Kurzgeschichte
Drogen und Drohungen - Wenn die Vergangenheit der Liebe im Weg steht

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"Drogen und Drohungen - Wenn die Vergangenheit der Liebe im Weg steht"
Veröffentlicht am 03. Mai 2014, 102 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Danussa - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin eigentlich nur ein Mensch in der Masse. Ich kann meine Gefühle am besten durch das schreiben von Gedichten, Liedern, oder Gedichten zum Ausdruck bringen. Ich jongliere gerne mit Worten :)
Drogen und Drohungen - Wenn die Vergangenheit der Liebe im Weg steht

Drogen und Drohungen - Wenn die Vergangenheit der Liebe im Weg steht

Kapitel 1

Mir wurde schwindelig als ich merkte dass er es ernst meinte. "Wir müssen jetzt auf jeden Fall ruhe bewahren." versuchte er mich zu beschwichtigen, doch Ruhe bewahren ist das letzte was sie in einer solchen Situation konnte. Eine Morddrohung die mir galt und mein Freund dazu genötigt es mir zu erzählen. Es war später am Abend als Jason vor der Tür stand um mit mir zu reden. Erst hatte es wie ein schlechter, ein sehr schlechter Scherz geklungen bis er mir den Brief zeigte:   Du kannst deiner kleinen Freundin

ausrichten dass ihr nur noch ein paar Tage zu leben bleiben wenn sie sich nicht an die Vereinbarung hält.   Dann fragte Jason das was ich befürchtet hatte "Welche Vereinbarung, Leyla?" Ich traute mich nicht einmal ihm in die Augen zu sehen, da ich genau wusste welcher Blick in den wunderschön blau funkelnden Augen auf mich warten wüede. Jedes Mal wenn ich versuchte etwas vor ihm zu verbergen setzte er diesen Blick auf. Den typischen, Sag's mir Leyla du kannst mir vertrauen - Blick. Ich sah ihn immer

noch nicht an und ich hatte immer noch Panik. Mir war schlecht. Was wenn der Typ aus dem Brief die Drohung ernst meinte. Was wenn sie vielleicht sogar beide in Gefahr waren. Ich will nicht darüber nachdenken aber ich muss ja wohl. Die Konsequenz ist dass ich Jason von dem Abend erzählen muss an dem man mich bedroht hatte. Nun war es weniger ich gewesen die man bedroht hatte sondern eher Jason. "Leyla?" rief mich Jason mit sanfter Stimme aus meiner Gedankenwelt zurück. Er umfasste mein Kinn mit einem sanften Griff um meinen Kopf zu heben so dass ich ihm in die Augen sah. Doch da war er nicht, es war nicht der Blick den ich

erwartet hatte. Etwas was nur sehr selten eigentlich garnicht in seinem Geesicht zu sehen war stach mir nun wie ein Dorn ins Auge. Kummer und Sorge, sorge um mich. "Erzähl mir davon." sagte er bedacht darauf seine Aufforderung nicht wie einen Befehl sondern wie eine ernst gemeinte Bitte klingen zu lassen. Er ließ mein Kinn los und nahm stattdessen meine Hand. Für einen kurzen Moment vergaß ich die Drohung und lächelte ihn an, dankbar wie sehr er sich um mich sorgte. Er erwiederte das Lächeln wenn auch mur kurz um dann wieder ernst zu werden. Er starrte mich, immer noch sorgenvoll, an. Konnte ich ihm davon erzählen? Ja

das schon aber es änderte nichts an der Tatsache dass wir beide in Gefahr waren. Ich schaute zum Fenster welches mir einen dierekten Blick zum Sternenhimmel verschaffte. Ich fing an zu zittern. Mir wurde plötzlich kalt. Dann wandte ich den Blick wieder Jason zu der mich unverwandt ansah. Nein, dachte ich, ich mache sein Leben damit kaputt, besser gesagt ich beende es. Jetzt wich die Sorge aus seinem Blick und zurück blieb nur ein Schein von Kummer und ein Flehen. "Bitte sag mir einfach was los ist. Wir schaffen das," er drückte meine Hand ein wenig fester "Gemeinsam." fügte er hinzu, mit einem so warmen Ton dass die Kälte aus

meinem Körper wich, ich aufhörte zu zittern und mich der Mut packte und ich begann zu spechen bevor er mich verließ. "Es.. war abends...." fing ich an, Jason warf mir einen ermutigenden Blick zu, "Ich war noch bei Chantal. Es war bereits dunkel und als ich durch den schmalen Pfad in den Garten wollte..." ich brach ab und zwar nicht nur den Satz sondern auch den Blickkontakt zu Jason. Nun ergriff er auch meine andere Hand und das machte mir genug mut um weiter zu sprechen. "da hat mich ein Mann an die Wand gepresst und wollte wissen ob ich dich kenne, ich wusste nicht dass er... Er sagte ich hätte die Wahl, entweder Ich bringe dich zu ihm

oder ich besorge Geld." Schweigen herrschte einen Moment der sich anfühlte wie Minuten, Stunden, Tage. Ich wusste nicht einmal genau wie ich mich in diesem Moment fühlen sollte, traurig, schuldig oder ärgerlich. Ich blickte auf als er er meine Hände losließ um sich mit den seinen das Gesicht zu reiben. Ich weiß nicht was genau in seinem Blick lag. War es Pani? Aärger? Vielleicht auch beides? Nein, es war Beides und es war meine Schuld. Es tat mir weh ihn so aufgebracht zu sehen. Ich bekam Schuldgefühle, aber nicht solche wenn man heimlich ein Bier trank, nein das war etwas vollkommen Andreres. Vor allem geht es hier um

Leben. Um das Leben meines Freundes und um meines. Dann öffnete Jason den Mund, doch ich kam ihm zuvor. "Zehntausend." sagte ich mit heiserer Stimme. "Ich wusste nicht woher ich das Geld bekommen sollte, er hat gesagt wenn ich die Polizei rufe bin ich tot, ich.." Er fuhr mich an "Ruhe!" Ich zuckte zurück, leicht verwirrt aber auch verständnisvoll. Doch dann sagte er etwas was nicht zu seinem Ärger passte. "Ich liebe dich nach wie vor." sagte er, beugte sich zu mir herüber und küsste mich, seicht jedoch intensiv so dass sich in meinem Körper ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit ausbreitete. Nachdem er sich von mir gelöst hatte  sah er mich

an und sagte "Es ist nicht deine Schuld. Ich weiß dass du naiv genug bist dir das einzureden; aber bitte, bitte tu das nicht." Sein Blick strahlte so viel Liebe und Wärme aus dass mir erneut warm wurde. Dann sagte er nach kurzen Moment, von dem ich gewünscht hatte er würde niemels enden "Ich glaube ich weiß wer das war." Ich sah ihn leicht verwirrt an, fragte jedoch "Wer?" Er sah mir dierekt in die Augen und über seinen hing ein leichte Schleier. "Toby." sagte er und ich bekam Angst. Toby war ein Typ der dauernd Drogen nahm und er hatte jene Drogen von Jason bekommen. Er war damals ein Dealer gewesen, ein Bekannter noch dazu; doch er hatte es

aufgegeben nach dem er gemerkt hatte dass es gefährlich war mit solcher Ware durch die Stadt zu laufen. Dann fing Jason an zu erzählen "Er hat mich vor kurzer Zeit angerufen und mich nach Stoff gefragt, ich sagte nihm dass ich mit dem Dealen aufgehört hatte doch er fing an mich anzuschreien und zu beleidigen. Er sagte er würde Mittel und Wege haben mich zu finden." Ich sah ihn an und jetzt war es an mir verärgert zu sein. Wieso hatte er mir davon nichts erzählt? Hatte er Angst gehabt dass ich ihm das nicht glaube? Ich sah ihn an. Er war total durcheinander, auch wenn er es mit aller Kraft zu verbergen versuchte konnte man es sehen. Es machte Sinn,

dachte ich mir. Toby hat mich benutzt um an Jason heranzukommen. Nur sind da zwei Sachen die mir nicht ganz klar sind. Woher hatte Toby Jasons neue Adresse und woher kannte er mich. Wahrscheinlich hat er irgendwelche von seinen Freunden gefragt. Jetzt sah Jason mich vollkommen panisch an "War er alleine?" fragte er mit leiser Stimme jedoch durchdringendem Blick. Es zu leugnen half nichts, ich überlegte aber trotzdem ihm nicht von dem Anderen zu erzählen. "Leyla, das ist wichtig!" sagte er mit Nachdruck. "Wer war noch da?" herrschte er mich an. Ich sah ihn nicht an, sondern starrte an meine mit Blumen gemusterte Wand als ich anfing zu

erzählen. "Der Andere war die egentliche Bedrohung." sagte ich und erinnerte mich an den Abend als die Beiden mich erpresst hatten. Ein Schauer lief  mir über den Rücken als ich fortfuhr "der andere, er..." Jason sah mich mit festem Blick an und nahm wieder meine Hand. "Toby hat mich an die Wand gedrückt und das reden übernommen und der Andere hat mir Ein Messer an den Hals gesetzt." Ich war vollkommen am Ende. Meine Kräfte verließen mich und etwas feuchtes lief mir langsam die Wange herunter. Eine Träne, die ich nicht mehr halten konnte. Jason griff mich an den Schultern und zog mich zu ihm herüber. Die Trauer und Angst in meinem Kopf

wichen der Müdigkeit und ich überließ mich dem Verlangen meines Körpers nach Schlaf.

