kapitel 8
Christa kam dann doch zu ihrem Glück mit ein paar blauen Flecken davon. Der Gong erlöste sie. Ich packte schnell die Sachen zusammen und warf sie in meinen Rucksack. Ich stiefelte zum Ausgang der Sporthalle. Aleks stand an einem Baum gelehnt, als hätte er auf mich gewartet. Er bestätigte meinen Verdacht indem er sich erhob, als ich an ihm vorbei kam. Er lief neben mir her und sah mich kurz stumm an. Offensichtlich erwartete er, das ich was sagte.
„Hast du mit Jack telefoniert?“ fragte er dann, nachdem er kapiert hatte, das ich
nichts sagen würde.
Ich nickte. „Ja, aber nicht lange. Er war total unfreundlich. Ich habe ihn fast gar nicht wiedererkannt. Als wäre er eine andere Person.“ Ich sah in den Augenwinkel, wie Aleks kurz zusammenzuckte. Ich ging einfach weiter. Wieso erzählte ich ihm das? Er war noch nie eine Person gewesen, mit der man reden konnte. Er holte mich wieder ein.
„Ich fahr jetzt nach Hause. Jack wird zwar noch nicht da sein, aber vielleicht möchtest du helfen, sein Zimmer ein bisschen aufzuräumen. Erstmal muss er nämlich zu Hause wohnen und nicht bei euch.“ Er sah mich und und ich hob eine
Augenbraue. Er grinste. „Nichts gegen euer Haus, aber Lukes, Lea und Mum haben drauf bestanden. Luk glaub ich auch.“ Toll. Ich war schon ewig nicht mehr da gewesen und jetzt sollte ich beim Aufräumen helfen. Meine Begeisterung hielt sich zwar in Grenzen, aber es ging um Jack. Für ihn würde ich fast alles tun.
„Okay, klar, ich helfe gern. Ist euer Vater da?“ Er konnte mich nicht leiden. Er meinte ich wäre eine arrogante Zicke und würde einen seiner Söhne nach den anderen verarschen.
„Ich glaube nicht. Aber ich hab keine Ahnung.“ Na toll. Ich hoffte er war nicht da. Wäre für alle einfacher. Wir
hatten das Ende des Schulhofes erreicht.
„Soll ich dich nach Hause fahren?“ fragte er. Ich stolperte über meine eigenen Füße und wäre voll auf den Boden gefallen, wenn Aleks mich nicht aufgefangen hätte. Schnell erhob ich mich und wich eine Schritt zurück.
„Du bist ganz schön schnell.“ Aleks grinste gehässig. Ich zuckte zusammen. Hatte ich das echt laut gesagt? Oh man, das passierte mir in letzter Zeit echt zu oft!
„Bitte sag jetzt nicht, das du umgefallen bist weil ich dich fahren wollte.“ sagte Aleks während ich meine Hose abklopfte. Dann erhob ich mich und sah ihn an. Ein Fehler, wie sich
herausstellte. Sofort nahmen mich wieder diese Augen in ihren Bann. Das war doch nicht normal. Kein Mensch konnte so leuchtend Goldene Augen haben! Nicht mal in Filmen, sahen sie so perfekt aus. Aleks schüttelte eine Hand vor meinem Gesicht und holte mich in die Realität zurück. Das konnte doch nicht wahr sein! Seid wann bitte verlor ich die Kontrolle, nur wegen ein paar verfluchter Augen!?
„Also was ist jetzt?“ fragte Aleks langsam, als würde er an meiner Aufnahmefähigkeit zweifeln.
„Ähh was denn?“ fragte ich. Ich hatte die Frage vergessen.
„Soll ich dich im Auto mitnehmen?“ Ich
holte tief Luft und nickte. Aleks lächelte, er hatte sogar Grübchen. Er war noch viel hübscher wenn er nicht so ein ausdrucksloses Gesicht hatte. Ich schüttelte den Kopf und verbat meinem Unterbewusstsein solche Gedanken. Aleks war noch nie hässlich gewesen. Das hatte ich nie behauptet, aber dieser Charakter hatte abgeschreckt. Manche Mädchen mochten vielleicht diese Bad-boy-Geschichte. Ich nicht. Klar, sollte ein Typ sich wehren können, aber nicht seine Kraft missbrauchen um andere zu unterdrücken. Ich stieg in sein klatsch rotes Caprio ein. Er setzte sich ans Steuer und öffnete das Dach komplett. Die Sonne schien zum Glück
heute mal.
„Hoffentlich fährst du nicht so wie du Football spielst.“ murmelte ich leise vor mich hin. Er lachte auf. Offensichtlich hatte er mich gehört. Ich drehte den Kopf. Er hatte seine schwarzen Sonnenbrille angezogen. Die trug er normal nur wenn mit seinen drei, vier Schlampen im Auto durch die Weltgeschichte fuhr. Dann fuhr er los. Leider mein Befürchtung bestätigent. Oder schlimmer. Man sollte meine jemand der erst aus dem Krankenhaus kam, sollte langsamere fahren ,aber nichts da. Als wolle er uns beide umbringen. Ich klammerte mich an die
Autotür.
