Gedankenfetzen
....ein Versuch
gestartet am 27. März 2017
Der Anstoß
Immer wieder ertappe ich mich dabei, das ich innerlich schreibe, einfach nur Gedanken schreibe. Da schnappe ich irgendwo ein Thema, manchmal nur einen Satz, ein Bild auf und schon beginnt mein Hirn, sich selbstständig zu machen, würfelt Worte zusammen, formt Gedanken und Bilder zu innerlichen Briefen und Gedichten. Vor einer Weile war es der Tod von Massen von Flüchtlingen im Mittelmeer, der mich erstmals dazu brachte, meine diesbezüglichen Gedanken und Gefühle auf zu schreiben. So entstand der Text "Lampedusa", der all die Wut und Ohnmacht enthält, die ich beim Schreiben empfand. Daraus wurde bald
darauf ein Gedicht, kurz nur und geformt aus bewusst gewählten Worten, "Eine Brücke" und noch etwas später auch noch ein Drabble, "Die Flucht".
Ein roter faden vom ersten aufschnappen bis hin zu den Texten. Das fand ich durchaus spannend.
Später fiel mir quasi ein Text in die Tasten, als ich die Abschlussfeier der diesjährigen Olympischen Winterspiele sah, "Putin klatscht"!
Seitdem beobachte ich dieses `innerliche´ Schreiben immer häufiger, was mich auf eine Idee brachte.
Das Vorhaben
Wieso eigentlich nicht einfach tatsächlich all das aufschreiben, ungefiltert, so wie es spontan in meinem Kopf herum spukt? Sicher wird keiner erwarten, dass da literarisch Geschliffenes heraus kommt, aber vielleicht ist es ja doch (für den einen oder anderen) ganz interessant zu beobachten, wie aus diesen spontanen Gedanken irgendwann neue Gedichte und Geschichten entstehen?
So werde ich nun einfach mal ein Vorhaben starten, das ich "Gedankenfetzen" nennen möchte.
Es geht mir dabei darum, auch selbst mal genauer hin zu schauen, was mein Kopf da so
alles zusammen braut, ob da vielleicht spontan Gedanken auftauchen, die ich vielleicht nicht zulassen oder sofort ausmustern würde, wenn ich sie erstmal durch den Filter eines rational denkenden Kopfes laufen lasse.
Da selbst ich nicht immer und zu jeder Zeit die Möglichkeit finde, mich an die Tastatur zu setzen und zu schreiben, wird sicher vieles in den unendlichen Weiten meines inneren Kosmos entschwinden, aber ich möchte jedenfalls versuchen, häufiger als nur ab und zu diesen Gedankenfluss auf zu fangen; und wenn sich Menschen finden, die mir auf dieser Entdeckungsreise folgen mögen, dann würde ich mich sehr freuen.
Als kleines Startlicht möchte ich hier ein
Gedicht nochmal vorstellen, das ich selbst ganz besonders gerne mag und das mir so selbstverständlich in die tasten tropfte, wie Regen vom Himmel.
Zum Vorgehen:
Ich werde einfach den jeweils
neuesten Text immer auf Seite 17
plazieren, hinter dem Gedicht "Schwerelos" !
So steht der neueste "Fetzen" immer am selben Platz für euch bereit.
P.S.: .... und da ich nicht besonders gut tippen kann und meine Gedanken meist schneller sind als meine Finger, werdet ihr hier, bei frischen Texten, wahrscheinlich mehr
Tippfehler finden, als sonst. Ich werde sie erst nach und nach auswetzen, denn erstmal soll es einfach fließen....
....und nun viel Spaß beim Stöbern in den
"Gedankenfetzen"
Schwerelos
Genau in dem Moment
als sich die Grenzen lösen
sich jede Form und jeder Halt verliert
wir beide
uns verlieren
in der Unendlichkeit
von Raum und Zeit
als wir verschmelzen
und in der Leere
zueinander finden
genau in dem Moment
umfängt mich dieser Traum
so greifbar zart
und schön
das mir nichts anders mehr
bleibt
als
in ihn tauchend
bald ein Teil von ihm
zu sein.
Ich lieg am Strand
in feinem Sand
spür´ warme Sonnenstrahlen
und rieche Seetang
salzig schwere Luft
in meiner Brust.
