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Wie ich zu meiner Knutschkugel kam

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"Wie ich zu meiner Knutschkugel kam"
Veröffentlicht am 15. April 2014, 20 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Leidenschaftlich sarkastische Hobbyphilosophin, mit Hang zur Selbstironie und ausgeprägter Verachtung für Smalltalk. Seltsam durchgeknallte, eloquente Metalhead, mit Potential zur Herausforderung und einem Talent für absurde Gespräche. Vielseitig interessierte, pferdeverrnarte, schlagfertige Möchtegernpsychologin, mit Faible für Fantasybücher und Horrorfilme. Selbstkritische Mutter- und Fremdsprachenliebhaberin mit Kommaschwäche, gnadenlos ...
Wie ich zu meiner Knutschkugel kam

Wie ich zu meiner Knutschkugel kam

Ich fand meinen kleinen Banditen am 23.11.2012 hier in Frankreich. Völlig von der Rolle rannte er wie ein Irrer eine Strasse im Wald entlang. Aus Angst, dass er unter den Rädern eines Autos landet, hielt ich kuzerhand an, pfiff einmal kurz und da drehte er auch tatsächlich sofort um und hüpfte zu mir ins Auto. Dankbar schlabberte er mir als sofort das ganze Gesicht ab. Ich dachte nur: "Mann, bist Du ein Hübscher." Dann fuhr ich in mein circa 40 km entferntes Zuhause, um kurz nach Mitternacht konnte ich eh nichts anderes ausrichten.

Am nächsten Tag begann dann die Suche nach dem Besitzer. Kein Chip, kein Tattoo, kein Halsband, nicht der Hauch

einer Spur. Auch in den Ortschaften in der Nähe des Fundorts ergab sich nichts. Niemand suchte einen schwarzen Hund, weder im Internet, noch im Rathaus oder im Tierheim. Nach etwas über einer Woche erhärtete sich der Verdacht immer mehr, dass dieser tolle Hund feige ausgesetzt worden war. Wahrscheinlich rannte er als ich ihn fand gerade dem Wagen seines ehemaligen Besitzers nach. Im Tierheim erkundigte ich mich, was denn jetzt zu tun sei. "Naja, wir würden ihn schon nehmen." war die Antwort. Im ersten Moment kam mir das tatsächlich gelegen, ich hatte einen 7 Monate alten Sohn Zuhause und ein Pferd im Stall, dazu noch mein Vollzeit-Fernstudium.

Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht wie ich das alles unter einen Hut bringen sollte - ich hatte ja bereits jetzt zu wenig Zeit für alles! Zwar hatte ich immer mit den Hintergedanken gespielt wieder einen Hund zu nehmen, nachdem meine erst 6 jährige Bullterrier-Hündin an Leukämie verstorben war, allerdings wollte ich um alles in der Welt einen Bully - und eine Hündin.

Bullys sind einfach toll, man liebt sie oder eben nicht. Ich vergöttere sie. Das Wesen dieser Hunde ist einfach der Hammer. Und Hündinnen finde ich einfach angenehmer und pflegeleichter. Noch dazu wollte ich damit eigentlich warten bis mein Kleiner 3 Jahre alt ist...

Aber jetzt hatte ich hier dieses kleine, schwarze, männliche Häufchen Elend...

"Aber in spätestens drei Tagen ist er tot, diese Rasse behalten und vermitteln wir nicht. Wird eingeschläfert." fuhr der Mann mir gegenüber kaltschnäuzig fort. "Dann behalte ich ihn." kam prompt die Antwort. Ich überlegte nicht einmal. Muss man denn da noch überlegen? Wie hätte ich es mit meinem Gewissen vereinbaren sollen, dass dieser absolut liebe Hund einige Tage später tot sein sollte? Das konnte, nein, das wollte ich nicht. Diese absolut stumpfsinnige Rassendiskriminierung, die auch in Frankreich fröhlich betrieben wird unterstütze ich nicht. Seit ich 10 Jahre

alt bin stehe ich in engem Kontakt zu diesen sogenannten Kampfhunden (die, nebenbei einmal erwähnt, mehr mit dem Schlaf als mit sonst etwas kämpfen), und nie hatte einer auch nur einen Hauch von Agressivität gezeigt, weder mir gegenüber noch sonst jemandem. Also zog ich mit meinem neuen, unverhofften Familienmitglied von dannen.

