Romane & Erzählungen
Wir, die Engel - Prolog, 1. Kapitel

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"Wir, die Engel - Prolog, 1. Kapitel"
Veröffentlicht am 12. April 2014, 16 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Hallo, ich heiße Joshua und ich schreibe seltsame, melancholische Texte und zeichne gerne! Ich bin 19 Jahre alt, komme aus Österreich und bin schon länger bei mystorys.de dabei, als ich zugeben will. Ich bin angehender Schriftsteller und Künstler und steuere mit letzterem ein bisschen was zu meiner Miete bei. Ein paar meiner Bilder könnt ihr unten in meiner Galerie sehen. Derzeit schreibe ich an meinem New Adult Roman "Less Like Shit".
Wir, die Engel - Prolog, 1. Kapitel

Wir, die Engel - Prolog, 1. Kapitel

prolog, oder ähnliches

Die Bilder, die mich an diese Welt noch binden, sind die Wünsche die mich hier noch halten. Ich muss nur den Blick schweifen lassen, in die Ferne ziehen lassen und mir in Erinnerung rufen wieso ich diese Welt liebe. Es reicht auch nur wenn ich den Himmel sehe. Egal ob er trübe und dunkel ist, ob klar und wolkenlos, ob stürmisch und verhangen, ob bunt und verrückt, ich muss ihn nur sehen und schon weiß ich wieder wo mein Platz ist. Nein, das ist wohl die falsche Ausdrucksweise. Ich habe nirgendwo meinen Platz. Nicht in dieser Stadt, diesem Leben, nicht auf

dieser Welt. Ich weiß einfach wieso ich noch hier bin. Einfach weil es zu traurig währe diese Schönheit nicht mehr sehen zu können. Es wäre zu traurig diese Bilder nur mehr als blasse Erinnerung in meinem Kopf zu haben. So sehr es mich auch zum Tod zieht, will ich all diese trostlose, verzweifelte Schönheit, in die die Welt gekleidet ist, nicht verlieren. Ich will sie jeden Tag sehen können, riechen können, schmecken können, leben können. Ich will den trüben Himmel sehen können, die farblosen Bäume wie ihre Äste sich traurig dem Boden zu neigen, wie die Tränen der Menschen der Welt alle Farben entziehen. Dann weiß ich wieso ich noch

hier bin. Weil die Welt so ist wie ich und mich wirklich so akzeptiert, sieht und liebt wie ich bin. Das klingt jetzt wahrscheinlich ziemlich sadistisch wenn ich sage wie sehr ich es liebe die Welt mit einer Leidensmiene zu sehen, aber so ist es. Schon als kleines Kind mochte ich den Hang zum Melancholischen sehr. Darum war der Herbst auch meine liebste Jahreszeit. Nicht der Herbst in dem alles vor roten Farben schillert und raschelt und man den Geruch von zertrampelten Blättern in der Nase hat. Nein, den Teil des Herbsts in dem es weder Herbst noch Winter ist. Die Welt hat ihre Farben verloren, der Himmel ist verhangen und scheint so fern zu sein,

das man sich inmitten dieser Trostlosigkeit auf angenehme Weise einsam und verlassen fühlt. Manchmal hört man das Zwitschern der Vögel, die allein hier zurück geblieben sind und Totenwache halten und ein letztes Lied an die verlorenen Farben dieser Welt richten. Der Wind ist so scharf und beißend, das einem die Tränen in die Augen steigen und man sich vorkommt wie ein Makel, den die Welt versucht mit allem was sie hat los zu werden. Ja, diesen Herbst liebe ich. Aber so sehr ich auch das Gefühl des Selbsthasses und Selbstmitleids liebe, in denen ich dann baden kann, so sehr schmerzt es auch zu akzeptieren wie grauenhaft und hässlich

