Romane & Erzählungen
Auf sanften Pfoten Teil 20 - Eine Gemeinschaftsarbeit mit Ulla

Mein innig geliebtes Schwesterherz, ich weiß gar nicht, wie ich mich bei Dir für mein langes Schweigen entschuldigen soll. Aber es ist so viel passiert in der letzten Zeit, dass ich gar nicht recht weiß, wo ich anfangen soll. Und inzwischen hat ja auch der Frühling Einzug gehalten, so dass ich es genieße, faul in der Sonne zu liegen und mir den Pelz zu wärmen. Dabei vermisse ich Dich doch noch immer und denke oft an unsere gemeinsame Zeit zurück, wo wir als kleine Kätzchen immer neue Streiche ausgeheckt haben und miteinander herumtollten. Ich habe Dich damals immer gesucht, unter den Betten,

unter dem Sofa und auch in den Schränken. Da hast Du Dich ja immer gern versteckt und ich musste Dich suchen. Es war eine schöne Zeit..... Hhhm, Mäusebraten. Du hast es gut. So was gibt es bei meinen Dosenöffnern nicht. Und nach draußen darf ich auch nicht, kann höchstens vom Balkon aus die Vögel sehen, die immer zu dem Futterhäuschen kommen, das dort aufgehängt ist. Die würden sicher auch gut schmecken, aber ich komme ja gar nicht an sie ran. Habe nichts zum Verstecken und die kleinen Dinger sind auch immer schneller, als ich. Bin halt das Jagen gar nicht mehr

gewöhnt. Manchmal spielen ja meine Dosenöffner mit mir, das heißt, ICH lasse mich dazu herab, mit ihnen zu spielen, aber das wird mir halt schnell langweilig....ist eben nicht das Spiel mit Dir, meine geliebte Sam. Nun ja, inzwischen habe ich meine Dosenöffner ganz schön im Griff und sie machen alles, was ich will. Wenn meine Zweibeinerin am PC sitzt, das mag ich gar nicht. Dann setze ich mich immer vor den Bildschirm und versuche unschuldig zu gucken. Wenn sie dann sagt: „Ach Mäuschen, stör´ mich doch jetzt nicht. Geh´runter!“, dann fahre ich meine Krallen aus und zeige ihr, wer

hier das Sagen hat. Mit mir doch nicht...nee. Jetzt hat sie sich so ein neues Gerät zugelegt und da war ganz schön was los. Da schimpfte sie immer auf die viele Werbung und so. Mich hat das natürlich gefreut, denn da ließ sie doch erst mal die Finger davon und ich konnte mich mit dem Ding vertraut machen. So, jetzt weißt Du, warum ich so lange nichts von mir hören ließ. Aber ich gebe mir Mühe, versprochen. Bleib auch Du schön gesund. Ich warte schon ungeduldig wieder von Dir zu hören. Sei ganz lieb gegrüßt von Deinem Brüderchen.