Kapitel 2 - entscheidungen

Ich erwachte als mir das Licht ins Gesicht schien. Die Nacht war so schnell vorüber gegangen, dass ich das Gefühl hatte nur ein paar Stunden geschlafen zu haben. Ich drehte den Kopf und sah Jason neben mir liegen. Dann fiel mir der Breif wieder ein und es riss mich zurück in die Realität. Im ersten Moment durchfuhr mich Panik gefolgt von Angst. Ich konnte meine Gedanken aber von der Drohung abbringen. Ich setzte mich auf. Ich und Jason sind wohl einfach eingeschlafen. Ich schaute mich im Raum um. Ich schaute zu der Stelle auf dem Tisch auf der, der Brief gelegen

hatte. Er war weg! Wo war er? Auch egal, das änderte eh nichts an der Tatsache dass die Drohung trotzdem noch existierte. Ich seufzte. Anscheinend zu laut. Jason bewegte sich jetzt neben mir und schien aufzuwachen Er öffnete blinzelnd die Augen. „Guten Morgen.“ sagte ich leise. Er sah mich an und schlung dann seine Arme um meine Talie. Ich konnte seinen warmen Atem durch mein T-shirt spüren. Ich bekam eine Gänsehaut und ich schauderte. Ich konnte ganz ganu spüren wie breit Jason grinste. Schließlich ließ er mich los und setzte sich ebenfalls auf. Wir saßen nun nebeneinander auf der Bettkannte meines ebenholzenen Bettes und sahen einander

an. Jason grinste immer noch. Wir wussten beide dass wir über die Drohung reden sollten, genauso gut wie wir wussten, dass wir es einfach verdrängen wollten. Er lehte sich zu mir hinüer um mich zu küssen. Ich hatte nie erwartet Jemanden wie ihn kennen zu lernen. Jeder Kuss mit ihm gibt mir das Gefühl zu ihm zu gehören. Bei jeder Berührung wurde ich mir immer mehr bewusst dass er der richtige sein musste. Doch dann passierten solche Dinge wie mit der Drohung und ich vergaß all dass wieder. Ich beendete diesen Kuss. Er sah mich an. Und jedes mal wenn er das tat hatte ich das Gefühl in dem tiefen Blick seiner saphierblauen Augen zu versinken. Er

lächelte mich sanft an. Ich hob eine Hand um ihm durch seine dunkelbraunen fast schon schwarzen Haare zu fahren. „Was willst du zum Frühstück?“ fragte ich ihn. Er sah mich nur an und in seinem Blick konnte man etwas wie belustigung erkennen und um seine Lippen spielte sich ein leichtes Grinsen. „Was ist?“ fragte ich ihn „Ich finde es schon ein wenig lustig wie du versuchst das Thema zu verdrängen, auch wenn die Drouhng ansich ein sehr ernstes Thema ist.“ sagte er und die Belustigung wich aus seinem Blick und hinterließ Sorge. Ich konnte ihn verstehen, trotzdem spielte sich nun ein leichtes Grinsen um meine Lippen. „Du hast mich doch

geküsst.“ sagte ich und kicherte. Er tat geschockt. „Darf ich dir keinen Guten Morgen wünschen?“ sagte er mit gespielter Verwirrung. „Lippen sind zum Sprechen da.“ sagte ich und musste noch breiter grinsen. Er schüttelte belustigt den Kopf um dann aufzustehen und mir die Hand zu reichen. „Komm“ sagte er „Wir besprechen das beim Essen.“ Ich nahm seine Hand und wir gingen den länglichen Hausflur um dann in die Küche zu gehen. Meine Eltern waren für ein paar Tage verreist weshalb wir ungestört waren. Jason hatte bereits den Ofen angestellt und packte nun die Brötchen aufs Blech. Ich ging und setzte mich an den Tisch. Als ich mich

hingesetzt hatte war Jason fertig und lehnte nun an der Küchentheke. Wie konnte ein Junge nur so gut aussehen? Fragte ich mich im Stillen. Die hellblaue Jeans und dazu ein schwazes Tshirt mit V-Ausschnitt unterstrichen sein gutes Aussehen. Er hatte wohl bemerkt wie ich ihn ansah und grinste breit. Er kam herüber und setzte sich zu mir an den Glastisch. Dann lehnte er sich zu mir rüber um mir etwas zu sagen. Es war ein Hauch, kaum ein Flüstern was er sagte. „Du bist auch wunderschön.“ Ich bekam wieder eine Gänshaut. Er lächelte mich einfach nur an, ein tyisches Jason Lächen. Unbeschwert und leicht. Ich zuckte vor Schreck zusammen als ein

lautes Piepen ertönte. Der Ofen war vorgeheizt. Jetzt musste Jason grinsen und lachte kaum hörbar. Ich sah ihn gespielt entrüstet an. „Lachst du mich etwa aus?“ fragte ich ihn. „Was ich? Nein. Naürlih nicht.“ sagte er sarkastisch. „Arschloch.“ sagte ich und boxte ihm leicht gegen dem Arm. Er zuckte zusammen. „Alles okay?“ fragte ich ihn, in Sorge ihm wehgetan zu haben. Der Schlag ansich war nicht hart gewesen er hätte bei seinen Muskeln auch ein gutes stärker sein können ohne ihm wehzutun. „Nein, alles gut.“ sagte er und wandte unsicher den Blick ab. „Jason?“ fragte ich ihn mit halb sorgenvoller halb mahnender Stimme. Er

drehte sich zu mir um. Ich wollte den Ärmel seines Shirts hochziehen um zu sehen was er hatte. Doch er zuckte wieder zurük. In seinem Gesciht lag ein Ausdruk von Schmerz. „Nein, lass das.“ sagte er vorsichtig. „Was hast du da?“ fragte ich ihn jetzt bewusst wütend weil ich genau wusste dass er es nicht abkann wenn ihm Jemand böse ist. „Einen Kratzer.“ sagte er und drehte den Kopf wider weg. „Schau nach wenn es dich beruhigt.“ ich tat wie er gesagt hatte und schob den Ärmel seines Shirts nun bedacht vorsichtig hoch. Als ich den Stoff berührte spüte ich etwas klebriges daran haften. Ich schaute auf meine Finger, Blut. Ich bekam Angst. Als ich

den Ärmel weiter hochschob kam eine lange Schramme zum Vorscheinen. Gute acht Zentimeter lang und vier, vielleicht fünf Millimeter breit. Ein Kratzer ist das nicht. Das war eine Schnittwunde, eine frische Schnittwunde. Woher hatte er die? Ich sah zu ihm hoch er sah mich immer noch nicht an. Wieso hatte er nichts gesagt? Ich hatte Panik. Die Wunde blutete immernoch. Ich sprang auf um die Treppe in Richtung Badezimmer. Hoch zu hasten. Ich riss alles Mögliche aus dem Schrank. Taschentücher, Tabletten. Da waren Mulbinden! Ich konnte kaum etwas erkennen. Tränen trübten meinen Blick und mein Zittern war kaum zu

unterdrücken. Ich hastete zurück in die Küche wo Jason immer noch auf dem Stuhl saß. Er hatte den Kopf gesenkt. Ich versuchte die Verpackung aufzureißen. Es gelang mir nach mehreren Versuchen. Ich legte die Mulbinde an. Ich zitterte do stark dass ich mich unglaublich konzentrieren musste ihm nicht in die klaffende Wunde zu fassen. Er hatte sich bis jetzt nicht ein Stück bewegt. Als ich fertig war knotete ich die Enden der Mulbinde zusammen. Ich sah zu ihm auf. Ich konnte nicht sprechen. Mein Hals tat weh von den Tränen der Panik die ich immer noch vergoss. „Woher?“ mehr konnte ich nicht herausbringen. Jedes

Wort das meine Kehe verließ, brannte wie Feuer. Er schüttete nur den Kopf. „Woher hast du das?“ fragte mit versucht lauterer jedoch heiserer Stimme. Wieder schüttelte er nur den Kopf. Meine Panik wich blanker Angst. Ich wollte das nicht tun, aber ich hatte Angst und das was ich nun tun würde würde nichts an der Situation ändern. Ich umfasste seinen Oberarm an der Schnittstelle. „Woher?“ fragte ich nun mit erstickter Stimme da ich dies nicht tun wollte. Tränen liefen mir wie Flüsse mein Gesicht herunter. Wieder ein Kopfschütteln seinerseits. Ich drückte zu, erstmal nur leicht. Er zog die Luft mit einem Zischen ein und er wollte sich

spürbar aus meinem Griff wenden und ich wusste genau dass ihm das noch mehr Schmerzen bereitete als mein Druck auf seinem Arm. „Woher hast du die Wunde?“ fragte ich mit wunder Kehle. „Nein.“ sagte er kaum hörbar. Ich war mir vollkommen darüber bewusst was ich nun tat. Ich drückte fest zu. Er schrie auf vor Schmerzen und ich hatte das Gefühl dass es mir selisch mehr wehtat als ihm körperlich. „Hör auf, bitte!“ rief er mit vor Schmerz verzerrter Stimme. Ich ließ los und sah ihn an. Wir beide saßen einfach da und nach mehreren Minuten hatte sich unnser Beider Atem beruhigt. Dann sah Jason auf. Ich starrte ihn in ängstlicher

