Kurzgeschichte
GESCHICHTEN UM WILLY - Ein Wildes Auto

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"GESCHICHTEN UM WILLY - Ein Wildes Auto"
Veröffentlicht am 28. April 2014, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse. Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie. Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.
GESCHICHTEN UM WILLY - Ein Wildes Auto

GESCHICHTEN UM WILLY - Ein Wildes Auto

Herrchen öffnet das Rolltor der Garage und fährt den schwarzen BMW heraus.

Willy tänzelt ungeduldig vor der Haustür, gleich wird Frauchen mit der Leine kommen, dann darf er hinaus und natürlich seine „Rudelmitglieder“ begleiten. Da, jetzt hört er den Befehl „Sitz“. Brav lässt er sich nieder und die Leine befestigen.

Dann stürmt er die Eingangstreppe hinunter. „Nicht so schnell, Willy!“ Frauchen hat Mühe, Willys jugendliches Temperament zu zügeln.

Jeder Baum, jede Pflanze auf dem Weg zum Auto wird kontrolliert. War da über Nacht wirklich kein anderes Wesen? Sicherheitshalber hebt Willy noch schnell

zweimal das Bein.

Die hellen Autositze und der schwarze Willy das sind zwei konträre Angelegenheiten, meint Herrchen, und so muss Willy im Kofferraum Quartier beziehen.

Frauchen bekommt dabei ja stets Herzschmerzen, wenn sie ihren Jüngsten in der dunklen Höhle verschwinden sieht, aber Willy findet es durchaus bequem und hopst ganz allein hinein.

Frauchen muss beim Arzt ein Rezept holen. Herrchen wartet derweil im Auto und Willy in seiner Höhle. Herrchen hört im Autoradio Musik, so weiß Willy, er

ist nicht allein. Ja, alles wird maßgeschneidert auf den Hundejungen und seine Bedürfnisse abgestimmt, doch das verstehen nur echte Hundefans. Der Rest deutet mit dem Finger sicher in Richtung Stirn.

Nach 10 Minuten steigt Frauchen wieder mit Rezept ins Auto, der Motor wird gestartet und auf dem Bildschirm des sonst so zuverlässigen BMWs erscheinen merkwürdige Hinweise, Warnblinksignale blitzen auf! Die Sicherheitsgurte funktionieren nicht mehr, die Beleuchtung ist ausgefallen, die Tankanzeige wechselt blitzschnell von 180 Liter über 49 auf 0, um dann wieder

rückwärts zu zählen, die Bremsen verselbständigen sich, Öl fehlt oder läuft aus.

Herrchen ist völlig baff. Eben war noch alles in bester Butter, jetzt macht der Wagen sich selbständig?! Da durchfährt ihn wie der Blitz ein Gedanke  -  W I L L Y !!!

Er springt aus dem Auto, reißt die Kofferraumklappe auf, Willy wedelt ihn freudig an, ein kleines Drahtstück im Fang. Die Langeweile ließ den Hundejungen erfinderisch werden. Was Menschen nicht finden, Willy schaffte es und förderte die gesamte Elektronik hinter der Verkleidung zu Tage. Herrchen

ist fassungslos!

Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen jetzt nichts, soweit sind sich Herrchen und Frauchen einig, auch Willy zu strafen ist zwecklos. Ganz langsam schleichen alle drei in die nächste Werkstatt.

1 Stunde Wartezeit! Für Herrchen, Frauchen und Willy ist das die größte Bewährungsstrafe. Dann endlich erscheint der Werkstattmeister, lacht über Willys Streich, krault ihm freundschaftlich die Ohren, holt einen jungen Mann, der geschickt einige Drähte wieder verbindet und verlötet … und der Schaden ist zum Glück behoben.

