Die Gefühle eines anderen dazu zu benutzen, ihn zu verletzen, ist eine der abscheulichsten Sachen, die es gibt. Du sagst mir, dass Du jemand anderen gefunden hast, dass Du zu etwas anderem übergegangen bist. Aber ich weiss, dass Du mich nur verletzen willst. Es ist das, was Du am besten kannst, das, was Du am liebsten tust, diesen Eindruck habe ich. Und Du bist ganz stolz mir zu verkünden, dass Du der Erste bist, dass Du es vor mir geschafft hast. Ich wusste nicht, dass es sich hierbei um einen Wettkampf handelt. Und selbst wenn - Pech gehabt. Ich bin nicht mehr an Deiner Seite, letztendlich kannst Du tun was immer Du möchtest.
Im Gegensatz zu Dir habe ich die Realität der Dinge akzeptiert, ich weiss heute, dass es zwischen Dir und mir nie wieder so werden wird, wie es einmal war. Ich musste mir klar machen, dass die Person, die ich einst so geliebt habe, nicht mehr existiert. Ich bin verliebt in eine Erinnerung, in das, was Du gewesen bist.
Du wirfst mir vor eine Lügnerin zu sein, ich frage mich mit welchem Recht Du Dir das erlaubst. Die Tatsache, dass ich mich weigere mich vor Dir zu rechtfertigen, oder dass ich nicht mehr auf Deine unaufhörlichen Fragen antworte, macht aus mir keine Lügnerin.
Ich weigere mich einfach Dich noch einmal die Kontrolle über mein Leben übernehmen zu lassen. Ich muss Dir Grenzen setzen. Jetzt bin selbst ich klüger. Wer versprach mir einst, und dieser Moment scheint jetzt so fern, dass er mich vor allem beschützen würde und mich auf seinen Händen tragen würde, einer Prinzessin gleich? Und was ist aus diesen Versprechen geworden? Du hast mich geschlagen. Sieben lange Jahre lang habe ich akzeptiert, dass Du die Hand gegen mich erhebst. Sieben lange Jahre lang habe ich meine Zeit damit verbracht zu weinen und Dir zu vergeben. Deinen Entschuldigungen zu glauben, Deinen Versprechen, dass das nicht mehr
geschehen wird. Ist dies der Grund, wieso Du auch heute noch glaubst alles zu dürfen? Aber das hat sich geändert. Alles hat sich verändert. Ich bin auch nicht mehr dieselbe.
Du sagst mir, ich sei verrückt. Ich sage Dir, dass ich nicht normal wäre, wenn ich es nicht wäre, nach allem was Du mir angetan hast. Du sagst mir, dass es meine Schuld war, dass ich Dich provoziert habe. Was für eine schöne Entschuldigung! Aber letztendlich hast Du nicht so unrecht. Natürlich war es meine Schuld, aber nicht, weil ich Dich provozierte. Weil ich Dir immer vergeben habe, weil ich mich von Dir so behandeln
liess. Ich hätte schon vor langer Zeit einen Strich über Dich ziehen sollen, ich war jung und ich war naiv. Ich dachte, ich sei nicht fähig mir mein Leben ohne Dich vorzustellen. Aber das Leben hat es mich gelehrt. Zuletzt sollte ich Dir vielleicht sogar danken. Immerhin hast Du mir all diese Charakterschwächen gezeigt vor denen ich mich ab jetzt in Acht nehmen werde, wenn ich jemals die Bekanntschaft eines anderen machen sollte.
Du hast ganze Tage und Nächte damit verbracht mich zu belästigen. Mich zu verdächtigen, dass ich Dich betrogen habe. Du hast es immer geschafft mir
das Gefühl zu geben, nichts wert zu sein, dass ich Glück hatte, dass wenigstens Du mich wolltest. Du hast es geschafft, dass ich den Geschmack verlor nach draussen zu gehen, du hast es geschafft mich zu isolieren, von meinen Freunden und selbst von meiner Familie. Oh, natürlich hast Du das nie gesagt. Aber Du hast mir zu verstehen gegeben, dass es das war, was Du wolltest. Mich nahe bei Dir zu behalten war die einzige Möglichkeit mich zu überwachen, sicher zu sein, dass ich keinen anderen traf. Und ich wette, dass Du nie geahnt hast, wie weit dies von meinen Absichten entfernt war. Ich habe meine Zeit damit verbracht, zu versuchen
Dir meine Liebe zu beweisen. Die anderen, vor denen Du solche Angst hattest, ich sah sie nicht einmal. Neben Dir existierte niemand. Und Du hast trotz allem Deine Zeit damit verbracht mich mit Deiner krankhaften Eifersucht auf kleiner Flamme zu töten. Oh nein, ich will kein Mitleid, nicht einmal Mitgefühl. Und ich gebe mich auch nicht als Opfer aus. Ich stehe voll und ganz zu dem, was ich bin und zu dem, was ich erlebt habe. Ich hoffe nur tief in mir, dass Du diese Linien liest, und dass Du eines Tages bereust. Dass Du mir nachtrauerst. Und ja, ich hoffe, dass Du es bitter bereust. Aber es wird zu spät sein. Du hast mich verloren.
