Diese Kurzgeschichte stammt ursprünglich aus meiner Geschichte „Schattenpuppe“ aber ich finde sie passt so gut also füge ich sie meiner kleinen Insanity-Sammlung hinzu : )
Viel Spaß beim lesen
Das Feuer loderte nicht nur dort wo ich es legte, nein, es loderte auch in mir. Es war Teil meiner Selbst geworden, loderte in meinem Herzen. Unaufhörlich würde es weiter nach Opfern lechzen die es verzehren konnte und im Rauch und Qualm ersticken konnte, bis dessen Lungen ganz schwarz waren. Ich hatte keine Angst davor was dieses Feuer in mir anstellen könnte. Denn es lebte nicht von der Luft oder dem Holz, das man ihm zuwarf wie einem Hund den Knochen. Es lebte von dem Gefühl der Sicherheit, das es mir bescherte alle aus zu löschen die ihr zu Nahe kommen
könnten. Ja, ihr. Nur für sie tat ich das alles. Nie wieder sollte sie Schaden nehmen. Ihr Onkel war tot und es hatte mir eine unheimliche Freude bereitet seine Leiche zwischen den verkohlten Überresten zu sehen, zumindest dass was von ihm übrig war. Und auch bei ihrer eifersüchtigen Schwester hatte ich kein Erbarmen. Diese Hure hasste sie dafür dass sie die ganze Liebe ihrer Eltern auf sich zog. Wie dumm sie doch war aber jetzt konnte sie nie wieder den Mund zu einem dummen Kommentar öffnen(denn der Unterkiefer war ihr abgefallen) und auch ihr Ex-Freund Robin würde sie nie wieder bedrohen damit sie Geld blechen ließ. Bei ihm war
es mir ein besonderes Vergnügen. Ich hatte ihn an eine Säule gefesselt und ihm zugehört als er für mich das Lied des Todes sang, begleitet vom begierigen Rauschen und Knacken der Flammen. Aber nicht nur das Wissen um den qualvollen und schmerzerfüllten Tod meiner Opfer, erfreut mich so sehr dass ich am ganzen Körper bebe wenn ich ihnen beim krepieren zusehe. Auch die wallende Hitze der Flammen die auf meiner Haut brennt und die Hitze des Blutes dass mir durch die Ohren rauscht, treiben mich schier zum Wahnsinn. Es ist alles so perfekt und vollkommen. Eine harmonische, unbezwingbare, lebende Naturgewalt. Niemand kann ihr
entkommen und niemand mag mein Feuer zu löschen. Nicht das in meinem Herzen. Und sie ist in Sicherheit. Zuerst habe ich sie glauben lassen Gott hätte ihr Ekel von Onkel hin gerichtet – für sie. Aber mittlerweile hat sie Verdacht geschöpft. Ihr Ex-Freund, ihre Schwester, ihre Mutter und die paar Kumpels ihres Ex‘ sind ein für alle Mal tot. Können nie wieder auf Erden wandeln und ihr nie wieder Böses tun. Selbst wenn ihre Geister zurück kämen um Rache zu üben, würde ich sie zurück unter die Erde schicken, zu dem Feuer zu dem sie eigentlich gehören, egal wie! Doch in letzter Zeit scheint sie sich verändert zu haben, meine Liebe, meine
Blume, mein Schatz. Sie fürchtet sich, aber vor was? Wer hat ihr Böses getan? Wer hat Angst in ihre Augen gebrannt, die mich sonst so fest und klar ansehen wie der wolkenlose Himmel? Niemand wird ihr je wieder ein Haar krümmen, sie nicht an das Gefühl von Angst und Schmerz erinnern! Nicht wenn ich es verhindern kann. Nicht wenn ich die Flammen der Hölle auf ihn nieder schmettern kann und sie ihn bei lebendigem Leib aufzehren können!
