Neue Wege
In unser aller Hirnen liegt,
in deinem und in meinem auch,
eine Art Karte und die hat
das Leben dort hinein gebaut.
Erlebnisse, die wir einst hatten,
Gefühle die uns tief berührt,
die haben Spuren hinterlassen,
gleich Straßen wird das Hirn durchquert.
Je häufiger wir etwas denken,
wir etwas sehen oder tun,
wir etwas riechen oder schmecken,
Je tiefer werden jene Spur´n.
Gewiss, es macht das Leben leichter,
wenn wir nicht neu bei jedem Schritt
quasi den Urwald lichten müssen,
bevor es etwas vorwärts geht.
Doch wenn wir in die Lage kommen,
dass wir uns plötzlich Fragen stellen
und woll´n die Herkunft und das Ziel
der alten Wege neu erhellen,
dann kann es sein, wir stellen fest,
dass manches nicht mehr gültig ist,
dass einige der alten Spuren
uns nunmehr in die Irre führen.
Auf einmal fangen all die Wege,
die wir so oft entlang gegangen
zu bröckeln und zu schwanken an,
weil wir zu zweifeln angefangen.
Die Karte, die uns Halt und Hilfe
gewesen ist in alten Zeiten,
beginnt sich langsam auf zu lösen
und wir im Nebel rum zu schreiten.
So schließt der Wunsch nach eig´nen Wegen
Verlust von Sicherheit mit ein,
denn neue Wege wachsen langsam,
die alten stürzen weiter ein.
Das kann so heftig vor sich gehen,
dass wir den Halt völlig verlier´n
und nur noch ängstlich und verwirrt
im eig´nen dichten Dschungel irren.
Deshalb vermeiden viele Menschen
die alten Karte zu beleuchten,
sie spüren tief im Innersten,
es könnte zu viel Stress bedeuten.
Denn ohne Halt, sprich ohne Karte,
durch uns´re wirre Welt zu geh´n
scheint auf den ersten Blick unmöglich
und deshalb kann ich gut versteh´n,
wenn Mancher es nicht wagen mag,
die Karte mal zu hinterfragen.
So wandeln viele von uns lieber
auf jenen wohlgekannten Pfaden.
Doch wagt man diesen Schritt ins Leere,
die Suche nach dem eig´nen Weg,
so stehen einem Welten offen,
die man wohl sonst niemals entdeckt.
Und siehe da, nach einer Weile,
wird auch ein Trampelpfad zum Weg,
die Richtung hat man selbst gewählt
damit´s zu eig´nen Zielen geht.
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