Romane & Erzählungen
Wie fern der Himmel hinter lila Wolken - Teil 2

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"Wie fern der Himmel hinter lila Wolken - Teil 2"
Veröffentlicht am 09. April 2014, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
© Umschlag Bildmaterial: Delphimages - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine ...
Wie fern der Himmel hinter lila Wolken - Teil 2

Wie fern der Himmel hinter lila Wolken - Teil 2

wie fern der Himmel hinter lila wolken

Teil 2

©roxanneworks 2014 / 04















Paris den 31ten May 1778


Eine Mietkutsche fuhr langsam über das holprige Kopfsteinpflaster und hielt vor

dem mächtigen Portal des luxuriösen Stadtpalastes in der Rue des Rosiers No. 14.

Wie fast jeden Abend um diese Zeit, weilte der Comte de Marville in seinem Arbeitszimmer, das sich im unteren Geschoss des großen Hauses befand.

An einem wuchtigen Schreibtisch aus dunklem Zedernholz sitzend, sondierte er die Korrespondenz des Tages. Vor ihm lagen eine große Anzahl Briefe und diverse Einladungen zu privaten Bällen

und Veranstaltungen aller Art. Nachdenklich betrachtete er einen der Briefe und legte ihn dann ungeöffnet zur Seite. Ein prüfender Blick auf seine goldene Taschenuhr sagte ihm, dass sich der erwartete Besuch jeden Moment einfinden würde.

Es klopfte an der Tür und Francis, sein Bouteiller, betrat nach Aufforderung den Raum. Er wartete, bis sein Herr ihn ansah und meldete dann mit sonorer Stimme:

" Monsieur Armonde bittet darum, von euch empfangen zu werden." Mit einer einfachen winkenden Geste gab der Comte seinem Bediensteten zu verstehen, dass er den Gast erwartete.

Der Diener verließ daraufhin unauffällig das Arbeitszimmer und fast im selben Augenblick betrat ein hochgewachsener Herr in einem orientalisch anmutenden Gewand den Raum. Mit verhaltenem Schritt ging dieser um den Schreibtisch herum und begrüßte den Comte de Marville mit einer herzlichen Umarmung. Er trug noch immer seinen schwarzen Umhang und eine sonderbare turbanähnliche Kopfbedeckung, dessen schwarzes Tuch auch den unteren Teil seines Gesichts verdeckte. " Sei gegrüßt, mein lieber Freund. Was kannst du mir Neues aus den sündigen Salons der Pariser Gesellschaft berichten, " fragte er gut gelaunt, legte

seinen Umhang ab und warf ihn achtlos über einen der Stühle, die um einen kleinen Tisch in seiner Nähe arrangiert waren. Der Hausherr füllte derweil zwei Gläser mit uraltem Brandy und reichte eines der Kristallschwenker seinem Gast. " Worauf trinken wir?" " Auf das Unvorhersehbare im Leben."

" Also dann - auf die Liebe und die großen Abenteuer, Louis!" Beide Männer prosteten sich kurz zu, nahmen in den ausladenden dunkelroten Ledersesseln vor dem Kamin platz und schwiegen für einige Sekunden. Sie genossen es, eine anregend kontroverse Unterhaltung zu führen, gleichwohl war

es auch stets ein besonderer Moment, gemeinsam zu schweigen. " Es ist heute wieder ein Brief für dich angekommen. Willst du ihn lesen?" " Nein. Es ist mir unmöglich, aber das weißt du genau." " Ja, ich weiß. Soll ich ihn für dich lesen?" " Wie immer bitte ich dich nicht gerne um diesen Gefallen. Aber ja, lies ihn für mich und berichte mir, was sie schreibt."

Es dauerte eine unerträglich lange Zeit, bis er die Zeilen gelesen hatte und sich die Blicke der beiden Männer trafen. Der eine Mann schaute fragend, der Andere beunruhigt. " Es ist soweit," bemerkte der Comte in

die Stille hinein. "Der Moment, den du so sehr gefürchtet hast, ist nun da, mein Bester." " Das kann nicht sein! Was schreibt sie? Was ist passiert?" " Nun, sie teilt dir hier mit, dass sie nicht länger warten kann. Sie kommt, um dich zu suchen, Philip!" " Das kann sie nicht tun! Louis, ich kann ihr nicht unter die Augen treten." " Sie hat es schon getan, mein Freund. Vor drei Tagen hat sie die Postkutsche bestiegen und wird, wenn nichts mehr passiert, am 9ten Junius hier eintreffen."

