Aphorismen
Im Kreis des Lebens

0
"Im Kreis des Lebens"
Veröffentlicht am 02. Mai 2014, 8 Seiten
Kategorie Aphorismen
© Umschlag Bildmaterial: BG
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Würde ich beruflich schreiben müssen, ich würde verhungern. Zu schreiben ist für mich eine Möglichkeit, mich mit mir selbst auseinander zu setzen. An manchen Tagen formen sich die Gedanken wie von selbst zu Worten und Sätzen, niedergeschrieben in Gedichten oder Geschichten. An anderen Tagen wiederum warte ich vergebens auf eine Inspiration. Um so intensiver erlebe ich die Zeit, in der meine kleinen Werke entstehen.
Im Kreis des Lebens

Im Kreis des Lebens

Lebenskreise

Manchmal fühle ich mich mittendrin im Kreis des Lebens, dann wieder sehe ich mich aussen vorgelassen, fühle mich allein und einsam. Die Gedanken drehen sich im Kreis und lassen sich nicht fassen. Ich erlebe viele schöne Momente, die ich fest in meinem Herzen einschließen möchte. Ich lerne Menschen näher kennen, denen ich bisher nur flüchtig begegnen

konnte. Manchmal ist es wichtig, einfach nur zuzuhören und da zu sein, dankbar zu sein, für die Zeit, die wir gemeinsam verbringen dürfen. Doch das Rad des Lebens bleibt niemals stehen. Die, die dir heute noch zu Seite stehen, wenden sich vielleicht mal von dir ab. Ein Kreis, der sich wohl erst mit dem Tode schließen wird. Manches Wort wird wohl auf ewig unausgesprochen bleiben. Vielleicht, weil man darum gebeten

wurde, vielleicht auch, weil Worte verletzen können. Ein scharfer Grad, auf dem wir wandeln. Die Angst, mitunter für lange Zeit vom Kreis des Lebens ausgeschlossen zu sein, sei es durch Krankheit, Trennung, durch Streit oder durch Verlust macht uns hilflos. Hilflos müssen wir zusehen, wie andere unseren Platz einnehmen, weil wir gelähmt und ganz einfach nicht mehr in der Lage sind, uns selbst da raus zu helfen. Erst kommt die Gleichgültigkeit, mit der wir einer ungewissen Zukunft

entgegen sehen. Später wird diese Gleichgültigkeit von Zorn, oder auch von einer Art Wut abgelöst. Wir schützen uns vor Enttäuschung und Schmerz, indem wir eine Mauer um uns herum aufbauen. Doch die Mauer hat keinen Bestand. Mit der Zeit wird sie brüchig und bekommt Risse, weil sich eine einzige Frage aufdrängt: Die Frage nach dem "Warum". Wir fangen an, bei uns selber die Schuld zu suchen und quälen uns mit

Selbstvorwürfen. Oft genug müssen wir das ganz allein mit uns selbst ausmachen - denken wir. Aber so ist es nicht. Es gibt immer einen Menschen, der für uns da ist, der uns versteht. Selbst dann noch, wenn wir das Gefühl haben, der Schmerz und die Sorgen schnüren uns die Luft zum Atmen ab und unser Herz muss irgendwann unter der Last des Lebens brechen. Ich bin mir sicher, es gibt den Menschen für jeden einzelnen von uns. Nur ist es so unheimlich schwer, gerade diesen einen Menschen zu

finden. Viele Wege sind manchmal notwendig und Umwege müssen gegangen werden. Sicherlich werden wir oft genug enttäuscht sein vom Leben, besonders dann, wenn sich unserer ein Gefühl von Verlorensein oder Unverständnis bemächtigt. Vielleicht ist uns gerade dieser Mensch sogar schon mal begegnet und wir haben ihn nur nicht erkannt. Sich einfach fallen zu lassen, geborgen zu sein und die Wärme zu fühlen, die uns geboten wird, wenn uns eine Hand gereicht wird, das ist soviel wert.

0

Hörbuch

Über den Autor

Andrea_B
Würde ich beruflich schreiben müssen, ich würde verhungern.
Zu schreiben ist für mich eine Möglichkeit, mich mit mir selbst auseinander zu setzen. An manchen Tagen formen sich die Gedanken wie von selbst zu Worten und Sätzen, niedergeschrieben in Gedichten oder Geschichten. An anderen Tagen wiederum warte ich vergebens auf eine Inspiration. Um so intensiver erlebe ich die Zeit, in der meine kleinen Werke entstehen.

Leser-Statistik
9

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
FeinGeist nachvollziehbar durchdacht ... und gut "rüber gebracht".
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
1
0
Senden

111567
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung