Kurzes Vorwort
Das hier ist ein kleiner "Blödsinn" den ich immer wieder zwischendurch geschrieben habe und schreiben werde... Es ist ein seltsamer Mix aus meinen Fantasien, vorhandenen Büchern und Freunden von mir.
Die, die darin vorkommen werden sich wohl von selbst erkennen, auch ohne Anschubser ;)
Ich wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen! :D
Eure Wolfspfote
ErStes Kapitel
Vor langer, langer Zeit herrschte über ein sehr großes Reich ein sehr kleiner Kaiser. Trotz seine geringen Größe, oder vielleicht gerade deswegen, war er ein grausamer Mann der seine Untertanen quälte und so hohe und absurde Steuern setzte, dass sie bald keinen müden Gulden mehr in den Taschen hatten. Sein Name war David II. von Polending. Doch bald wurde er nur noch "Der Frosch" genannt. Die Frösche die in dem Königreich hausten waren nämlich giftig, aber genauso klein und unscheinbar wie David II. von Polending.
Doch nicht alle Menschen ließen sich
unterdrücken. Dimitri der Silberne und sein Weggefährte Felix der Herzensbrecher sträubten sich gegen die unmöglichen Gesetze des Kaisers. Deswegen ließ er sie aus seinem Reich entfernen, sie wurden in ein kleines Dorf namens Schwanstein, in der Nähe des finsteren Waldes, verbannt. Schwanstein hatte nur fünfzehn Einwohner, doch diese verstanden sich prächtig, fernab von dem Qualen die die anderen Menschen leiden mussten. Sogar Kinder gab es, drei Stück, ein Bruder mit seiner kleinen Schwester, Hänsel und Gretel hießen sie, und ein aufgeweckter aber namenloser Junge. Die Leute im Dorf nannten ihn schlichtweg Doc.
Für Dimitri war das stille Landleben jedoch nichts, er suchte immer das Abenteuer. Da er aber nie eines fand, beschränkte er sich darauf die Abenteuer in Worten zu fangen und sie den Kindern zu erzählen. Die freuten sich immer wahnsinnig auf die Märchenstunde beim Silbernen, sie waren glücklich und unternehmungslustig, wollten all diese tollen Geschichten nachspielen. Sie waren eine richtige Medizin gegen all das Böse.
Eines Abends kam die weise Zauberin Caliope zu Felix und Dimitri. Sie erklärte ihnen, dass sie mit den Märchen einen wunderbaren Ausweg aus der grausamen Situation der Menschen im
Reich des Frosches gefunden hatten und somit die Bevölkerung vorm aussterben retten könnten. Die beiden fanden die Idee gut, vor allem Dimitri war stolz auf sich, dass seine Abenteuer so gut helfen sollten. "Aber", sprach Caliope dann doch, "müssen den Armen diese Märchen erst geschenkt werden, bevor sie ihre heilende Wirkung entfalten können. Und deswegen sage ich euch: Zieht los und beschenkt die Welt mit Glück!" Sie überreichte ihnen noch ein seltsames Tier, das ihnen Gefährte und Lotse sein sollte. Es hatte lange Ohren, Schwimmhäute zwischen den Zehen und Schuppen statt eines Fells, jedoch nur auf dem Bauch. Die Hexe lächelte, als
sie Dimitris und Felix' verwirrte Gesichter sah. "Das ist ein Seehase", erklärte sie. "Ein kluges Tier. Es hört auf den Namen Hannah und ich bitte euch gut mit ihm zu sein. Sonst werdet ihr es noch bereuen"
Mit diesen Worten verschwand sie plötzlich und hinterließ nichts als ihr Haustier und den Wunsch etwas an der Welt zu ändern.
ZWEITES Kapitel
Am nächsten Morgen verkündeten Dimitri und Felix, dass sie losziehen würden, durch den finsteren Wald bis ins Reich des Frosches um die Menschen dort mit ihren Märchen zu beschenken. Die Dorfleuten waren sehr traurig darüber, doch sie wünschten den beiden alles Gute.
Doc jedoch ließ sich nicht so einfach abschütteln, er lief neben Dimitri her und bettelte und flehte mitkommen zu dürfen. Er sehnte sich doch so sehr nach Abenteuern, wollte nicht alleine im Dorf zurück bleiben und auf die tollen Geschichten verzichten müssen. So lange
lag er Dimitri in den Ohren, bis dieser schließlich genervt einwilligte. Auf zwei Pferden und einem Esel, jedoch nicht für den Jungen sondern für Felix der unendliche Angst vor Pferden und ihren großen Hufen hatte, machten sie sich auf den Weg in den Wald hinein.