„Fahr langsamer, verdammt!“ Ich hörte wie er genervt aufstöhnte, verlangsamte aber das Tempo. Jetzt traute ich mich langsam wieder die Hand von der Klinke zu lösen.
„Besser?“ Ich nickte. Mir war schlecht. Wahrscheinlich fragte er nur aus Höflichkeit.
„Ist dir schlecht?“ Er hörte sich ja sogar besorgt an.
„Nein.“ Ich lehnte mich zurück und überlegte ob es vielleicht möglich war das Jacks Geist in ihm war und anderes herum. Wer weiß?
kapitel 9
Das Auto kam nicht mal annähernd an meine bevorzugte Schnelle. Dämonen waren alle gerne schnell unterwegs, aber Melodie sah ein bisschen grün um die Nase aus. Ich sah sie von der Seite an. Ihre schwarzen Haare wehten im Wind. Sie sah Wunderschön aus. Ich hoffte die Begegnung mit ``Jack´´ noch ein bisschen aufschieben zu können. Klar, sie dachte er war Jack und ich wäre Aleks. Und sie dachte wir wären Brüder. Naja stimmte schon. Der Dämon der Jacks Körper benutzte war mein Bruder. Und ich hatte hatte ihn seid fast hundert Jahren nicht mehr gesehen. Aus
einem Guten Grund. Er suchte sich unschuldige Körper, verursachte einen Unfall und verdrängte die Seele des Opfers. Dann brachte er ein paar Leute um und verschwand wieder. Die Seele hat dann ihren Körper wieder, wird dann aber wegen Mord verklagt. Zu seinem Pech war ich jetzt da um ihm diese Tour zu versauen.
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Ich konnte es nicht erwarten aus diesem Auto auszusteigen. Aleks parkte an der Straße und ich riss die Tür auf und stieg aus. Meine Beine wackelten und ich wettete darauf, das ich Blass wie
eine Wand war. Aleks bestätigte meinen Verdacht, als er sagte:
„Du siehst aus als wärst du dem Teufel begegnet.“ Er lachte. Ich schlug ihn gehen den Arm.
„Nicht witzig. Wenn du nicht willst das ich dich umbringe, mach das nicht nochmal!“
„Das will ich sehen.“ sagte er großkotzig.
„Jetzt mal im Ernst. Hast du so deine Führerschein bekommen oder ist der Gefälscht?“ Wahrscheinlich Gefälscht. Ich konnte mir nicht vorstellen, das er überhaupt gut genug in der Theoretischen Prüfung gewesen war.
„Das traust du mir zu?“ Er legte sich
eine Hand auf die Brust und tat als hätte ich ihn schwer verletzt. Das grinste er und kramte seinen Schlüssel aus der Tasche. Ich ging hinter ihm her, in die zweite Etage. Wir gingen in die kleine Wohnung und prompt kam mir Flea entgegen gelaufen. Der Schäferhund wedelte mit dem Schwanz und leckte meine Schuhe ab. Ich hockte mich hin und kraulte sie unter den Ohren.
„Hey meine Süße.“ sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Nase. War sie noch dünner geworden?
„Sag mal fütterst du sie etwa nicht?“ fragte ich Aleks vorwurfsvoll. Er hob beide Hände und machte auf unschuldig.
„Sorry, aber ich lag im Krankenhaus. Ich
hab keine Ahnung.“ Ich spürte wie ich rot wurde.
„Oh. Ja stimmt. Tut mir leid.“ Ich blickte mich um. „Scheint als wäre niemand da. Komm Flea, ich gib dir was zu essen.“ Ich stand auf und ging den schmalen Flur, richtung Küche entlang. Dann hörte ich Flea knurren. Ich drehte mich um. Tatsächlich. Flea stand in bedrohlicher Haltung vor Aleks. Das Fell stand ab und die Zähne waren entblößt. Ihn störte das aber nicht. Er schien sogar unbeeindruckt zu sein. Das war komisch. Flea hatte Aleks immer vergöttert.
„Flea!“ rief ich. Meine Stimme klang so verwirrt wie ich mich fühlte. Der Hund
knurrte noch einmal und schlurfte dann in die Küche. Ich sah Aleks fragend an. Er zuckte mit den Schultern. Ich hob Flea kleine Schüssel vom Boden auf und holte das Futter aus einem der vielen weißen Schränken. Aleks stand im Türrahmen und beobachtete mich.
„Nimm dir ruhig was.“ sagte er und deutete mir mich zu bedienen. Ich öffnete den Brotkasten und holte ein Stück Schwarzbrot raus. Während ich mir ein Stück abschnitt fragte ich:
„Aleks. Warum bist du auf einmal so anders?“