Kurzgeschichte
Die Lüge - Rand-Beitrag Battle 32

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"wer dreimal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht..."
Veröffentlicht am 04. Mai 2014, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht: Der Winter ist ein Bösewicht, die Bäume tragen Schneegewicht, die Stämme sind kahl und so schwarz wie ein Pfahl, die Felder sind weiß und auf dem See liegt Eis. In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.
wer dreimal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht...

Die Lüge - Rand-Beitrag Battle 32

Rand-Beitrag zum   Story-BaTTLE 32


Hahn Feder Linse Sepia Flügel Schein Erregung Überdruck Wirtschaft Zweideutig Kerzenwachs Fallschirmseide

Lüge


Sie lügen nicht? Das will ich nicht glauben. Ich kann beweisen, dass das gelogen ist.

Sehen Sie sich im Spiegel in die Augen und wiederholen Sie: Ich bin kein Lügner. Sie werden feststellen, dass Ihr Gesichtsausdruck, Ihre Mimik sich verändert. In den Augen, der Tür der Seele, trüben die Exkremente Ihren Blick und Ihre Linsen. Sie können versuchen, im schummrigen Schein einer Kerze Ihre Lüge zu verschleiern - es wird nicht gelingen. Sie verraten sich in der Wirtschaft bei einem Glas Wein oder Bier, oder wenn Sie in einem Blouson aus Fallschirmseide daherkommen. Das

Kerzenwachs, eine zweideutige Bemerkung, der Sie keinen Wert beimessen, oder die Hahnenfeder am Revers wird sie verraten. Sie entkommen der Entdeckung Ihrer Lüge nicht. Den Überdruck des schlechten Gewissens, der sich Luft verschaffen will, können sie nicht stoppen. Wenn Sie sich stark wähnen, mag das eine ganze Weile gut gehen und sie bleibt unentdeckt, die Lüge. Erst werden ihre Nasenflügel leicht zu zittern beginnen, noch bevor Sie selbst es wahrnehmen. Dann werden Ihre Linsen mit jedem Augenblick trüber, weil Sie spüren, dass man die Lüge in Ihrer Seele sehen könnte. Und die Erregung ist nicht mehr zu verbergen - zumindest für jeden, der diese Empfindungen auch schon erlebt hat. Also für jeden. Nicht nur Ihr

Spiegelbild ist der letzte Beweis. Eine Sepia ist noch da, auch wenn sie sich hinter ihrer Tinte versteckt.

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Über den Autor

KatharinaK
Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht:
Der Winter ist ein Bösewicht,
die Bäume tragen Schneegewicht,
die Stämme sind kahl
und so schwarz wie ein Pfahl,
die Felder sind weiß
und auf dem See liegt Eis.
In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.

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Gunda Lächel ... Ja, wer die Menschen gut beobachtet, kann sehr gut wahrnehmen, ob sein GEgenüber lügt oder ausweichend antwortet oder eben die Wahrheit sagt. Es sind so ganz winzige Zeichen, die einem das verraten. Und am sichersten treffen Mütter ins Schwarze, wenn sie es ihren Kindern auf den Kopf zusagen, wenn sie sie bei einer SChwindelei erwischt haben ...
Hach ja, manchmal lüge ich schon, wenn ich bestimmten Leuten einen "guten Morgen" wünsche ;o)

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Gut erfasst, Gunda. Ich glaube Dir mal Deinen Gruß unter dem Kommentar. Danke fürs Vorbeischauen und das Lob, liebe Grüße,
Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Laut gelacht ...
Stimmt. Selbst das "Lieben Gruß" droht durch seinen inflationären Gebrauch hin und wieder zur Schwindelei zu mutieren. :o)
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Aber DU doch nicht...
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Tolle Umsetzung!
LG Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Liebe Manuela, lieben Dank für Dein Lob.
Liebe Grüße,
Katharina
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Zentaur Dein Text ist wirklich sehr gut, aber ich weiß, das du es besser machen willst. Daher sehe ich in diesem tollen Randbeitrag so etwas wie eine Warmlaufstory.;-)
LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Liebe Helga, vielleicht mach ich es, falls das nicht gelogen ist. War nicht geplant, aber offensichtlich ist es gewünscht. Und dem beuge ich mich - vielleicht.
Liebe Grüße,
Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Klasse verwortet...aber das weißt Du sicher selbst, liebe Katharina...
Ich frage DICH: Warum am Rand?

Ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Klasse - na ja, das liegt im Auge des Betrachters, Roxie. Für einen Voll-Beitrag ein bisschen kurz. Noch, vielleicht.
Lieben Dank für Dein Lob und liebe Grüße in die alte Heimat,
Katharina
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