kapitel 44
Jacy
Maja führte uns durch das Dorf. Ich war verdammt froh, das es schon nachts war. So wurde ich nur nur ein paar Leuten ungläubig angestarrt. Jonas und Stefan erntete die bösen oder ängstlichen Blicke. Die Häuser waren alle aus diesen dunklen Steinen. In den meisten war es schon dunkel, nur in manchen brannte Licht. Ich vermutete, irgendein Zauber.
„Hier ist unser Waffenlager. Und da hinten kommen die Leute hin die sich nicht benehmen können.“ Maja warf den Jungs einen scharfen Blick zu. Das
Waffenlager war ebenfalls ein großes Steinhaus, aber ohne Fenster oder Türen.
„Die Wände sind zwei Meter dick. Wir könne durchgehen, aber Vampire würden da nicht so schnell reinkommen. Klar, durch das Schild kommen hier keine rein, aber wir sind immer auf den schlimmst Fall vorbereitet.“
„Und was für Waffen verwendet ihr so?“ fragte ich. Jonas und Stefan kämpften mit Schwertern, so wie die meisten anderen Vampire auch.
„Naja, nicht alle Hexe benötigen Waffen. Du musst wissen, nicht alle Hexen sind sehr Mächtig. Die sind dann meistens mit mehreren Waffen vertraut. Hexen wie ich, Luna oder auch bald du,
benötigen keine Waffen. Ihre Magie ist sehr viel stärker als jede Waffe.“ Sie führte uns an der Waffenkammer vorbei, richtung Wald. Es wurde von einer Sekunde auf die andere sehr Dunkel. Ich runzelte die Stirn.
„Die Ratsmitglieder wohnen außerhalb des Dorfes, in diesem Wald.“
„Warum das?“ Maja presste sie Lippen zusammen.
„Die Stelle wo die Ratsmitglieder wohnen, ist die wo das Schild am Schwächsten ist. Die Ratsmitglieder sind die Ältesten und Mächtigsten Hexen im Dorf. Sie wohnen da um direkt eingreifen zu können, wenn etwas passiert. Außerdem parken wir im Wald
unsere Reittiere.“
Was, keine Besen?Maja lachte. „Nein das nicht, aber Fliex ist viel cooler als ein Besen, glaubs mir.“ Fliex?
„Was ist ein Fliex?“ fragte ich. Ich hatte früher viel gelesen, aber dieser Name sagte mir gar nichts.
„Nicht was sondern wer. Fliex ist mein Reittier. Du kannst dir dein Reittier nicht selbst aussuchen. Es sucht dich aus. Fliex ist eine art Phönix, nur viel größer. Mehr noch ist er nicht einfach ein Reittier, sondern auch ein Kämpfer. Er ist einfach wunderbar...“ Sie seufzte und ich hörte hinter mir jemanden lachen.
„Du schwärst ja richtig.“ sagte Jonas
amüsierte. Maja lächelte. Ich holte tief Luft. Vielleicht würden sich die beiden doch nicht an die Kehle gehen.
„Bekomme ich auch ein Reittier?“ fragte ich. Das wäre ja mal total cool, wenn man auf einem riesigen Vogel fliegen könnte.
„Ja, aber..“ Ein lautes Brüllen unterbrach Maja und sie verlor ihre ganze Farbe.
„Was war das?“ fragte ich leise.
„Reox. Das war Reox.“
„Reox!? Ihr haltet hier einen Drachen!? Und dann beschwert ihr euch über Vampire?“ brüllte Stefan und fletschte die Zähne.
„Ach halt die Klappe. Er macht sonst
keinen Ärger. Ich werde mal sehen was los ist.“ sagte Maja mechanisch. Und ich konnte einen funken Angst in ihren Augen sehen. Sie lächelte mich kurz an.
„Geht einfach weiter. Ihr werdet es finden.“ Dann war sie weg. Sie war zurückgerannt. Ich drehte mich zu Stefan und Jonas um. Stefan war wütend, aber Jonas sah beunruhigt aus.
„Wer ist Reox?“ fragte ich. Die Jungs sahen sich an. Dann nahm Jonas meine Hand und zog daran.