diese Welt ist und wie sie langsam verrottet. Es schmerzt tatsächlich mir jeden Tag von allen Menschen um mir herum vorgehalten zu bekommen wie sehr sie mich hassen und verachten. Vielleicht habe ich mich deshalb immer in die Einsamkeit der Welt geflüchtet, bin in die Felder gegangen und blieb dort meist Stunden, weg von allen Menschen, all dem Hass und der Verachtung. Vielleicht hat es mir geholfen mit all diesen negativen Gefühlen, die ich versucht habe zu ignorieren, fertig zu werden in dem ich mir einbildete es ginge mir besser dadurch das die Welt genauso litt wie ich. Vielleicht liebe ich diese Welt

deshalb so sehr, weil ich mich von ihr verstanden fühle. Aber ist das nicht totaler Schwachsinn? Ist mir auch erst jetzt in den Sinn gekommen. Genau, es ist doch wohl hirnlos zu denken dass irgendwer deinen Schmerz nach voll ziehen kann. Niemand versteht mich. Niemand kennt mich. Naja, jedenfalls bis jetzt. Nun weißt du wie ich mich fühle aber, verstehst du mich auch?

bild des jungen

Nun da du mich bereits von meiner dunklen, düsteren Seite kennst, die ich mehr als meinen Charakter als nur eine Seite von mir bezeichnen würde, wird es Zeit dass du dir ein Bild von mir machen kannst. Wie passend! In meinem Zimmer steht sogar ein Portrait von mir. Halte mich jetzt nicht für so ein selbstverliebtes Arschloch das es liebt seine Fresse überall drauf zu klatschen. Ich male alles nur nicht mich(zumindest nicht direkt als ich erkennbar). Das Portrait mussten wir im Kunstunterricht zeichnen. Alles klar? Gut. Dann will ich dir dieses Portrait jetzt beschreiben.

Stell dir eine schöne große Leinwand vor. Den Hintergrund habe ich mit vielen verschiedenen Grautönen angemalt. In die Mitte hin wird es immer dunkler aber die Farbe geht nicht ins Schwarze. Im Mittelpunkt siehst du einen Jungen. Naja, ein kleiner Junge bin ich nicht aber auch kein Mann. Ich bin 17, sehr schlank und recht groß. Nicht größer als alle anderen aus meinem Jahrgang, sondern einfach ein etwas größerer Typ. Er trägt einen weichen grauen Pulli, die Kapuze über den Kopf gezogen. Er schaut dich unverwandt an. Fern, passiv, fast abwehrend. Seine braunen, fast schon schwarzen Augen sehen dich von der

Seite an aber sehr eindringlich. So sehe ich immer drein. Ich hasse das. Ich sehe den Menschen nur sehr ungern in die Augen aber wenn ich das tue schauen sie gleich zurück, das liegt an der Ausstrahlung meiner Augen. Ich muss einer Person nur in den Nacken starren, schon dreht sie sich zu mir um und funkelt mich giftig an. Das war schon immer so, dafür kann ich nichts, darum entschuldige bitte. Der Junge(oder auch Mann)hat rabenschwarze dünne Haare, die wild und zerzaust quer über sein Gesicht liegen und es in Schatten legen. Unter der Kapuze kann man eine violette Haube erkennen. Ich trage sie immer. Ich weiß auch nicht. Mir ist es schon

unangenehm wenn mein Kopf nicht bedeckt ist, darum trage ich auch nie T-Shirts oder kurze Hosen. Ich kann dieses luftige, freizügige Gefühl einfach nicht ausstehen! Er hat eine recht blasse Haut. Nicht kreidebleich das man meint ich würde gleich umkippen und draufgehen, einfach etwas hellere Haut. Kapiert? Seine vollen rosigen Lippen lächeln nicht. Seine Mundwinkel liegen nur matt da. Nicht nach unten gezogen. Nicht nach oben. Niemals lächelnd, niemals traurig, niemals verletzlich, immer verschlossen. Er hat eine spitze Nase, die schon fast frech aussieht aber durch die Haare, die sie etwas bedecken, nicht allzu aus seinem Gesicht hervor