Als erstes bekam er sofort am nächsten Morgen Papiere, einen Chip, Impfung, Wurmkur. Damit ihn mir auch niemand mehr wegnehmen konnte. Ganz offiziel war er jetzt meiner und ich liebte ihn bereits. Noch dazu hatte ich grosses Glück mit meinem Tierarzt, den ich noch von meiner Bully-Hündin kannte. Obwohl

mein kleiner Bandit (auf die Schnelle war das der beste Name der mir vorgeschlagen wurde) von jederman sofort als American Staffordshire identifiziert wird, trotz seiner schmalen Statur, willigte mein Tierarzt ein, ihn als Englischen Staffordshire Bullterrier einzuschreiben, die hier zum Glück in die dritte Kategorie fallen (in Frankreich gibt es nur 3 Kategorien, auf Anfrage erkläre ich es gerne dem, den es interessiert). Das hiess für uns: Keinen Hundeführerscheinzwang (auch wenn ich fest vorhabe diesen trotzdem zu machen), keinen Wesenstest (auch dieser steht uns noch bevor - ich habe lieber alles auf meiner Seite falls ich doch mal

von netten Herren in Uniform angesprochen werde) und - für mich das wichtigste - keinen Maulkorbzwang!

Als ich mir vornahm mir wieder einen Bully zuzulegen, zögerte ich auch eine ganze Weile mit dem Am Staff. Nur dieser ständige Maulkorbzwang liess mich dann davon Anstand nehmen, Bullys sind zum Glück hier ebenfalls in Kategorie 3 (wo sie auch hingehören). Ich wusste, dass ich keinen Hund wollte, der traurig aussehend durch die Gegend läuft. Das verdiente er einfach nicht. Ich bekam noch als Info, dass er wohl zwischen einem und drei Jahren alt sei, das sei etwas schwer einzuschätzen. Ich gehe mal davon aus, dass er circa 18

Monate alt war.

Jetzt lebt er bereits seit 17 Monaten bei uns. Ich würde gerne behaupten können, ich hätte es nicht einen Tag bereut, aber das würde schlichtweg nicht stimmen. Ich habe eine Weile wirklich überlegt ihn abzugeben. Das war wirklich der Moment, in dem ich eine Ahnung bekam, wieso er ausgesetzt worden war. Dieser Hund war einfach gnadenlos unerzogen, zerfetzte alles, zerrte an der Leine wie ein Ochse, klaute wo er nur konnte und zerlegte Mülleimer für sein Leben gern, schnappte mit Begeisterung nach meinem Pferd (und war auch nach einem gut gezielten Tritt meines Hengstes nicht davon abzukriegen, dieser kann Hunde

noch dazu nicht leiden, er toleriert und ignoriert sie nur grosszügig) war absolut dauernotgeil (auch Rüden gegenüber -.- ), war stürmisch und absolut närrisch, rannte jedermann fast um und noch dazu hatte er unglaubliche Verlustängste. Aber bei allen Unarten, nicht das kleinste Anzeichen irgendeiner Agressivität (was auch der Grund war, weshalb ich ihm ständig neue Chancen gab, und ihn einfach nicht aufgeben wollte). Wenn ich ihn mal alleine lassen musste (und wenn ich auch nur kurz auf die Toilette wollte!), hinterliess er mir jedesmal einen grosszügigen Haufen im Wohnzimmer, um mir demonstrativ und protestierend klarzumachen, dass ich ihn

nicht zu 'vergessen' habe. Und ich hatte ein kleines Kind, das gerade anfing zu krabbeln, sich alles mögliche in den Mund stecke und für nichts hatte ich genug Zeit...