Wie unbewusst
zieht´s mich zum Meer
ich schreite Schritt für Schritt
in diese abendwarmen Wellen
geh´ immer weiter
steh´ schon bis zum Kinn
in dieser Flut
und gehe dennoch
ohne Furcht
und Schritt für Schritt
und fühl´ mich gut.
Tief in mir
warnt mich eine Stimme
ich müsse umkehr´n
oder untergeht´n.
Doch ich bin sicher
spüre keinerlei Gefahr
tauch´ ein
und atme weiter
als sei das
ganz und gar normal.
So treibe ich
den ganzen Leib im
Wasser
in diesem sonnenwarmen Meer
als hätt´ ich nie
in meinem ganzen Leben
je etwas anderes getan
als dieses hier.
Und schwerelos
so schwebe ich,
bin frei von jeder Furcht
von jeder Last
die über Wasser
nach mir fasst.
Die Grenze zwischen Meer und mir
verschwindet,
ich bin und war schon immer hier
so ohne jede Schwere schwebend
im körperwarmen
sonnengold´nen
nach Seetang duftenden
Meer.
Genau in dem Moment
als sich die Grenzen lösen
sich jede Form und jeder Halt verliert
wir beide
uns verlieren
in der Unendlichkeit
von Raum und Zeit
als wir verschmelzen
und in der Leere
zueinander finden
genau in dem Moment
umfängt mich dieser Traum
so greifbar zart
und schön.
Gefährliche Zeiten
Warum das so ist, diese Frage beantwortet sich wahrscheinlich im Laufe dieser Beschreibung von alleine, aber, seit ich 12 Jahre alt war begegnen mir immer wieder Menschen, die große Probleme damit haben, in dieser Welt, so wie sie hier und heute ist, zu leben.
Immer wieder sind diese Menschen in einem ähnlichen Alter, nämlich in der allgemein schon als komplizierte Phase bekannten Pubertät.
Ich selbst habe dieses Alter mehr durchlitten als durchlebt und hätte das beinahe nicht geschafft.
Wenn man sich für diese Thematik
interessiert, meist tun das nur Menschen, denen im Bekanntenkreis oder in der Familie solch ein Fall begegnet, dann stellt man erschreckt fest, dass gerade in der Pubertät die Selbstmordrate deutlich höher ist, als in anderen Lebensphasen, auch die Zahl der betroffenen Kinder steigt stetig.
Warum? Diese Frage lässt sich ganz sicher nicht für alle auf einen Nenner bringen, aber bei den Menschen, bei denen ich eine ähnliche Geschichte begleitet oder mit etwas mehr Abstand beobachtet habe, bei denen waren die Gründe in den weitaus meisten Fällen sehr ähnlich.
Auf diese eine Gruppe von Menschen möchte ich mich hier konzentrieren und eine der deutlichsten Verbindungen von ihnen allen
war bisher stets, dass sie alle intelligent und sehr sensibel, sehr emphatisch sind oder leider waren.
Stellen sie sich vor, sie sitzen in einem Konzert, welche Musikrichtung ist dabei eigentlich ziemlich egal.
Sie können einfach nur zuhören und ihren Spaß haben, aber, wenn sie wollen, dann können sie sich jederzeit darauf konzentrieren, nur ein ganz bestimmtes Instrument zu hören. Eine fantastische Fähigkeit; wir können selektieren, was wir wahrnehmen möchten.
Wenn man in der Straßenbahn oder einem ähnlichen Gefährt sitzt, in dem sich viele Menschen unterhalten, dann können wir uns
dennoch darauf konzentrieren, einem ganz bestimmten Menschen zu zu hören. Eine sehr praktische Fähigkeit, diese selektive Wahrnehmung. Es wäre ohne sie kaum möglich, sich zwischen anderen Menschen zu unterhalten, denn die Stimmen der anderen Anwesenden würden einen geradezu undurchdringlichen Geräuschteppich erzeugen und so jedes Gespräch unmöglich machen.
