Fantasy & Horror
Remember Death - [First Death]

Prolog

Als ich eines Nachts in dieser Hütte im Wald aufwachte und diese fremden Leute sah, merkte ich, dass ich meine komplette Erinnerung verloren hatte.

Und dann... als ich das erste Mal in dieser einen Nacht ermordet wurde... wachte ich wieder in dieser Hütte auf. Und das selbe rothaarige Mädchen musterte mich auf.

Ich erlebe die Dinge vor meinem Tod immer und immer wieder... aber warum? Wer sind diese Leute wirklich?

Warum habe ich diese Amnesie bekommen?

Wieso kann ich mich... an meinen Tod erinnern?

...

...

(Titelbild von Film: Cabin in the Woods)

amnesie

„Sie bewegt ihre Augen! Leute, Sie atmet wieder!“, eine bekannt vorkommende Stimme brach durch mein Unterbewusstsein und ich spürte wie meine Kräfte mich wieder erreichten. „Oh mein Gott, Jill geht es dir gut?“, auf einmal berührten mich zwei kalte Frauenhände an den Wangen und ich öffnete langsam meine Augen. Eine Lampe hing direkt über mir und blendete mich abartig.

„Jill...! Jill! Wie fühlst du dich?“, meine Sicht war noch etwas unscharf und ich konnte nur die Umrisse eines rothaarigen

Mädchens erkennen. Nachdem ich meine Augen kurz zukniff und wieder öffnete, verbesserte sich langsam wieder alles. „W-Was ist passiert?“, löste ich meine ersten Worte von meinen trockenen Lippen. Plötzlich spürte ich einen Schmerz an meiner Hüfte, „Urks!“ „Vorsichtig!“, das rothaarige Mädchen, dass neben mir saß legte meinen Kopf wieder auf den Boden, als ich versuchte mich aufzurichten, „Du brauchst noch Ruhe.“

„W-Wer bist du?“, keuchte es aus mir. „...“, der schüchtern aussehende Rotschopf sah mich eine Weile verwirrt an, doch als sie bemerkte, dass ich die

Frage ernst meinte schreckte sie in sich zusammen,

„O-Oh nein, sag bloß nicht... Jill!? Du kennst mich!...“ Ihre blauen Augen wechselten hastig hin und her. „Wo bin ich...?“, ich legte meinen Kopf zu Seite und erblickte einen kleinen Schreibtisch der komplett aus weißen Holz bestand. Die restlichen Dekorationen, die ich noch im Raum sah, bestanden ebenfalls aus gefärbten Holz. Gemalte Bilder von einem See. Ein Foto von einem Fischer, dessen Gesicht ich nicht aus der Entfernung sehen konnte mit einem großen Fisch in den Armen.

Wo zur Hölle war ich? Und wer war dieses Mädchen? „Als wir dich bewusstlos wieder fanden, haben wir uns in diese Hütte verbarrikadiert. Weißt du noch was davor passiert war, als du angegriffen wurdest?!“, ihr Blick fiel dabei auf meine Wunde, die mein T-Shirt rot färbte. Ich wusste nicht wie ich auf die Frage antworten konnte, irgendwie konnte ich mich an überhaupt nichts erinnern, wenn ich versuchte zurückzublicken. „N-Nein“, antwortete ich nachdenklich und ich hörte ein leises Schnaufen aus der Richtung des