Die ersten sechs Monate waren echt schlimm. Aber ich kann heute ganz ehrlich sagen, dass ich unglaublich froh bin diese Zeit durchgestanden zu haben. Heute habe ich einen echt tollen Hund, den ich für nichts in der Welt wieder hergeben würde. Er hört auf's Wort (und vor allem auf's Pfeiffen), ich kann ihn abends, bzw nachts, sogar völlig sorglos ohne Leine herumtollen lassen und an der Leine läuft er wie eine Eins. Er klaut nicht mehr (auch nicht aus dem

Abfalleimer), ist mit Menschen, Hunden und meinem Esel umgäglich und ruhig (kann sogar gestreichelt werden ohne gleich vor Freude hochhüpfen zu müssen!). Ich habe ihn erfolgreich auf Schuhe fixieren können, was seinen unglaublichen Kautrieb angeht. Alle drei bis vier Wochen bekommt er einen neuen, alten (toller Wiederspruch ) Schuh an dem er alle seine Emotionen nach Herzenslust auslassen kann (Schuhe sind so nebenbei mal das so ziemlich unkapputtbarste Hundespielzeug das ich kenne, soll heissen die halten bei uns am längsten). Und mit viel Zeit und Geduld ist es mir auch gelungen, ihm seine Verlustängste halbwegs zu nehmen, auch

wenn dieses Kapitel noch nicht ganz abgeschlossen ist, und alleine bleiben kann er jetzt auch, ohne Geschenke zu hinterlassen. Nur wenn ich ihn im Auto lasse ist er noch stolzer Besitzer eines kleinen Maulkorbs, da er mir sonst weiterhin alles zerfetzt. Und heulen wie ein Schlosshund tut er im Auto auch noch, aber das sind wirklich Bagatellen im Vergleich zu dem Weg, den wir bereits hinter uns gebracht haben. Alles in allem ist er ein Traum.

Und irgendwann einmal wird er Gesellschaft von einer lieben Bully-Hündin bekommen. Auch mit meinem inzwischen zwei Jahre altem Sohn läuft es einfach super. Die zwei verstehen

sich echt toll und sind ein absolut süsses Gespann. Eigentlich ist er ja gar nicht richtig mein Hund. Er gehört irgendwie mehr meinem Kleinen, der kann gar nicht genug von dem schwarzen Ungeheuer bekommen. Wenn der eine keinen Unsinn macht, dann tut es der andere. Und wenn der es nicht tut, machen sie es eben gemeinsam (: . Da hat man echt alle Hände voll zu tun, und Augen hat man am besten überall. Anstiften können die sich echt toll - wie soll man denn da böse sein? Oder gar ernst bleiben? Wenn wir essen ist sein Platz ganz klar neben Babys Hochstuhl. Da bekommt er auch am Meisten zugesteckt... Der Kleine hat auch ganz schnell verstanden, dass man

beim Frühstücksflocken-an-Hund-verfüttern-wenn-Mama-grad-nicht-hinsieht 'Nimm' sagen muss (ich habe das bis jetzt bei allen meinen Hunden so gehalten, ist einfach angenehmer, wenn einem nicht gleich alles aus der Hand gerissen wird und die Finger bleiben auch da, wo sie hingehören), und dass der Hund mit dem Befehl 'Ab!' aus dem Weg geht. Gemeinsames Ball spielen ist auch toll, oder einfach mal den Hund an den Füsschen knabbern lassen, das kitzelt so schön. Überhaupt bin ich teilweise völlig sprachlos, wenn ich sehe wie liebevoll, behutsam und geduldig mein einst mal so ungestümer und ach so böser Kampfschläfer mit meinem

Kleinem umgeht. Dabei kann dieser auch mal sehr grob an Fell, Schwanz oder Ohren ziehen oder einfach die Finger in die Hundeaugen oder in das Hundemaul stopfen, um die Zähne und die Zunge besser untersuchen zu können. Aber wen stört das schon? Ich beachte die anschuldigenden Blicke und herablassenden oder gar ängstlichen Bemerkungen diverser Menschen schon gar nicht mehr, die einfach nicht begreifen können, wie man ein so kleines Kind zwischen den Beinen eines so gefährlichen Hundes herumkrabbeln lassen kann. Wer weiss schon besser als ich was gut für mein Kind ist? Ganz zu schweigen davon, wieso glauben diese

Leute immer sich erlauben zu können anzudeuten sie würden meinen Hund besser kennen als ich? Ich weiss, dass man nur dafür sorgen muss, dass der Hund sich in Ruhe zurückziehen kann, falls es ihm dann doch einmal zuviel wird. Dann gibt es auch kein Problem - und dass das Kind nichts am Hundefutternapf zu suchen hat, erscheint mir auch mehr als klar.

