Hey Leute, hier mein neuestes Projekt. Allerdings ist es nicht der Anfang meiner Geschichte, sondern ein Ausschnitt mittendrin oder eher gegen Schluss. Damit ihr das Ganze trotzdem versteht, hier eine kleine Inhaltangabe: Die 15 Jährige Dasy zieht in eine neue Stadt. Bei einer Erkundungstour wird sie von einem flüchtigen Bankräuber (18 Jahre) als Geisel genommen. Mit ihrer Hilfe kann er fliehen und nimmt sie gegen ihren Willen mit. Mit der Zeit wird aus Hass Liebe. Diese Szene hier
beschreibt wie er sie schließlich wieder frei lassen will, sie aber dagegen ankämpft: Mein Leben? Ein Scherbenhaufen Ausschnitt 1 Als wir das Zentrum der Explosion verlassen hatten, drehte Ray sich mitten im Schritt um und setzte seinen Weg in die andere Richtung fort. Verwirrt musterte ich ihn. Es dauerte einige Sekunden, bis ich fragte: "Sag mal, dir ist schon klar dass du in die falsche Richtung läufst?" "Ist es!" antwortete er und lief weiter. Ich war verwirrt. "Und wieso tust du es dann?" fragte ich. So
langsam machte ich mir ernsthafte Sorgen. Was, wenn die Sonne, die so unbarmherzig auf uns hinab schien, sein Denkvermögen beeinflusst hatte? "Weil es das einzig richtige ist." erwiderte er, ohne sein Tempo zu verringern. "Verdammt Ray! Wo gehen wir hin!?" verlangte ich zu wissen und ließ dabei einen gefährlichen Unterton in meiner Stimme mitklingen. Endlich blieb er stehen. Fuhr herum und sah mich an. "Zum Bahnhof, du fährst nach Hause!" Er sagte das mit so einer Selbstverständlichkeit, als stände bereits alles fest. Ich schnappte hörbar nach Luft. "Hat die Explosion dir dein Hirn weg gepustet oder was? Das ist doch
völliger Schwachsinn! Halb Europa will dich tot sehen! Du kannst nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich dich in solch einer Situation alleine lasse!" brüllte ich. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Nichts an seiner Mimik lies darauf hindeuten, dass meine Worte etwas an seinem Entschluss geändert hätten. "Wenn du bleibst, wird halb Europa, wie du es nennst, auch hinter dir her sein." Er sprach kalt, ließ keinerlei Emotionen mitklingen. Ich hasste es, wenn er so war. "Ist mir egal, ich lass dich nicht allein!" Mir war selber klar, wie kindisch meine Worte und wie trotzig mein Verhalten war. "Red keinen Scheiß." Seine Stimme
war nun leise, sehr leise, was sie umso bedrohlicher erscheinen ließ. Fast wie an dem Tag, an dem er mich entführt hatte. War das wirklich erst zwei Wochen her? Es kam mir länger vor. Viel länger. Der Gedanke, dass ich ihn damals für ein Monster gehalten hatte, erschien mir heute absurd. "Du willst dieses Leben nicht, genauso wie ich es nie wollte." Er sprach eindringlich und ich wusste dass er Recht hatte, trotzdem würde ich eher sterben als ihn jetzt zu verlassen. "Du hast ja keine Ahnung, was ich will." sagte ich und versuchte dabei, seinen leisen bedrohlichen Ton zu imitieren. Es klappte
nicht. "Du hast Recht, ich habe keine Ahnung. Aber deine Gefühle sind mir im Moment scheißegal, ich werde dich heimbringen und Ende." Er machte Anstalten, seinen Weg fortzusetzen. Das war nicht fair, nicht nach letzter Nacht. Als er mich gestern geküsst hat, hätte ihm doch klar sein sollen, dass ich nicht mehr gehen will. "Das kannst du voll vergessen, ich rühre mich nicht vom Fleck! Was willst du tun, mich wieder mit einer Waffe bedrohen oder doch lieber betäuben und fesseln." keifte ich und kniff wütend die Augen zusammen. Jetzt fuhr er herum und stellte sich vor mich. Er war so nah,
dass ich seine Lippen mit den meinen erreichen könnte, ich tat es nicht. Es gab Momente, da war es richtig zu knutschen, dieser war aber definitiv keiner. "Was. Denkst. Du. Bin. Ich. Für. Ein. Mensch?" knurrte er. Sein Atem streifte mein Gesicht. Ich schauderte. Ich wusste, dass ich ihn verletzt hatte und beabsichtigte nicht, mich zu entschuldigen. "Vor zwei Wochen hattest du doch auch kein Problem damit." zischte ich und hielt dabei seinem wütenden Blick stand. "Vor zwei Wochen kannte ich dich auch noch nicht." entgegnete er, trat zurück und senkte den Blick. Einige Sekunden herrschte
Schweigen. "Weißt du warum sie mich nie bekommen haben? Warum ich nach all den Jahren noch lebe?" ergriff er schließlich das Wort.
"Deine Superhelden- Geschichten kannst du dir im Moment sparen." erwiderte ich kühl. Im Ernst jetzt, worauf wollte er hinaus? Er überging meinen Kommentar.
