Fantasy & Horror
Dern Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 58

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"Dern Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 58 "
Veröffentlicht am 26. April 2014, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: diavolessa - Fotolia.com
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Dern Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 58

Dern Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 58

Einleitung



Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand

eines Bürgerkriegs steht. Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de

Kapitel 58 Leben


,, Er ist weg.“ Jiy stürmte aus dem Zelt, scheinbar völlig aufgelöst. ,, Wer ist weg ?“ Zyle sah vom Feuer auf, über dem einige Fische bieten, die Melchior am Morgen gefangen hatte. Zwei Tage saßen sie jetzt hier fest und warteten darauf, dass sich Kellvians Zustand änderte. Zum Guten oder zum Schlechten. So oder so, der Mann war bisher nicht zu Bewusstsein gekommen und Zyle rechnete auch nicht mehr wirklich damit. Das war kein ordentlicher Tod, dachte er nur. Darauf warten, das das Schicksal über einen

Entschied… Wenigstens schien sich das Wetter zu halten. Es wurde nicht mehr kälter und auch weitere Stürme waren ihnen erspart geblieben. Das war allerdings auch schon die einige gute Nachricht, die es gab. ,, Kellvian. Er ist nicht mehr da. Die Liege ist leer…“ Die Gejarn machte eine verzweifelte Geste, während Melchior sich von seinem Platz am Feuer erhob. ,, Ihr macht Witze ?“ , wollte der Seher wissen, wartete die Antwort allerdings erst gar nicht ab. Stattdessen lief er an Jiy vorbei und verschwand seinerseits im Zelt. Wenige Augenblicke später kam er knochenbleich zurück. ,, Das gibt es doch

nicht…“ ,, Tut nicht so Seher.“ , erwiderte Zyle und stand ebenfalls auf. ,, Ihr wusstet doch sicher, dass das passiert. Also sparen wir uns das gleich. Was ist los?“ ,, Ich habe keine Ahnung, glaubt mir. Ich hab seinen Tod gesehen und der ist nicht eingetreten. Es ist als würde dieser Mann mit dem Schicksal umspringen, wie es ihm gefällt…“ ,, Und das soll heißen ?“ ,, Das ich keine Ahnung habe wo er ist.“ , erwiderte der Seher scharf. ,, Halbtote sollten nicht einfach so aufstehen und durch die Gegend wandern.“ ,, Dann kann er ja wohl kaum weit

gekommen sein, oder ?“ , meinte Zyle. Er würde sich von Melchior nicht weiter an der Nase herumführen lassen. Sie saßen hier fest und das alles nur, weil der Seher nicht in der Lage gewesen war, sie früher zu warnen… Allerdings, dachte er, hätte er Jiy dann auch getötet… Melchior deutete zurück zu den Zelten, während er auf den Gejarn zutrat. ,, Er sollte überhaupt nirgendwo hingehen können. Nicht nach bloß zwei Tagen.“ ,, Könnt ihr bitte damit aufhören ?“ Jiy trat zwischen die beiden Männer. ,, Das bringt doch jetzt überhaupt nichts.“ Melchior seufzte und machte einige Schritte zurück. ,, Ich habt ja recht , Jiy.

Es bringt nicht uns zu streiten. Zyle ? Sucht ihr nördlich von hier bis zum Waldrand?“ ,, Mach ich.“ Der Gejarn kratzte sich verlegen am Hinterkopf. ,, Und verzeiht. Ich… glaube wir sind in letzter Zeit alle etwas nervös?“ ,, Schon gut. Wenn alles wieder in Ordnung kommt, werde ich mich sogar gerne von euch anschreien lassen.“ ,, Dann Sorgen wir besser dafür. Norden also…“ Der Seher nickte. ,, In diesem Fall werde ich mich auf den Weg aus dem Wald machen. Wenn Kellvian irgendwo auf den Ebenen isst, werde ich ihn sehen. Und ihr Jiy