Tja, ich bin zufrieden so, auch wenn mein Kleiner den ganzen Tag mehr Hundehaare als sonst etwas mit den Kleidern aufsammelt (Kinder machen doch tatsächlich mehr Dreck als Hunde... ). Aber das ist nun einmal so. Immerhin weiss ich mit ziemlicher

Gewissheit, dass er wenigstes nie eine negative Meinung über diese tollen Hunde haben wird. Was gibt es denn Schöneres für ein Kind als mit Tieren aufzuwachsen? Und auch mir gibt er mehr als genug dafür, dass ich ihn gerettet habe. Ich hatte mich gerade frisch vom Papa des Kleinen getrennt, und Bandit spendete mir doch viel Trost und vor allem Gesellschaft, wenn der Kleine abends bereits im Bett war, bzw ist. Er war und ist ein Halt für mich geworden, eine Schulter zum sich ausweinen, zum Unsinn machen oder einfach nur zum faul herumliegen. Ich hatte ganz vergessen, wie es ist nachts, in der Begleitung eines Hundes, durch

verlassene Strassen zu laufen und die scheinbare Einsamkeit und die absolute Stille zu geniessen. Ich bin so verflucht froh diesen Hund an meiner Seite zu haben. Je mehr ich über als das, unsere Geschichte, die vielen Höhen und Tiefen, die Erfolge und Rückschläge nachdenke, desto mehr komme ich zu dem so wahren Schluss: Sie gehört zu den Geschichten, die zeigen, dass nicht der Hund der schlechte Part in einer Hund-Mensch-Beziehung ist, sondern der Mensch. Bandit hat sein ganzes Verhalten total verändert, und das nur durch viel Geduld, Zuneigung und Zeit. Und dabei will ich mich sicher nicht als Profi darstellen - dieser Gedanke könnte mir

nicht ferner liegen. Im Gegenteil - er ist es gewesen, der mir so wahnsinnig viel beigebracht hat. Ich habe nur ein unabdingbares Grundwissen und einen gesunden Menschenverstand, und damit, so wenig das auch ist, kann man doch schon so viel erreichen. Jeder Hund ist toll, wenn er einen Besitzer hat, der es versteht mit ihm richtig und vernünftig umzugehen, die Rasse ist absolut unwichtig. Und ich danke dem Himmel jeden Tag dafür, dass ich einen von ihnen retten durfte. Die schönsten Liebesgeschichten beginnen eben doch zufällig und unerwartet.

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Hörbuch

Über den Autor

cumerache
Leidenschaftlich sarkastische Hobbyphilosophin, mit Hang zur Selbstironie und ausgeprägter Verachtung für Smalltalk. Seltsam durchgeknallte, eloquente Metalhead, mit Potential zur Herausforderung und einem Talent für absurde Gespräche. Vielseitig interessierte, pferdeverrnarte, schlagfertige Möchtegernpsychologin, mit Faible für Fantasybücher und Horrorfilme. Selbstkritische Mutter- und Fremdsprachenliebhaberin mit Kommaschwäche, gnadenlos ehrliche, tollpatschige, unkomplizierte Vollzeitchaotin mit einer tiefen Ader für Romantik. Rollenspiel- und Fabelwesenbegeisterte, optimistische Zockerin mit einem hochgradigen Sinn für Moral. Momentbedingt begnadete Quasselstrippe, loyaler Morgenmuffel. Nervtötend rechthaberische Klugscheisserin. Also im Grossen und Ganzen harmlos - oder so.

(Falls iiiiiirgendjemand 'ne Ahnung hat, wo sich der verfluchte neonfarbene Eisbär aufhält... ich suche ihn immer noch!)

