»Sieh nur, die Sterne! Wie hell sie sind!«
Und das stimmte. Eine Hand der Frau zeigte nach oben. Der Horizont war ein dunkler Vorhang mit unzähligen Fenstern, die einen klaren Blick in die Vergangenheit gewährten. Und jeder dieser Lichtpunkte war eine eigene, unbekannte Welt, so weit entfernt von unserer, dass jeder Versuch, sich eine Vorstellung davon zu machen, die Grenzen der erfassbaren Wirklichkeit übertrat.
Der kleine Junge starrte in den Himmel. Seine rechte Hand lag in der Hand seiner Mutter.
»Leben dort überall auch Menschen wie wir? Und Tiere?«
Die Mutter schaute ihn kurz an, lächelte, als sie sah, wie erstaunt sein Gesicht wirkte, und hob den Blick wieder zu den Sternen.
»Das weiß ich nicht. Vielleicht leben dort Wesen, die ganz anders sind als wir. Vielleicht lebt dort auch niemand.«
»Niemand?«
»Vielleicht nicht. Das werden wir wahrscheinlich
auch niemals erfahren.«
Der Junge drehte den Kopf zur Mutter hin, sah, wie sie nachdenklich nach oben blickte, und wandte sich wieder den Sternen zu.
»Das ist traurig«, sagte der Junge.
Irgendwo, weit entfernt, ruht ein unglaublich alter Stern in seiner Gravitationsmulde, strahlt, und fragt sich: »Was glotzt der Junge so?«