Erwartung an. „Danke, für den Verband.“ sagte er. „Und dass du das getan hast.“ fügte er etwas peinlich berührt hinzu. „Ich hätte dir es sonst nie gesagt. Ich wollte nur nicht dass ich dich da auch noch mit reinziehe. Das ist alles meine Schuld.“ Er stand auf und ging in Richtung Tür. „Wo ist der Breif?“ wollte ich wissen. Er drehte sich um und sah mich mit versteinerter Miene an. „Der Brief Jason wo ist er?“ Er drehte sich wieder um und ging schnellen Schrittes zur Tür. Ich stand auf und ging ihm nach. Die Treppe runter in Richtung Haustür. Er hatte sie bereits geöffnet um das Haus zu verlassen. Der prasselnde Sommerregen

war wohl das einzige was ihn für einen kurzen Moment zurückhielt. „Wo willst du hin? Was ist los?“ rief ich ihm hinterher. Er stand mitten auf dem Fußweg und sah mich an. Er war schon jetzt vollkommen durchnässt. Trotz des Wassers konnte ich die Tränen sehen die seine Wnage herabliefen. „Du bist außer Gefahr. Ich habe Tobys Komplizen den Brief gebracht während du geschlafen hast. Ich werde mich ihm ausliefern. Das ist die einzige Möglichkeit!“ reif er. Ich starrte ihn an. Fassungslos, sprachlos. Wieso? Nein! „Du bleibst hier!“ schrie ich. „Nein Leyla. Es ist gut. Dir passiert nichts, bleib einfach hier.“ sagte er. Ich konnte nicht glauben was er da gerade

gesagt hatte. Er drehte sich um und ging. „Bleib hier!“ schrie ich doch er ging ohne sich noch ein letztes Mal umzudrehen. Jedes Mal wurde der Schrei ein wenig leiser und von dem prasselnden Regen immer mehr übertönt. Ich sank zu Boden „Bleib hier.“ Die Worte waren nicht mal mehr ein Flüstern. Ich saß auf der Treppe vor der Haustür im Regen. Und der bitter süße Geschmack des Regens vermischte sich mit dem meiner salzigen Tränen. War es das letzte Mal dass ich ihn sah?

KAPITEL 3 - alleine


„Wo ist sie?“ ich stand an eine graue Betonwand gelehnt und hörte die geschrienen fragen. Die Antworten kamen deutlich leiser zurück. „Ich weiß es nicht.“ sagte er. „Natürlich weißt du es!“ ertönte wieder die deutlich lautere Stimme. „Toby, hör auf, du musst...“ „Garnichts muss ich! Ich muss mich schon garnicht von dir kommandieren lassen!“ Ein dumpfes Geräusch ertönte und dann ein Ausruf von Schmerz. Ich wagte einen Blick um die Wand. Vorsichtig bewegte ich mich um ja kein Geräusch zu machen oder gar gesehen zu

werden. Jason kniete vor einem Kerl und stützte sich mit einem Arm ab während er sich mit dem anderen den Bauch hielt. Panisch zog ich mich wieder ein Stück zurück. Irgendetwas musste ich doch tun können. Doch da war nichts. Nichts was ich hätte sagen oder tun können. „Hör auf Toby, das ist nicht die Lösung.“ sagte Jason mit leiser Stimme „Und das weißt du auch.“ Wieder ein dumpfes Geräusch. Wieder etwas was mir mehr Schmerz bereitete als Jason selbst. Wieder und wieder. Dann überkam mich die Panik, die blanke Angst sprach aus mir. In Form eines Schreies. „Was war das?“ kam nach einem Moment der Stille die Frage. So

leise ich konnte schlich ich rückwärts. Ohne auch nur einen Laut von mir zu geben ging ich immer weiter in Richtung Ausgang. Adrenalin wurde durch meine Adern gepumpt und ich hatte den Atem angehalten. Mit einem Mal rempelte ich in etwas hinein. Es war ein Stück größer als ich. Ich konnte mich nicht umdrehen um zu sehen was es war denn ich spürte nur einen harten Schlag auf meinem Hinterkopf. Die Welt verschwamm und ich fiel in eine immer tiefer werdende Schwärze. Ich fuhr hoch. Ich war schweißgebadet und mein Atem ging flach. Ich lag vor meiner Haustür auf den genässten Steinstufen. Ich selbst war nicht nur

durch den Schweiß durchnässt. Nur ein Traum, dachte ich mir. Ich stand langsam auf und sah mich um. Die Wolken waren vom Himmel verschwunden und die Nachmittagssonne schien hell und klar. Mein Herzschlag hatte sich allmählich beruhigt. Was wenn das nicht einfach ein Traum gewesen ist, wenn der Traum Realität würde. Ich begann zu zittern nicht nur weil der Regen meine Sachen durchnässt hatte sondern aus Angst. Angst um ihn und um ich selbst. Ich wusste jedoch nicht was ich tun sollte, vor allem wusste ich nicht einmal genau warum Toby Jason überhaupt sprechen wollte. Wobei ich glaube das Sprechen in diesem Fall, halb

totschlagen heißt. Oder nicht nur halb. Ich begann noch stärker zu zittern; also beschloss ich erst einmal nach Drinnen zu gehen. Ich hatte gerade die Haustür geschlossen als ein lautes Klingeln ertönte und ein dumpfes Geräusch. Ich hatte mich leicht erschrocken obwohl ich wusste was es war. Mein Handy. Meine Mutter. Ich hastete so schnell ich in meinem Zustand eben konnte die Treppe hinauf um dann in meinem Zimmer mein Handy aus meiner Tasche zu kramen. Mama ruft an steht da auf dem Bildschirm. Ich gehe ran. „Mama?“ fragte ich „Was ist los?“ ich versuchte nicht so heiser zu klingen. „Leyla, Schatz, wir bleiben wie es Aussieht noch

länger. Das tut mir Leid.“ Ich wusste nicht was ich jetzt sagen sollte. Es konnte in meiner Situation von toll bis hin zu Du bist nicht meine Mutter reichen. Ich beschloss jedoch ihr kein Sterbenswörtchen von allem zu erzählen. „Ist okay, ich brauch eh mal ein bisschen Zeit für mich.“ Ich hatte das Gefühl dass man mein gequältes Lächeln durch die Leitung des Telefons hören konnte. „Sehr gut. Das trifft sich ja perfekt. Ist bei dir alles okay, war Jason schon zu Besuch?“ Mein Lächeln auch wenn es nur gestellt war wich wieder dem gekränkten Ausdruck in meinem Gesicht; und ich hatte das Gefühl, dass das Salz aus meinen Tränen die Wunden

in meiner Seele brennen ließ. „Ja, er war schon hier“ ich brach ab um ein Schluchzen zu unterdrücken. „Aber nur kurz, er muss noch was für die Schule machen.“ Das war die Schlechteste Lüge die ich je angewandt habe. „Alles In Ordnung Leyla?“ hörte ich die Stimme meiner Mutter. „Ja, alles okay.“ sagte ich. „Sicher?“ hakte sie nochmal nach. „Ja, Mama, alles gut.“ Ich versuchte alle Überzeugung und Beschwichtigung in meine Stimme zu legen. „Dann ist gut. Du, ich muss jetzt auch schon wieder auflegen, wir haben noch zu tun.“ Mir fiel ein Stein vom Herzen. „Okay, wann seid ihr wieder da?“ fragte ich und hoffte insgeheim dass es lange dauern

würde. „Leider erst am nächsten Sonntag, so gegen halb Zehn morgens.“ Ich war erleichtert und verängstigt zugleich, an wen sollte ich mich wenden wenn alles aus dem Ruder laufen sollte? „Okay, dann bis Sonntag.“ sagte ich. „Ja, bis Sonntag Liebes.“ Ich hörte nur noch den Ton in der Leitung der mir signalisierte dass sie aufgelegt hatte. Was soll ich denn jetzt machen? Mir fiel erst jetzt der Geruch von Verbranntem auf. Ich prüfte erneut die Luft ob meine Nase mich nicht betrug. Doch, es war Verbranntes. Ich sprang auf und raste in Richtung Küche, die Treppe runter und öffnete die Küchen Tür. Ein Schwall von Rauch stieß mir entgegen. Ich musste

husten. Ich konnte kaum etwas sehen so voller Rauch war es in der Küche. Die Brötchen, Scheiße! Warum ist mein Leben zu Zeit nur so kaputt? Warum muss alles schief laufen? Das waren die Dinge die ich mich fragte während ich mich in Richtung Fenster tastete um es zu öffnen. Ich zog die frische Luft ein. Es tat gut. Nach ein paar Minuten konnte man wieder ein Bisschen besser sehen. Ich ging zum Ofen und stellte diesen ab, ich öffnete die Ofenklappe und jetzt hatte ich das Gefühl dass mein Gesicht verbrannte. Eine Wolke schwarzen Rauches kam mir entgegen. Ich habe Glück gehabt dass es kein Feuer war durch welches ich mich nun zurück zum