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Wolfspfote Ooohh, man spürt richtig wie sehr du deinen Banditen liebst ^^ Ich kann das echt verstehen, hab selbst eine kleine Knutschkugel zuhause, auch wenn unsere Story nicht so herzergreifend ist wie deine :) (Züchter, kuscheln, erziehen, freuen ;D)
Wir Hundehalter sind schon eine ganz eigene Rasse ^^ Als ich klein war, hatten wir auch einen ganz knuffigen Kerl, der ist auch immer beim essen neben uns gesessen und hat gewartet, bis was geflogen kam :D Fanden mein Bruder und ich immer wahnsinnig lustig ^^
Lg Pfote
Vor langer Zeit - Antworten
cumerache Danke für den süssen Kommentar ;)
Ja, inzwischen würd ich ihn nicht mehr hergeben, aber am Anfang war's gar nicht so einfach... was für 'ne Knutschkugel hast Du denn zu Hause?
Liebe Grüsse zurück!
Vor langer Zeit - Antworten
Wolfspfote Ich einen Zwergrauhaardackel - Pauli ^^ Gibt auch ein Bild von ihm, auf meinem Profil :)
Vor langer Zeit - Antworten
Heidrun Die schönste Liebesgeschichte; und ein" Dreamteam!"

Deine Heidrun
Vor langer Zeit - Antworten
cumerache Dankeschön! (:
Schicke Dir liebe Grüsse!
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Eine sehr schöne Geschichte. Vor allem, wie du mit deiner "Knutschkugel" umgehst. Schon allein der Name zeigt, was er dir bedeutet. Wenn man so manches Mal von Hundeattacken hört, fragt man sich, wie so etwas passiert, z.B. wenn ein Hund ein Kind verletzt. Sehr oft kann der Hund nichts für seine Reaktion, aber er zieht ja meist die schlechtere Karte. Aber du siehst das schon richtig. Wenn die Tier-Mensch -Beziehung stimmt, läuft auch alles gut. Ich habe auch einen Hund, einen Retriever. Sie ist eine Dame und sehr lieb. Hat aber auch ihre Eigenarten, die beachtet werden müssen. Sie ist auch unsere beste Freundin. Wünsche Euch alles Gute mit eurem Hund.

LG petjula007
Vor langer Zeit - Antworten
cumerache Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar!
Ja, inzwischen bedeutet mir meine 'Knutschkugel' einiges, auch wenn ich mir am Anfang oft gewünscht hätte, jemand würde ihn einfach mitnehmen. Er war so von der Art her eigentlich gar kein Hund für mich, viel zu quirlig, hektisch und überdreht. Ich konnte mich nur nicht von ihm trennen, weil er sich so super mit meinem Sohn verstanden hat. Tiere sind was Tolles gerade für Kinder - es lehrt ihnen so viel. Respekt, Vertrauen und sicher auch Freundschaft - lach, erst vor ein paar Tagen hatte ich wieder so ein tolles Erlebnis. Ich kam nach gefühlten fünf Minuten von der Toilette und sah meinen Kleinen und den Hund vor dem Kühlschrank sitzen, während sie sich 'ne Packung Würstchen teilten ;). Da kann man einfach nicht schimpfen.
Ich denke, das grösste Problem liegt einfach darin, dass die meisten Hundebesitzer eigentlich gar keine Ahnung von Hunden haben. Und wenn man von Beginn an mit dem Tier schlecht umgeht, braucht man sich nicht wundern - im Prinzip sind sie ja wie Kinder und lernen durch das, was sie erleben. Bei Kindern ist es eben wichtig, dass das Kind so früh wie möglich lernt, dass man auch Tiere respektieren muss, und dass sie die Sprache des Tieres frühzeitig erklärt bekommen (denke da an Knurren und ähnliches). Und Rückzugsmöglichkeiten sind ganz wichtig! Wenn mir jemand ignorant auf die Pelle rückt, obwohl ich eigentlich meine Ruhe haben will, werde ich ja auch unangenehm.
Die sogenannten 'Kampfhunde' sind eigentlich tolle Kinderhunde, eben weil sie eine hohe Beissschwelle und ein eher geringes Schmerzempfinden haben. Ausserdem lieben sie ihre Familie abgrundtief.
Retriever sind bestimmt auch tolle Hunde, auch wenn sie mir ehrlich gesagt etwas langweilig erscheinen - kann mich aber auch irren ;)
Wünsche Dir ebenfalls alles Gute, ebenso wie Deinen Lieben. Und um diese Zeit vor allem eine gute Nacht!
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Deine Antwort gestern Abend habe ich in der Tat nicht mehr erlebt. Das Bett hat gerufen. Aber du hast in gewisser Weise recht. Ein Retriever ist zwar nicht langweilig, aber ein wirklicher lieber Kerl. Sie freut sich über jeden, der kommt, sie bellt nicht viel( in einer Mietwohnung sehr gut) und liebt alle anderen Tiere. Kommen wir aufs Land zu einem Freund, werden erst mal die Katzen mit Küßchen begrüßt. Ein Hund war schon immer mein Traum, den ich mir dann aber doch erst als Rentnerin erfüllen konnte. Aber da mußte es dann doch der etwas ruhigere Hund sein. Sie badet unheimlich gern und da bin ich mit ihr doch viel am Wasser. Wenn du magst, kannst du ja mal mein Buch RAMBO lesen. Bevor ich mir den Hund gekauft habe, bin ich die Tierheime abgeklappert, wegen eines jungen Hundes. Besonders in Hamburg, ist mir aufgefallen, wie viel sogenannte "Kampfhunde" es dort gibt. Und die sehen einen immer so an, als wollten sie sagen: "Schau , hier bin ich. Nimm mich doch mit." Nach dieser Woche war ich fix und fertig.
Nun ja, ist ein Thema, was Bücher füllen könnte. Jedenfalls danke ich dir für deine Zeilen, habe mich sehr gefreut. Dank auch für das Geschenk.