Es gibt Menschen, denen ist diese Fähigkeit entweder nicht gegeben oder irgendwie abhanden gekommen und sie können sich nicht mehr aussuchen, was sie wahrnehmen möchten und was nicht. Ganz besonders schwer zu ertragen ist das dann, wenn es
darum geht, dass jemand eine ausgeprägte emphatische Seite hat, mit der er oder sie die Umgebung betrachtet. Überall nehmen diese Menschen die Art und Weise wahr, in der andere miteinander umgehen, mit wie viel Gleichgültigkeit, Kälte, Aggressivität, Respektlosigkeit etc.. Wenn man sehr für diese Gefühle empfänglich ist, dann seiht man sie auf einmal überall und zu jeder Zeit.
Da ist die Mutter, die gehetzt und genervt versucht mit ihrem Kind im Schlepptau den Bus zu erreichen und dieses Kind dabei grob an den Armen reißt, es eventuell sogar harsch angeht, sich doch zu beeilen.
Da sind die Jugendlichen, die an einem schlafenden Obdachlosen vorübergehen und ihm dabei ganz beiläufig ein paar
Gemeinheiten an den Kopf werfen oder ihn sogar in die Seite treten.
Da ist der Bericht in den Nachrichten über rassistisch begründete Morde oder sogar Genozide in irgendeinem mehr oder weniger fernen Land.
Da sind die Klimakonferenzen, die zu keinerlei Ergebnis führen, obwohl es da um unser aller Leben geht.
Es gibt prekäre Beschäftigung für jede Menge Menschen, denen man damit ein menschenwürdiges Leben verweigert.
Diese kleine Aufzählung ließe sich nahezu beliebig ausweiten.
Und nun stellen sie sich einmal vor, wir könnten uns gegen all diese Bilder und Empfindungen nicht wehren, wären ihnen
ausgeliefert wie dem Wetter oder den Jahreszeiten.
Genau so geht es den Menschen, von denen ich hier schreiben möchte. Sie leben in einer Welt voller Leid und Schmerz, Gleichgültigkeit und Gewalt, ohne die Fähigkeit zur Selektion und damit ohne jede Möglichkeit dem aus zu weichen. Noch schlimmer, manche nehmen das alles nicht nur wahr, sie fühlen die Auswirkungen all dessen auf die davon betroffenen Menschen. Sie werden ständig und überall überrollt von all dem, was Menschen einender antun, nicht nur im Großen, sondern auch in all den kleinen Alltäglichkeiten , die uns ständig umgeben.
Welch ein Albtraum ! Welch ein grauenvolles
Dasein !
Wenn man erwachsen ist, hat schon allerhand an auf und abs erlebt, hat ein halbwegs stabiles Leben, mit Freunden oder vielleicht sogar einem Partner, dann haben wir etwas, das wir diesen Eindrücken und Gefühlen entgegen setzen können, aber - wie sieht es aus bei Jugendlichen, die aus der Rolle des hoffentlich beschützten Kindes in diese Welt hinein wachsen sollen und haben noch nicht diese Erfahrungen und Stützen? Wie steht es mit Menschen, die schon gleich zu Beginn ihres Lebens nicht erfahren durften, dass sie geliebt werden, willkommen sind und von Bedeutung?
Wenn sie einen von gerade diesen erwischt, diese emphatische Weltwahrnehmung, dann
kann das tödlich enden und tut es auch in vielen Fällen.
Da hilft kein : "Denk doch mal an was Schönes!" oder : "Schalte doch mal ab!". Diese Fähigkeit zur Selektion ihrer Sichtweise haben diese Menschen nicht oder eben nur sehr schwach ausgeprägt.
Können sie sich solch ein Leben vorstellen?
Können sie sich vorstellen mit diesem Erleben durch die Pubertät zu kommen?
Und es sind weit mehr Menschen, denen es so geht, als man denkt. Viele sind schwer zu erkennen, denn sie wollen andere nicht mit ihren Sorgen belasten, keinen Ärger machen, niemanden vor den Kopf stoßen Manche fallen sogar eher dadurch auf, dass sie immer fröhlich und unkompliziert
erscheinen.
Wenn es ein Gefühl gibt, dass wir wohl alle als extrem beunruhigend erleben, dann ist wohl das Gefühl der Ohnmacht.
Einem Geschehen ausgeliefert zu sein, nichts tun zu können, zusehen zu müssen, ohne die Chance etwas zu verändern, dieses Gefühl erleben wir alle sehr beunruhigend, ja bedrohlich. Das ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass wir Mechanismen entwickelt haben, dieses Gefühl, dort wo wir ihm nicht so einfach ausweichen können, zu verdrängen.
