Gedichte
zyklus des farbspiels

zyklus des farbspiels

nah im osten, fernes schwarzsein weicht,
nah zu verkosten rot zu sein, uns von fern erreicht.
früh über der ebene, grauer schleier schwer aufsteigt,
früh für uns sehende, leichtes spiel der farben uns umreigt.

hoch im zenit, gleißende strahlen sich bahnen,
unten erhellendes licht uns spenden, höheres spektrum wir erahnen.
auf der erhebung, vieles bunter erscheint,
in unserer tiefe, das spielen mit farben uns innen befreit.

zu nah im westen, das spiel der farben droht zu verblassen,
zu nah unsere augen mit weiße verblitzt, alle farben uns verlassen.
zu früh auf dem gipfel, graues schwer sich kann legen,
zu früh unser blindwerden, das farbspiel scheint leicht zu zerlegen.

von leere befreit und reich beschenkt im gedenken,
mit fülle erfreut, bescheidene blicke sich senken.
in demut ergraut, danach streben zu denken,
von einem anderem zenit erbaut, wir weiter westwärts lenken.



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@Lancelot du Lac
04/2007