Liebe Grüße
Petra
Vor langer Zeit - Antworten
cumerache Lach, ich meinte eigentlich mit langweilig nicht direkt die Hunde, sondern, dass man die überall sieht ;) Ich stehe da mehr auf Aussergewöhnliches, wahrscheinlich einer der Gründe, wieso mir der Englische Bullterrier so super gefällt, der ist ja schon allein optisch nicht 'normal'. Ansonsten sind sie auch superlieb und seeeeehr ruhig, meine hab ich fast nur schlafend in Erinnerung ;) Auf jeden Fall hört sich Deine sehr süss an!
Das Buch werde ich lesen, aber erst heute Abend, da hab ich mehr Zeit und Ruhe.
Dass Du nach dieser Woche fix und fertig warst kann ich nur zu gut nachvollziehen. Ich wollte eigentlich auch einen aus dem Tierheim holen, aber nachdem mir meiner zugelaufen ist, kommt das, denke ich jedenfalls, dem sehr nahe.
Danke auch an Dich für Deine Zeilen - die Freude war ganz meinerseits!
Vor langer Zeit - Antworten
Mystic 
Deine Geschichte hat mich zu Tränen gerührt, aber im Positiven...Deinen vierbeinigen Begleiter würde ich nur zu gerne kennen lernen und Dich mit deinem Sohn ebenfalls!
Auch ich liebe aussergewöhnliche Tiere wie z.B. der schwarze Panther... Aber ganz besonders ( Kampf-)Hunde!
Wir ( ich und meine Familie v. sieben Personen ) hatten schon immer viele Tiere! Vom Pferd bis hin zur Schlange! Aber unsere Lieblinge waren unsere sechs Rottweiler! Alle samt wie die Orgelpfeifen und so sanftmütig - aber leider ebenfalls als Kampfhund verschrien!
Vor fünf Jahren musste ich meine eigene Rottweiler-Hündin einschläfern lassen...Akira war ihr Name...sie war zu lieb für diese Welt, denn sie hatte jemandem vertraut der nichts Gutes wollte...ich fand sie-winselnd vor Schmerzen, weil man sie feige vergiftet hatte
( ich könnt' wieder heulen wenn ich nur dran denke ) ! Das nicht genug, dieses Schw... läuft noch Heute frei herum!

LG Mystic
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