Mädchens. „Mist. Natürlich nicht.“, fluchte sie und stand verärgert auf, „Erinnerst du dich überhaupt noch an etwas...? Vor... der Sache?“ „...“, ich stützte mich auf und starrte sie verwirrt an, „Nein... Wie kommen wir hier her?“ Das Mädchen lehnte sich nachdenklich gegen eine Wand und tippte nervös mit dem Finger auf ihrem Kinn. „Okay, eine Frage. Wie heiße ich?“ „... Du heißt......“, als ich eine Weile da lag und nachdachte sah mich die Rothaarige völlig entgeistert an . „Du hast es... vergessen?“, ich nickte unsicher, „Du scherzt

nicht?“ Kopfschütteln. Ihre weit aufgerissenen Augen blickten ziellos auf eine Stelle. Ich fühlte mich komisch dabei, diesem Mädchen zu sagen, dass ich sie nicht kannte. Aber was konnte ich anders tun? Ich litt an einer Amnesie (anscheinend). War dieses Mädchen eine enge Freundin? Ein wenig spürrte ich zwar, dass etwas in mir sagte: Du kennst diese Person. Doch zum Teil wiederum fühlte ich mich wahnsinnig unsicher, diese Person je richtig gekannt oder gesehen zu haben... „Liz“, murmelte plötzlich das

Mädchen. „Was?“ „Mein Name ist Liz.“, ich blickte zu ihr rüber, doch sie schien es nicht zu bemerken, „Geht es dir besser?“ Ich stütze mich mit meinen Armen vom grünen Sofa ab und nickte leicht. Das Mädchen, das sich [Liz] nannte, trat eilig zu mir und half mir beim Aufstehen. „S-So... komm gehen wir zu den Anderen.“, zusammen traten wir aus dem Schlafzimmer und sie schloss leise wieder die Tür, "Hey, sag den Anderen nicht, dass du deine Erinnerung kompett verloren hast okay?"

Ich blieb kurz still und drehte meinen Kopf zu ihr.

"Wieso?"

"Ich will nicht, dass die Anderen noch nervöser werden und ein Chaos hier ausbricht! Verstehst du?", ich schüttelte den Kopf, "Mist, natürlich verstehst du es nicht. Du weiß ja nichtmal wo wir sind..."

Wir näherten uns einer Tür. Am Türspalt sprangen warme Lichtstrahlen heraus und Liz streckte langsam ihren Arm nach dem Türknauf. „Ähm und wer sind diese Anderen?“, doch ich bekam keine Antwort zurück...

vergessene freunde

Als Liz die Holztür öffnete, sah ich eine Gruppe von jungen Leuten ungefähr in meinem Alter, die sofort in unsere Richtung blickten.

Es schien ein Wohnzimmer mit drei grünen Sofas zu sein und die fünf Leute, die darauf saßen, sahen schockiert zu uns rüber.

Unter ihnen war ein Chinese, ein braunhaariger Junge, ein blondes Mädchen, dass in der Umarmung eines muskulösen blonden Jungen lag und ein braunhaariges Mädchen mit einem etwas zu dicken Lidschatten.

Auf einem Kaffeetisch lag eine Kniffelpackung mit dem dazugehörigen Notizblock und zwei Würfeln.

Die meiste Aufmerksamkeit schien ich zu bekommen, wahrscheinlich wegen meiner Verletzung an meiner Hüfte.

"Jill? Geht es dir besser?", fragte mich der chinesische Junge. Er trug eine Cap auf seinen schwarzen Haaren und der braunhaarige Junge neben ihm kratzte sich nervös an seinen Bartstoppeln.

"G-Ganz gut.", antwortete ich verwirrt.

"Lee?", fragte Liz plötzlich den Chinesen.

"Ähm, ja?"

"Hast du nachgeschaut, ob... du Empfang hast?", sie hatte ihn mit

Absicht gefragt, damit ich nicht nach seinen Namen nachfragen musste... All die Leute die in diesem altmodischen Wohnzimmer saßen, schienen mir alle fremd zu wirken. Und aus irgendeinem weiteren Grund, wollte anscheinend diese Liz nicht, dass sie wussten, dass ich meine Erinnerung verloren hatte.

"Nein, immer noch null Striche.", antwortete der Chinese der anscheinend [Lee] hieß, "Wie stehts bei dir Nick?"

