Kurzgeschichte
GESCHICHTEN UM WILLY - EIFERSUCHT

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"GESCHICHTEN UM WILLY - EIFERSUCHT"
Veröffentlicht am 09. April 2014, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse. Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie. Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.
GESCHICHTEN UM WILLY - EIFERSUCHT

GESCHICHTEN UM WILLY - EIFERSUCHT

GESCHICHTEN  UM  WILLY

EIFERSUCHT

Dieses Osterfest wird ein besonderes, Willy hat Geburtstag, seinen ersten. Das muss man feiern. Mit Hundekuchen für Willy und mit Sekt für seine restlichen Rudelmitglieder. Hat er sich schließlich verdient.

Willy verteilt seine Liebe gleichmäßig auf alle Mitglieder seines Rudels, er heult, sobald eines auch nur für kurze Zeit „abhanden“ kommt. Willy versteht fast alles, nur: „Ich komme ja gleich wieder“ und dass er ab und zu mal allein bleiben

muss, das will in seinen kleinen Hundekopf einfach nicht hinein.

Dabei hat er schon so viel gelernt. Jeden Sonntag geht Willy mit seinem jungen Frauchen Maria zur Schule. Dort bereiten sie sich auf die erste Prüfung vor. „Sitz“, „Platz“, schnelles und langsames Laufen, alles kein Thema mehr für Willy. Auf das Kommando „Fuß“ läuft er ein Mal um sein Frauchen herum und bleibt dicht an ihrem linken Bein sitzen. Auch 10 Minuten still zu liegen und andere Hunde zu beobachten schafft Willy schon. Die Trainer sind mit ihm sehr zufrieden.

Also wird zu Hause das Liegenbleiben

weiter geübt, diesmal in Anwesenheit von Samtpfote Katze Nala. Die besitzt die weitaus älteren Wohnrechte, weiß das auch und ist nicht gerade zimperlich bei der Durchsetzung selbiger.

Es treten erwartungsgemäß Verständigungsschwierigkeiten auf. Willy wedelt freudig mit der Rute, jault und möchte spielen. Der Tiger wertet dies als Angriff, faucht und schlägt mit der Tatze. Schwupps, schon hat Willy Kratzspuren auf der Nase und jammert.

Nach kurzer wilder Jagd durchs Wohnzimmer, Frauchen erntet dabei von Herrchen überaus vorwurfsvolle Blicke wie kannst du nur beide zusammen lassen und für so viel Unordnung sorgen?

dringt endlich der Befehl „Platz“ an Willys heruntergeklapptes Schlappohr. Widerwillig gähnend lässt er sich nieder und legt beleidigt den Fang auf die Vorderpfoten.

Die Mieze sitzt indes auf der Fensterbank und schaut „Katzenkino“, die Ordnung ist somit wieder hergestellt.

Dank einiger weiterer Platzbefehle hält Willy durch, er bleibt liegen, schielt aber immer wieder zu der Samtpfote hinauf. Diese, hinterlistig wie Katzenherrscherinnen nun mal sind, steigt von ihrem Hochsitz ab, umstreicht Willy so, dass ihr Schwanz fast seine Nase kitzelt. Dann umschmeichelt sie die

Beine von Willys Herrchen und landet mit elegantem Schwung auf dessen Schoß, wo sie sich schnurrend kugelt und von ihm kraulen lässt. Sie kostet ihre Vormachtstellung so richtig aus.

Als Frauchen die Türe öffnet verschwindet Nala in der Hoffnung, schmackhaftes Fressbares vorzufinden. Fressen ist ihre Lieblingsbeschäftigung.

Willy ist fassungslos. Sein Herrchen streichelt diese freche Katze während er regungslos in der Mitte des Zimmers ausharren muss? Nichts hält ihn jetzt mehr an seinem Platz.

Mit einem Satz sitzt er vor Herrchen, stupst ihn mit der Nase an und erzählt ihm laut jaulend und klagend seine ganze

Empörung. Obwohl Herrchen stets Probleme mit Fremdsprachen hatte versichert er seinem Willy ein ums andere Mal: „Ja, ich verstehe dich doch, mein guter Hund. Du bist doch unser Bester.“ So leicht ist Willy diesmal allerdings nicht zu überzeugen.

Es dauert einige Minuten, bis er seinen Eifersuchtsanfall überwunden hat und seinen Rudelmitgliedern verzeiht.

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Hörbuch

Über den Autor

Albatros99
Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse.
Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie.
Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.

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mukk Deine Willy-Geschichten sind einfach köstlich, sehr bildhaft beschrieben, kann mir die geschilderte Situation richtig gut vorstellen.
Mit liebem Gruß aus Wien
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Ganz herzlichen Dank für deinen Besuch und viele liebe Grüße zurück ins schöne Wien, in dem wir so gerne weilen. Die Willy-Geschichten schreibe ich weiter, es gibt immer wieder neue Erlebnisse mit dem kleinen "Kumpel", wie ihn mein Mann immer nennt. Er hat unser Leben wirklich bereichert, und so soll es ja sein mit einem Hundejungen. Tschüss, bis bald, Christine
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Schön und treffend beschrieben, Christine.
Der kleine Unterschied, der die Katze aus allen Haustieren heraushebt, ist eben, dass sie nicht domestiziert wurde. Sie kam von selbst, aus freiem Willen zu den Menschen. Und diesen freien Willen lässt sie sich nicht nehmen, denn sie braucht den Menschen nicht, um zu überleben. Sie ist das erfolgreichste Raubtier überhaupt auf der Welt.
Deshalb kann sie sich ihre Lässigkeit und Genusssucht auch leisten. Wenn sie nicht bekommt, was sie erwartet, geht sie halt. Freundschaft scheint ihr wichtiger als versorgt zu werden. das ist zumindest mein Eindruck.
Tucholsky hat es wohl am treffendsten ausgedrückt:
"Hunde haben Herren, Katzen Personal."
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Na da ist ja immer was los, wenn Hund und katze zusammen sind. Supergeschichte. Da solltest Du weiter schreiben.
Wir haben leider keinen Hund, dem unser Kater zeigen könnte, wer Herr im Hause ist. Allerdings hatten wir mal den kleinen Hund der nachabrin in Pflege, als sie im Krankenhaus lag und da musste ich auch höllisch aufpassen, dass unser Kater dem nicht die Schauze lädierte. Aber darüber werde ich auch noch in Ullas und meinen Folgengeschichten "Auf sanften Pfoten" schreiben.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 ICH SCHREIBE AUCH WEITER UNTER DIESER ÜBERSCHRIFT:
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Da freue ich mich schon drauf.
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Wir hatten nur zwei Katzen, aber da hatte auch die ältere ihre Rechte und hat den jüngeren Kater jahrelang kujoniert ...
Man kann den Willy sooo gut verstehen!
Aber er ist ja noch jung und wird auch noch mehr Souveränität lernen :-)

Kann es sein, dass dir am Seitenwechsel 3/4 ein Stückchen Text entwischt ist? Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass mir deine Geschichte SUPER gefällt!

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Eine sehr niedliche Geschichte. Die "Sorgen" von Willi kann ich verstehen. Eigentlich ziehen die Hunde immer den kürzeren. Wir haben auch solche Prachtexemplare. ( Habe vor ein paar Minuten ein Gedicht dazu eingestellt) MIESE KATZEN. Meine Natscha ist schon sieben Jahre alt, läßt sich aber von der Katze immer noch vorführen. Ha, ha, ha.......Hast du auf jeden Fall super geschrieben.

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
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