Fantasy & Horror
Bedrohung

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"Vielleicht ist es gut, wenn man die Augen nicht immer offen hat."
Veröffentlicht am 23. April 2014, 6 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Rainer Güllich, Jahrgang 1954, lebt in Marburg/Hessen. Als begeisterter Leser schon ewig von dem Wunsch getrieben selbst zu schreiben, nahm er an einem Kurzkrimiwettbewerb teil, der im Rahmen des 1. Marburger Krimifestivals stattfand. Er kam auf einen der vorderen Plätze und sein Kurzkrimi ?Hass? wurde in der regionalen Presse veröffentlicht. Dadurch motiviert belegte er seinen ersten Schreibkurs in kreativem Schreiben. Weitere schlossen sich an ...
Vielleicht ist es gut, wenn man die Augen nicht immer offen hat.

Bedrohung

Bedrohung

Es gibt Legenden über Orte, die das Böse anziehen.

Die untergehende Sonne warf lange Schatten über den See. In den Birken am Seeufer raschelten die Blätter. Jem hielt den Schwimmer seiner Angel fest im Auge und wartete auf das leise Rucken, das ihm verriet, wenn einer angebissen hatte. Die Hechte bissen um diese Zeit am besten.

Im Ort hatte man ihm gesagt, hier würde das Böse hausen und er solle diesen Platz meiden. Jem hielt das für Aberglaube. Doch seit er vor einer halben Stunde hier angekommen war, verspürte er eine seltsame Unruhe.

Die Wärme des Tages war erstaunlich schnell einer merklichen Kühle gewichen. Dennoch stand ihm der Schweiß auf der Stirn.

Links von sich hörte er ein leises Plätschern. Sein Kopf ruckte herum. Da war aber nichts.

Was war nur los mit ihm? Woher kam diese Unruhe?

Ein leises Jaulen drang an sein Ohr, wurde lauter und schwebte lang anhaltend über den See hinweg. Jem lief ein Kribbeln die Wirbelsäule herunter. Wölfe? Gab es hier Wölfe? Wahrscheinlich war es nur ein verwilderter Köter.

Das Jaulen verklang. Jem spürte sein Herz pochen. Irgendwie war ihm die Lust zum

Angeln vergangen. Entschlossen stand er auf und kurbelte die Angelschnur ein. Er würde in sein Hotel fahren, sich an der Bar ein, zwei Drinks genehmigen und dann zu Bett gehen. Morgen könnte er an einem anderen Ort sein Anglerglück noch einmal versuchen. Er hob seinen Rucksack auf und ging zu seinem Wagen, den er in der Nähe abgestellt hatte.

Als er ihn erreichte hatte, spürte er wie die Anspannung von ihm abließ. Was war das gewesen dort am Seeufer? Warum hatte er so ein Grausen gespürt? Hatten ihm die Bemerkungen der Dorfbewohner solch eine Angst eingejagt? ‚So ein Quatsch, dachte er. Er schüttelte den Kopf

und war drauf und dran wieder zurück ans Ufer zu gehen. Doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Er stieg ein, ließ den Wagen an und fuhr los. Die Sonne, die eben noch knapp über dem Horizont zu sehen gewesen war, war verschwunden. Schwarze Wolken verdeckten sie.

In weniger als zehn Minuten hatte Jem sein Hotel erreicht.

Den von Bisswunden übersäten weiblichen Körper, der nur wenige Meter neben ihm am Seeufer in einem Gewirr von Rohrkolben halb im Wasser gelegen hatte, hatte er nicht gesehen.

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Hörbuch

Über den Autor

Epilog
Rainer Güllich, Jahrgang 1954, lebt in Marburg/Hessen. Als begeisterter Leser schon ewig von dem Wunsch getrieben selbst zu schreiben, nahm er an einem Kurzkrimiwettbewerb teil, der im Rahmen des 1. Marburger Krimifestivals stattfand. Er kam auf einen der vorderen Plätze und sein Kurzkrimi ?Hass? wurde in der regionalen Presse veröffentlicht. Dadurch motiviert belegte er seinen ersten Schreibkurs in kreativem Schreiben. Weitere schlossen sich an und als Folge davon erschienen in kurzer Zeit seine beiden ersten Krimianthologien. Der Kriminalroman ?Unter Druck - Ein Marburg Krimi? folgte.

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KaraList Das ist der Stoff aus dem Spannung gewebt wird. Gelungen! Gern gelesen!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Epilog Danke für das Lob und die Coins. Freue mich.
LG
Rainer
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE 
Hallo Rainer,
sehr spannend geschrieben. Deine kleine Geschichte habe ich gern gelesen.
LG, Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Epilog Freut mich! Danke fürs Abo!
LG
Rainer
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Huah ... Das ist so eine Szene, vor der ich selbst auch Angst hätte: Beim Pilzesuchen bspw. auf eine halbverbuddelte Leiche zu stoßen ... Insofern kann ich das Grauen deines Protagonisten guuut nachvollziehen, Rainer.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Epilog Liebe Gunda,
Danke für Dein "Mitempfinden".
Liebe Grüße
Rainer
Vor langer Zeit - Antworten
Willy Unheil liegt förmlich in der Luft. Es knistert förmlich und der Leser wird auch am Ende nicht enttäuscht- ich jedenfalls finde den Schluss sehr gut. Noch weiter erzählen- nein keinesfalls- dann schon eher eine neue Geschichte.
LG
Sweder
Vor langer Zeit - Antworten
Epilog Lieber Sweder,
freut mich, dass Du es hast knistern hören ...
LG
Rainer
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur da hat wohl Jems inneres Stimmchen ihm das Leben gerettet oder war es sein sechster Sinn?
LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
Epilog Ich denke, die ganze Atmosphäre war ihm zu bedrohlich. Danke frs Lesen.
LG
Rainer
Vor langer Zeit - Antworten
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