?“ ,, Ich suche Richtung Fluss. Er muss ja irgendwo sein.“ Sie war nicht sonderlich erpicht darauf, ausgerechnet an den Ort zurückzukehren, an dem sie Kellvian fast getötet hatte. Trotzdem machte sich die Gejarn auf den Weg, während die anderen ebenfalls verschwanden. Trockenes Laub und vereinzelte Äste knirschten unter ihren Füßen, als sie sich einen Weg zwischen den Bäumen hindurch suchte. In einiger Entfernung konnte sie Zyle rufen hören. Natürlich ohne eine Antwort zu bekommen. Wo konnte er hin sein? Es schien ein Wunder zu sein, das der Mann auch nur laufen konnte… Das hieß, wenn er wirklich

selbst gegangen war… Jetzt mach dich nicht verrückt, sagte sie sich selbst, während sie einem tief hängenden Ast auswich. Kellvian hatte die letzten Tage Fieber gehabt, schien sich aber ein wenig zu erholen. Die ungesunde Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und sein Atem gleichmäßiger geworden… Trotzdem war es eigentlich unmöglich, das er von selbst hätte Aufstehen können. Sie hielt die Nase in den Wind. Wenn Kellvian in der Nähe war, so fand sie seine Fährte nicht. Obwohl sie genau dieser von Vara aus hatte folgen können… Oder ? Schweif schwang wie ein Pendel hin und her. Ein entfernter

Hauch von etwas Vertrautem. Die Gejarn beeilte sich der schwachen Spur zu folgen. Jiy musste sich erneut unter mehreren Zweigen hindurchducken, während sich ihre Schritte beschleunigten. Der Wald selbst wollte sich ihr in den Weg stellen, wie es den Anschein hatte und immer wieder blieb sie trotz aller Vorsicht an einzelnen Dornen oder Ästen hängen, die sie beiläufig abbrach. Schließlich jedoch trat sie unter dem Blätterdach hervor an ein felsiges Flussufer. Mehrere große Monolithe ragten wie Zeigefinger Richtung Himmel. Diese Steine konnten doch unmöglich natürliche Ursprungs sein, dachte sie.

Die Oberfläche der grauen Riesen war mit Blasen und Einschlüssen übersäht, als wäre das Material einmal geschmolzen worden und dann langsam wieder erstarrt. Das Wasser floss gleichmäßig dahin, nicht mehr in unberechenbaren Strömungen wie vor wenigen Tagen noch. Ein Schauer überlief sie. War das die gleiche Stelle, an der Kellvian… durch ihre Hand fast gestorben wäre? Sie war nicht abergläubisch, trotzdem war es erleichternd, festzustellen, dass dem nicht so war. Dennoch, Kellvian war hier gewesen. Die Fährte, der sie gefolgt war wurde hier definitiv stärker… Jiy ließ den Blick über den verlassenen

Kiesstrand wandern. Zumindest erschein er der Gejarn verlassen, bis sie einen Schopf blonder Haare hinter einem der großen Steine entdeckte. ,, Kellvian ?“ Sie rannte die letzten hundert Schritte, die zwischen ihr und den Steinen lagen. ,, Götter, was tust du denn ?“ Fast rechnete Jiy damit, einen toten Mann vorzufinden, der an den Felsen lehnte. Stattdessen tauchte der Kopf eines wohlbehalten wirkenden Kellvian Belfare hinter dem Monolithen auf. ,, Jiy ?“ ,, Wir suchen alle nach dir… Kell... du.. .“ Sie konnte einen Augenblick nicht weitersprechen. Eine Welle der Erleichterung überrollte sie. Es ging ihm