Philip lief wie ein Tiger in dem Zimmer auf und ab, dabei zog er das rechte Bein

ein wenig nach.

" Hast du wieder Schmerzen? Ich bemerke es an deinem Gang..." " Manchmal habe ich kaum noch Gefühl in dem verfluchten Bein. Aber das ist Nebensache. Was kann ich nur tun. Ich kann sie nicht noch mehr verletzen. Sie darf niemals erfahren, dass ich noch lebe, Louis...niemals!" " Beruhige dich, wir werden schon eine Lösung finden. Sie liebt dich, Philip. Warum sonst hätte sie alles hinter sich gelassen? Überlege es dir gut, ob du nicht doch wieder unter den Lebenden weilen willst, mein Freund." " Nein, diesen Mann, den sie vor vielen Jahren ehelichte, gibt es nicht

mehr." " Du bist nicht bei Sinnen, aber ich glaube, mir ist da gerade eine Idee gekommen. Uns bleibt nicht viel Zeit, also höre mir jetzt gut zu und lege bitte endlich diese lächerliche Kopfbedeckung ab...." Ende Teil 2

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Über den Autor

roxanneworks
Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine Geburtstagsgeschenke nicht schon vorher auspacken sollte...und ich glaube an nie enden wollende, sanfte feuchte Küsse und die Macht der Liebe, die ein Leben lang andauert...

Mich inspiriert das Leben und die Menschen darin. Die innere Auseinandersetzung mit all den Stolpersteinen, die das Leben mir vor die Füße legt. In meinen Texten versuche ich mich den unterschiedlichsten Themen des Lebens auf meine Weise zu nähern, sie aufzuschlüsseln und zu verarbeiten. Dabei werde ich das Leben stets von der heiteren Seite betrachten, gleichwohl finden sich auch Gedanken von mir, die mit schwarzer Tinte geschrieben wurden. Meine Präferenz in der Literatur gehört jedoch der Liebe, mit all ihren Facetten.
©roxanneworks
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Zentaur jetzt bin ich auf das große Geheimnis gespannt.
LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
HERZlichen Dank für alles, liebe Helga ...
ja, sei bitte gespannt ;-))
Dir ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Schade, dass der zweite Teil so kurz ist, ich freue und bin unheimlich gepannt wie es weitergeht. In eine interessante Zeit hast du deine Geschichte gelegt.
LG
Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Dann kann ich Dich erfreuen, liebe Manuela....
Der dritte Teil ist veröffentlicht und heute wollte ich noch weiter an der Geschichte arbeiten....
HERZlichen Dank für alles ...
und ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Hallo Roxanne,
der Text fließt, mehr noch als im 1. Teil ... gefällt mir gut. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Eine kleine Anmerkung ... vielleicht sollte statt ´Butler` ´Bouteillier` gewählt werden ... würde ganz gut in die Zeit passen, in der Deine Geschichte spielt.
Weiterhin viel Erfolg und
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks HERZlichen Dank für alles, besonders für die Anregungen, liebe Kara...
Dir ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
Milan01 Der 2. Teil gefällt mir auch sehr gut. Bin gespannt wie es weitergeht.
Seite 6: Aber ja, ließ - lies ihn.....
Lg Milan
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
HERZlichen Dank für alles, lieber Milan ...
freue mich, wenn Du dabei bleibst ;-)
Ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Wie fern der Himmel hinter lila Wolken - Teil 2"
Herrlich, nun hast Du mich mit deiner Geschichte aus der Zeit um den letzten französischen König, Louis XVI. endgültig gefangen.
Wieweil ich es beinahe schon erahnte.... smile*
Ich bin schon mal sehr gespannt, wie es weitergeht, in einer meiner Lieblingszeiten der Weltgeschichte und welch ein Glück, die ganze Geschichte spielt sogar in Paris... :-)))
Fabelhaft...
LG Louis :-)

Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Naja, es ist so naheliegend für mich, weil ich - ebenso wie Du, Paris sehr liebe und allein die Stadt so viele Geschichten erzählen kann....
allerdings werde ich mich nicht am geschichtlichen Zeitgeschehen orientieren, gleichwohl einige Hintergründe durchblitzen werden...;-)
HERZlichen Dank für alles ...
und ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
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