Oder gibt es eine andere Erklärung dafür, dass Menschen seelenruhig auf einem Vulkan leben, von dem alle wissen, das er jederzeit ausbrechen
könnte?
Gibt es eine andere Erklärung dafür, dass Menschen im Wissen um die Gefährlichkeit von vielen Insektenschutzmitteln diese dennoch benutzen, um ihre Ernten zu erhöhen?
Eine für mich besonders interessante Frage in diesem Zusammenhang ist, wieso die Menschen leben, als wüssten sie nicht um die Endlichkeit ihres Daseins. Sie verdrängen das, was ihnen unausweichlich erscheint.
Wieso? Weil das Leben leichter fällt, wenn man sich nicht mit Sorgen und Ängsten belastet, von denen man glaubt, man könne eh nichts dagegen tun.
Was anderes ist denn das sogenannte Stockholm-Syndrom? Ein bedrohter Mensch
begibt sich zu seiner eigenen `Sicherheit´ in eine Rolle, in der er die Bedrohung nicht mehr als solche erleben muss. Wenn er sich nicht mehr als Gefangenen oder als Geisel empfindet, sondern als Freund des Täters, dann entbindet er sein Bewusstsein von dem Gefühl der Ohnmacht, eben weil dieses so schwer zu ertragen ist.
Aber was, wenn man das nicht kann?
Was, wenn man alles in seiner Umgebung erfasst und nichts davon verdrängen kann?
Spätestens jetzt näheren wir uns dem Innenleben von jenen Menschen, die ich hier versuchen möchte zu beschreiben.
Ständig beeinflusst von nicht abschaltbaren Einflüssen aus der Umgebung und nicht in der Lage sich gegen die daraus resultierenden
Gefühle zu wehren.
Wenn dann noch, wie oben bereits kurz angesprochen, der Wunsch hinzu kommt, niemanden mit den eigenen Sorgen und Nöten zu belasten oder sogar der innere Anspruch, alledem mit dem eigenen Verhalten eine Kleinigkeit entgegen zu setzen, dann gibt es kaum einen Weg, einen solchen Menschen zu erkennen. Er wird sich davor hüten erkannt zu werden, denn damit trüge er ja zu allem anderen auch noch sein eigenes Leid in die Welt, quasi ein Unding.
Was helfen könnte?
Genau das ist die Frage, auf die es mir ankommt und die garnicht so einfach zu beantworten ist. Aber ich säße nicht hier und würde schreiben, wenn ich nicht jedenfalls ein
paar Ideen dazu hätte. Nur ein paar Ideen, aber besser als nichts, oder?
Fortsetzung folgt
Imagewechsel
Immer mal wieder lande ich in Gedanken bei ein und demselben Thema. Es geht um die Art und Weise, wie Gewalttaten und Sexualdelikte in unseren Medien dargestellt werden und ich muss gestehen, ich befürchte, dass dieses "Image" leider nicht gerade zur Abnahme solcher Verbrechen beitragen.Wie viele kleine und große Verbrechen werden begangen, weil Täter ihre eigene Schwäche und ihre Ohnmachtsgefühle dadurch zu übertünchen versuchen, dass sie sich hin und wieder ein Erlebnis "gönnen" , dass ihnen das Gefühl von Macht
vermittelt?
Wie viele ergötzen sich an der Hilflosigkeit und Angst ihrer Opfer und an den Schilderungen in den Medien, die sie als "bedrohlich", "gefährlich", auf irgendeine Art mächtig und groß erscheinen lassen?
Was wäre, wenn wir diese Täter und ihre Taten als das entlarven, was sie sind? Als jämmerliche Versuche sich mit Gewalt etwas zu verschaffen, was sie auf normalem Wege zu finden nicht in der Lage sind.
Stünde da in der Zeitung nach einem Überfall mit Vergewaltigung nicht, der Täter habe sich mit roher Gewalt an einem wehrlosen Opfer vergangen,
sondern, schon wieder einmal habe ein armes Würstchen sich, wegen völliger Unfähigkeit es regulär zu versuchen, nicht anders zu helfen gewusst, als eine Frau zu bestehlen um etwas, was sie anderen bereitwillig schenken würde. Wieso nicht Gewalttäter als das entlarven, was sie sind, jämmerliche Versagen? Was geschähe denn, wenn jemand auf das prahlerische Geständnis eines Vergewaltigers hin nicht schockiert und erschreckt reagiert, sondern mit einem Lachanfall? Was? Kriegst du´s anders nicht hin?