Der Schlag saß. Er war genau auf meine Wange gerichtet und der Schmerz ließ mich zusammen fahren. Wie lange war es her dass ich wahrhaftigen physischen Schmerz gespürt habe? Ich war wie gelähmt, stand sprachlos da, mit der pochenden Backe und sah ihr in die Augen. Es waren nicht mehr ihre Augen. Sie waren so blau und hell wie der wolkenlose Himmel, so wie immer, es waren die Augen in die ich mich verliebt habe, aber es war nicht der selbe Ausdruck mit dem sie mich sonst ansah. Tränen lagen darin und sie starrte mich unsicher, wenn nicht sogar ängstlich an. Sie zitterte am ganzen Körper. „ Du bist krank.“ Zischte sie plötzlich zwischen
zusammen gepressten Zähnen hervor. Und nun erkannte ich was es wirklich war, was sich wirklich in ihren Augen wiederspiegelte. Abscheu und Verachtung. Und plötzlich loderte in mir das Feuer dass sie eigentlich beschützen sollte und ich schlug mit doppelter Kraft zurück. Es war keine Ohrfeige, ein Schlag mit der flachen Hand wie bei ihr. Es war ein Faustschlag, genau aufs Auge. Sie schrie auf und fiel nach hinten um. Ich spürte die Flammen in mir lodern. Wie konnte sie es nur wagen? Was war mit ihr geschehen? Sie liebte mich nicht mehr, sie verabscheute mich. Aber weswegen? Weswegen denn? Ich beschützte sie doch nur vor der Welt,
vor der tief-bösen Welt in der sie nicht sicher war. Was war es was sie so verärgerte? Was war es dass sie so viel Hass empfinden ließ? Ich musste es wissen, musste es wissen, wieso hasste sie mich? Bebend und schluchzend vor Schmerz versuchte sie sich auf zu rappeln. Ich beugte mich zu ihr runter: „ Siehst du.“ Und strich ihr über das Auge, das sofort angeschwollen und blau geworden war. „ Die Welt ist böse, nur ich kann dich vor ihr beschützen.“ Sie verzog das entstellte Gesicht zu einer Grimasse der Wut: „ Dass Einzige böse hier bist du!“ Der nächste Schlag landete auf ihrer Brust und drückte ihr die Luft aus den Lungen. Japsend
krümmte sie sich auf dem Boden herum. Ich griff unter sie und hob sie mit Leichtigkeit hoch und warf sie über meine Schulter. Ja, das war nicht meine Frau, das war tatsächlich nicht sie! Es war ein Streich, der mir gespielt wurde. Dies war ein billiges Duplikat von der Frau die ich liebte. Denn die Frau in die ich mich verliebt hatte, würde mir so etwas niemals antun. Ja, ich musste sie vernichten. Nur so würde die Echte auftauchen. Ich stieß die Tür auf und hievte sie in meinen Wagen der vor dem Haus geparkt war. Ich drehte den Schlüssel rum und trat heftig aufs Gas. Die Reifen quietschten, als ich den Wagen herum riss und die Straße runter
brauste. Auf der Rückbank hustete sie und schnappte nach Luft. Hastig öffnete ich das Handschuhfach und holte die Weinflasche heraus in der das Benzin schwappte und das Feuerzeug meines Vaters. Die Nacht empfing uns wortlos. Die Sterne und der Mond leuchteten grell auf uns herab, als ich bei ihrem Haus hielt und die Türen des Wagens aufriss. Laut protestierend begann sie zu schreien und um sich zu schlagen. Damit wurde mir nur noch mehr bestätigt dass es ich hierbei nicht um meine Geliebte handelte. Ich warf sie mir wieder über die Schulter und stapfte damit in das Haus, dass im bleichen Licht der Nacht gespenstisch verlassen aussah. Es war
ein altes verfallenes Haus, nirgendwo brannte ein Licht. Überhaupt hielt sich niemand auf den Straßen aus. Es war wie ein Schauspiel; die Bühne steht leer und verlassen bis auf die beiden Hauptdarsteller die nach dem Drehbuch handeln. Nur zwei Scheinwerfer sind auf sie gerichtet und lassen alles um sie herum nebensächlich erscheinen. Ich achtete nicht auf die Frau die mir den Nacken zerkratzte und mit den Füßen um sich schlug. Ich hatte bereits ein paar blaue Flecken eingebüßt aber das störte mich wenig. Ich ging die Treppen rauf, immer weiter, bis in den 4. Stock. Wüsste ich nicht welche Türnummer ihre Wohnung hatte, hätte ich sie in der
Finsternis gar nicht gefunden. Im Gegensatz zu der Nacht schien uns das schäbige Haus mit seiner Aura abstoßen zu wollen. Seine tiefen Schatten, der ächzende Boden und das Geräusch von Wasser das irgendwo zu Boden tropfte, schrien gerade zu danach mich los werden zu wollen. Aber ich hörte nicht darauf und brach die Tür auf. Bei so einem lausigen Schloss währe es sowieso nur eine Frage der Zeit gewesen bis sie Opfer eines Einbruches geworden währe. „ Hey, was hast du vor? Was willst du?“ begann die unbekannte Frau über meiner Schulter plötzlich zu quäken. Ihre Stimme war ganz schrill vor Panik und ihre Augen weit
