Gedichte
Der Geist des Hauses

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"Der Geist des Hauses"
Veröffentlicht am 01. Oktober 2008, 8 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Freunde sagen, ich bin "erbrechend offen" und "gnadenlos ehrlich".. sei's drum ;-) Ich bin sehr zielstrebig und will oft mit dem Kopf durch die Wand.. Meine Veröffentlichungen: Stationen - erschienen bei Lulu.com Diverse Anthologien - erschienen bei Art-of-Arts Grünes Feuer - erschienen bei Amazon KDP
Der Geist des Hauses

Der Geist des Hauses

Beschreibung

Bild mit freundlicher Genehmigung von: S.Bellach/pixelio.de

Ein grauer Tag bricht an für das alte Haus

Nach 150 Jahren voller Geschichten

steht es heute vor seinem Aus

Ich will Euch nun davon berichten

Der Keller war schnell fertig

Die Mauern gerade hoch gezogen

Zwei Stockwerke – damals üblich

Die Bäume davor im Wind gebogen

Kinderfüße liefen stolpernd

auf seinen alten Dielen entlang

erst Schreck dann Lachen

als Splittern von Scheiben erklang

So mancher Ball ein Fenster zerschoss

So manche Tapete mit Stiften bemalt

Wie es das Kinderlachen genoss

heute ist es längst verhallt

Das Geländer gebohnert

als Rutsche benutzt

Und trotz vieler Ermahnungen

wurde oft der Boden verschmutzt

Viele Tränen und auch Streit

Alt und Jung oft anderer Meinung

Versöhnung und auch große Liebe

Und so manche harte Entscheidung

Viel hat es gehört und vieles gesehen

Auch Trauer sollte hier nicht fehlen

Generationen kamen und gingen

Alle konnte es wärmen und umhegen

Ein neuer Kamin, ein neues Dach

Viel altes wurde in Jahren erneuert

Entrümpelt wurde dann und wann

und manches auf dem Trödel verscheuert

Dass wieder mal ein Lachen erklingt

Davon hatte es lange geträumt

Dass wieder kleine Füßchen laufen

doch dann hat man die Zimmer geräumt

Fenster wurden herausgerissen

Türen aus den Rahmen gestemmt

und alles in Container geschmissen

zersägt und zerhämmert, völlig ungehemmt

Die Glocke läutet

ohne der Glocken heller Klang

Sie donnert und schreit

Reißt das Haus in Stücke dann

Ein leises Ächzen hört man noch

als alles dann zerfällt zu Staub

Neue Bauherrn warten schon

Alte Steine bauen ein neues Haus

 

Ein Kran steht in dem großen Loch

Bauzäune sollen es bewachen

Der Geist des Hauses ist noch wach

und wartet auf neues Kinderlachen

©Christina Maverik

09/2008

www.christinamaverik.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Christina_Maverik
Freunde sagen, ich bin "erbrechend offen" und "gnadenlos ehrlich".. sei's drum ;-) Ich bin sehr zielstrebig und will oft mit dem Kopf durch die Wand..


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Gunda Nun ja ... - ... sicherlich ist es schön, Altes zu erhalten, aber oft übersteigen die notwendigen Investitionen ganz einfach den finanziellen Rahmen.
Das, was du aber beschrieben hast, war genauso in dem Haus, in dem ich als Kind gewohnt habe. Inklusive der Tapetenmalerei ... Bei mir war es allerdings mit der Rinde einer Kastanie gezeichnet - auf den Putz im Treppenhaus. Kam beim Vermieter nicht so waaaahnsinnig gut an ... :-)

Was mir nicht so ganz zusagt an deinem Gedicht ist die drittletzte Strophe, Christa. Ich bin über die Glocke gestolpert ... weil ich zunächst an eine Totenglocke dachte. Aber beim nochmaligen Lesen denke ich, du hast eine ABrissbirne gemeint?

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Christina_Maverik Re: Der Geist ... - ja.. leider ist es wohl teurer, das alte zu erhalten, als abzureißen und neues zu bauen. Schade um so manch schönes Haus.
LG Christa-tina

Zitat: (Original von MarianneK am 01.10.2008 - 21:01 Uhr) Manchmal ist es schon schade um so alte Häuser, denn sie könnten viel erzählen. Auch ich hatte in meiner Kindheit in einem über 500 Jahre alten Haus gewohnt, aber da war tatsächlich ein Geist. Auch bin ich immer das Treppengeländer runter gerutscht, ach seufz, da kommen Erinnerungen hoch.

Lieben Gruß Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Der Geist ... - Manchmal ist es schon schade um so alte Häuser, denn sie könnten viel erzählen. Auch ich hatte in meiner Kindheit in einem über 500 Jahre alten Haus gewohnt, aber da war tatsächlich ein Geist. Auch bin ich immer das Treppengeländer runter gerutscht, ach seufz, da kommen Erinnerungen hoch.

Lieben Gruß Marianne
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