Starke Menschen haben das nicht nötig, weist du, die können überzeugen. Nur wer sich das offenbar nicht zutraut, der
benimmt sich dermaßen hilflos.
Sicher, das Ganze hat noch viele andere Aspekte, aber ab und zu glaube ich, ein "Imagewechsel" würde dem einen oder anderen vielleicht den Genuss an der Gewalt verderben.
Gewalt hat nichts mit Stärke zu tun, sondern mit Schwäche
und das, meine ich, kann man garnicht oft und laut genug sagen und schreiben. Gewalt ist Schwäche!
Schnorcheln
Es geschieht mir immer mal wieder, dass ich über einzelne Worte stolpere, die mir auf seltsame Art befremdlich vorkommen. Ein Beispiel:
Sag´ doch bitte 10 mal hinter einander laut oder auch nur im Kopf das Wort `Schnorcheln´.
Genau so, schnorcheln, schnorcheln, schnorcheln,….allmählich beginnt in mir das Wort dabei zu zerfallen…schnorcheln, schnorcheln…. es zerfällt erst in Silben, dann in einzelne Buchstaben…s..c..h..n..o..r..c..h..e..l..n… , dann löst es sich in Klänge auf, in
Geräusche, Geräusche, die an Schnarchen erinnern.
Und schon sehe ich vor meinem inneren Auge einen alten Menschen im Krankenhaus liegen, einen sehr alten, schwachen Menschen, der, eine Sauerstoffmaske auf dem Gesicht, dort liegt, ungerührt und gibt dieses leise schleifende und schnarrende Atemgeräusch von sich. Ein - aus - ein - aus …
Die Abhängigkeit von der Luft zum Atmen verbindet beide Bilder. Und schon beginnen sich in meinem Kopf Bilder an Bilder zu hängen, ein jedes möglicher Ausgangspunkt für eine mögliche neue Geschichte und im Kopf
beginnt ein bunter Reigen aus Ideen und Bildern zu tanzen, sich im Kreis zu drehen und gelegentlich wirft der entstehende Strudel etwas heraus, das dann vor meine Füße kullert und darum bittet, beachtet zu werden, wachsen zu dürfen.
Erinnerungen und Fantasien reichen sich die Hände und ob es nun der Beatmungsschlauch ist, der mir im Koma das Atmen abnahm oder die atemberaubende Schönheit eines Augenblickes, alles wirbelt und trudelt wirft mir die Enden von roten Fäden zu, die gerne aufgenommen werden wollen, denen ich folgen soll, mal in die Vergangenheit, mal in die Zukunft.
Peter
Aber klar, Peter,
du hast Recht, Peter,
so wie immer, Peter,
tut mir leid, Peter
Du hast´s immer, Peter,
schon gewusst, Peter,
und gesagt, Peter,
aber ich, Peter,
ja, ich bin, Peter,
halt zu dumm,Peter,
und deshalb, Peter,
sah ich´s nicht, Peter,
und deshalb, Peter,
frag´ ich dich, Peter,
soll ich geh´n, Peter,
damit du, Peter,
unter mir, Peter,
nicht noch mehr, Peter,
leiden musst, Peter,
und ich zieh´,Peter,
auch die Tür, Peter,
nur ganz sacht, Peter,
in ihr Schloss, Peter,
damit ich, Peter,
keinen Staub, Peter,
um dich rum, Peter,
in die Luft, Peter,
Wirbel, das, Peter,
tu´ ich nicht, Peter,
will doch nicht, Peter,
dass dann du, Peter,
meinen Dreck, Peter,
liegen hast, Peter,
denn das wär´, Peter,
unverschämt, Peter,
und deshalb ,Peter,
Peter werde, Peter,
peter Peter, Peter.
Aber Halt Peter,
ich glaub´ jetzt, Peter,
habe ich grad´ mal
die Nase voll, Peter.