aufgerissen als ich sie in der Küche absetzte. Ich nahm mir ein Küchenmesser von der Theke und hielt es ihr dicht vor die Nase: „ Wenn du auch nur einen Schritt machst…“ ich ließ die Drohung in der Luft hängen und sie ihren eigenen Text zusammenreimen. Dann stürmte ich rüber in ihr Schlafzimmer und ins Bad. Wie ich es mir dachte, auch hier war sie nicht. Sie würden sie mir wohl erst wieder geben wenn ich ihr hässliches Duplikat vernichten würde. Ja, genau, es musste vernichtet werden, nichts durfte mehr davon übrig sein außer Asche und ihre Seele die in die Hölle wandern würde, zu all den Anderen! Hastig durforstete
ich ihre Schubladen und Schränke. Irgendwo musste sich doch etwas brauchbares finden! Plötzlich hielt ich etwas langes ledernes in der Hand, ein schwarzer Gürtel. Lang und robust, als hätte man ihn mir speziell für diesen Auftritt hingelegt. Ich musste wohl lächeln, als ich wieder zu der Frau in die Küche kam. Denn mein Gesicht fühlte sich seltsam an, als hätte ich etwas darin was nicht hingehörte. Ich packte sie am Arm, woraufhin sie aufschrie und nach mir schlug. Ich warf sie gegen die Säule, die aus der Decke ragte und mit allerhand Bildern und Fotos behängt war. Ich versuchte sie nicht an zu sehen, um ihrem Gesicht
nicht zu begegnen. Bald würde ich es wieder sehen, leibhaftig vor mir, in meinen Händen und in meinem schmerzenden Herz. Ich schlang den Gürtel einmal um die Säule und ihren Körper, machte den Verschluss zu und zurrte ihn fest. Sie stöhnte und stieß die Luft zwischen den Zähnen aus: „ Was machst du?“ sie war kurz davor in Tränen aus zu brechen und die erste stahl sich in ihren Augenwinkel. Ohne zu zögern öffnete ich die Weinflasche, die ich die ganze Zeit bei mir hatte und sofort drang der Gestank von Benzin an meine Nase. Eigentlich müsste ich ihn doch schon gewöhnt sein aber immer wieder jagt er mir einen Schauer der
Erregung und der Befriedigung durch meinen Körper. Ich drehte die Flasche um und sofort ergoss sich die Flüssigkeit auf den Boden. „ Warte, warte, was hast du vor, was…?“ ihre Rufe wurden von einem Hustenanfall unterbrochen als sie das Benzin zu stark einatmete. Ich zog mit der Flüssigkeit einen Kreis um sie herum. Dann ging ich in jeden Raum und schüttete hie und da etwas Benzin hin. Ich kam in die Küche zurück und blieb vor ihr stehen. Ich sah ihr direkt in die Augen. Sie waren weit aufgerissen und tränten, entweder vom Benzin oder vom Schreck, der sich in Form einer Gänsehaut über ihren Körper erstreckte. Das blonde Haar hing ihr wirr
ins Gesicht und klebte vor Schweiß. Es gab nichts mehr zu sagen und sie schien das auch zu wissen. Denn sie sagte nichts mehr, ihre Augen sprachen für sie. Ihre Augen, die so aussahen wie ihre, es aber nicht waren. Ich ging zur Tür, machte sie auf und ging. Ich zog eine Benzinspur die Treppen hinter mir runter. Gut, dass ich sie am Vorabend noch aufgefüllt hatte, sonst hätte es niemals gereicht. Als ich an der Haustür angekommen bin und von unten ihre Hilferufe hörte, leerte ich den letzten Rest der Flüssigkeit an der Türschwelle aus. Es wird perfekt sein. Es wird wieder wie Magie sein. Ich brauche nur eine Bewegung zu machen und alles wird
mit einem Mal in einer roten Stichflamme unter gehen und dann Stunden weiter brennen und fressen was ihm in den Weg kommt. Die Flammen werden alles verzehren, was es findet und nichts wird übrig bleiben. Und auch sie wird nicht übrig bleiben, nichts von ihr. Und dann kann ich wieder meine Geliebte in den Arm nehmen. Ich brannte vor Freude, als ich das Feuerzeug betätigte, mit einem Klicken erwärmte eine kleine unscheinbare Flamme meine Finger. Es tat mir etwas weh das Feuerzeug meines Vaters in die Flammen zu werfen und untergehen zu sehen. Aber für sie würde ich alles tun! Und ich hatte bereits alles getan. Jetzt
galt es, alles zu Ende zu führen.
Wolfspfote Uah, den Titel hast du echt gut gewählt; Insanity... Gefällt mir wieder sehr gut, die Gänsehaut kriecht einem richtig schnell über den Körper ^^ Die Story solltest du mal erzählen wenn du um Mitternacht in einem Wald campst und mit deinen Freunden um ein Lagerfeuer sitzt *gg* :D |
Schattenpuppe hahaha ja gute idee werd ich machen XD danke für die blumen ^.^ |
Wolfspfote Oh, dir würd ich doch ganze Vasen voll auf die Bühne werfen ^+^ Nur ohne die Vasen... ;D |