Der braunhaarige Junge mit einer Nerdbrille, der neben ihm saß, holte sein Handy aus der Hosentasche und betrachtete ebenfalls seinen Display.

"Auch nichts", murmelte der Junge namens [Nick] und steckte es wieder in

seinen vorherigen Ort.

"Große Klasse", schnaufte ein muskulöser, blonder Junge von einem anderen Sofa und verschränkte dabei genervt die Arme, "Also sitzen wir hier fest?"

"L-Lennard?", fragte das blonde Mädchen neben ihm, dass sich ängstlich an ihn angekuschelt hatte, "Glaubst du wirklich das Scott-...!"
"Shh, shh. Süße, es wird schon. Vielleicht haben wir uns ja nur versehen-"

"Was meinst du mit versehen?!", unterbrach ihn plötzlich der Brillenjunge, "Siehst du die Verletzung auf Jill's Hemd?! Glaubst du das war ein

Unfall? Dieser Typ hat sie auch angegriffen!"

Durch die Bemerkung begann meine Wunde wieder zu schmerzen und ich fasste mich an meine Hüfte.

"Keiner hat dich gefragt, Streber", grummelte der Typ namens [Lennard], "Aber ich glaube Scott hats bestimmt überlebt. Ich meine... warum sollte ihn jemand umbringen wollen?"

"Bist du dir da wirklich sicher?", starrend sah ihn das braunhaarige Mädchen an, das unüberzeugt die Arme verschränkte, "Woher willst du das wissen? Was wenn er wirklich von einem Typen ermordet wurde? Was wenn Scott wirklich tot ist?!

Was dann Lennard, hm?"

"Stacey, jetzt übertreib-"

"Ooh, ich übertreibe nicht.", ihr Blick fixierte ihn noch fester, "Ich stelle nur Möglichkeiten auf. Wenn da draußen wirklich ein Killer rumläuft und wir keinen Empfang haben, sind wir alle am Arsch!"

"Hey Liz und Jill, kommt setzt euch doch.", rief uns der Chinese zu. Wir beide nickten uns gegenseitig zu und setzten uns gemeinsam neben den freien Platz von dem Mädchen namens [Stacey].

"Also...", murmelte Nick und schob seine Brille zurecht, "Was nun? Kein Empfang und keine Stadt in der Nähe.

Einer muss nach dem Wagen nachschauen."

Eine lange Stille legte sich über uns.

"Aber... bis zum Wagen ist es zu weit. Wieso sind wir eigentlich auch mitten im Wald stehen geblieben?!", meldete sich das blonde Mädchen an der Seite von Lennard.

"Sorry, es war meine Schuld.", seufzte Lennard drehte meinen Kopf zu mir.

"Hey, Jill. Jetzt wo es dir besser geht... Kannst du uns sagen wer dich vorher angegriffen hatte...?"

Eine Weile starrte ich nachdenklich auf dem Boden und schüttelte traurig meinen Kopf.

"N-Nein, ich glaube ich habs durch die Verletzung vergessen", ich spürte wie die Blicke wieder auf mein Hemd fielen. Also musste ich nun diese Leute anlügen, dass ich nur einen Teil vergessen hatte? Warum? Eigentlich wollte ich ihnen die ganze Wahrheit sagen, doch die rothaarige Liz neben mir legte in dem Moment sanft ihre Hand auf mein Bein... und ich beruhigte mich wieder.

"Wirklich?", fragte mich der Blonde, "O-Okay, ähm... wieso gehen wir nicht nochmal alle durch, was passiert war? Vielleicht fällt dann Jill wieder etwas ein! Wir gehen es uns nochmal alle gemeinsam durch, okay? Falls jemand

noch eine kleinen Nebeninformation melden will, kann mich ruhig unterbechen...."

Alle im Wohnzimmer nickten.

"Fangen wir von vorne an. Wir waren eigentlich auf dem Weg nach Silent Hill-Camps, wo es richtig geil sein sollte oder? Mit Lagerfeuer, Strand, Beachvolleyball, viel Haut, Events-"

"Komm zum Punkt!"

