” Jetzt sahen sie Glücklich aus und ich hoffte, dass das auch so blieb. “Mein Herr sie haben eine gute Wahl getroffen und ich bin sicher sie werden es nicht bereuen.” 

“Was muß ich tun für diese Aufnahme?” “Hier das Formular ausfüllen mit Namen Adresse und kurze Beweggründe für ihre Entscheidung. Her damit. Also ma guck’n der Name des Mitgliedes lautet Salambo und der

Vorname Pizzalius: Adresse noch drunter und nu die Beweggründe. Was Könnte so ein Kostbares Wesen für Beweggründe haben? Ich grübelte. Sicherlich Gleichheit vor Gott für alle niederen Lebensformen und das Recht auf Wiedergeburt als steinaltes Ofenbrot. “Hier meine Herren ist ihr Formular ausgefüllt und unterschrieben zurück.” “Wir bedanken uns bei ihnen und wünschen ihnen Gottes Segen für die Aufnahme.” “Braucht man denn Gottes Segen dafür? Wo der Bub sich doch eh nie bei uns hier unten blicken

lässt?” “Ich glaube sie müssen noch einiges lernen um ein vollwertiges Mitglied unserer Gemeinde zu werden, aber bis dahin empfehlen wir uns.” “Ja halt mal soll das neue Mitglied nicht schon mal mitgenommen werden um schleunigst damit anzufangen? Jetzt waren sie aber aus dem Häuschen bei soviel Eifer und wie sie strahlten, oh wie mich das freute. “Selbstverständlich mein Herr wenn dieses Mitglied sofort bereit ist sich von Satan zu lösen um mit uns in eine friedlichere Welt zu kehren gerne.” “Ist es Ganz Gewiss hier bitteschön nehmen sie

doch.” Ich schloss jetzt die Tür auf und drückte einem der beiden Herren die Leine meines letzten Abendmahls in die Hand. Versteinerte Mienen, also ich glaube so eine Pizza wird es schwer haben ein vollwertiger Zeuge Jehovas zu werden. Wobei sie mit dem richtigen Belag doch ein vollwertiges Mahl bietet oder? Die Blicke und das ungläubige Kopfschütteln sagten mir das Gott ihnen Erleuchtung gebracht haben musste. Jetzt fielt bei ihnen der Cent im Dreivierteltakt das heißt sie hatten begriffen das nun ein angekautes Fastfood Mitglied ihrer Gemeinde ist und ich bin

etwas Abfall losgeworden herrlich. Zum Abschied kraulte ich ihr noch einmal die Salami bevor beide Fluchtartig die Wohnung verließen. Leider hatte der Eine die Leine losgelassen und somit verblieb das Lebensmittel in meiner Obhut, aber da es jetzt Mitglied der Zeugen Jehovas ist werde ich ihm meine ganze Liebe schenken um einer eventuellen Strafe Gottes wegen Misshandlung schutzbefohlener Pizzen zu entgehen.

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Hörbuch

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Feivel
Ich bin ein gelernter Koch der gerne schreibt und dabei nicht gerne in einer Schublade landet. Mir wurde nach Lektorierung eines meiner Gedichte mal gesagt ich müßte einen Schreibstil finden, aber muss ich das? Ich fühle mich freier wenn ich mich in verschiedenen Stilen ausprobieren kann. Schriftsteller sollten frei von Schubladen sein.

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EagleWriter Ach ja.... ich traue ja niemanden, der ein Folterinstrument als Symbol der Erlösung verkaufen will.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Feivel klingt als hättest du spass gehabt Eagle. Danke für den Kommentar. Ich muß sagen, dass die zeugen jehovas die ich persönlich kenne eigentlich ganz normale und nette Menschen sind. Sie sind nicht im Auftrag der kirche unterwegs sondern viel mehr mit dem Herzen dabei gute Menschen zu sein.
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Jap.... und sobald man sich mal etwas näher mit ihrem Dogma beschäftigt zerplatzt die Seifenblase vom Gutmenschen aber auch schon. Wie beim lesend er Bibel das Bild eines guten Gottes zerplatzt. Die nehmen im Gegenteil zu vielen selbsternannten Christen das AT noch ernst und zeigen,was echtes Christentum bedeuten würde. Ich will es mal so sagen, für die ist Spielzeug in einigen Fällen schon ,,satanisch." Und was Homosexualität angeht.... Wenn Steinigen noch erlaubt wäre, die würdens tun.
Vor langer Zeit - Antworten
Feivel Kann ich nicht bestätigen. Ich kenne sehr tolerante Menschen mit denen ich sehr gute Gespräche hatte.
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Natürlich. Auch Scientologen können sehr freundlich sein :-) Wenn es darum geht neue ,,Kunden" zu werben freilich nur. Das hält aber auch bei denen bloß so lange, wie man 100% in Linie marschiert. Dann könnte selbst die SS ,,freundlich" sein.

Oder lass es mich so sagen : Diese Leute gehen davon aus,das du für alle Ewigkeit unendliche Schmerzen leiden wirst, weil du ihrem Kult nicht beigetreten bist....
Freundlich sieht anders aus, egal in wie viele schöne Worte sie es verpacken mögen.


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