Und ich knall heut´ mal die Türe zu, Peter,
wirbel dabei auch noch reichlich Staub auf, Peter,
so viel Staub, dass du nicht siehst, Peter,
wie ich geh´, Peter. Na denn tschüss, Peter
und bis später, Peter,
weiß nicht wann,
ich glaub´s wird spät.
der ungebetene Gast
Wieder einmal schaut aus deinen
Augen mich der and´re an.
Kalt der Blick und hart die Worte,
fremd des and´ren Stimme Klang.
Viele Stunden habe ich es
nun mit diesem Mann zu tun;
fühl´ mich einsam, fühl´ mich hilflos,
weiss nicht, was ich machen kann.
Überall steh´n Tellerminen,
Fettnäpfe und Fallen rum
und wenn ich nicht aufpass´ steh´ich
schwuppdiwupp in sowas drinn.
Dabei hab´ ich selbst den and´ren
aufgeweckt, ganz aus Verseh´n.
Stellte schlicht ´ne falsche Frage
und schon konnte ich ihn seh´n.
Komm´ doch, bitte, dränge diesen
and´ren wieder ganz weit fort.
Schicke ihn doch in die Wüste
oder einen fernen Ort.
Einen von dem er nicht ohne
weit´res wieder kommen kann.
Ach wie sehr ich mir doch wünsche,
er verschwände,
irgendwann.
Und das wird er, bin ich sicher,
ganz genau in dem Moment,
in dem du´s schaffst, zu vertrauen
und
ich
glaube
fest
daran !
Ich knurre ! 31. März 2014
Es schreibt! Es schreibt mal wieder in meinem Kopf und es schreibt so schnell und vielschichtig, dass ich da mit Sicherheit nicht beim Tippen mit kommen. Also werde ich mich notgedrungen auf einen der vielen Gedankenzweige beschränken, denn alles andere wäre wohl schier Aussichtslos.
Da lobt sich die Bundesregierung doch immer mal wieder gerne dafür, dass sie ja so ungeheure Mengen Geld in Forschung steckt. Man, da bin ich aber echt froh, denn die Forschung ist sicher sehr wichtig, nur frage ich mich an mancherlei Stellen, wozu das überhaupt gemacht wird, wenn man am anderen Ende nicht dazu übergeht, die entsprechenden doch so teuer erkauften
Ergebnisse um zu setzen.
Wozu dann das ganze Geforsche?
Sicher, wenn es um Dinge geht, die sich wirtschaftlich nutzen lassen, also zu Geld machen lassen, dann kommt einiges von den Forschungsergebnissen auch zur Umsetzung, aber wie ist das denn mit den Erkenntnissen auf den Gebieten, in denen es um die Bedürfnisse von Menschen und um deren Wohlbefinden geht?
Nur ein Beispiel:
Seit längerem schon ist eindeutig bekannt, dass es für Kinder im Wachstum nicht gut ist, wenn sie in der Schule Stunden um Stunden auf Stühlen ruhig sitzen müssen. Punkt! Gerade die noch so flexiblen Kinderskelette passen sich relativ klaglos dem an, was man ihnen ab verlangt, aber die Folgen kommen dann mit Zeitverzögerung
zum Tragen, durch einerseits überlastete, andererseits unterforderte Muskelgruppen entstehen Fehlhaltungen, die für das ganze leben Spuren in diesen Kindern hinterlassen. Auch das Stillsitzen ist Gift für diese noch wachsenden Geschöpfe, jeder Orthopäde kann einem sagen, dass dieses geforderte stille, also unbewegte Sitzen absolut schädlich ist. Und was passiert? Nichts! Die absolute Mehrheit der Kinder sitzt in der Schule auf oftmals auch noch nicht zur Körpergröße passenden Stühlen, und zwar still, weil ja alles andere als störend unterbunden wird. Selbst Psychologen wissen zu berichten, dass das stille Sitzen die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit der Kinder einschränkt. Jeder kennt das Bild eines angestrengt nachdenkenden menschen, der ganz selbstverständlich auf und ab geht.
Das tut er zwar unbewusst, aber aus guten Gründen. Konzentration erzeugt Spannung und die möchte abgebaut werden. Ihr seht, es gibt X Gründe an dieser Lernsituation etwas zu ändern, aber was geschieht? Nichts !