"Wie auch immer, sind wir mit dem Van meines Dad's gefahren. Irgendwie haben wir uns in diesen Wald verfahren und als wir mitten auf dem Waldweg fuhren... war da plötzlich irgendjemand vor uns."

"Und du hast ihn zu spät bemerkt.", murmelte Stacey arrogant.

"G-Genau, wir hörten etwas rumpeln und Scott und ich sind ausgestiegen um nachzuschauen, ob der Person etwas passiert war...

Aber als wir unters Auto sahen... war niemand da. Und dann...

griff jemand hinter uns nach Scott und zog ihn weg. Ich bemerkte es etwas zu spät und rannte dem Typ hinterher, der Scott gekidnappt hatte doch ich fand ihn nicht mehr."

"Inzwischen war Jill aus dem Auto ausgestiegen", erzählte Liz neben mir weiter und die Köpfe drehten sich zu ihr, "Ich sah dich, wie du aus dem Auto

ausgestiegen bist um die Jungs zu fragen, was passiert war und... als wir Scott schreien hörten, sah ich wie jemand Jill ebenfalls von hinten nahm und sie mitschleppte!

Ich und Lee sind ausgestiegen und sind ihrem Geschrei gefolgt...

und dann fanden wir sie schließlich bewusstlos auf dem Moos liegen."

Es fühlte sich eigenartig an das zu hören... als ob man mir eine Geschichte von einem anderen Mädchen erzählen würde.

"Jill, erinnerst du dich langsam was passiert ist? Hast du den Typ gesehen, der dich verschleppt hatte?", fragte mich Stacey mit einem ersten Blick.

Für mich schien es, als ob sie fragten wie ich mir das vorstellen könnte von einer dunklen Gestalt verschleppt zu werden..., doch in meinem Kopf entstand einfach kein Bild.

"Sorry, irgendwie hab ich echt alles vergessen."

"Verdammt.", die Gesichter wendeten sich frustriert, nachdenklich, ängstlich oder gestresst zu Boden.

"Also...", setzte Lennard fort, "Nachdem wir Jill wieder fanden wollten wir sie gerade in den Van legen als wir plötzlich... einen Schuss hörten."

"Einen Lauten!"

"Oh ja. Vielleicht sogar ein Gewehr."

"Wie auch immer, wir alle befanden uns

draußen auf dem Weg und durch die große Panik kamen wir nicht auf die Idee ins Auto zu steigen. NEIN, wir sind zu dieser Hütte hingerannt um nach Hilfe zu rufen! Letztendlich konnte Lee das Schloss der Türe knacken und wir sind in dieses alleinstehende Haus reingekommen um uns zu erholen..."

"Das war so ziemlich alles.", seufzte Stacey und schweifte einen Blick um uns herum, "Sorry Jill aber ich frage dich noch einmal.

Hast du jemand gesehen? Irgendwas als du verschleppt wurdest?"

Mein Kopf begann zu schmerzen als ich versuchte in meine Erinnerung zu

schauen. Nichts.

"Nein... Vielleicht brauch ich noch etwas Ruhe.", antwortete ich unsicher und lehnte meinen Kopf gegen die Lehne.

...

...

"Also wer geht den Wagen holen?", Lennard stand auf und wartete auf eine Meldung, doch keiner rührte sich vom Fleck, "Nun gut, dann losen wir eben aus."

"Was?"

Er nahm den Kniffelnotizblock, riss sieben Stücke raus und kritzelte unsere Namen darauf. Als ich sah wie er meinen Namen schrieb, musste ich laut

schlucken.

"So... Mell komm mal her, Schatz.", die Blondine stand vorsichtig auf und faltete ihre Hände zu einer Schale, während Lennard die gefalteten Fetzen darin reinlegte, "Ich werde einen Namen ziehen, der mit mir geht verstanden?"

