Gedichte
Wo's der Spirit?

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"Wo's der Spirit?"
Veröffentlicht am 26. März 2014, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Wo's der Spirit?

Wo's der Spirit?

Good bye darkness, my old friend! Im Kaffee-Käsekuchen-Trend Folgt: Hallo, neue Spießigkeit! Auf Terracotta-Couchbezug, Ist alles, was ich nie ertrug, Für unsren Sesselfurz bereit. Stirb, Revolution von einst! Derweil du um die Zeiten weinst, Du parfümierter Badeschaum, Als jeder Tag Geschichten schrieb, Kein Sparbuchleben vorwärts trieb, Verreckst du an dem Sehnsuchtstraum. Haben wir's nicht schön bequem? Sind Elektronen im System, Mit Girokonten, wie gemalt.

Wir rasen vorwärts, fragen nicht, Der Letzte macht die Schotten dicht, Denn seine Raten sind bezahlt. Während sich das Mahlwerk dreht, Steh'n wir, wo König Mammon steht Und bitten um das "next big thing". Die Hände liegen brav im Schoß, Wir fragen uns vorm Schlafen bloß, Wo unser Spirit flöten ging.

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Hörbuch

Über den Autor

PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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MarieLue Sesselfurzer also? Mhm, ich stelle mir gerade einen weißhaarigen, zitterigen Revoluzzer vor, der die Säbel rasseln lässt und Verrat schreit. Nö, das passt nicht. Ich denke, es ist schon in Ordnung, dass man beim älter werden auch ein paar mehr Gehirnzellen dazu bekommt, um vorher über über das Säbelrasseln besser nachdenken zu können.
Herzliche Grüße
Marie Lue
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Hallo Marie Lue,

na also man muss ja nicht gleich mit dem Säbel rasseln und die ganze Republik umschmeißen wollen. Revolution beginnt im Kleinen. Zum Beispiel habe ich das Gefühl, dass viel zu selten das hinterfragt wird, was einem von der Gesellschaft so vorgelebt wird. Erwische ich mich ja auch selbst immer wieder mal dabei. Also lieber mal nix mit Säbeln. ;-)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
MarieLue Hallöchen Thomas,
es gibt ja auch die ganz kleinen Säbel des Alltags, die doch mal rasseln müssen, wenn´s zu doll wird. Klar, hinterfragen ist nie weg und auch wichtig. Allerdings ist "die Gesellschaft" auch ein starkes Instrument. Da ist Rückgrad gefragt. Hat nicht jeder, kann nicht jeder. Deshalb ist jeder noch so kleine Versuch wichtig und mit Schulterklopfen zu bewerten. Wenn man ab und zu mal einknickt, ist das denke ich nicht ganz so schlimm.
Herzliche Grüße
Marie Lue
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Klar kann man auch mal einknicken. Ist ja auch gut und recht. Dann zieht man sich zurück, sammelt Kraft und macht weiter. Ich find's nur manchmal schade, dass die Realität die Weltverbesserer unter uns meist ganz schnell assimiliert. Wenn ich manchmal lese, was die Kinder von Leuten so von sich geben, glaube ich, sie sind die klügeren Menschen.
Aber gut, mein Gedicht ist ja auch kein Aufruf zur Revolution, sondern lediglich ein kleiner gedanklicher Wink dahin, mal zu überlegen, wo die eigenen früheren Ideale wohl hingekommen sein mögen. Das ist durchaus konstruktiv gemeint und keinesfalls destruktiv (Säbel, rote Fahnen und so).

Liebe Grüße
Thomas

PS: Einer, der's viel, viel besser auf den Punkt bringt, ist Rainald Grebe: https://www.youtube.com/watch?v=6ZcIUAe-DdI
Vor langer Zeit - Antworten
Karimela Tja - wo ist er hin, der Spirit?
Eine wahrlich berechtigte Frage, die man sich stellt, wenn man plötzlich bemerkt, wie "angepasst" man auf einmal ist. All die Dinge, die einem vor Jahren (oder wohl eher Jahrzehnten) niemals in den Sinn gekommen wären, plötzlich sind sie auch für einen selber Realität. Der kleine Revoluzer ist zum bequemen Sesselfurzer geworden - unfassbar und dennoch wahr;-)) Ob das grundsätzlich so ist? Keine Ahnung, aber die Mehrheit trifft es offenbar. Genau wie dein Klassetext es wieder einmal getroffen hat.
Liebe Grüße
Karimela
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Hallo Karimela,

ganz richtig. Mir kam der Gedanke, als ich gerade in einer Schulung hockte, die nur so semiinteressant war, wie du dir vielleicht denken kannst. ;-) Ich glaub, es ist auch ganz, ganz schwer, völlig unangepasst zu sein, wenn man nicht das Gefühl haben möchte, von der Gesellschaft abgehängt zu werden. Nun kann man zwar behaupten, dass man gar nicht dazugehören will, aber irgendwo ist der Mensch eben auch nur ein Herdentier. Und so beschränkt sich die Revolution dann eben aufs Mitgrölen irgendwelcher Gassenhauer, die in der eigenen Jugend mal eine Hymne der eigenen Generation waren. Zu traurig sollte man darüber aber auch nicht sein, sonst vergisst man noch, dass das Leben auch IN der Gesellschaft ganz nett sein kann.

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Karimela Wie recht du hast. Es gibt eben für alles seine Zeit. Für die Revolution, genauso wie für das Rennen mit der Herde;-) Und man wird bei besagtem Mitgrölen so schön nostalgisch, stimmt's?
LG
Karimela
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Genau, nichts geht über Nostalgie. Vor allem nach zwei, drei Gläschen Wein. Wir kennen's ja alle, denk ich. ;-)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Leider, Thomas,
find ich das verdammt gut!
Leider, weil anscheinend der Konsum jede andere Weltanschauung verdrängt hat! Kritikfähigkeit, wie die Frage nach dem Sinn eigenen Tuns sowieso! Unsäglich scheint mir auch die politische Uninteressiertheit, das Nachplappern der Sprüche nie hinterfragter "Großer Geister"! Zwischentöne hören schon lange nur noch wenige.
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Hallo Peter,

vielen Dank! Ich schließ mich ja selbst nicht aus, was verlorenen Idealismus anbelangt, aber zumindest merk ich's noch. Und ich habe auch das Gefühl, dass mit zunehmendem Alter das Ausmaß der Egalhaltung eher abnimmt als zu, zumindest in einigen Bereichen. Auch, wenn von aufmerksamkeitserhaschenden Medien ja gerne mal was anderes behauptet wird.

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
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