gut, auch wenn er mehrmals verwirrt blinzelte. ,, Ist etwas ?“ Kellvian trat hinter seinem Versteck hervor. ,, Wir suchen alle nach dir.“ ,,Oh Entschuldige. Ich konnte nicht mehr liegenbleiben. Ich dachte es wäre besser euch nicht zu wecken… Offenbar bist du nicht so gut mit dem Messer wie du denkst.“ Er lächelte verschmitzt. ,,Ja.. sicher.“ Hatte er wirklich keine Ahnung wie schwer sie ihn wirklich getroffen hatte? ,, Hey… Alles in Ordnung ?“ Kellvian stand auf, allerdings nicht ohne Schwierigkeiten. Er schwankte kurz, bevor er einen sichern Stand wiederfand

und einige Schritte auf sie zumachte. ,,Es ist nur…“ Jiy konnte sich nicht überzeugen, das sie nicht irgendeinem Trugbild aufgesessen war. Irgendein bösartiger Scherz oder… Aber als Kellvian vor ihr stand, nach wie vor angeschlagen, aber am Leben. Ganz ohne Zweifel am Leben… Bevor sie selber wusste, was sie tat zog sie ihn in eine heftige Umarmung. ,, Erschreck mich nur nie wieder so.“ Sie spürte, wie er zusammenzuckte. Sofort ließ Jiy ihn los. ,, Entschuldigung. Deine Verletzungen ich hätte wirklich…“ Jiy wollte ein Stück zurücktreten, aber Kellvian hielt ihre Hand

fest. Er rang sich ein schmerzerfülltes Grinsen ab. ,, Hey, alles in Ordnung. Okay ?“ ,,Wir dachten alle du stirbst.“ Jiy konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie war eigentlich nicht jemand der weinte… oder es gerne zugab. Kellvian sagte nichts. Das war auch nicht nötig. Sanft zog er sie wieder an sich und strich ihr beiläufig mit einer Hand durch die Haare. ,, Alles in Ordnung.“ , flüsterte er wieder. ,, Nichts ist in Ordnung Kellvian. Ich habe versucht dich zu töten. Ich… Wie kannst du mir noch trauen?“ ,,Ich weiß es nicht Jiy.“ , gestand er. ,,

Nur bei einem bin ich mir sicher. Ich wäre nichts mehr ohne dich.. Das du einfach so… fort sein konntest. Ich meine… ich hatte damit gerechnet. Nur nicht… so. Die letzten zwei Wochen habe ich geglaubt ich werde verrückt.“ Die anderen hatten ihr erzählt, was in Vara passiert war. Vom Tod des Patriziers… und von dem Angriff auf die Universität… Aber darum schien es ihm nicht zu gehen. Jiy musste sich zwingen Kellvian in die Augen zu sehen. Das verwirrende Farbenspiel aus blau und grün war zumindest vorerst zu einem halt gekommen. Er schien auf eine Antwort zu warten. Und egal wie diese ausfallen würde… Bereit diese zu

akzeptieren. ,, Das ist völlig verrückt.“ Sie trat ein paar Schritte zurück, worauf Kellvian sie losließ. ,, Ich meine… du bist…“ ,, Kellvian Belfare. Nachfahre des Simon. Zukünftiger Kaiser des Canton-Imperiums. Und all das ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Dir nicht ?“ ,, Ich weiß wen ich kenne.“ Jiy trat wieder auf ihn zu. ,, Ich kenne dich Kellvian. Die anderen Namen bedeuten mir nichts. Aber hast du keine Angst? Was wird… was wird man über dich sagen?“ ,,Es kümmert mich nicht. Hörst du mich?“ Er legte ihr sanft eine Hand unter Kinn und zwang sie damit, ihn

anzusehen. ,, Ich fürchte mich nicht mehr Jiy. Diese Zeiten sind vorbei. Endgültig. Ich werde und ich kann nicht mehr feige sein. Die ganze Zeit bin ich weggelaufen. Vor mir. Vor Leuten die mir diktieren wollen, was ich zu tun habe. Vor Menschen, die mich wegen dieser unwichtigen Namen töten wollten. Aber alles, was mich jetzt interessiert ist… was du willst.“ ,, Du kennst die Antwort…“ ,, Und du würdest mir das nie sagen, wenn ich wach wäre, wie ?“ Er lachte leise. ,, Du… hast mich gehört ?“ Statt einer Antwort beugte er sich vor. Langsam… Jiy wich nicht zurück auch

