Biografien & Erinnerungen
Reiseweh & Fernlust - Wie ich die Welt entdecke

Vorwort

Ich rauche nicht und gehe nicht feiern. Mit dem Geld was ich nicht ausschließlich für Bücher und Konsolenspiele ausgebe, fahre ich lieber in den Urlaub. Ich hab mir vorgenommen, jedes Jahr ein Land zu besuchen, was ich noch nie gesehen habe, dazu gehören aber auch besondere Städte. Mein Freundeskreis ist sehr klein, man könnte meinen ich hab gar keine Freunde. Das liegt daran, dass die so weit weg wohnen. Meine besten Freundinnen wohnen einige Autostunden von mir weg. Und durch meine Dienste ist es sehr schwer etwas gemeinsam zu planen. Und den Rest brauch ich nicht zu fragen! Ich will was sehen von der Welt und

nicht von schwammigen Erinnerung von einer durchgemachten Party erzählen. Deshalb reise ich alleine. Ich verzichte auf bekannte Marken von Unternehmen mit denen ich gereist bin, ich will keine Schleichwerbung machen. Ich will einfach nur erzählen, wie ich alleine die Welt entdecke und von meinen Erfahrungen berichten. Natürlich bin ich auch stolz darauf, dass ich alleine unterwegs bin. Was auch nicht ungefährlich ist. Mein Traum ist es mal nach Japan zu reisen, bis dahin reise ich um die Weltgeschichte. Wenn meine Ausbildung 2016 durch ist und ich dann richtig Geld verdiene, will ich mir diesen Wunsch erfüllen. Viele fragen mich wie ich das schaffe, als Auszubildende mit so wenig Ausbildungsvergütung an exotische und teure

Orte zu reisen. Hinzu kommt das viele in meinem Alter (zumindest von meiner alten Klasse) bereits verheiratet sind und schon Kinder haben. Diese Belastung habe ich nicht. Ich bin jetzt 25 Jahre alt und selbst noch ein Kind, dass was sehen will.

Die Kapitel werden nach dem Jahr benannt, als ich mit dem Reisen anfing. Kapitel 2014 wird jetzt schon mit mindestens 2 Reisen von 3 Reisen die geplant sind, ein relativ großes Kapitel werden. Wer Fragen bezüglich der Reisen hat, kann mich gerne fragen. Ich gebe gerne eine Auskunft.

2012

Dubai

Im April ist meine Mutter und meine Tante in die V.A.E nach Dubai gereist. Sie feierte dort ihren Geburtstag. Sie hat aufgrund eines glücklichen Zufalls auf der Palmeninsel gewohnt. Sie hatte mit ihrer Schwester und 2 weiteren Frauen, die sie dort kennen lernten, in einer Villa residiert. Sie hatte dort einen tollen Geburtstag. Ich hatte gerade mit meinem Praktikum angefangen. Und wollte nicht nach 2 Monaten direkt Urlaub machen. Deshalb ist meine Tante mit gereist. Im September hatte ich dann endlich meinen

Urlaub und meine Familie fuhr mich an den Flughafen in Frankfurt. Ich dachte es sei ein Direktflug, aber nein, mein Abenteuer sollte bereits am Flughafen beginnen. Ich erfuhr am Ticketschalter, dass ich einen Aufenthalt von 4 Stunden in Istanbul haben werde. Das war nicht mein erster Flug allein und mit meinen 23 Jahren sollte ich doch gut zu recht kommen. Ich hab mich von meiner Familie verabschiedet und wartete auf meinen Flug. Der Flug war sehr angenehm. Ich hatte einen Fensterplatz und hab meinen Mp3-Player aufgeladen und Musik gehört. Nach 2 oder 3 Stunden waren wir in Istanbul (ich weiß leider nicht mehr wie lang der Flug ging). Ich habe bereits auch ein paar Menschen von meiner Reisegruppe kennen gelernt. Doch in Istanbul

habe ich sie verloren. Ich ging zur Information und fragte zu welchem Gate ich hin muss. Doch die Dame konnte mir keine Information geben. In den 4 Stunden war ich sehr oft gesehener Gast am Informationsschalter. Nie konnte sie mir sagen, wo ich hin muss. Ich will den Flughafen wirklich nicht schlecht machen. Doch das war der einzige Informationsschalter den ich gesehen habe! Und nie konnte mir jemand helfen. Ich bin dann von einer Ecke zur nächsten gelaufen. Der Flughafen ist sehr schön, die Geschäfte waren super und ich wollte mir dann doch mal was zu Essen kaufen. Ich hab nur vergessen, dass in der Türkei nicht mit Euro gezahlt wird. Ich hab mir dann eine überteuerte Cola und eine Kleinigkeit zu Essen gekauft. Dabei hatte ich

