Familie Kraus macht Ferien
Familie Kraus macht Ferien
im wunderschönen Indien.
Die Mutter Kraus und Tim und Jan
hatten schon bunte Kleidung an.
„Ein Sari ist das“, wies klein Tim
den stirnrunzelnden Vater hin,
„In Indien ist´s Tradition,
die Hosen in knallbuntem Ton!“
Doch Vater Kraus wollt nicht so recht.
`Von bunten Sachen werd` ihm schlecht`,
so redete er sich schnell raus
und zog seine Krawatt` nicht aus.
Und kurz darauf im Flugzeug dann
der Vater schnallte sich schon an,
doch Jan und Tim, die kloppten sich,
wer nun den Platz am Fenster kriegt.
Die Mutter half: „Wir fliegen lang:
Die erste Hälfte darf der Jan,
danach an Fenster sitzt der Tim,
und jetzt setzt euch doch bitte hin!“
Und endlich dann in Indien,
mit Freude auf die Ferien,
war jeder Fluggast wirklich froh,
und Tim und Jan mussten aufs Klo.
Als das dann auch erledigt wart,
Vater Kraus rief: „Los geht die Fahrt!“
Als alles im Leihwagen saß,
gab Vater Kraus so richtig Gas.
Doch schon nach einer kurzen Zeit
war vorne, hinten, weit und breit
für Vater Kraus nicht mehr zu seh´n,
als Autos, im Verkehrsstau steh´n.
Mal hupt es hier, mal hupt es da
und Tim rief: „Hup auch mal, Papa!“,
doch Vater Kraus dacht` nur: ´Na Toll!`
Er hatte schon die Schnauze voll.
Als endlich dann der Stau verraucht`,
der Tim mal was zu trinken braucht`,
doch Vater sprach: „Ich halt nicht an!
Der Weg ist frei, jetzt kann man fahrn!“
Doch auch Jan meinte: „Mir ist schlecht!
Ein Schlückchen Wasser wär` mir recht“
Da lenkte Vater mit der Hand
das Auto schon zum Straßenrand.
Noch bei der kurzen Trinke-Rast
Vater Kraus sprach: „Wir haben fast
die Hälfte schon. Leg zu ´nen Zahn!
Der Rest wird heut´ auch noch gefahrn!“
Wieder zurück im Auto nun,
Jan fragte sich was er könnt´ tun.
Er beschloss, sich nach vorn zu drehn,
um alles, was dort kommt, zu sehn.
Und grad im richtigen Moment
-der Vater Kraus hat wohl gepennt-
rief Jan laut: „Papa! Schläfst denn du?!
Dort auf der Straße steht ´ne Kuh!“
Und Vater Kraus mit schnellem Schritt
im letzten Punkt die Bremse tritt.
In Zentimetern etwa Zehn
kam vor der Kuh das Rad zum stehn.
Mutter Kraus hielt den Atem an
und auch den Kindern wurd es bang
und in dem Auto nun zu viert
man betet, dass nichts sei passiert.
Zum Glück der Kuh scheint´s gut zu gehen.
Sie blieb sogar noch nicht mal stehn,
trottete weiter ihren Gang
ganz quer über die Straße dann.
Mutter Kraus fand zuerst das Wort:
„Das hier ist schon ein schräger Ort!“
„Nein, Alle Kühe“, sagte Tim;
„sind heilig in ganz Indien.
Das heißt: egal in welcher Stadt,
man Kühe auf der Straße hat
und jeder Fahrer, den das stört,
nicht hier nach Indien gehört!“
In dem Moment rief Vater Kraus:
„Ich will so schnell wie´s geht nach Haus!“
Die bunten Kleider und die Kuh,
die setzten ihm wohl reichlich zu.
Und auf dem Punkt machte er kehrt.
Kein Urlaub war ihm das hier wert.
So stieg darauf Familie Kraus
ins nächste Flugzeug bald nach Haus.
Im Flieger rief Mutter Kraus dann
noch schnell Oma und Tante an
und sagte, dass, aufgrund Umständen,
sie sich schon heut im Flug befänden.
Der Oma Kraus war sofort klar,
dass Mutter Kraus nun traurig war
und um der Freude willen dann,
plant´ sie besonderen Empfang…
Als Vater Kraus ganz ahnungslos
zu Haus die Haustüre aufschloss,
da drang sofort aus vollem Rohr
die Indie-Musik an sein Ohr.
Und Onkel, Opa, Tante Kraus
sahen alle wie Inder aus.
Sie tanzten, sangen schrill herum
und trugen auch Indie-Kleidung.
Der Vater wollt schon wieder gehen,
um sich das nicht mehr anzusehn,
doch da kam Oma mit Eiscreme
und der konnt er nicht wiederstehn.
So war nun die Familie Kraus
am glücklichsten dann doch zu Haus!