„Jetzt ist Schluss mit der Fresserei“, befindet Herrchen, fährt schnurstracks Richtung Osten auf die andere Seite der Neiße. Da gibt es einen Laden extra für Willys, mit Dingen in unschlagbarer Qualität zu unschlagbaren Preisen. Und so bekommt der schwarze Willy einen schwarzen Ledermaulkorb. „Jetzt sieht er zwar aus wie eine gerollte Zigarre, aber die Fresserei hat ein Ende“, stellt Herrchen zufrieden fest. Nur Willy ist von der Lösung wenig begeistert.

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Albatros99
Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse.
Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie.
Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.

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pepsi55 Flüssig geschrieben, amüsant und Sympathie erweckend (für Willy). Das mit dem Kofferraum find ich jedoch schon fast "grausam". So eine Maßnahme, nur damit der kleine Welpe nicht jaulen soll? Hmmm. da könnt man glatt sagen Dann dürft's euch keinen Hund anschaffen... Hundetrainer hin oder her....das wäre ja genauso man wolle ein schreiendes Baby sonst wo hin sperren, damit man es nicht hört, wenn es schreit Gerade junge Welpen, die "Langeweile" haben fressen alles an, auch ausgewachsene Hunde knabbern alles an, wenn sich nicht genügend damit beschäftigt wird. Ein Knabberspielzeug hätt's im Auto auch getan. Sorry, ist halt meine Meinung. Schreibtechnisch und von der Geschichte her hab ich es gern gelesen. Das mit der Gitterbox ist nun eine bessere Entscheidung. Obwohl spezielle Gurte etc. es auch tun, kommt immer auf verschiedene Faktoren an (Größe des Hundes und auch Art des Fahrzeug-Innenraum). Liebe Grüße Petra
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW Ganz, ganz lieb geschrieben - hab`s lachend gelesen. Ja Hunde (und auch Katzen ) finden immer etwas, damit ihnen nicht langweilig wird. Aber in den Kofferraum sperren, noch dazu mit Maulkorb - na ich weiß nicht so recht. Vielleicht findet sich für Willy noch eine bessere Lösung - meinst nicht auch?
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Die Idee mit dem Lofferraum stammt vom Hundetrainer, sonst wären wir nie darauf gekommen. Seltsamerweise gefällt ihm das dort, wir dürfen eben nicht mit menschlichen Gefühlen rangehen. Nur der Maulkorb ist ein Provisorium, deshalb auch in Polen gekauft, weil er da nicht viel kostet. Willy muss eine Metallbox bekommen, ansonsten knabbert er alles durch. Im Daihatsu darf er sowieso auf der Rückbank so mitfahren, und das ist die meiste Zeit. LG und danke Christine
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Klasse :) nicht nur das Geschriebene. Auch Willy
Liebe Grüße
zu Dir
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Na, da muss ich Fleur aber Recht geben. Hund im Kofferraum ... geht gar nicht. Willi hat meine Sympathie und mein Mitgefühl ... seine Besitzer nicht.
Aber die Geschichte ist unterhaltend und flüssig geschrieben.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Och nööö! Der liebe Hundejunge muss im Kofferraum reisen? Ich fass' es nicht! Und dann auch noch mit Maulkorb!
Da gibt es doch für den Rücksitz spezielle Hundedecken und Gurte, damit Willy im Ernstfall nicht zum Geschoss wird ... Habe das bei den "Eltern" von meinem "Pflegekind" Bruno gesehen. Die fahren allerdings keinen BMW, sondern ausländische Marken ...
Da muss ja der arme Willy auf den Gedanken kommen, dass ihr euer Auto mehr liebt als ihn????

Du schreibst sehr kurzweilig, doch das Layout könntest du verbessern, indem du das ganz rechts auswählst. Das kommt besser.

Ganz liebe Grüße und mein Mitfühlen für Willy!
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Die Sache mit dem Kofferraum stammt vom Hundetrainer. So soll er nicht immer so rumjaulen, das zumindest klappt, nur eben nicht mit vollem Erfolg, wie man sieht. Ich lasse jetzt eine Metallbox schicken, alles andere ist zwecklos, er nagt einfach alles durch und dann hat er jedesmal ganz tolle Bauchschmerzen.
Vor langer Zeit - Antworten
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