ein älteres Paar gefunden, dass ebenfalls mit mir nach Dubai reist. Sie haben mir einen Platz angeboten und wir haben uns nett unterhalten. Ich musste viel lachen, da sie sehr lustig waren. Später sind wir dann zu unserem Gate gegangen und dort sagte man uns das wir richtig waren. Vorsichtshalber bin ich nochmal zum Informationsschalter gegangen und die Dame wusste immer noch von nichts. Das konnte doch nur richtig sein! Im Gate habe ich viele Gesichter gesehen, die mir bekannt vor kamen. Und tatsächlich war es die Reisegruppe. Die 4 Stunden gingen auch mal um und wir konnten in den nächsten Flieger steigen. Die Flugzeit von Istanbul nach Dubai beträgt 5 Stunden. Das Essen im Flieger war lecker. Ich

hab mich mit Serien und Filmen abgelenkt. Irgendwann habe ich auf den Monitor gesehen und sah das wir über Iran fliegen. Direkt daneben war Afghanistan zu sehen. Da wurde mir ein wenig flau. Man hört soviel in den Nachrichten und alles ist weit weg. Jetzt fliege ich darüber. Irgendwann bin ich eingeschlafen. Und dann nachts kamen wir in Dubai an. Ich war eine der ersten, die aus dem Flugzeug ausstiegen. Ich hab mir meine Sachen gepackt und bin wie eine Irre durch den Flughafen gerast. Dieser Flughafen zeigte sich von der schönsten Seite. Überall Gold, Marmor und Palmen. Die Männer trugen weiße Salwar Kameez. Ich fühlte mich jetzt schon wie in dem Märchen von Sheherazade. An der Passkontrolle saß die

Männer und irgendwie hatte ich eine Menge Respekt vor denen. Ich hab meinen Pass geholt und mich damit abgelenkt. Zum Glück ist das meine erste Reise mit diesem neuen Pass. Ich hatte mich über die Einreisebestimmungen informiert. Der Stempel eines Landes sollte nicht drauf sein. Irgendwann war ich dran und der Mann fragte mich auf englisch, warum ich hier bin. Meine Antwort war glaube ich: „I´m here for holidays.“ Ich war sehr nervös. Er fragte mich in welchen Hotel ich bin, doch das wusste ich nicht mehr, ein nervöses „I don´t know“ kam aus mir heraus. Ich sollte dann in die Kamera schauen und dann gab es einen Stempel auf meinem neuen Pass. Ich hab mir dann den Koffer geschnappt und bin aus dem

Flughafen nicht gelaufen, aber ich war verdammt schnell. Die Türen gingen auf und die angenehme Kühle verflog im nu. Ich bekam einen Schlag von der Schwüle. Es waren 2 oder 3 Uhr nachts und es ist so heißt. Der Ausgang war wie ein roter Teppich aufgebaut. Links und rechts ein Zaun und dort sammelten sich die Männer mit Schildern. Sie schauten mich alle an und mir was das unangenehm. Ich ging schnell durch und wartete auf den Reisebus. Mit meinem orange-roten Koffer ging ich durch den Parkplatz. Nichts zu sehen. Ich hab Ausschau nach meinen neuen Bekannten gemacht, aber niemand war zu sehen. Also bin ich dann wieder in den Flughafen gegangen. Es war angenehm kühl. Im Flughafen konnte ich

auch keinen wiedererkennen. Ich ging wieder raus zum Parkplatz und dann wieder in den Flughafen, dass muss schon seltsam ausgesehen haben, für die Männer mit den Namensschildern. Irgendwann war ich wieder auf dem Parkplatz und habe den Bus gesehen. Zielsicher bin ich drauf zu gegangen. Ein junger Mann steigt aus und stellt sich als einer der Reiseleiter vor. Mein Koffer wurde vom Fahrer in den Bus gebracht und ich habe mich ein wenig mit dem Reiseleiter unterhalten. Endlich kamen die anderen. Der Reiseleiter erzählte viel von den nächsten Tagen. Es war 3 Uhr morgens. Um ca. 7 oder 8 Uhr nach dem Frühstück würden wir uns in einem Saal treffen und dort kann man zusätzliche Ausflugspakete kaufen. Wir