Weiteres Beispiel und wieder geht es um Kinder, die doch allseits immer als "unsere Zukunft" beschworenen Kinder.
Wissenschaftler haben in verschiedenen Ländern unabhängig von einander heraus gefunden, dass Jugendliche hauptsächlich während der ersten Phase Pubertät durch die körperliche Umstellung einen völlig anderen Schlafrhythmus haben als vor und nach dieser Zeit.
Die sitzen nicht aus purer Unlust morgens wie schlaffe Sitzsäcke in der Schule, sie sind schlichtweg zu früh unterwegs. Die Unruhe, die sich im Körper auf Grund der
gravierenden Umstellungen ergibt und sich auch in den Köpfen umtut, wie wir alle nur zu gut wissen, diese Unruhe lässt die Jugendlichen erst später zur Ruhe kommen und schlafen. Auf der anderen Seite brauchen sie aber eben diesen Schlaf dringend, weil in dieser Zeit der Menschen die Eindrücke und Geschehnisse des Tages verarbeitet. Man hat in vielfachen verschiedenen Experimenten nachgewiesen, dass eine Verschiebung des Unterrichtsbeginns um eine Stunde nach hinten die Leistungen der betroffenen Jugendlichen um durchschnittlich 15% bis 20% verbessert. Uns was geschieht? Na nichts ! Fast möchte man sagen, natürlich nichts !
Und da beginne ich eben innerlich zu Knurren. Wozu all das Geforsche, wenn
niemand dafür sorgt, dass die entsprechenden Veränderungen statt finden?
Und es gibt nahezu endlose Beispiele zu diesem Thema, Verbesserungen und Änderungen am derzeitigen Zustand zur Intelligenzförderung bei Kindern, zum Erlernen von Sozialverhalten, zur Anpassung der Arbeitswelt an die Bedürfnisse der arbeitenden Menschen, zum Umgang mit Demenzkranken, Beispiele zur Verbesserung der Heilungschancen für Kranke überhaupt, zu einer familienfreundlicheren Arbeitswelt…..endlose Beispiele, in denen es darum geht, den Menschen ganz allgemein das Leben leichter, lebenswerter und insbesondere gesünder zu gestalten. Nichts rührt sich und wenn, dann in wenigen einzelnen, kleinen Projekten, aber keinesfalls in der Breite und für alle.
Ich finde es schlichtweg zum Haare raufen !
Wenn es allerdings darum geht, Fortschritt im Sinne von vermarktbaren Ergebnissen um zu setzen, dann findet sich schneller mal ein Weg etwas möglich zu machen, wahr werden zu lassen.
Und was sagt und das ? Der so viel beschworene kapitalistische Markt steht über allem. Über wirklich allem ! Entschuldigt die Formulierung, aber, ich finde es zum Kotzen, um es mal ganz deutlich zu sagen. Sogar der sicher nicht als linker Revolutionär verschrieene Papst erkennt diesen Umstand und benennt das Problem, aber was bringt´s ? Na ratet mal !
Und deshalb knurre ich gerade vor mich hin !
Sonderbare Paare
Als sich das Rennboot und die Streuselschnecke vermählten, da gab es ein großes Fest, aber als sie Kinder bekamen, da gab es ein Problem.
Sie bekamen eine Rennschnecke und ein Streuselboot, aber die Rennschnecke konnte , dem Himmel sei Dank, auch schwimmen. Das war gut, denn das Streuselboot sog sich schnell voll Wasser und wäre beinah unter gegangen. Sie hatten aber Glück im Unglück, denn das Wasser war an der Stelle nicht sehr tief.
Als sich der Klammeraffe und die Postkutsche vermählten, da gab es ein großes Fest, aber als sie Kinder bekamen, da gab es ein Problem.
Sie bekamen eine Klammerkutsche und einen Postaffen, aber der Postaffe war, dem Himmel sei Dank, auch ein geschickter Bastler.So konnte der die Klammerkutsche frei machen aus der Umklammerung und doch noch pünktlich die Post austragen.
Als sich die Bettdecke und der Mähdrescher vermählten, da gab es ein großes Fest, aber als sie Kinder
bekamen, da gab es ein Problem.
Sie bekamen einen Bettdrescher und eine Mähdecke, aber der Bettdrescher drosch, dem Himmel sei Dank, nicht all zu fest, so musste die Mähdecke nicht
so oft ihr klägliches "Mäh" ertönen lassen.