Flur kämpfen musste. Ich hustete und es brannte in meinem so schon wunden Hals. Ich hatte das Gefühl, dass mein ganzer Körper schmerzte. Ich schloss die Küchen Tür und entschied mich zu warten bis sich der Rauch nach Draußen verzogen hatte. Ich ging wieder nach oben in mein Zimmer und suchte mir erst einmal Sachen für die Nacht heraus, auch wenn ich wusste dass sie schlaflos sein würde. Ich ging in Richtung Bad und Zog mir meine Klamotten aus, die wie eine zweite Haut an mir klebten. Ich betrachtete mein Gesicht im Spiegel. Ich sah grottig aus. Ja grottig, das schien es wirklich passend zu treffen. Ich wollte nicht länger mein Spiegelbild bemitleiden

und so stieg ich in die Dusche und zog den Hellgrünen Vorhang zu. Ich drehte das Wasser auf und stellte es auf 43°C. Ich konnte spüren wie der Dreck der letzten 3 Tage von meinem Körper gespült wurde. Das prasseln des Wassers auf meiner Haut dröhnte in meinem Kopf. Ich begann ruhig zu werden, müde, schwach. Ich war an dem Tiefpunkt meiner Kräfte angelangt. Ich weiß nicht wie lange ich schon dort stand, zehn, fünfzehn Minuten vielleicht. Ich nahm mir das Haarshampoo und begann meine Schulterlangen kupferroten Haare zu waschen. Auch sie waren verdreckt gewesen. Nach ein paar Minuten war ich fertig mit ausspülen und steig aus der

Dusche aus, trocknete mich ab und wickelte mir ungeschickt ein Handtuch in die Haare. Ich nahm mir meine Schlafklamotten und zog sie mir schnell über, dann ging aus dem Badezimmer und stellte die Lüftung an. Langsam ging ich in mein Zimmer. Meine Kräfte schienen mit jedem Schritt, mit jedem Atemzug zu schwinden. Ich fiel in mein Bett und schaffte es gerade noch mir die Decke über den Körper zu ziehen bevor ich mit einem Gedanken im Kopf einschlief. Bleib hier. Es war noch dunkel als ich aufwachte. Oder war es schon dunkel? Ich schaute auf meinen Wecker. 23:54 Uhr. Ich setzte mich langsam in meinem Bett auf.

Es war trotzdem zu schnell gewesen. Mein Kopf dröhnte vor Schmerz. Ich habe zu viel Flüssigkeit verloren. Ich steckte meine Beine aus dem Bett und stellte mich langsam hin. Ich hielt mich an einem der Holzbalken meines Bettes fest. Ich bewegte mich langsam zur Treppe. Zum Bad ein Stockwerk tiefer. Als ich das Licht anschaltete und den kleinen Raum betrat war das erste was mir auffiel die ganzen Sachen die auf der Ablage verteilt lagen. Ich ignorierte diesen Gedanken, kämpfte dagegen an ihn nicht wieder vollkommen Besitz von mir ergreifen zu lassen. Es gelang mir einigermaßen. Ich nahm mir eine der herumliegenden Kopfschmerztabletten

und ging in die Küche. Es war eiskalt. Das Fenster war geöffnet. Warum habe ich das Fenster aufgemacht? Fragte ich mich. Wieder versuchte ich es zu verdrängen, versuchte ich ihn zu verdrängen? Egal, jetzt war mir das egal. Ich schloss das Fenster und nahm mir ein Glas aus der Schublade und füllte es mit Wasser. Die Tablette schmeckte widerlich doch es war mir egal, auch das war mir im Moment egal. Ich trank das Glas Wasser aus und füllte es noch einmal auf um es mir mit Rauf zu nehmen. Als ich wenige Sekunden später im Bett lag merkte ich dass mir alles egal war, alles. Genauso wie ich merkte dass meine Erinnerungen die ich versuchte zu

sortieren verschwammen und nur Schwärze hinterließen. Dunkelheit, Kälte und Angst. Ich zitterte. Meine Muskeln taten mittlerweile weh davon. Aber es war mir egal, ich ließ alles zu, eben wie die Tränen. Kühl und nass, fühlte sich mein Gesicht an als ich in der tiefen Schwärze des Schlafes versank.

Kapitel 4 - verloren

Ich saß am Küchentisch als es noch immer dunkel war. Es war mittlerweile fünf Uhr morgens und ich wusste nicht wie lange ich hier schon saß. Mein Gefühl sagte mir, dass es schon Stunden gewesen sein mussten. Der Tee den ich mir gemacht hatte war schon kalt geworden. Er hätte eigentlich die Wirkung haben sollen mich zum Schlafen zu bewegen. Trotzdem saß ich immer noch einfach da. Es konnte aber nicht das Einzige was ich hätte tun können. Ich musste etwas tun, also ging ich hoch um mich an zu ziehen. Wenn ich schon wach war dann richtig. Mein Schrank

war verwüstet, Klamotten lagen ungeordnet herum, einzelne Socken und dicke Pullover obwohl es gerade Ende Sommer war. Die Unordnung in meinem Schrank kam mir vor wie die die in meinem Leben zur Zeit herrschte. Ich zog mir zwei gleich aussehende Socken heraus und suchte fünf Minuten nach einer Hose. Letztendlich fand ich eine schwarze eng anliegende Hose und ein karkhifarbenes Oberteil mit langen Ärmeln. Unbeherzt schlug ich die Schraktür zu. Als ich im Badezimmer vor dem Spiegel stand fielen mir die Augenringe auf die ich hatte. Bisher habe ich solche nie gehabt. Bisher habe ich auch keine

schlaflose Nacht gehabt. Ich drehte den Wasserhahn auf um mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht zu wischen. Auf eine bestimmte Art tat es gut, doch irgendwo spürte ich, dass die Kälte bis in mein Innerstes vorzudringen schien. Das leise Rieseln des Wassers verstummte als ich den Hahn zustellte. Wieder betrachtete ich mein Gesicht im Spiegel. Ich seufzte, was soll ich machen? Ich trocknete mir schnell das Gesicht ab und ging nach unten in die Küche um das Malör von gestern aufzuräumen. Der Ofen stank noch widerlich nach verkohlten Brötchen. Egal, ich zog das Blech au dem Ofen und kratzte das ab was von den Brötchen übrig war. Schnell spülte

ich noch die Überreste mit heißem Wasser ab und stellte das Blech zum trocknen hin. Nach einiger Zeit bemerkte ich dass ich wieder am Küchentisch saß. Mittlerweile hatte jedoch die Morgendämmerung eingesetzt. Ich schaute aus dem Küchenfenster, wandte den Blick jedoch wieder ab weil ich merkte dass sich dort nichts geändert hatte. Nur bei mir. In mir und meinem Leben. Alles war anders und ich hatte nicht einmal einen Plan was genau ich jetzt tun sollte. Wenn ich einfach nur hier sitze dann würde sich bestimmt nichts an meiner Situation ändern. Würde sich auch so nicht. Jetzt schaltete sich mein Gewissen ein. Wen

du so daran gehst wird sich ganz sicher nichts Ändern, da hast du Recht. Es dauerte nicht lange bis ich merkte dass mein Gewissen recht hatte. Aber was soll ich machen. Ich erinnerte mich an den Traum. Ich schloss die Augen weil ich nicht wollte dass sich die Szene nochmal vor meinem inneren Auge abspielte. Es war zu spät, ich sah wieder Jason vor Toby knien. Ich versuchte mit aller Kraft dieses Bild aus meinem Kopf zu verdrängen, obwohl ich wusste dass genau das die Realität sein könnte. Wieder begann ich zu zittern und mir lief ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Als ich meine Augen wieder öffnete war es heller als vorher. Wie

lange war ich diesmal weg gewesen. Nur eine halbe Stunde. Zum Glück nicht länger denn ich hatte mittlerweile einen Plan. Ich wollte zu Bea gehen. Vielleicht konnte sie mir helfen. Die Tür wurde mir geöffnet und mir stand ein Polizist gegenüber. Ich brauchte einen Moment um diese Situation zu verarbeiten. „G-guten T-t-tag.“ stammelte ich. „Ich möchte zu Bea.“ sagte ich nun etwas beherrschter weil ich genau wusste wie ich auf den Polizisten wirken musste. Heruntergekommen und vollkommen kraftlos. Hätte mich nicht gewundert denn genauso fühlte ich mich auch. „Und sie sind wer?“ fragte er mit strenger

