Ich erinnere mich gern mit einem Lächeln zurück, als ich mich einweisen ließ und mein Seelischer Zustand auf wackligen Füßen stand.
Für mich war eindeutig klar, Depressiver nein danke. Etwas verdutzt und doch respektiert hat man meine Einstellung. Denn ich wusste das die Tabletten nur Linderung bringen und das was auf meiner Seele lag wird nur betäubt und zum schweigen verurteilt. Doch das wollte ich keineswegs, ich wollte es los werden und das für immer. Ich wollte so leben wie die Anderen auch. Ich wusste das es keine Harmonie für immer gibt, doch ich wusste, das es etwas gibt, wofür es sich lohnt zu leben.
In mir hatte ich ein großes Potential Hoffnung und Glauben daran dieses Ziel auch zu erreichen.
Mit ganzem Herzen und meiner Offenheit ließ ich mich auf die Angebotenen Therapien ein. Mein Schatz brachte mir mein Farad in die Klinik, wo wir eine kleine Gruppe waren. Es war eine Villa die sich im Grünen versteckt präsentierte und es Grünte weit und breit. In der Freizeit war ich sehr viel in der Umgebung und genoss mein allein sein mit mir selbst. Beobachtete die Natur und ließ mich einfach treiben in dieser Zeit.
Wenn ich zurückkam, war ich motiviert und zuversichtlich. Und wenn ich an
etwas zu knabbern verarbeiten hatte, tat ich es ganz im Stillen mit mir selbst allein. Einmal sprach mich eine Krankenschwester an „sie machen alles mit sich selbst aus“ ich bejahte es, denn ich war es ja auch nicht anders gewohnt.
Durch mein reichlichen Aufenthalt in der Natur, erwischte mich eine Zecke und erst dachte ich es sei nichts doch dann brachte mich mein Mut doch zur Ärztin es zu zeigen. Sie schaute mich an und ich bemerkte ihre Unsicherheit, weil sie mich ja kannte, Medikamente nein danke. Sie versuchte es mir zu erklären wie wichtig es sei Antibiotier einzunehmen. Ich lächelte sie zu ihre
Erleichterung an und sagte, das ist doch was ganz anderes und wichtig. So nahm ich treu das ein was man mir verordnet hatte. Zum Glück sie hatte keinen Schaden in mir hinterlassen, jene Zecke meine ich.
In diesem Jahr jährt es sich zum zehnten mal, all meine Erinnerungen an jene Zeit die der Anfang meiner Heilung war und gleichzeitig geschah ein Schicksal das ich nicht so leicht schlucken konnte. Es war als nahm ich ein Mitbringsel mit nach Hause, um zu begreifen was einem Menschen an den Abgrund des Lebens treiben kann. Wie oft habe ich als Kind meinem Kopf aus Verzweiflung gegen die
Wand geschlagen, weil ich mich nicht fand es gab mich irgendwie wohl nicht. Das was in jenem Augenblick von außen auf mich zu kam, war nur
ein weiteres treiben in meine Unsicherheit dem Leben würdig zu sein.
Eine mir sehr nah stehende Mitpatientin nahm sich das Leben und es war meine Freundin die ich versuchte zu motivieren, ich schaffte es leider nicht
und doch werde ich nie vergessen, wie toll jene Augenblicke für sie waren, wo sie ein funken Hoffnung in sich spürte. Doch sie schien wohl schon zu kraftlos gewesen zu sein. Ich war selbst depressiv krank und für sie war ich ein Hoffnungsschimmer durch meine Art wie
ich mich gab. Sie nahm sich selbst das Leben in der Klinik. Liebe Irina ich werde unsere Freundschaft auch wenn ich dir nur ein kleiner Sonnenstrahl war nie vergessen können. Du gabst mir so vieles, auch wenn du es nie verstanden hast, du warst für mich da, so wie ich für dich, wir respektierten uns so wie wir waren.
Es war Frühling ,alles im Aufbruch genau vor Zehn Jahren. Es war der Anfang für mich, mich dem zu stellen was mich so im Inneren zu schaffen machte. Ich war ehrlich zu mir selbst und ich musste lernen zu begreifen, das ich nicht an allem Schuld war und bin. Vieles hat sich seit dem verändert, weil
auch ich mich sehr verändert habe. Ich habe gelernt nein zu sagen und mein ja hat ein tolles fröhliches Gesicht bekommen, denn ich möchte es selbst und man verlangt es nicht von mir ab, ein langer Reifungsprozess war es.
Alles braucht seine Zeit und manches muss auch auf die Wartebank geschoben werden, den überall kann man nicht gleichzeitig auf Baustellen das Regiment übernehmen. Ich bin so froh, so vieles für mich erreicht zu haben und freue mich auf das was noch kommen wird.
Tief im inneren weiß ich, was mir wichtig ist in meinem Leben, in Frieden mit mir und meiner Umwelt zu
leben.
Liebevolle Grüße an meine Leser eure Petra-Josie
© 11.04.2014 Petra-Josephine
Meine Meise Freundschaft
Eine Begegnung mit einer kleinen Maise, die unvergessen bleibt. Ich war gerade stationär und weilte 10 Wochen hier und in dieser Zeit begegnete mir eine wundervolle einzigartige Meise. Wir hatten ganz viele Nüsse, die wir unseren Eichhörnchen schenkten.
Wenn ich früh morgens auf den kleinen Balkon trat und sie mich entdeckte, machte sie sich mir bemerkbar und tanzte eine ganze Weile in sicheren Abstand vor mir. Sie schaute mir zu, wie ich mit meinen beiden Händen ihre Nuss versuchte zu knacken. Ich reichte meine rechte Hand ausgestreckt ihr entgegen
und sie kam und fraß aus der Walnussschale genüsslich ihre Nuss. Die anderen Mitpatienten konnten es gar nicht fassen, was sie hier zu sehen bekam. Es war einfach eines Morgens so geschehen und wir verstanden uns gleich. Ich denke sie hat mich gefunden und es war Ihr Wille mir diese wundervolle Erfahrung zu machen. Dieses Ritual führte ich dann die gesamte Zeit durch, wenn sie sich mir bemerkbar zeigte.
Ich liebe schon seit ich ein kleines Kind war die Maise, wir hatten Kompottschälchen aus ganz alter Zeit und von dort habe ich im Inneren eine Freundschaft mit ihnen geschlossen.
Auch wenn ich sie heute im eigenen Garten beobachten kann, geht mir ein Herz auf.
Es war vor zwei Jahren, da las ich gerade ein Buch und war in ihm versunken. Da bemerkte ich eine Unruhe in meiner Nähe und schaute ganz sachte hoch da war doch eine ganz kleine Meise aus dem Nest geflogen und saß nun in meiner Nähe. Die Mutter versuchte es immer wieder zu locken. Doch so richtig gelang es ihr nicht. Sie flog immer wieder weg und brachte sie dann auch wieder Futter. Es war wirklich eine Engelsgeduld die diese Meisen Mutter aufbringen musste, bis sie
ihrem kleinen Sprössling in Sicherheit gebracht hatte. Ich verhielt mich ganz still, denn ich wollte sie nicht verunsichern. Ich genoss es wie liebevoll sie für dieses gesorgt hat.
Ich durfte ein klein wenig Anteil nehmen, an ihrem Alltag den sie so erleben. Ich genoss es ihnen nah sein zu dürfen.
© 03.10.2010 Petra-Josephine