"Was soll die Scheiße Lennard?", rief Lee im zu, doch Lennard beachtete ihn erst garnicht.

Er gab Mell das Zeichen die Zettel zu schütteln... und als sie ihre Hand wieder öffnete zog er einen Papierfetzen heraus.

...

...

...

Er faltete langsam den Zettel auf.

"Jill."

erster tod - [Lennard Ende]

"W-Warte, nein! Jill doch nicht! Sie wurde schon von den Typen da draußen einmal angegriffen!Wir können sie doch jetzt nicht nochmal in den Wald gehen lassen!", protestierend stand Liz auf und hinderte mich aufzustehen.

"Willst du etwa mit?!", fragte sie Lennard kalt. Der Rotschopf antwortete ihm nicht.

"Nun gut. Irgendjemand was dagegen? Oder meldet sich jemand freiwillig?"

...

"Komm Jill."

Ich stand auf und wollte gerade mit ihm zur Ausgangstür laufen, als mich

plötzlich Liz umarmte.

"Pass auf dich auf.", flüsterte sie in mein Ohr und ich nickte sanft.

Nachdem ich mich von ihrer Umarmung gelöst hatte, folgte ich Lennard zur Tür.

"Passt auf euch auf, Schatz!", rief die Blondine ihm hinterher.

...

...

Ich atmete eine frische Waldluft ein, als wir uns im freien befanden. Aus der Ferne konnte ich nur noch einige Grillen hören. Lennard hielt mich an der Hand fest und führte mich zu einer Richtung. In seiner freien Hand hielt er fest sein Handy und beleuchtete den Weg mit

seinem Kameralicht.

Gemeinsam liefen wir einer matschigen Fahrspur entlang.

"Hm, scheint als ob wirklich jemand in dem Haus noch wohnt.", murmelte er als er die Spur beleuchtete, "Die Spuren scheinen von nem schweren Wagen zu stammen, so tief wie die gehen."

"Ich hab im Schlafzimmer wo ich aufgewacht bin ein Foto von einem Fischer gesehen... vielleicht ist es ja sein Wagen.", sagte ich und wich einer Schlammpfüzte aus.

"Echt?"

"Jep."

"Wieso ist er um die Uhrzeit nicht zuhause?"

"Wie viel Uhr ist es denn?", fragte ich ihn und er drückte auf dem Knopf seines Handys und betrachteteden Display.

"Viertel nach elf ungefähr.", seine Augen leuchteten durch das Licht des Displays, "Also schon ziemlich spät für einen Fischer noch am See zu angeln."

"... Vielleicht ist er es ja gewesen, der..."

".. Ja vielleicht."

"Was glaubst du was mit Scott passiert ist?", ich versuchte so zu tun als ob ich die Person kannte, die ich ihm nannte.

"Oh man, Jill. Ich... ich hoffe einfach, dass er es überlebt hat. Aber wenn ich deine Wunde sehe, die er dir angetan hat, dann..."

"Oh..", ich nahm mein T-Shirt und betrachtete den Blutfleck, "Ein Wunder dass ich noch aufrecht laufen kann."

"Hast du keine Angst?"

"...Ein bisschen schon."

...

"Wenn du ihn siehst, renn sofort wieder zurück okay? Ich werde mich dann um ihn kümmern.", seinem Tonfall nach zu urteilen schien er es ernst zu meinen.

"Ähm... okay."

Die Bäume um uns herum standen still nebeneinander, doch irgendwie fühlte es sich an als ob sie sich hinter uns bewegen würden.

"Wie weit ist es bis zum Wagen?", fragte ich ihn.

"Nicht mehr weit. Ich glaub... dass wir gleich da sind. Warte.", er hielt kurz an und drehte sich zur Richtung um aus der wir herkamen, "Kannst du das Licht sehen?"