Miene. „Leyla Varonic.“ Ich sah ihn leicht misstrauisch an. Ich hatte keine Ahnung warum ein Polizist bei Bea sein sollte. „Kommen sie erstmal rein, wenn sie Bea kennen wollen sie das sicher hören.“ Zögernd trat ich ein und zog meine Jacke aus. Nach einem weiteren Moment des Zögerns betrat ich Bea's Küche wo ihre Mutter auf dem Stuhl saß. Sie hatte ein rotes Gesicht und ihre Augen waren mit Tränen gefüllt. „Was ist passiert?“ fragte ich mitt erstickter Stimme. Als keiner antwortete fragte ich noch einmal lauter. „Was ist passiert?“ Der Polizist trat einen Schritt vor „Bea, deine Freundin nehme ich an, wird seit 2 Tagen vermisst. Bis jetzt fehlt von ihr

jede Spur.“ Ich konnte genau spüren wie mich in diesem Moment alles verließ. Alle Hoffnung, aller Glaube; Alles. Meine Kraft war weg. Alles fühlte sich leer an. Dunkel, leer und schwarz. Ich drehte mich um um zu gehen. Hinter mir hörte ich noch verschwommen die Stimmen wie sie mir etwas hinterher riefen. Mein Kopf war leer und ich fühlte mich alleine. Was ich im Grunde auch war, ja, ich war alleine. Erst Jason, jetzt Bea. Wen will Toby mir noch nehmen? Meine Eltern vielleicht? Ich ging immer weiter in Richtung meines Hauses. Mit Jedem Schritt wurde ich schneller und mit Jedem Schritt wurde ich klarer. Wurde mir klarer was ich nun tun musste. Im

Grunde war es einfach und doch so schwer. Kurz nach dem ich die Tür geschlossen hatte bekämpfte ich den Schmerz der in meiner Kehle brannte mit einem Schrei der Wut. Doch das Brennen der Tränen die ich nicht vergießen konnte und auch nicht vergießen wollte war nicht zu unterdrücken. Ich rannte nach Oben in die Küche um mir Wasser zu holen. Es kühlte meinen ganzen Hals auf eine beruhigende Weise. Ich war nicht mehr traurig. Die Trauer war dem Zorn gewichen. Ich ließ die Tränen ein letztes Mal zu, ein letztes mal um ein letztes Mal zu vergessen was noch kommen wird. Das Messer lag leicht in der Hand. Es

hatte eine breite Klinge und einen einfachen, jedoch angenehmen Griff. Ich merkte dass ich ein Breites, rachsüchtiges Grinsen im Gesicht hatte als ich das Messer beobachtete wie es von meiner Hand geführt wurde. Ich schüttelte den Kopf. Ich durfte mich nicht davon übermannen lassen. Es war so oder so nicht viel Macht die dieses Messer ausstrahlte, trotzdem war es genug um mich mental zu stärken. Ich steckte das Messer zurück in meinen breiten Ledergürtel. Der schwarze Kaputzenpullover verhüllte mein Gesicht in Schatten. Als ich das Haus verließ blickte ich nicht zurück. Ich stieg auf mein Fahrrad und fuhr los in Richtung

Baustelle. Von hier aus sollten es vielleicht 24 Kilometer sein. Während ich fuhr umhüllte mich die Dämmerung auf eine mystische Art und Weise. Mein Fahrrad lag genau wie ich im hohen Gras und war gut versteckt. Doch das war nicht mein Plan. Mein Plan war es gewesen dort aufzutauchen und zu versuchen Jason und Bea dort rauszuholen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht gewusst wie viele von ihnen es sein würden. Ich hatte mit drei oder vier gerechnet. Doch niemals mit fünfzehn, wenn es nicht mehr waren. Doch ich musste dort rein. Um jeden Preis. Es war eine alte Baustelle die ich kannte weil ich schon einmal hier war. Sie haben den

Bau eingestellt aber die Grundfassade nie abgerissen. Es war eine große Beton Konstruktion welche weit abseits stand, weit weg von Zeugen oder anderen Einflüssen die eine Gegend sicher machten. Das Haus, besser gesagt der Betonklotz, war erleuchtet durch die Lampen die im inneren aufgestellt waren. Ab und zu bewegte sich etwas; in regelmäßigen Abständen. Ob das eine Art Wache war? Toby und seine Leute haben sich hier auf jeden Fall eine richtige Basis eingerichtet. Ich beschloss mir ein kleines Lager für die Nacht in dem Waldrand ein Stück abseits aufzubauen. Solange musste ich mir überlegen wie ich Jason und Bea am Besten befreien

konnte. Langsam zog ich das Fahrrad zu den Bäumen hin und versteckte es sowie mich selber hinter dem Dickicht. Ich breitete die Plane aus und setzte mich hin um zu warten. Jetzt brauchte ich nur noch einen guten Plan...

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KAPitel 5 - verhandlungen

Erstaunlicherweise weckte mich die Sonne. Ich blinzelte und setzte mich auf. Als ich die Umgebung überprüfte sah ich Leute vor dem Haus herumlaufen. Sofort lag ich wieder flach atmend auf dem Boden. Scheiße, haben die mich gesehen? Es sah nicht danach aus. Nun, bedacht vorsichtiger sah ich mich um. Die Gestalten vor dem Haus waren verschwunden. Wenn sie mich doch gesehen haben? Dann war es eben so. Ich prüfte ob das Messer immer noch an meinem Gürtel hing. Das tat es. Ich atmete auf, auch wenn mich diese Tatsache noch mehr beunruhigte. Was

wenn ich es anwenden musste. Für einen kurzen Moment zögerte ich nicht zurück zu gehen. In Sicherheit. Nein. Ich tat es nicht. Ich konnte es nicht. Ich konnte nicht Jason und Bea dort zurücklassen. Was waren überhaupt Tobys Bewehgründe? Ich musste das herausfinden. Ich wusste nur nicht wie. Mir fiel auf dass ich keine Angst hatte. Ich konnte bei mir selber nur wilde Entschlossenheit feststellen. Ich zog den Rucksack zu mir herüber um ihn anzuziehen. Vorsichtig, auf jeden Einzelnen meiner Schritte bedacht stand ich auf und ging ein paar Schritte zurück um mich hinter den Baum zu stellen der nicht einmal drei Meter von mir entfernt

war. Am hellichten Tag konnte ich die Umgebug ganz anders wahrnehmen. Es war nicht so groß wie es in der Dunkelheit noch gewirkt hatte. Ich schaute vorsichtig um den Baum um mögliche Wachen auszumachen. Ich wollte mich wieder umdrehen als ich Schritte hinter mir hörte. Ich versteifte mich. Panik stieg in mir auf und ich wagte nicht mich zu bewegen. Die Schritte schienen von einer einzelnen Person zu kommen. Näher immer näher. Ich konnte jetzt spüren dass die Person hinter mir stand. Sie legte mir eine Hand auf den Mund und zog mich vorsichtig hinter den Baum. „Kein Mucks, ja?“ hörte ich eine durchdringend tiefe

Stimme welche ich sofort erkannte, Kevin. Ich drehte mich um und sah ihn an. Der Blick seiner braunen Augen schien mich zu durchbohren und ich konnte kein Wort herausbringen. Er tat es an meiner Stelle. „Was zur Hölle machst du hier?“ Ich konnte noch immer nicht sprechen. Ich hatte ihn zwei ganze Jahre nicht gesehen und das waren die ersten Worte die er herausbrachte. Aber mehr konnte man von ihm nicht erwarten, er war schon immer so gewesen. „Ich, ich äh.“ Sein Blick füllte sich mit Skepsis und ich brach den halb gestammelten Satz ab. „Was machst du hier?“ fragte er noch einmal. „Ich weiß es nicht.“ sagte ich.

Er sah mich durchdringend an. Ich konnte ihn nicht anlügen, oder? „Wieso bist du hier?“ Erst jetzt bemerkte ich wie mir wieder Tränen die Wange herunterliefen. „Wieso bist du hier und warst nicht an meiner Seite als ich dich gebraucht habe?“ schrie ich ihn an. Seine Augen weiteten dich halb panisch halb erstaunt. „Nicht so laut.“ sagte er. Ich begann zu lachen. „Das ist aber nicht dein Ernst Kevin, oder?“ Er sah mich an, verständnislos als wisse er nicht was ich meine. „Wovon redest du?“ fragte er mich. „Du hättest da sein müssen als ich dich gebraucht habe und dich nicht verstecken. Verstecken in einer Welt von der du selber wusstest

wie gefährlich sie ist.“ Er nahm meine Hand und sah mich durchdringend an. Ängstlich und erschrocken. „Ich wusste nicht dass“ „Natürlich wusstest du.“ sagte ich, ich schüttelte seine Hand ab. „Du wusstest genau wie es mir geht, aber du, du warst nicht da. Du bist gegangen als ich dich gebraucht habe. Du hattest Angst vor dem was hätte kommen können, aber es kam nicht. Und vor unserer Begegnung, dieser hier; vor der hattest du ebenso Angst.“ Jetzt sah ich ihn an und bemerkte dass er genauso gekleidet war wie die Leute aus dem Gebäude. „Aber ich bin doch jetzt hier.“ Ich begann zu grinsen. Langsam ohne das ich seinen Blick aus den Augen ließ,

