kapitel 40
Jonas
Jacy und Maja gingen ein gutes Stück vor mir, aber ich verstand jedes Wort. Jacy war sauer. Das hörte man an ihrer Stimme, auch wenn sie versuchte es z unterdrücken. Sie benutze auch immer noch ihre Kräfte um die Verbindung zwischen uns zu schwächen. Ehrlich gesagt kränkte mich das, aber ich wusste das ich es verdient hatte. Irgendwie. Wenn ich gedacht hätte es wäre wichtig hätte ich was gesagt. Das war jetzt aber nicht mehr von Bedeutung. Ich wurde eh schon als Verräter angesehen, Stefan auch sobald
der König von unserer Flucht erfuhr. Und das würde bald passieren. Es wunderte mich sowieso das es Maja gelungen war, Luna in Schach zu halten. War wahrscheinlich der Überraschungsmoment gewesen. Wir hatten endlich die Burg hinter uns gelassen und Jacy und Maja blieben stehen. Stefan, Leila und ich stießen dazu.
„Was machen wir mit Maja? Sie hat keinen Umhang.“ flüsterte Leila. Sie sprach sehr leise, aber ich bezweifelte das uns jemand hörte. Maja verdrehte die Augen und streckte Jacy die Hand hin. Sie ergriff sie und sah Maja fragend
an.
„Ich mach mich jetzt Unsichtbar. Du hälst einfach meine Hand und ich führe dich. Die anderen gehen dir einfach hinterher und an der Mauer kümmere ich mich dann um die Wachen. Okay?“ Sie sah sich um. Alle nickten zustimmend und Maja verschwand. Sie wurde einfach von einer Sekunde auf die andere Unsichtbar. Es sah schon komisch aus, wie Jacys Hand die Luft zu halten schien. Ich hob den Blick und sah Jacy in die Augen. Sie erwiderte meinen Blick. Sie sah immer noch wütend aus, aber auch fertig und erschöpft. Ihr Blick war Müde. Sie hatte dieses Leben erst vor zwei Wochen
kennengelernt. Natürlich war es schwer, und die Umstände unter denen sie litt waren auch nicht sehr hilfreich. Ich lächelte schwach. Jacy senkte den Blick und folgte Maja, die sie an der Hand zog. Ich verkrampfe kurz ehe ich ihr folgte. Ein paar der Gedanken die ich grade hatten führten dazu, das mir immer mal wieder kurz das Herz stehen blieb. Ich war an Jacy gebunden. Ich würde nie etwas für eine andere empfinden können, sollte sie mir noch so weh tun. Aber Jacy war eine Hexe. Sie konnte sich verlieben wie sie wollte. Und nicht nur einmal wie ich. Sondern immer wieder. Und wenn ich sie verletzte konnte die Gefühle, die sie für
mich hatte abschwächen. Nicht so wie bei mir. Mir bleib kurz die Luft weg und ich stolperte. Und ehrlich gesagt konnte ich nicht sagen wann ich das letzte mal gestolpert war. Stefan fasste meinen Arm und zog mich am Arm. Er runzelte die Stirn.
„Alles klar?“ Ich nickt und zog meinen Arm weg. Seine nette Art war noch viel grusliger als seine gewalttätige.
„Du machst dir Sorgen um Jacy.“ redete er weiter, so leise das ich ihn grade so verstehen konnte. Ich ging einfach weiter und versuchte ihn zu ignorieren. Aber natürlich hörte er nicht auf. Er hatte so ein Talent Leute auf die Palme zu bringen.
„Kann ich verstehen. Ich meine ich kenn das Gefühl nicht. Ich hatte noch nicht dieses, naja, Glück“ Das letzte Wort setzte er in Anführungszeichen. Das hatte ich auch gedacht bevor ich sie kennengelernt hatte. Aber es wirklich Glück. Wenn man es anders machte als ich. Zum Beispiel sich in niemanden verlieben, den man eigentlich töten soll. Erst jetzt wurde mir bewusst war wirklich passiert war. Dadurch das ich mich in Jacy verliebt hatte, war das passiert wo alle quasi schon drauf gewartet hatten. Zwischen Vampiren und Hexen herrschte jetzt Krieg.
kapitel 41
Jacy
Die Stadt war größer als ich dachte. Es dauerte schon ziemlich lange bis wir an der Mauer ankamen. Maja ließ meine Hand los. Ich kniff die Augen zusammen. Es war komisch zu wissen, das sie hier war aber das ich sie nicht sehen konnte. Ich scannte die Umgebung. Vielleicht wenn ich mich konzentrierte....ja es klappte! Ich konnte Maja zwar nicht sehen, aber ihre Umrissen waren klar zu erkennen. Dann aber machte Maja sich sichtbar und sah Jonas an.