sticht. Seine Augenbrauen sind sehr dick, ohne Schwung aber doch kraftvoll. Unter dem Pulli ist nicht zu erkennen wie schlank er ist oder ob einem überhaupt gefallen könnte was darunter liegt. Aber das kümmert eh keinen. Wichtig ist nur das mein Gesicht alle magisch an zu ziehen scheint. Egal wohin ich gehe, immer starrt mich jemand an und ich versuche dann meine Augen unter einem Haarschleier zu verbergen oder ziehe mir die Kapuze über. Ich trage nur Pullis mit Kapuze. Und sollte mir mal einer meiner Verwandten einen Pulli ohne Kapuze schenken, trage ich eben meine Haube. So, ich denke nun kannst du dir ganz gut

denken wie ich aussehe, oder? Fehlt nur noch mein Name. Ja, mein Name. Du musst wissen, ich mag meinen Namen nicht besonders. Versteh das nicht falsch, es ist kein Name wie Leopold, Gustav oder Klaudius. Kein Name der zu altertümlich für diese Zeit, und somit hässlich sein könnte. Ich mag es nur nicht den Leuten meinen echten Namen zu nennen. Dann komme ich mir verwundbar vor. Weil sie dann etwas von mir kennen, etwas über mich wissen. Darum sage ich allen ich hieße Raven. Lach ruhig. Das könnte ich verstehen. Das macht mir nichts aus, ehrlich. Es ist nur so, dass der Name nicht nur laut schreit dass das nicht mein

echter Name ist und somit den Menschen zeigt, dass ich ihnen nicht mehr von mir zeigen will und auf Abwehr schalte und er passt zu mir. Schwarzes Haar, wie das Federkleid des Raben. So einsam und von Kälte, Trostlosigkeit und dem Tod angezogen, wie er. Und darum bin ich Raven. Auch ihr habe ich nie meinen richtigen Namen verraten. Nicht, dass ich ihr nicht vertraut hätte. Aber sie hat nie danach gefragt, wollte es wohl genauso wenig wissen wie jeder Andere und auch so hätte ich es ihr nicht erzählt. Ich habe ihr alles anvertraut aber mein Name war eine gewisse Grenze, die ich niemanden überschreiten lassen wollte. Also blieb ich auch für sie

Raven. Bleibt nur mehr die Frage wer sie ist, oder? Erst mal, wenn es dich nicht interessiert, lege dieses Buch am besten weg und vergiss es einfach, okay? Wenn es dich interessiert, darfst du gern weiter lesen, denn sie spielt eine entscheidende Rolle in dieser Geschichte. Nein, sie ist der Mittelpunkt dieser Geschichte, wenn nicht sogar die Hauptperson, obwohl dies ja eigentlich meine Geschichte ist. Sinnlos, oder? Klingt zu Beginn vielleicht so aber solltest du nun wirklich weiter lesen, wirst du auch erfahren wieso das keineswegs sinnlos ist. Darum will ich mal weiter erzählen. Von mir und ihr, den gefallenen Engeln.

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Schattenpuppe
Hallo, ich heiße Joshua und ich schreibe seltsame, melancholische Texte und zeichne gerne!
Ich bin 19 Jahre alt, komme aus Österreich und bin schon länger bei mystorys.de dabei, als ich zugeben will. Ich bin angehender Schriftsteller und Künstler und steuere mit letzterem ein bisschen was zu meiner Miete bei. Ein paar meiner Bilder könnt ihr unten in meiner Galerie sehen. Derzeit schreibe ich an meinem New Adult Roman "Less Like Shit".

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Sasabanana ich bin wortlos..
so eine prezise ausdrucksweise...
so klar heraus...
einfach unglaublich!!!!
du schafst das was ich seit jahren versuche!
ich bin ein echter fan von dir und deinen texten!
bitte hör niemals mit dem schreiben auf!!!
lg
saskia
Vor langer Zeit - Antworten
Mystic 
Manche verstehen nicht, wie man sich fühlt, wenn einem Verachtung und blanker Hass entgegen peitscht...wie Messerstiche so scharf! Man denkt nicht mehr... man lebt nicht mehr, weil man sein eigener Schatten geworden ist! Ja, manche verstehen nicht...

Mystic
Vor langer Zeit - Antworten
Wolfspfote Hihi, bin in deine Schleichwerbung getappt ^^
Is echt soo geil!! Erzähl bitte! bitte weiter! :D
Vor langer Zeit - Antworten
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