der ständig auf mein Gesicht gerichtet war, ließ ich meine Hand zu dem Messer fahren. Ich öffnete die Schnalle und umfasste den Griff. Bereit für das was ich jetzt tun würde. „Du bist einer von ihnen, oder? Ich wusste dass du nicht durchhalten würdest.“ Ich zog ruckartig das Messer hervor und hielt es ihm an die Kehle. Seine Augen weiteten sich panisch, voller Angst. Mein ganzes Leben hätte ich nicht gedacht dass er vor mir Angst haben würde. „Wieso, Leyla?“ fragte er. „Kenne deinen Feind.“ sagte ich. „Ich bin also dein Feind?“ Ich nickte. „Nach all der Zeit, ja.“ Ich drehte ihn um und hielt ihm das Messer vor die Kehle. „Und jetzt geh, bevor ich

das Messer hier benutze.“ Er ging, wortlos. Kurz vor dem Haus angekommen blieb er stehen. „Was genau hast du vor?“ fragte er. „Ich will ihn da raus holen.“ antwortete ich knapp bevor ich hinzufügte „Und jetzt geh weiter und bring mich zu Toby.“ Er versuchte sich zu befreien doch ich drückte das Messer an seinen Hals. „Warte, meinst du Jason, er..“ Kevin wurde unterbrochen durch jemanden der auf uns zu kam und stehen blieb als er uns Beide so sah. „Was willst du?“ kam die direkte Frage. „Zu Toby.“ kam meine ebenso direkte Antwort. „Dein Name?“ fragte er skeptisch. „Stell keine Fragen.“

sagte ich. „Komm mit.“ Er drehte sich um und ging in Richtung einer Betontreppe. Drei weitere von ihnen beobachteten uns. Einer von ihnen hatte eine Narbe im Gesicht. Ich bekam langsam Angst. Nach Außen versuchte ich es nicht so wirken zu lassen. Der Typ mit der Narbe sah mir nach. Das war der Kerl mit dem Messer. Der hatte mich mit Toby zusammen an dem Abend bedroht. Unser Blick brach ab als ich mich der Treppe zu wandte die es zu besteigen galt. Vorsichtig ging ich Stufe für Stufe hinauf. Oben angekommen sah ich einen blonden Kerl auf einem Sitzsack sitzen. Als er die Schritte hörte drehte er sich um. Zunächst war sein

Blick erschrocken, bis er mich entdeckte. Ein breites Grinsen spielte sich um seine Lippen ab. „Toby sie wollte..“ „Hau ab!“ fuhr er den anderen an. „Haut alle ab!“ Auch die anderen Beiden folgtem dem Typen der uns hierher gebracht hatte. Während sie das taten flüsterte ich Kevin etwas zu. „Das ist deine letzte Chance. Bleib hier an meiner Seite und die letzten drei Jahre sind Vergangenheit.“ Er nickte knapp und ich ließ das Messer sinken. Er rieb sich den Hals. „Leyla und Kevin.“ fing Toby an. Ich trat einen Schritt vor. „Wo sind Jason und Bea?“ fragte ich. Er sah mich an. „Es ist unhöflich anderen ins Wort zu fallen.“ sagte er. Ich nickte ihm

zu er solle fortfahren. „Wie schön dass ihr nach all den Jahren wieder zusammen gefunden habt. Ich wusste ihr würdet euch vertragen. Nun, aber ich bin sicher du bist nicht hier um zu plaudern sondern wegen des Geldes, habe ich Recht?“ fragte er und sein Grinsen schien noch breiter geworden zu sein. Ich ging jetzt auf ihn zu. Kevin blieb da wo er war. „Wo ist Jason und wo ist Bea?“ Toby stand auf und kam auf mich zu. Adrenalin floss durch meine Adern. „Die beiden sind nicht hier.“ sagte er und sah mich mit ernster Miene an. „Bea, ja, sie war hier aber wir ließen sie wieder laufen weil es keinen Zweck hatte mit ihr zu verhandeln.“ Ich sah ihn an

und ich konnte die Hitze der Flammen spüren die in meinen Augen lodern mussten. „Und wo ist Jason?“ „Jason, naja, ich nehme an er hat dir einen kleinen Brief überreicht, nicht wahr?“ Ich hatte das Gefühl innerlich zu explodieren vor Wut. Toby sah mich an als wenn er genau wissen würde was in mir vorgeht. „Hast du das Geld?“ fragte er. „Was?“ fragte ich verwirrt und wütend zugleich. „Also nein?“ fragte er. Ich schüttelte den Kopf. Er kam auf mich zu und wollte mein Kinn umfassen. Ich schlug seine Hand weg. „Fass mich nicht an du Bastard!“ Er sah mich erstaunt an. „Wieso glaubst du denn das Jason hier ist?“ fragte er nach einer

kurzen Pause. „Wieso glaubst du dass ihr dir irgendetwas erzähle?“ konterte ich. „Weil ich ihn dir mit Leichtigkeit wegnehmen könnte, wenn ich wollte.“ Ich sah ihn unbeeindruckt an und lächelte mild. „Ja, mag sein, aber du hast viel zu viel Angst vor der Polizei, das hast du ja schon bewiesen.“ Er grinste. „Dein Freund und Helfer, nicht meiner.“ sagte er und schaute mich ebenso unbeeindruckt an. „Du bist feige und schwach.“ sagte ich. „Ich ja, aber dein kleiner Kevin hier nicht.“ Er grinste. „Wir wollen sehen für wen er sich entscheidet, oder? Komm her Kevin.“ Ich drehte mich um und sah ihn langsam auf uns zukommen. „Was ist?“ fragte er.

„Weißt du wo Jason ist?“ wollte Toby wissen. Kevin schüttelte den Kopf. Ich war irritiert. Warum sollte er das wissen. „War das nicht deine Aufgabe das in Erfahrung zu bringen?“ wollte Toby wissen. „Ja, aber.“ „Halt die Schnauze, Idiot.“ Ich konnte genau spüren wie sich die Situation aufheizte. Wir starrten und gegenseitig an. Ein ruf ertönte. „Er ist da!“ Jetzt ging alles schnell. Toby griff mich um meinen Arm und zog mich zur Treppe. „Kevin, nimm ihr Messer!“ Kevin rührte sich nicht. Hoffnung flimmerte in mir auf und hinterließ ein leises Glimmen von Wärme in mir. „Du bleibst hier oben!“ wies Toby ihn an und das Glimmen

verschwand. Er schüttelte den Kopf und riss mir das Messer au der Hand. Toby ging die Treppe runter und zog mich mit ihm. „Dein Geliebter ist da.“ sagte er spöttisch. Jetzt bekam ich Panik und ich versuchte mich aus dem Griff von Toby zu befreien doch er war eindeutig stärker als ich. Er zog mich mit zum Haupteingang wo man eine Gestalt auf das Haus zukommen sah. Ich erkannte ihn bis hier. Sein Kopf war gesenkt. Jason. Ich wollte rufen er solle weglaufen, doch ich tat es nicht. Ich konnte nicht denn Tobys Hand hatte sich bereits auf meine Lippen gelegt. „Du bist still.“ sagte er. Ich nickte. Er grinste selbstzufrieden. Als Jason vor dem Haus

stand hob er den Kopf. Sein Blick fiel zuerst auf mich. Panik lag in seinem Blick doch er selbst blieb kalt. „Was willst du von mir Toby?“ fragte er. Toby ließ mich los und wies einen Kerl an mich festzuhalten. Toby ging auf Jason zu. „Du weißt genau was ich will.“ sagte er. „Ich werde dir keinen Stoff mehr besorgen.“ sagte Jason und tat ein paar Schritte auf Toby zu. „Und das weißt du auch. Und du weißt auch warum.“ Toby fing wieder an zu grinsen. „Du weißt auch warum ich gerade dich benutze.“ sagte er und sein Grinsen verschwand aus seinen Gesicht. „Um ehrlich zu sein, nein.“ Er ging so weit auf Toby zu sodass er nur ein paar Schritte von ihm

entfernt stand. „Erklär's mir.“ forderte er ihn auf. „Du weißt wie sehr ich es hasse wenn man mir Befehle erteilt oder?“ Jason lächelte. „Ich habe keine Angst vor dir, das macht den Unterschied.“ Toby ging jetzt bedrohlich nah auf Jason zu und ich bekam Angst. Ich versuchte mich aus dem Griff zu befreien der mich schmerzhaft festhielt. Es half nichts. „Angst magst du nicht haben aber Respekt, den solltest du haben. Damals hattest du auch..“ „Damals war ich auch noch das Arschloch das die ganze Drogenscheiße für dich rangeholt hat.“ fiel Jason Toby ins Wort. Toby musste innerlich vor Wut kochen. Trotzdem blieb er ruhig, ich

hatte Angst vor dem was jetzt wahrscheinlich kam. „Dan, komm her.“ Jetzt wusste ich den Namen des Typen der mich festhielt, denn mit einem Ruck zog er mich in Richtung der Beiden. „Man braucht euch beiden ja nicht einander vorstellen, oder?“ Wieder dieses provokante Grinsen auf seinem Gesicht. „Lass sie da raus, Toby.“ sagte Jason. „Du magst keine Angst vor mir haben dafür aber umso mehr Angst um deine Freundin.“ sagte Toby. Er hob die Hand in dem er mein Messer hielt und striff mir leicht damit über den Hals. Ich rührte mich kein Stück. „Leyla? Möchtest du nicht auch etwas sagen?“ Ich wollte viel zu viel sagen. „Nein.“

sagte ich einfach, ich hatte das Gefühl dass alles was ich sagen würde diese Situation verschlimmern könnte. „In Ordnung.“ meinte Toby abwegig. „Toby, sie hat damit nichts zu tun!“ sagte Jason scharf. „Jetzt schon.“ antwortete Toby. „Nein Toby, mach mit mir was du willst aber lass sie aus dieser Geschichte raus!“ rief Jason aus. „Wo du es sagst, Geschichte. Willst du nicht dass deine Freundin alles über dich weiß?“ wollte er wissen und sah Jason erstaunt an. Auch ich war verwirrt. „Der Kerl da, der heuchelt dein Freund zu sein, er hat selber Drogen genommen und..“ Jason war jetzt sichtlich aggressiv und packte Toby an der Jacke. „Toby, halt die