„Kommst du mit?“ Sie deutete nach oben.
Jonas zuckte mit den Schultern. Ich schaute an der Mauer nach oben. Locker fünfzehn Meter. Oder mehr. Aber Maja und Jonas sprangen mit einem Satz hoch, als würden sie fliegen können. Jetzt konnte ich sie nicht mehr sehen. Es war zu Dunkel da oben. Ich spitzte die Ohren um vielleicht etwas zu hören. Ich sah wieder hoch, da zog mich jemand nach hinten und ich knallte mit dem Rücken gegen Stefan. Und keine Sekunde später hörte man einen Schrei. Dort wo ich gestanden hatte schlug jemand mit voller Wucht auf. Es war ein Wache. Er versuchte sich aufzurappeln, aber Stefan stellte sich über ihn und drückte ihn mit dem Fuß an
der Kehle wieder runter. Er schlug seine Kaputze zurück und sah den Wachen grinsend an. Aber es war kein nettes grinsen, sondern das einer Katze die kurz davor war ihre Beute zu töten. Mir wurde bewusst, das ich ihn nicht unterschätzen durfte, nur weil er uns half. Leila sah vorsichtig an mir vorbei.
„Tötest du ihn?“ fragte sie leise. Stefan sah sie an, dann wanderte sein Blick zu mir. Er sah mich an als würde er auf meine Erlaubnis warten. Ich holte tief Luft. Konnte ich ihn einfach erlauben ein Leben zu nehmen.
„Denk dran Jacy, wäre die Situation umgekehrt würde er uns sofort die Kehle rausreißen.“ Ich nickte betrübt. Er
hatte recht.
„Okay, aber mach es schnell.“ flüsterte ich. Stefan packte ihn an der kehle und drehte ihn um, sodass der Wach uns ansehen konnte. In seinen Augen konnte ich Angst sehen. Mehr sogar als Angst. Vielleicht war er verheiratet, hatte sogar Kinder.
„Warte!“ rief ich, etwas zu laut. Stefan hielt inne. Er runzelte die Stirn.
„Halt ihn einfach fest.“ sagte ich mit gesenkter Stimme. Ich schritt auf ihn zu und kniete mich vor ihn.
„Lass ihn los.“ sagte ich zu Stefan. Er fletschte die Zähne und sah den Wachen an.
„Eine falsche Bewegung und du bist
schneller Tod als du gucken kannst.“ Mit diesen Worten ließ er ihn los und er fiel auf die Knie. Ich kniete mich vor ihn hin und legte meine Hände um sein Gesicht und sah ihn in die Augen. In meinem Geist erschienen einige Bilder. Der Wache mit einem kleinem Mädchen, das ihm verblüffen ähnlich sah.
Oder Bilder einer Frau in einem weißen Kleid.
Ich sucht weiter. Ich fand seine Erinnerungen an diesen Abend. Wie Maja plötzlich neben ihm stand, ihm gegen die Stirn schlug und er von der Mauer fiel und mit dem Rücken aufschlug. Diese Erinnerungen löschte ich. Der Wache fiel nach hinten um, ebenso ich.
Jemand zog mich am Arm hoch. Jonas. Das spürte ich sofort. Ich legte ihm die Arme um den Hals und stützte mich ab. Ich sah hoch und konnte Erleichterung in Jonas Zügen sehen.
„Sehr gut Jacy.“ sagte Maja. Sie klang Überrascht.
„Die Erinnerung zu beeinflussen ist echt schwer. Ehrlich gesagt kenn ich nur zwei Hexen die das auch konnten.“
„Und wer?“ fragte ich. Maja verzog den Mund.
„Lucana und Luna.“