nicht in dem Moment, wo sich ihre Lippen fanden. Die Berührung war flüchtig, viel zu kurz… Aber für die beiden ungleichen Gestalten, die dort am Ufer standen bedeutete sie die Welt. Als sie ins Lager zurückkehrten, saß Melchior bereits wieder am Feuer und als ob nichts gewesen wäre, hob er kurz eine Hand zum Gruß. Über den Flammen köchelten ihre letzten Vorräte vor sich hin. Zyle hielt sich etwas abseits und schüttelte lediglich den Kopf, als Kellvian gefolgt von Jiy zwischen den Bäumen auftauchte.

,, Er hats wieder mal gewusst. Da bin ich mir so was von sicher. Und trotzdem scheucht er uns alle durch die Gegend…“ “ , murmelte der Gejarn nur und Kellvian war sich einen Augenblick unsicher, ob der Mann drauf und dran war, sich auf Melchior zu stürzen oder laut loszulachen. Der Seher sah schmunzelnd auf: ,, Ich kann euch übrigens Hören und habe natürlich keinerlei Ahnung, wovon ihr sprecht.“ Zyle sah immer noch nicht auf. ,, Irgendwann bring ich ihn um.“ ,, Aber bitte erst nach dem Essen, ja ?“ Zyle erwiderte darauf nichts mehr,

sondern starrte lediglich grimmig vor sich hin, während die anderen am Feuer Platz nahmen. Schweigend und ohne ein Wort über Kellvians verschwinden zu verlieren, verteilte Melchior die Suppe auf ihr verbliebenes Geschirr und schließlich brach auch der Gejarn seine seltsam Form des Protests und setzte sich zu ihnen. ,, Schön zu sehen, das es euch besser geht.“ , sagte er. ,, So seltsam es wirkt Zyle hier hat sich offenbar Sorgen um euch gemacht.“, erwiderte Melchior. ,, Während ein gewisser anwesender Seher damit beschäftigt war, mich durch die Wildnis zu schicken. Ich bin einmal

quer durch den ganzen Wald gelaufen. Wo bei Laos seid ihr beide denn gewesen?“ Erst jetzt machte sich der Gejarn offenbar die Mühe aufzusehen. ,, Ähm…“ Kellvian war unsicher, was er erwidern sollte und sah hilfesuchend zu Jiy. Diese hatte allerdings offenbar grade den gleichen Einfall. Ihre Blicke trafen sich und auch wenn er sich geschworen hatte, nicht klein bei zu geben, einen Moment später sah er doch verlegen weg. Der folgende Zyles Lachanfall, sagte ihm schon, was er wissen musste. ,, Alles klar. Ich verstehe.“ Statt etwas zu erwidern stimmte Melchior einfach in das Lachen mit ein und bevor Kellvian wirklich verstand

wieso, lachte er auch noch selbst mit. Jiys Gelächter klang ihm in den Ohren als eines der Geräusche, an die er sich immer erinnern würde. Selbst viele Jahre später, als alter Mann hatte er immer dieses Bild vor Augen, wenn er an seine unpassenden Gefährten zurückdachte. In diesen einen Moment gab es keine Unterschiede zwischen ihnen. Eisnomaden, Gejarn, Laos , Menschen Cantons… Sie waren alle noch am Leben. Am Leben und sicher es zu schaffen. Kellvian sah zwischen den grünen Zweigen auf Richtung Himmel. Die fliegende Stadt wartete. Es würde eine seltsame Heimkehr werden, da war er sich sicher. Aber keine traurige mehr. So

verschieden sie alle waren, er konnte mit Stolz jeden hier einen Freund nennen. Sie würden es schaffen…

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