Fresse!“ sagte er durch zusammengebissene Zähne. Toby grinste. „Hier Dan.“ sagte er und gab das Messer an ihn weiter. Ich spürte nun das kalte Metall an meiner Kehle. „Ich habe gesagt du sollst aufhören!“ sagte Jason doch Toby machte keine Anstalten irgendetwas zu tun. „Lass sie los Dan.“ erklang eine tiefe Stimme hinter uns. Toby drehte sich um und ich hatte die Stimme bereits erkannt, Kevin. „Ich wusste dass du wenn du sie siehst schwach werden würdest.“ sagte er. „Ich kenne dich besser als du dich selber.“ Kevin kam auf Dan zu und schüttelte den Kopf. „Dan, lass sie los.“ sagte er. Dan ließ von mir ab und Kevin

zog mich in seine Arme. „Wir Beide gehen jetzt.“ sagte Kevin. Toby grinste voller Hohn, Hass und Spott. „Wenn ihr geht seht ihr Jason nicht wieder.“ Ich sah Kevin an, es musste irgendeinen Weg geben hier heraus zu kommen. „Geh Leyla, ich bleibe. Ich kann hier nicht weg.“ sagte Kevin dann nach kurzem Zögern. „Ihr bleibt Beide.“ sagte Toby. Jason trat einen Schritt vor. „Toby das ist..“ jetzt war der Geduldsfaden gerissen. Toby drehte sich zu Jason um und schlug ihm mit der Faust in den Bauch. „Nein!“ schrie ich auf. Ich wollte dazwischen gehen doch Kevin hielt mich fest. „Toby sie haben damit nichts..“ wieder ein Schlag. Ich konnte nicht

hinsehen weshalb mich Kevin noch enger in seine Arme zog. Nach einem Moment ließ er mich los und ging auf Toby zu um ihn festzuhalten. Jetzt schaltete sich Dan ein. Er schlug Kevin ins Gesicht. „Stop!“ rief Toby. Alles war still. Mindestens zehn Sekunden war kein Laut zu vernehmen. Dan hielt Kevin fest und Toby Jason. Ich stand da. Hilflos. „Leyla, du gehst und kommst nicht wieder. Und du, Kevin; kannst dich entscheiden, geh mit Leyla oder bleib, du weißt was auf dich zukommt.“ Wieder lag stille in der Luft. Ich war mir sicher dass Kevin sich für mich entscheiden würde. Ich wiegte mich in meiner mir eingeredeten Sicherheit. Ich drückte

Kevin fester. Toby sah Kevin an, nach ein paar Sekunden fing er an zu grinsen. Dieses Grinsen, konnte er nicht einmal damit aufhören? Es war so unglaublich provokant und verunsichernd. Wenn er mich so ansah konnte ich nicht einmal meine Gedanken verstecken. Langsam ließ ich Kevin los. Als ich ihn ansah hatte er den Kopf gesenkt. „Ich kann das nicht.“ sagte er dann plötzlich. „Leyla, ich weiß du..“ Toby kam auf uns zu. „Toby, hör auf mit deinen kranken Spielchen.“ sagte Jason. „Alex, halt ihn fest.“ Orndete er an. Ein deutlich größerer Kerl als Jason ging auf ihn zu und hielt ihn an den Oberarmen fest. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz.

Die Wunde. „Schaff mir diesen Feigling aus den Augen. Und Leyla, verschwinde besser, oder dir passiert noch etwas.“ Ich wollte nicht gehen und Jason zurück lassen. Ich musste verhandeln, doch bevor ich etwas sagen konnte umfasste Kevin meinen Arm und sagte „Ich bring sie weg von hier.“ Ich wollte nicht glauben was ich gehört hatte. Wieder kam ich nicht dazu etwas zu sagen denn Toby kam mir zuvor. „Wie gesagt Kevin, du weißt was auf dich zukommt.“ Kevin nickte und brachte mich nach draußen. „Hör zu, du gehst jetzt zu Bea, verstanden?“ Ich schüttelte den Kopf. „Leyla, tu bitte was ich dir sage, geh zu Bea und warte da, ich komme Morgen,

wenn es geht.“ „Aber was ist wenn?“ „Es gibt kein wenn. Geh, bitte. Vertrau mir und vergiss die letzten Jahre ich war ein Arschloch, du bist und bleibst meine Schwester.“ Ich war sprachlos. Konnte ich ihm vertrauen? Ja, ich konnte. Mein Gefühl sagte mir das. „Geh jetzt besser.“ sagte Kevin dann. Ich nickte. Nach einem kurzen Moment der Stille drehte ich mich um und ging. Ich begann leise zu lachen, was sollte jetzt noch schiefgehen?

KAPITEL 6 - FREUNdschaft

Auch wenn ich das Gefühl hatte alles verloren zu haben, gab mir das Gefühl von Beas Gegenwart das Gefühl, nicht ganz alleine zu sein. „Willst du etwas trinken?“ fragte Bea mich. Ich schüttelte den Kopf. „Irgendetwas essen, oder duschen, irgendwas?“ Ich schüttelte erneut den Kopf. „Nein.“ sagte ich kaum vernehmbar „Später vielleicht.“ Ich wollte nicht reden, obwohl ich doch irgendeine Lösung finden musste. Doch egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte meine Gedanken nicht ordnen. Was hat Toby damit gemeint, dass Jason das Zeug auch genommen hat. Warum

hat er mir das nicht erzählt? Oder hat Toby gelogen? Eine Bewegung unmittelbar vor meinem Gesicht ließ mich auffahren. „Hallo? Leyla?“ Ich schüttelte den Kopf um meine Gedanken loszuwerden. „Ja, ich, was ist“ „Wann hat Kevin gesagt dass er kommt?“ Ich schaute sie an, stimmt, Kevin wollte heute herkommen. Ob Toby ihn überhaupt von ihrem Lager weglassen würde? „Heute, meine ich.“ Bea schaute mich nachdenklich an. „Okay, dann haben wir ein wenig unterstützung, aber...“ „Was ist?“ „Das reicht nicht. Ich nickte. Sie hatte Recht. Es sei denn wir versuchen taktisch vorzugehen. „Wir sollten warten bis Kevin da ist, er kann

uns sicher mehr erzählen.“ Bea nickte zustimmend und ich setzte mich hin. Mein Kopf tat weh. „Hast du vielleicht was zu trinken?“ wollte ich wissen als ich mir den Kopf rieb. „Ja klar, ich hol dir eben Wasser.“ Sie stand auf und ging nach oben. Ich fuhr mir mit beiden Händen durch die Haare. Vielleicht sollte ich mir zumindest die Haare waschen, überlegte ich. Ich stand auf um in Richtung Fenster zu gehen. Der Ausblick überwältigte mich jedes Mal aufs neue. Man konnte auch bei schlechtem Wetter weit sehen. Da im Moment die Sonne schien konnte man weit über die Felder hinwegsehen. „Hier.“ erklang Beas Stimme hinter mir. Ich drehte mich um.