Ich drehte mich ebenfalls um und entdeckte aus der Ferne einen kleinen, schwachen Lichtstrahl zwischen den Baumstämmen.

"Ja.", nickte ich, "Habt ihr so die Hütte gefunden?"

"Ganz genau.", stimmte er mir zu und lief mit mir weiter, "Mell hatte es zuerst entdeckt und uns alle drauf aufmerksam gemacht, als wir durch den Schuss losgerast sind."

"Warte... Das Licht stand offen bevor ihr

eingebrochen wart?!"

"Das ist ja das Eigenartige dran. Wir dachten es wär so ein Familienhaus, aber als wir einbrachen stand es völlig leer."

"Und dann bin ich dort aufgewacht...", ich biss mir angestrengt auf die Lippe und drückte die Hand von Lennard fester, "Lennard, ich muss dir was beichten."

"...Ja?"

"Ich... ich kann mich nicht nur an den Angriff nicht mehr erinnern... sondern auch an meinem kompletten Leben."

...

"Was?"

"Ich weiß nicht wieso, aber... als ich euch alle das erste Mal sah, da wusste ich nicht wer ihr seid. Und ich kann mich eigentlich immernoch nicht erinnern.", Lennard stoppte plötzlich und sah mir ernst in die Augen.

"Meinst du das ernst? Du kannst dich an überhaupt nichts erinnern?", ich nickte traurig und lies meinen Kopf leicht fallen, "W- Verdammte Scheiße, auch das noch."

Er seufzte und wir liefen einfach weiter.

Sonst nichts. Das war die große Reaktion auf meine Amnesie. Ich hätte eigentlich ein schockiertes Gesicht oder so ähnlich erwartet, doch das einzigste was ich zurückbekam war nur

"Verdammte scheiße?"... etwas war eigenartig.

"Da ist der Wagen."

Als wir mit lautem Herzklopfen den Van erreichten ging Lennard einige Schritte vor und packte den Türgriff.

"Verdammt, abgeschlossen.", der Kloß in meinem Hals wurde durch die Aufregung größer, "Ich versuchs mal von hinten... Warte hier."

Schnaufend trat Lennard zum hinteren Teil, während ich vor der Motorhaube des Vans stand. Mein Körper fing an zu zittern und ich verschränkte kauernd meine Arme... Ich hörte eine Tür öffnen...

...

...

Eine Weile stand ich in der beinahe unendlichen Stille...

...

...

"Len-... Lennard?", ich warf einen Blick zum hinteren Teil des weißen Vans, doch es schien sich nichts zu bewegen.

Verdammt. Wieso bin ich nicht mit ihm zum hinteren Eingang gegangen?!

Völlig allein machte ich meinen ersten Schritt in die Richtung des Vans zu.

Dann der nächste... ich erreichte den Fahrerteil... nächster Schritt... und noch einer... ich erreichte den Teil in dem mehrere Personen sitzen konnten...

noch ein leiser Schritt...

Ich war stand nun vor der Ecke des Vans... hinter der Ecke hörte ich ein leises Hauchen... es hörte sich nach Lennards an und ich wagte meinen Kopf vorsichtig rauszustrecken... und sah...

Lennard. Als ich sein Gesicht im Mondschein genauer erkannte, bemerkte ich wie schneeweiß es auf einmal war. Sein Blick starrte direkt auf das Innere des Vans und seine Hände waren in einer eigenartigen Krampfhaltung gekrümmt...

"L-Lennard...?", er schrak kurz auf als mich seine Augen bemerkten doch sie wendeten sich sofort wieder zum Kofferraum, "W-.... Was ist los?"

"Jill?...", flüsterte er leise, "Komm ganz vorsichtig hier her... okay? Aber bitte schrei nicht."

Mein Herz begann lauter zu klopfen und meine Brust wurde schwerer, was meinte er damit? Sachte trat ich einen weiteren Schritt zu ihm... und noch einen...

und drehte mich zum Kofferraum um...

