„Soll ich dir ein Geheimnis erzählen?“
Ich nickte und schaute weiter mit leerem Blick auf mein Spiegelbild.
„Als ich noch glücklich war hatte ich immer Sonne im Herzen, war ausgelassen hab gelacht, getobt und spaß am Leben gehabt.“
Eine Träne rollte mein Spiegelbild hinunter und es wischte sie eilig weg.
„Ich vermisse das Gefühl, na klar ab und zu bin ich noch glücklich, aber ich weiß nie für wie lange. Das macht traurig, sehr traurig sogar aber als ob das was Neues für uns wäre oder?“
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also schaute ich nur weiter in mein Spiegelbild und hörte zu.
„Wann fing es eigentlich an? Wann hat es angefangen so weh zu tun? Glaubst du wir hätten es ändern können? Aber wir haben doch so gekämpft, wir waren doch stark oder?“
Waren wir das gewesen, ich wusste es nicht mehr, ich sah mein Spiegelbild an und entdeckte in den Augen von ihm Ein Kind ein kleines Kind das Angst hatte und es sah aus wie ich vor langer Zeit.
„Hast du Angst?“ fragte ich nun obwohl mir die Antwort schon allzu bewusst war.
Mein Spiegelbild nickte leicht und starrte mich mit meinen Grünen Augen an.
„Bist du müde?“ auch auf diese frage wusste ich schon die Antwort aber es
war mir ein Bedürfnis diese frage zu stellen.
„Ja sehr sogar, jeder Tag ist eine lasst die von Tag zu Tag schwerer wird. Ich will nicht Aufgeben ich will nicht schwach sein. Glaubst du an Hoffnung?“
Ich faste mir an meine kleine Halskette, es war ein Schriftzug aus silbernen Metall: Hope. Hoffnung war das was mir noch blieb. Ich starrte mein Spiegelbild an und nickte wider.
„Warum liegt dann eine weiße Scherbe neben dir? Warum ist Blut an ihr? Warum hat dein Bein dann Narben? Und die wichtigste Frage warum sind die Wunden dann so frisch?“
Ich konnte nicht Antworten, mir wurde schlecht und ich fing wieder an zu zittern. Ich wollte mich an etwas festhalten, doch da war rein gar nichts und so fiel ich. Als ich die Augen wider Aufschlug war mein Spiegelbild nicht mehr da, nun hatte ich auch mein Ich verloren.