„Danke sagte ich und nahm das Glas entgegen. Ich trank in großen Schlucken bis das Glas ganz leer war. Erst als ich das Glas auf die Fensterbank stellte, bemerkte ich einen seltsamen Geschmack. „Aspirin.“ sagte Bea und lächelte leicht. „Glaubst du, dass das so gut ist?“ fragte ich bedrückt. „Naja, immerhin besser als vor Kopfschmerzen nicht klar denken zu können.“ Ich nickte abwesend. „Was wollte Toby von dir wissen?“ fragte ich dann, doch als ich die Frage ausgesprochen hatte fragte ich mich, ob es nicht zu dierekt war. „Wo du bist, wo Jason ist... Nichts Weltbewegendes.“ sagte sie und kicherte. „Wieso hast du ihm nichts

verraten?“ wollte ich wissen. „Was?“ fragte sie mit bestürtzter Miene. „Wieso hast du ihm nicht gesagt wo wir sind, dann wärst du nicht...“ Sie unterbrach mich „Hey, ich verrate doch meine beste Freundin und ihren Freund nicht an ein Arschloch wie Toby.“ Ich schüttelte den Kopf. Sie setzte sich neben mich und legte ihren Arm um mich. „Hey. Das wird wieder.“ Ich schüttelte den Kopf. „Was will Toby überhaupt von Jason?“ wollte ich wissen. „Ich weiß es nicht“ seufzte Bea. „Aber wir holen Jason da raus. Wissen deine Eltern schon davon?“ Ich schüttelte den Kopf. „Sie sind bis Sonntag weg. Was soll ich ihnen erzählen?“ Verzweiflung fing an an

meiner Barriere gegen die Trauer zu nagen. Ich begrub mein Gesicht in meinen Händen. „Hör auf. Wir schaffen das.“ „Wie? Was ist wenn Jason schon tot ist?“ „Hör auf so etwas zu sagen. Wenn Toby etwas von ihm will, dann bin ich mir sicher dass er ihm nichts tun wird.“ Ich zuckte zusammen als ein schrilles Klingeln erklang. „Warte hier, ich gehe zur Tür.“ Das muss Kevin sein. „Ich komme mit.“ sagte ich. Wir beide gingen die Treppe nach unten um zur Tür zu gehen. Bea öffnete sie und da stand er. Kevin, mit seinem bloden zerzaustem Haar und seinem verwirrtem Blick. Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Freude breitete sich in

mir aus wie ein Feuer. „Ich dachte du..“ Ich brach ab. „Ich bin hier.“ sagte er einfach. Drei Worte die mich so glücklich machten. Seit drei langen Jahren schien ich das erste Mal wieder etwas für meinen Bruder zu empfinden. „Danke.“ sagte ich. Er löste sich von mir und begrüßte Bea ebenfalls mit einer kurzen Umarmung. „Geht es dir gut?“ wollte Kevin von ihr wissen. Bea nickte. „Ja, soweit es einem in meiner Situation gut gehen kann.“ antwortete sie. „Leyla, wir haben uns so viel zu sagen.“ Ich schüttelte den Kopf. „Mit deiner Tat hast du genug gesagt, das reicht mir.“ Er lächelte mich an, strahlte förmlich. „Ich habe Toby gesagt dass ich etwas essen

gehe also sollten wir nicht zu lange plaudern. Ich glaube auch nicht dass ich alleine hier bin. Nach der Aktion beim Haus, glaubt er mir garnichts mehr, er wird jemanden Geschickt haben mir zu folgen.“ Bea legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Komm erst einmal rein.“ Er nickte dankbar, zog dann seine Schuhe und Jacke aus und folgte uns nach oben. Wir setzten uns in die Küche. „Wollt ihr etwas trinken?“ fragte Bea. Das war typisch für sie. „Nein, Danke.“ antwortete ich. „Auch nichts, danke.“ kam Kevins Antwort. „Okay, dann erzähl mal Kevin, wie geht’s es Jason?“ fragte Bea vorsichtig. Ich wollte es garnicht hören. „Es könnte

besser sein.“ antwortete er und sah mich bedrückt an. Auch Beas Blick war auf mich gerichtet. „Was will Toby von ihm?“ wollte ich wissen. „Naja, in erster Linie will er wieder Stoff von ihm haben.“ „Und warum fragt er gerade ihn?“ fragte ich weiter. „Weil...“ er brach ab. Nicht nur den Satz sondern auch unseren Blickkontakt. „Warum?“ hakte ich nach. „Er kann gut... Verhandeln? Um es vorsichtig auszudrücken.“ Ich war verwirrt. „Was meinst du damit?“ Kevin nahm den Blickkontakt wieder auf und fragte. „Er hat es dir nicht erzählt?“ Ich schüttelte verwirrt den Kopf. „Nein. Was erzählt?“ Kevin sah mich mit versteinerter Miene

an. „Das passt nicht zu ihm. Egal was er tat, bisher war er immer ehrlich.“ Bea setzte sich jetzt neben mich auf einen Stuhl. „Was ist denn mit ihm?“ Angst war es nun was in mir aufstieg. „Also, es ist so, dass es naja, zwischen Toby und Jason ein paar Konflikte gab. Jason war zum Anfang, als unsere Gruppe noch relativ klein war. Der, kann man es Anführer nennen? Ja, unser Anführer. Er hat uns die Befehle erteilt und keiner hatte ein Problem, bis...“ Wieder brach er ab. „Was ist? Erzähl weiter, bitte.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht ob ich es dir erzählen sollte.“ „Er ist mein Freund, Kevin. Schon seit anderthalb Jahren. Es gibt nichts, dass er mir nicht

erzählen würde wenn ich ihn frage.“ „Also gut. Nach ein paar Monaten kam Toby dann zu uns. Da Jason in seiner Familie Stress hatte und sich deshalb kaum noch zuhause zeigte, fing er an Drogen zu nehmen. Allen möglichen Kram. Es reichte von Heroin zu Cannabis und Alkohol. Einmal lag er mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Es fing klein an und Toby und Jason hatten sich so oder so schon immer in den Haaren gehabt. Toby war der Meinun dass so ein “bekiffter Idiot“ so eine Organisation nicht leiten kann. Irgendwann kam es zwischen den beiden immer wieder zu Prügeleien durch ein paar lag Jason ebenfalls im Krankenhaus.

Irgendwann hatten sich dann auch die Anderen auf Tobys Seite gestellt und haben Jason von seinem Trohn gestoßen. Jason ist auf dem Gebiet Drogenhandel eben der Beste von uns gewesen weshalb er bei uns blieb. Er hatte auch nirgends eine Bleibe, was wohl ebenfalls ein Grund für sein Bleiben gewesen sein konnte. Später hat er dann dich kennengelernt und mit dem Dealen aufgehört. Bis vor vier Tagen haben wir nichts mehr von ihm gehört. Er kam mitten in der Nacht zu einem unserer Treffpunkte und hat mir den Brief gegeben. Er hat gesagt dass er in zwei Tagen bei der Basis sein wird. Ich wollte ihn fragen was mit dir ist aber er hat nur

gesagt dass wir dich aus der Sache raushalten sollen.“ Ich war fassungslos. Tränen liefen mir über die Wangen. „Ich will mich aber nicht raushalten!“ rief ich. Ich stand auf. „Leyla, ich weiß, dass das viel ist und, dass du Zeit brauchst um ds zu verarbeiten, aber..“ Ich war wütend auf Jason, und auf Toby. Ich verließ die Küche und zog mir meine Schuhe an. „Bleib hier Leyla.“ rief Bea. Jason kam aus der Küche gestürzt und hinderte mich daran nach meiner Jacke zu greifen. „Es bringt nichts Leyla.“ sagte Jason mit bestimmter aber dennoch ruhiger Stimme. „Es bringt mehr als hier rumsitzen!“ Ich war geladen. „Lass mich los Kevin.“ sagte

ich beherrscht. „Du weißt dass ich dich jetzt nicht gehen lasse.“ antwortete er. „Sie werden nicht scheuen dir weh zu tun. Wenn du jetzt gehst läufst du dierekt in eine Falle. Sie werden dich benutzen um Jason wieder zum Drogen ranschaffen zu bewegen.“ Ich sah ihn spöttisch an. „Nicht wenn ich ihn da vorher raushole.“ antwortete ich. „Nein.“ sagte jetzt Bea. „Er hat recht, du musst hier bleiben.“ Ich wehrte mich in meinem Inneren wehement dagegen auf die beiden zu hören. Obwohl sie Recht hatten, wollte ich zu Jason. Ich wollte ihn da raus holen. Um jeden Preis. „Sei nicht dumm.“ sagte Bea. Ich ließ den Kopf

sinken. „Du weißt dass wir beide hinter dir stehen aber was du machst ist töricht und unüberlegt.“ Kevin ließ mich los. „Bea, pass auf sie auf. Ich muss gehen, bevor Toby noch mehr Verdacht schöpft als er sowieso schon hat.“ Er umarmte Bea kurz und dann mich. Als er gegangen war hat sich wieder alles leer angefühlt. Mittlerweile war Mittwoch und es waren nur noch ein paar Tage bis meine Eltern von dem Ausflug wiederkamen. Wie sollte ich, sollten wir bis dahin aus der Geschichte raus sein. „Wo du es gerade sagst, Geschichte.“

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Über den Autor

Jeanze
Ich bin eigentlich nur ein Mensch in der Masse. Ich kann meine Gefühle am besten durch das schreiben von Gedichten, Liedern, oder Gedichten zum Ausdruck bringen. Ich jongliere gerne mit Worten :)

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GerLINDE 
Halle Jeanze,
habe mir heute Zeit genommen, Deine Geschichte zu lesen. Sehr detailgetreu beschreibst Du die einzelnen Situationen. Das hat mir gut gefallen.
Lieben Gruß
Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Jeanze Vielen Dank :) schön zu hören dass es dir gefällt :)
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