"H-... H-!...", ich konnte nicht glauben was ich da sah. Mein Herz konnte jeden Moment aus meiner Brust springen und meine Beine drohten beinahe zusammenzubrechen.

Ein Junge lag vor uns im Kofferraum. Seine Haut war blass und Blut tropfte

aus seiner Nase und... an der Stell wo eigentlich sein Arm hätte sein sollen.

Meine Hände zitterten und ergriffen Lennards Jacke. Ich spürte wie sein Herz ebenfalls so laut klopfte wie meins.

Sein Handylicht fiel auf den ungeschnittenen Arm des Jungen. In seiner Hand hielt er in einer steifen Pose einen grünen Zettel mit einer gekrakelten Schrift.

"Remember Death"

"S-Scott...", Lennards Stimme begann zu beben, "N-Nein... nein, nein, nein... wieso?"

"Ist das...?", erschrocken hielt ich meine Hände vor dem Mund, "Oh mein Gott."

"Wir müssen hier unbedingt weg."

"J-Ja.", seine Hand ergriff wieder die beiden Türen und er schloss sie mit einem *klack* wieder zu.

"K-Komm. Die Schlüssel lagen neben ihm.

"Aber Scott-!"
"Das ist jetzt egal, okay?! Ich will hier einfach nur weg! Wir müssen schnell zu den Anderen."

Ich blickte völlig zerstört auf dem Boden, während Lennard sich auf dem Weg zum Fahrerbereich machte.

Gerade wollte ich meinen Schritt zum vorderen Teil des Vans wieder machen, als ich plötzlich ein Geräusch hörte. Es

war ein Rascheln und es war nicht weit weg von mir...

eher gesagt, ganz in der Nähe.

"L-...!!!", ehe ich mich umdrehte um die Quelle der Stimme zu finden packten mich zwei Hände am Mund und unterbieteten mir jeglichen Laut zu machen. Es waren Lederhanschuhe, die mich in dem Moment am Mund fest hielten und meine Nase hauchte ihren nervösen Atem darauf. Langsam sah ich zwei Finger, die sich meinem Gesicht näherten und sie wurden sanft gegen meine Nasenlöcherr platziert. Meine Hände ballten sich zu Fäußte, doch ehe ich nach hinten zuschlagen konnte-

*SCHLITZ!*

...

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.........................................................................................................................."Sie bewegt ihre Augen! Leute, Sie atmet wieder!", eine bekannt vorkommende Stimme brach durch mein Unterbewusstsein und ich spürte wie meine Kräfte mich wieder erreichten. „Oh mein Gott, Jill geht es dir gut?“, auf einmal berührten mich zwei kalte Frauenhände an den Wangen und ich öffnete langsam meine Augen.

Eine Lampe hing direkt über mir und

blendete mich abartig.

Als sich meine Sicht verbesserte, erkannte ich ein rothaariges Mädchen, dass mich besorgt anstarrte. „Jill...! Jill! Wie fühlst du dich?“

..

Moment... nein, das... das kann nicht sein...!

"W-Was ist passiert?", ich stütze mich vom Doppelbett ab und blickte mich verwirrt um.

"Irgendjemand hat Scott entführt und als wir dich bewusstlos auf dem Moos fanden hat der Typ geschossen und wir sind zu dieser Hütte gerannt!"

"N-Nein, das... das weiß ich doch schon. Ihr habt mir das doch vorher schon erzählt...!"

...

...

"Haben wir das?", ich starrte in ihre verwirrten Augen, "Jill... geht es dir gut? Hast du eine Gehirnerschütterung?"

Als ich ihre blasse Miene so ansah... verstand ich was geschehen war... doch ich konnte es gleichzeitig nicht glauben...

Das hier... war noch lange nicht mein letzter Tod...

~REMEMBER DEATH~

von silverlight