Inhalt
1. Dornröschen ...............................Seite 3
2. Rosenrot.......................................Seite 7
3. Schneewittchen...........................Seite 12
4. Rotkäppchen ...............................Seite 18
5. Froschkönig ............................. ...Seite 23
6. Schneeweißchen..........................Seite 28
7. Aschenputtel ................................Seite 33
Dornröschen
Hinter dichten Dornenhecken
schlief Dornröschen hundert Jahr,
bis ein Prinz kam, sie zu wecken,
blaue Augen, Lockenhaar.
Sehr geübt im sanft' Umgarnen,
schenkt' er zärtlich ihr 'nen Kuss,
hob sie mit den starken Armen
auf sein Pferd, den Pegasus.
Pflückten Sterne aus den Wogen,
tranken rosa Morgenlicht,
tanzten auf dem Regenbogen,
doch das reicht' dem Prinzen nicht.
Ständig, im Vorüberschweben,
küsst' er manche fremde Maid,
wollte nicht in Bindung leben,
bis Dornröschen war es leid.
Botschaft an die Fee geschrieben,
die den Prinzen dann verflucht,
glücklos folgt er seinenTrieben,
Liebe er vergeblich sucht....
Rosenrot
Im Wald ging Rosenrot spazieren
und sang gar lieblich vor sich hin
um ihre Schwermut zu verlieren
nichts andres hatte sie im Sinn
Auf einer Lichtung zwischen Lärchen
von weichem grünen Moos bedeckt
da lag ein Mann - wie aus dem Märchen
im Schlafe träumend hingestreckt
Als sie zu ihm heran trat sacht -
um ihn zu schauen aus der Näh -
hat er die Augen aufgemacht
sein Blick so tief - so blau - so weh ...
Zart winkt’ er sie zu sich ins Moos
und lächelte mit schönem Munde
ach – die Versuchung war so groß
vergessen ihre Herzenswunde
So ist sie zu ihm hingesunken
und ließ sich zärtlich von ihm kosen
hat Küsse ihm vom Mund getrunken
im Herz’ erblühten rote Rosen
Ob ihn ihr Herzgefühl konnt rühren?
Er hatte anderes im Sinn
und musste sie nicht mal verführen
sie schenkte sich ihm willig hin
Am Morgen fand man sie im Moose
die Wangen bleich - die Augen starr
auf ihrer Brust lag eine Rose
der Wind spielt’ ihr im wirren Haar ...
Im dichten Tann verklang ein Stöhnen
nicht menschlich und nicht Hundsgebell
so musste auch der Freier löhnen
im Busch hing braunes Bärenfell ...
Schneewittchen
Schwarze Haare, Haut wie Schnee,
rosenrot der Mund,
Schneewittchen läuft mit ihrem Reh
durch die Abendstund.
Der Rehbock war ein eitler Prinz,
der aus der Hufspur trank,
verwandelt nun von Rumpelstilz,
der über’s Feuer sprang.
Heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen bin ich ein Vampir!
Wie gut, dass niemand sehen kann,
ich hab ja keine Kleider an
Schneewittchen läuft mit ihrem Reh
über alle sieben Berge,
auf Suche nach der guten Fee,
trifft sie nur die sieben Zwerge.
Ihnen klagt sie nun ihr Leid,
weint um ihren Prinzen sehr,
doch verbrannt ist dessen Kleid
bei Rumpelstilz im Flammenmeer.
Heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen brennt das Zwergenhaus.
Ach, dass niemand weiß, wie gut,
ich lab mich an Schneewittchens Blut
Als im Zwergenhaus das Reh
vom verbot’nen Honig nascht,
wird über Nacht aus ihm ein Bär,
Schneewittchen ist sehr überrascht.
Zottig stinkend ist sein Fell,
scharf die langen Krallen,
hat mit lautem Brunstgebrüll
Schneewittchen überfallen.
Heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen geh ich auf die Jagd.
Habe Durst auf Bärenblut,
und Schneewittchen tut mir gut.
Als Schneewittchen zu sich kam,
geschändet und verletzt,
weinte sie vor Schmerz und Scham,
der Bär war längst entwetzt.
Als sie nach 'nem Dreivierteljahr
ein kleines Bärenkind
so ganz allein im Wald gebar
fand Trost sie nur beim Wind…
Heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen hol ich mir
Schneewittchens Kind.
Ach, wie gut, dass niemand weiß,
dass ich doch Prinz Eitel heiß
Rotkäppchen
Rotkäppchen ging im Wald dahin,
nach einem Kerl stand ihr der Sinn.
Im Körbchen hatt’ sie Wein und Kuchen,
ihr Auftrag - Großmama besuchen.
Die alte Dame war sehr krank,
sollt’ laben sich an Speis und Trank.
Rotkäppchen trug ein kurzes Röckchen
und an den Beinen rote Söckchen.
Noch ehe sie sich recht versah,
war plötzlich doch ein Biker da.
Er trug’ ne coole Lederkombi,
sah unterm Helm aus wie ein Zombie.
“Wo willst du hin - mein schönes Kind?
Ich könnt’ dich fahren ganz geschwind!“
Rotkäppchen klagt’ ihm Omas Leid,
er war zur Hilfe gern bereit:
“Doch vorher lass uns Blumen pflücken
und Großmama damit beglücken!“
“Ey Alter – du bist ritterlich,
vielleicht beglückst du erst mal mich?“
Der Biker wiegt’ erfreut sein Haupt,
so schnell den Sieg hatt’ nicht geglaubt.