sind dann von Dubai nach Sharjah (auf deutsch: Schardscha) gefahren. Ein altes nobles Hotel wartete auf unsere Ankunft und es wurden Drinks verteilt. Die Zimmerschlüssel wurden uns gegeben und um 3:30 Uhr ging ich in mein Zimmer. Ich kann mich ganz genau daran erinnern, vor meinem Zimmer war eine Moschee. Ich ging ins Bett und war einfach nur müde. Kurz bevor ich einschlief, sang der Imam in ein Mikrofon und die Lautsprecher vor meinem Zimmer beschalten mich in den Schlaf. Ich selbst wohne in einer ländlichen Gegend, daher habe ich keine positiven oder negativen Erfahrungen mit Moscheen gemacht. Ich bin ein junger Mensch der sich für vieles interessiert. Und daher störte mich die

Moschee vor dem Zimmer nicht. Im Gegenteil das war mein arabisches Sandmännchen, was mich in den Schlaf sang. Irgendwie brauche ich nicht wirklich viel Schlaf, wenn ich im Urlaub bin. Meine innere Abenteueruhr weckt mich noch vor dem Wecker und ich bin trotz 3 ½ Stunden Schlaf erholt. Ich hüpfe in die Dusche und zieh mich an. Natürlich habe ich zu viele Klamotten dabei. Ich gehe zum Frühstück und gebe meine Zimmernummer an. Draußen scheint bereits die Sonne. Das Buffet hat alles was ich kenne. Ich greife zu einer Schüssel Cornflakes und hole ein paar kleine Muffins. Ich trinke keinen Kaffee, stattdessen hole ich mir Orangensaft. Ich genieße das Frühstück und begrüße die anderen. Irgendwann bin auch ich mal satt

und gehe dann zum Saal. Ein sehr schöner Raum, dort werden Hochzeiten gefeiert oder Tagungen gehalten. Die Dame bietet uns die Ausflugspakete an. Da wir erst am frühen Morgen ankamen, steht dieser Tag zur freien Verfügung. Es wird uns erklärt, wie wir zum Meer kommen. Es gibt ein Shuttlebus. Ich melde mich für die Wüstentour mit Abendessen, Dubai-Tour mit 2 Cocktails im teuersten Hotel der Welt und dem Moscheebesuch in Abu.-Dhabi an. Mit einem Ehepaar beschließe ich ans Meer zu gehen. Leider haben wir den Shuttlebus verpasst. Wir holen uns ein Taxi und fahren schnell an das Hotel das am Meer liegt, mit Privatstrand. Die Taxifahrt muss ich nicht bezahlen, der Mann hat das getan. Beim nächsten Mal

bezahle ich die Fahrt, das habe ich mir vorgenommen. Ich bin die jüngste in dieser Reisegruppe (22 Jahre alt). Ich schaue an einer Tafel und sehe die Temperaturanzeige für das Meer, 36°. Ein Schreibfehler wohl. Wir werden an die Strandliegen gebracht und legen unser Hab und Gut ab. Von weitem kann man Dubai erkennen. Irgendwas ragt in den Himmel, das habe ich noch nie gesehen. Von weitem konnte ich das höchste Gebäude der Welt erkennen. Unglaublich! Wie eine dünne Nadel sticht das Gebäude in den blauen Himmel. Ich war zu der Zeit schon gut gebaut, recht kräftig. Zur Hölle mit dem Feingefühl, ich hab einen Bikini an. Ich will auch etwas Farbe mit nach Hause nehmen. Ich laufe über den Strand, denn der Sand ist

verdammt heiß! Doch das Meer bietet keine Abkühlung. Es ist warm! Ich hab mich auf das Gefühl eingestellt mich zu erschrecken, weil doch das Wasser immer kühler ist. Hier war anders. Die Luft war kühler (durch den trügerischen Wind) und das Meer wärmer. Ich konnte sehr weit raus gehen. Ich bin eine gute Schwimmerin, doch erst muss ich mich an das Meer und die Wellen gewöhnen. Ich grabe meine Hände in den sandigen Untergrund ein und sammle Muscheln und schöne Steine. Ich bin halt ein großes Kind. Eine der Muschel bewegt sich auf meiner Hand und erst jetzt erkenne ich das ein winzig kleiner Krebs da drin wohnt. Ich hab mich dermaßen erschrocken das ich die Muschel weg warf.