Manchmal passiert es noch, dass Du mit unglücklicher Miene zu mir kommst. Dass Du mir sagst, dass Du mich liebst, dass Du es nicht schaffst mich zu vergessen, dass Du Dir Vorwürfe machst. Du hast mir nie vertraut, dabei hätte ich es absolut verdient gehabt. Ich habe alles dafür getan, ich habe alles für Dich geopfert. Du hättest Dein Leben an meiner Seite verbringen können. Aber jetzt bin ich diejenige, die kein Vertrauen mehr in Dich hat. Du hast mir vorgeworfen, ich hätte Dich verraten, obwohl in Wahrheit der einzige Verräter Du selbst warst. Du hast mich so oft verraten, und manchmal auf so
verachtenswerte Weise, dass Dir nicht mehr glauben kann. Ich will nicht mehr weder an Dich noch an Deine Lügen glauben. Ich weiss, dass es ab und zu vorkommt, dass Du aufrichtig bist, aber ich weiss auch, dass Dein Wort nichts wert ist. Wenn ich jetzt klein beigebe wird es nie aufhören. Es tut mir leid, aber ich will mich nicht mehr für Dein Wohlergehen opfern.
Trotz allem liebe ich Dich noch. Ich frage mich, ob ich Dich eines Tages ganz vergessen kann. Du hast keine Ahnung wie wahnsinnig schmerzhaft es ist, etwas zu lieben, das mich zerstört. Ich weine manchmal noch wegen Dir, ja,
das ist wahr. Aber ich ziehe es vor zu weinen, weil Du mir fehlst, als zu weinen, weil Du mich verletzt. Es ist schwer sich einzugestehen, dass es vorbei ist, und für immer dieses Mal, ich stimme Dir zu. Mehr als sieben Jahre gemeinsames Leben, alles geteilt zu haben, die Freuden, die Leiden, das vergisst man nicht einfach so. Wahrscheinlich vergisst man das nie. Und dennoch muss man es. Manchmal heisst auf Wiedersehen sagen auch, einer neuen Chance guten Tag zu sagen.
Du erlaubst Dir immer noch meine Sachen zu durchsuchen, mein Telefon, meinen Computer, in unachtsamen
Momenten meinerseits. Ich habe nichts vor Dir zu verbergen. Dass ich Dir den Zugang zu meinem privaten Leben jetzt verwehre bedeutet nicht, dass ich Geheimnisse habe. Ich versuche nur Dir zu verstehen zu geben, dass ich jetzt das tun kann, was mir richtig erscheint, mit meinem Leben, meiner Zeit, meinem Bett. Auch wenn ich mich noch lange Zeit alleine hinein legen werde.
Es ist traurig fest zu stellen wie aggressiv man werden kann, wenn man schliesslich die Nerven verliert. Wenn man nicht mehr kann. Wenn man das Gefühl hat, innerlich getötet zu werden. Und es ist traurig zu sehen, wie man von
Liebe zu Verachtung und Abscheu übergehen kann. Von zarten Worten, die unter der Decke geflüstert werden zu Beschimpfungen und gewaltigen Drohungen. Es tut weh. Wenn Du nicht da bist denke ich an Dich und habe Tränen in den Augen, weil Du in mir eine solche Leere hinterlässt. Und wenn Du da bist sehne ich ungeduldig den Moment herbei, in dem Du wieder gehst. Mein Herz ruft "Komm zurück!" und mein Verstand sagt mir, dass es so besser ist. Manchmal habe ich den Eindruck mich mitten in einem Krieg zu befinden, in dem ich auch noch eine der Hauptrollen inne habe. Ob ich es will oder nicht. Weil Du mich immer noch berührst, weil
ich mich immer noch manipulieren lasse, weil ich mich immer noch auf Dein Spiel einlasse. Ich weiss jetzt, dass ich Dir ebenbürtig bin, dass ich mich in keinster Weise so behandeln lassen muss. Niemand verdient dies. Und ich bin nicht mehr willig mich unterzuordnen ohne ein Wort zu sagen. Ich werde mir soviel Zeit nehmen, wie ich muss, aber ich werde es schaffen mich wieder aufzubauen. Ich werde es schaffen wieder die zu werden, die ich mal war. Ich werde es eines Tages wieder schaffen jemanden zu vertrauen. Ich hoffe es.
Du bist immer noch dabei mich am Telefon zu belästigen. Zu versuchen
mich dazu zu bringen Dir zu antworten. Aber das, was Du nicht weisst, ist, dass mein Telefon schon seit langer Zeit auf lautlos gestellt ist. Ich sehe deinen Namen, der angezeigt wird, und antworte nicht. Ich kann den Moment kaum erwarten, in dem Du endlich aufgibst. Ich habe ein Lächeln auf den Lippen, weil ich weiss, dass ich heute den Krieg vielleicht nicht gewonnen habe, aber diese Schlacht ist die meine.
Und vielleicht findet mich eines Tages jemand, der es vermag die Wunden, die Du geöffnet und hinterlassen hast, wieder zu verschliessen... und damit wirst Du dann leben müssen.