Zog lüstern sie ins weiche Moos,
es lechzte ihn nach ihrem Schoß.
Jedoch der Helm - der störte sehr,
darunter kam hervor …. ein Bär!
Wie es dann weiter ist gewesen,
das könnt ihr bei *Schneewittchen* lesen!
;-))))
Froschkönig
Bild:Katharina Wieland Müller / pixelio.de
Der alte König in Orwella
hatt’ eine Tochter Isabella
Das Mädchen war bezaubernd schön
und voller Liebreiz anzusehn
Doch war sie äußerst arrogant
so dass sie keinen Freier fand
Der König schickte Späher aus
zu bringen Männer ihm in’s Haus
setzt’ hunderttausend Coins zum Lohn
wenn einer würd’ sein Schwiegersohn
Und Männerscharen - hoch zu Ross
man sah sie wartend vor dem Schloss
Mit goldner Kugel in der Hand
trat Isabella vor die Wand
„Wer diese Kugel fangen kann
den nehme ich zum Ehemann!“
Die Kugel flog zum Brunnen rein
ein grüner Frosch, der fing sie ein
und bracht sie hüpfend Isabell
jedoch die reagierte schnell
Sie packt’ das Fröschlein mit der Hand
und warf es klatschend an die Wand
Was dann geschah – ihr wisst es schon
das Fröschlein ward zum Königssohn
Doch seine Krone war zerschlissen
die alten Kleider längst zerrissen
Auch war er hässlich, gar nicht schön
gewiss nicht jung mehr anzuseh’n
nur noch drei Zähne – schwarz – im Maul
und stinkend wie ein alter Gaul
Da kam ein Jägersmann daher
führt’ an der Kette einen Bär
„Gib ihm die Coins und auch den Thron
ab jetzt bin ich dein Schwiegersohn!“
Der König war der Ohnmacht nah
er wusste nicht, wie ihm geschah
So zogen sie zu dritt davon
bald hatte Bella einen Sohn
nun rätselt ihr – von wem der wär?
Er war ein süßer kleiner …. Bär!
Schneeweißchen
Ein jeder kennt die alte Mär
von Schneeweiß’ und Rosenrot
ja, da war auch noch der Bär
und sie sind noch lang’ nicht tot …
Rosenrot – die hatte Glück
mit dem lieben Zottelbär
konnt’ verwandeln ihn zurück
in ’nen Prinzen – reich und hehr
In Schneeweißchen kocht der Neid
weil auch sie den Prinzen will
und ihr Herz – das bricht voll Leid
doch nach außen schweigt sie still
Dass der Bär ’nen Bruder hätte
stimmt nicht – war nur eine Mär
und sie hätt’ so gern im Bette
diesen Prinzen – notfalls Bär
Und so schmiedet sie Intrigen
macht die Zwillingsschwester schlecht
alle glauben ihren Lügen
nur dem Prinzen ist’s nicht recht
In Verzweiflung – einvernehmlich
trifft sie sich bei Nacht ganz nackt
mit dem Satan höchstpersönlich
und sie schmieden einen Pakt
Er verwandelt sie zur Schlange
gibt ihr Gift und Zaubertrank
und so zaudert sie nicht lange
macht die Schwester geisteskrank
Wie sie dann den Prinz’ betört
mit ’nem teuflisch Zauberkuss
dass er ihr seine Liebe schwört
sieht er ihren Pferdefuß
Und da war’s um sie geschehen
denn der Prinz – der warf sie raus
niemand hat sie mehr gesehen
nun sitzt auch sie im Irrenhaus
Aschenputtel
Cinderella, freundlich, schön,
war sehr lieblich anzusehn.
Die Stiefmama, vom Neid geführt,
hat sie mit Asche drum beschmiert.
Denn die eignen Töchter, blässlich,
war’n sehr unwirsch und recht hässlich.
Gegen Cindy keine Chance,
wenn die Musi spielt’ zum Tanz.
Die Stiefmama, ganz ungeniert,
hat sie das Mädchen schikaniert.
Sie kippte Linsen aus im Hof:
“So, schlag dir aus dem Kopf den Schwof!“
Das Herz erfüllt von böser Glut,
schnappt’ sie sich ihre eigne Brut
und aufgedonnert, hoch zu Ross,
so ritten sie zum Königsschloss.
Und tief betrübt las Cinderell’
die Linsen aus und zwar sehr schnell,
zehn Tauben gingen ihr zur Hand,
die elfte schenkte ihr ein Band.
Daran hing eine goldne Nuss.
“Berühre sie mit einem Kuss
und sie dir jeden Wunsch beglückt,
der Königssohn hat sie geschickt“.
Das Mädchen küsst' die Nuss im Nu,
ein goldnes Ballkleid und auch Schuh’
und draußen wieherte ein Ross:
“Der Prinz erwartet dich im Schloss!“
Der Königssohn hat sie gefreit
und glücklich leben sie noch heut.
Nur drei - die hat der Neid verzehrt,
sie sind nicht mehr zurückgekehrt.
Die Stiefmama und ihre Blagen -
die spannte man vor’n Aschewagen.
So gingen sie zu dritt auf Tour,
geboren ward die Müllabfuhr.