Sie ritten kaum zwei Stunden als schon ein Unwetter losbrach. Der Regen prasselte unermüdlich von oben auf sie herab, die Blitze zuckten über den inzwischen schwarzen Himmel und der Donner grollte wie ein hungriges Tier. "Sollten wir nicht einen Unterschlupf suchen?", fragte Doc. Er hatte den Kopf zwischen die Schulten gezogen, das
Wasser spülte den Dreck von seinem Körper und wurde ganz braun. Felix zog ein leicht angewidertes Gesicht. "Ja. Das sollten wir wohl", meine Dimirti. Er sah sich suchend um. "Aber hier ist weit und breit nichts"
"Doch, da!", rief Doc. Er deutete auf ein kleines Haus das sich in das Dickicht des Waldes duckte. Vollkommen schwarz wirkte es seltsam bedrohlich, aber der Junge Schritt ohne Angst darauf zu und klopfte an die schwere Tür. Dimitri trat hinter ihn. "Ich denke nicht, dass dort jemand wohnt. Komm, wir gehen lieber weiter" Kaum hatte er dass gesagt öffnete sich Tür und eine junge Frau trat ins Licht. Ihre bleiche Haut war mit
dunklen Gewändern bedeckt und ein gefährliches Lächeln umspielet ihre Mundwinkel. "Na sieh mal einer an, Besuch. Kommt rein, kommt rein, ihr werdet noch ganz nass"
Dimitri trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, Felix sah sich unbehaglich um und auch Doc schien sich in seiner Haut nicht mehr ganz so wohl zu fühlen als sie in dem schmalen Flur standen. "Ich bin Johanna", sagte die Frau, "doch die meisten nennen mich nur die Schattenpuppe. Komischer Name, nicht wahr? Aber wie heißt ihr überhaupt?"
"Ähm, Dimitri", sagte Dimitri und deutete auf sich. Dann stellte er die anderen vor. "Felix. Doc" Die beiden
nickten und das Gesicht der Schattenpuppe verzog sich abermals zu einem Lächeln.
"Ein Junge", bemerkte sie mit rauer Stimme. "Es ist schon lange her, dass ich einen Jungen gesehen habe. Wie alt bist du?" "Vierzehn", sagte Doc langsam und sah alarmiert zu Dimitri hinauf. Der legte ihm schützend die Hand auf die Schulter. Plötzlich steckte sich Hannahs feuchte Nase durch seinen Mantel ins Freie und schnupperte neugierig. Wieder sah die Schattenpuppe erstaunt aus. Sie streckte den Finger aus und streichelte über die Schnauze, die verschreckt zurück zuckte. "Was ist das für ein Tier?", fragte die Schattenpuppe. "Ein
Seehase", antwortete Felix. Er warf einen Blick hinaus. "Oh, das Gewitter hat nachgelassen!", bemerkt er freudig. "Dann werden wir wohl mal wieder..."
"Nein", unterbrach sie ihn. "Jetzt seid ihr hier, jetzt werdet ihr auch an meiner Sitzung teilnehmen!"
"Sitzung?", fragte Dimitri. Die Schattenpuppe nickte und verschwand mit rauschenden Gewande hinter dem nächsten Vorhang. "Kommt"
Die drei setzten sich zögerlich in Bewegung. Als sie in den Raum betraten blieben ihnen die Münder offen stehen. Überall waren Tücher aufgehängt, Perlenvorhänge und wertvolle Teppiche. Mitten drin stand ein Tisch an dem die
Schattenpuppe saß und angestrengt in eine milchig weiße Kristallkugel starrte. "Ihr seid auf der Suche", murmelte sie. "Nach Glück und nach Abenteuer. Ihr wollt die Menschen beschenken, das ist gut von euch. Sehr gut. Und doch werde ich euch etwas auf den Weg geben, das euch dabei helfen wird" mit diesen Worten öffnete sie eine Schatulle und zog ein in Leder gebundenes Buch draus hervor. "Hier könnt ihr eure Medizin nieder schreiben! Ich wünsche euch viel Glück... Und jetzt geht bitte, es ist Zeit für meinen Nachmittagstee."