„Komm wir gehen erst mal in die Hütte.“
kapitel 45
JonasIch war mir nicht ganz so sicher was schlimmer war. Der Kerker im Schloss mit Luna oder das Dorf in einem Wald mit Reox. Der letzte lebenden Wasserdrache. Das waren die mächtigsten, darum hatten die Erd, Luft und Feuerdrachen sich gegen sie verschworen um sie zu töten. Normale Drachen konnten ganz normal denken. Wie wir auch. Es gab aber auch Drachen wie Reox. Sie wurden von ihren Instinkten geleitet, was sie sehr viel gefährlicher macht. Eigentlich hatten sich die Vampire schon seid Jahren gefragt wo Reox ist. Jetzt
wussten wir es. Es wunderte mich das sie es schafften ihn im Zaun zu halten. Wenn er ausbrechen würde, müsste mein Vater sich keine Sorgen mehr um das Hexendorf machen. Das wäre dann nämlich nur noch eine Eislandschaft. Wir kamen an der Hütte an. Sie sah genauso aus wie die anderen, nur größer. Jacy ging durch die Tür und ich folgte ihr, ebenso Leila und Stefan. Die Wände waren auch aus dunklen Steinen und der Boden war von Bärenfell überzogen. An der Decke des Raumes flog eine Lichtkugel, die de Raum erhellte, ebenso die Feuerstelle in einer der Ecken. Es standen vier Ledersessel im Raum.Vermutlich war einer davon für
Maja. Sie hatte ja nichts von Leila und Stefan gewusst. Aber von wem war dann der vierte?
„Von mir.“ Alex betrat den Raum. Der Hexer hatte seine Rüstung abgelegt und seine dunkelblonden Haare hingen ihm Nass in der Stirn. Seine Augen lösten sich keinen Moment von Stefan. Er durchbohrte ihn förmlich mit seinem Hass. Stefan grinste nur ungeniert und sah sich im Raum um. Ich schüttelte den Kopf. Bei dem wurde Ignoranz wirklich groß geschrieben.
„Wohnst du hier?“ fragte Jacy.
„Ja zusammen mit Maja. Wo ist sie?“ Er sah uns Misstrauisch an. Ich seufzte. Das würde was
werden.
„Reox hat Stress gemacht.“ erwiderte ich. Alex Augenbrauen wanderten nach oben. Er sah Überrascht aus.
„Echt? Das hat er das letzte Mal vor fast vierzig Jahren gemacht. Super Zufall, findet ihr nicht auch?“ Alex Stimme klang Drohend. Stefan knurrte und meine Hand schloss sich fester um Jacys.
„Denkt nicht mal dran! Wir sind hier weil wir alle das gleiche wollen! Also kommt wieder runter. Du auch!“ Das letzte galt Stefan der immer noch die Zähne fletschte. Er drehte langsam den Kopf und sah Jacy an. Das Glühen verschwand langsam aus seinen Augen.
Ich sah ihn überrascht an. Sonst ließ er sich von niemanden was sagen. Wir waren wohl alle einfach Übermüdet. Das letzte mal richtig geschlafen hatte ich bei Tila. Ich verdrängte den Gedanken schnell wieder, sonst würde ich hier und jetzt auf Stefan losgehen.
„Okay, als. Wer ist Reox?“ Jacy hatte sich in einen der Sessel gesetzt und sah uns an. Alex seufzte genervt und drehte sich um. Er ging in einen Raum und schlug die Tür hinter sich zu. Stefan sah uns an.
„Ich denke dann mal das ist mein Zimmer.“ Und er verschwand, ohne zu wissen ob es wirklich so war, in einer Tür. Jonas setzte sich zu
mir.
„Reox ist ein Wasserdrache. Er ist der letzte seiner Art. Alle anderen wurden von den anderen Drachen getötet, weil sie zu mächtig waren. Das Gefährlichste ist, das er nur denken kann wie ein Tier. Total auf seine Instinkte aus. Normalerweise können Drachen denken wie wir. Er nicht.“
„Warum nicht?“ fragte Jacy.
„Das weiß man nicht. Aber er ist riesig, mächtig, gefährlich und einfach nur tödlich.“
„Ja und außerdem hat er nach dir verlangt Jacy.“ meldete sich Maja Stimme von der Tür.