Als sich der Würfelzucker und die Vanillepudding vermählten, da gab es ein großes Fest, aber als sie Kinder bekamen, da gab es ein Problem.
Sie bekamen einen Würfelpudding und Vanillezucker, aber, dem Himmel sei Dank, der Würfelpudding war süß genug,
so musste man nicht durch das Einrühren von dem Vanillezucker seine schöne Form zerstören.
Na - wer macht weiter und hat neue Ideen zu diesem Spaß ?
Spontan als Kommentar
Ein kleiner Stein am Boden liegt,
der Rollschuhfahrer sieht es nicht.
Es bremst den Fahrer und - gib acht -
sieht, wie er auf den Hintern kracht.
Dem Rollschuhmann ist nix passiert,
doch tritt er nun recht ungeniert,
dem Stein in den Popo hinein
und der fliegt in ´ne Pfütze rein.
Dazu muss nun der Leser wissen,
dass manche Steine atmen müssen,
nicht alle, aber dieser schon,
und er ertrank. Ihr ahnt es schon !
Nun die Moral von diesen Zeilen,
sie möge im Gehirn verweilen :
wenn ihr jemand zum Stolpern bringt,
seht zu, dass ihr Abstand gewinnt
und wenn ihr einen Hintern tretet,
dann nicht gleich so, dass ihr ihn tötet.
Selbst wenn was ausschaut wie ein Stein,
könnt´s drinnen doch lebendig sein!
27.März 2014
Franziskus
Vorhin eine Sendung auf "Phoenix" besehe, über Papst Franziskus. Franzies Kuss, durchfährt es mich sofort, aber ist das ein Wunder? Der nette, kleine, ältere Herr aus Südamerika, der da jetzt in irgendwie für ihn sehr unpassende Gewänder gesteckt zu sehen ist, dem könnte man doch durchaus ein ganz naives Küsschen geben, oder?
Manchmal, wenn ich den so sehe oder höre bzw. lese, was er so von sich gibt, dann habe ich ein bisschen Angst um den alten Herren. Das wird doch etlichen Leuten ganz übel auf stoßen,
was er teilweise ausspricht?! Und solche Menschen landen dann leider gelegentlich auf der Abschussliste von anderen Menschen.
Franziskus - also ich habe mit kirchlichen Institutionen so meine Probleme, insbesondere, so muss ich gestehen, mit der katholischen Kirche, da sie sich so hartnäckig weigert, mit den menschen mit zu wachsen und zu reifen, wie ein lebender Dinosaurier, der mit seinen Riesenfüßen alles platt trampelt, was nicht in sein altes Raster passt. Was kann Tante Erna denn dafür, dass ihr Mann dauernd fremd geht und sie nicht länger bereit ist, sich das einfach so anzuschauen, sich scheiden
lassen möchte. Und wenn sie später eine neue Liebe findet, was ja schließlich ein Glück wäre, sozusagen auch ein Geschenk Gottes, was kann, in Teufels Namen, diese neue Liebe dafür, dass da vorher schon etwas anderes war?
Und Ernas Sohn Friedel, kann der etwas für sein Schwulsein? Soll ihre mit 14 Jahren von einer Vergewaltigung schwangere Nichte das Kind austragen oder, falls sie auch noch in den USA leben sollte, sich beim Aufsuchen einer Abtreibungsklinik von fanatischen Abtreibungsgegnern verprügeln lassen, aus reiner Nächstenliebe, natürlich!
Da segnet bei Stuttgart ein Pope, gleich noch im Namen aller Kirchen, einen
Tunnelvortrieb, sicher weil das der Erhaltung der göttlichen Schöpfung dient, gell?!
Und nun steht da dieser nette, alte Mann und wenn der Rest nicht wäre, dieser ganz erhebliche Rest, dann könnte man ja glatt katholisch werden. Wie lange der wohl noch lebt? Es wurden schon viel weniger gefährliche Menschen von anderen aus dem Weg geräumt! Aber für konservativeren Nachschub für dieses Amt aus den Reihen der Bischöfe ist sicherlich gesorgt. Ach, armer kleiner Franziskus, ich glaube wirklich, du lebst leider sehr gefährlich!