"Weil ich nie Familie hatte, keine Freunde. Einfach, weil mir noch nie irgendein Mensch wirklich wichtig war. Weil ich keine Schwachstellen hatte und jetzt...“- Er unterbrach sich, sah mich an. Sein Blick durchbohrte mich förmlich- "habe ich eine." schloss er. Mein Herz begann zu pochen und meine Knie wurden weich. Ich brauchte eine
Weile, um zu registrieren, dass er mir gerade seine Liebe gestanden hatte. Gleichzeitig ging mir auf, dass er mir zu sagen versuchte, dass ich eine Gefahr für ihn darstellte und das machte mich furchtbar wütend. "Du willst mir also erzählen, ich würde deine Sicherheit gefährden?" jetzt schrie ich wirklich. "Ohne mich wärst du vor nicht mal zehn Minuten gestorben. Nein, falsch, ohne mich wärst du noch nicht einmal so weit gekommen, sondern würdest seit zwei Wochen in einer Hochsicherheitszelle verrotten!" Die aufschäumende Wut peitschte mir die Röte ins Gesicht und ich lief zur Höchstform auf. Was dachte er sich
eigentlich!? Diesmal veränderte sich wenigstens seine Haltung etwas, was ich mit Genugtuung zur Kenntnis nahm. "Aus der ersten Situation hätte ich mich auch alleine retten können." behauptete er. Wir wussten beide, dass er log. "Und zu deinem zweiten Punkt, wenn du an jenem Tag vor zwei Wochen nicht da gewesen wärst, hätte ich mir eben eine andere Geisel genommen. Eine, die sich über die Chance freuen würde, nach Hause zu kommen und das wiederrum hätte mir jede Menge sinnlos verplemperte Zeit erspart." erklärte er nüchtern. In mir brodelte es. "Ok, mir reicht es so langsam. Es gibt jetzt genau zwei Möglichkeiten für dich. 1. Du gibst
endlich nach und wir laufen weiter und retten dein verdammtes Leben. Oder du schleifst mich zum Bahnhof. Aber ich sage dir, wenn du versuchst mich gegen meinen Willen in diese verfluchte Bahn zu stecken, kannst du was erleben. Du weißt, ich habe keine Angst vor dir. Willst du mich wirklich niederschlagen müssen?“ „Wenn’s nötig ist würde ich sogar das tun!“ Unterbrach er meinen Redefluss. Seine Stimme hatte einen drohenden Klang angenommen, doch ich verspürte keine Angst. Seine Lüge hätte offensichtlicher nicht sein können. „Dann tus doch“, zischte ich. Seine Lieder flackerten und ein gefährlicher
Glanz lag in seinen Augen. Für einen Moment begann ich zu zweifeln. Was wenn seine Worte doch keine Lügen waren? „Du glaubst wirklich ich könnte das tun?“ Ich sah zu ihm auf. Der feurige Glanz in seinen Augen war Schmerz gewichen. Er war schon immer gut darin gewesen meine Gesichtszüge zu deuten, zu gut. „Das tut jetzt nichts zur Sache! Ich komme mit und Basta!“ Entgegnete ich. „Schön! Mach doch was du willst.“ Brummte er und zog in Richtung unseres Ziels voran. Ich folgte ihm, doch das erwartete Glücksgefühl wollte sich nicht einstellen.
Es war nicht Rays Art einfach so nachzugeben. Mich beschlich das Gefühl das dieser Streit nur der Anfang gewesen war.
Hey leute, hier ist der zweite Ausschnitt. Dieser spielt ungefähr 1 woche vor dem davor ;) viel spaß Ausschnitt 2 Nachdem Ray das Licht gelöscht hatte, senkte sich die Dunkelheit wie ein Fluch über den Raum. An Schlaf war nicht zu denken. Zu stark war die Angst vor dem, was kommen würde. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass ich mich jetzt in Afrika befand. Ich schielte zu dem Ort hinüber, an dem ich sein Bett vermutete. Versuchte zu erkennen, ob ich Chancen hätte, an seine Waffe zu kommen. Doch
ich erkannte nichts. Meinen Augen war es schon immer schwer gefallen, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. "Was starrst du mich so an?" Rays Stimme schreckte mich auf. Offensichtlich fiel es seinen Augen leichter, die Dunkelheit zu überwinden. "Gehts dich was an?" fauchte ich zurück. Ich wusste, dass es dumm war, ihn zu provozieren, aber es gab mir dieses Gefühl von Stärke, half mir, mich nicht völlig hilflos zu fühlen. Vom anderen Ende des Zimmers vernahm ich ein knarrendes Geräusch. Dass Ray aufgestanden war , merkte ich erst, als er vor mir stand. Ich zuckte förmlich zusammen, seine schemenhafte Gestalt
ließ mein Herz beben und meine Angst von neuem aufblühen. Ich hasste ihn für sein Talent, sich so anschleichen zu können und ich hasste mich dafür, meine Angst so offen gezeigt zu haben. Verflucht! Durch mein Zittern gab ich ihm doch genau das, was er wollte. Trotzdem schaffte ich es nicht, meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. Er lachte hämisch: "Hast du etwa Angst, kleines Gänseblümchen?" Er sprach bedrohlich leise. Was mir beinahe einen Schluchzer entlockt hätte. Ich war heilfroh, dass ich das mit einem Biss auf die Lippen verhindern konnte. Er sollte mich nicht weinen sehen, nie. "Ich hab dich was gefragt?!" bei seinem
Worten lösten sich kleine Speicheltropfen von seinen Lippen und landeten auf meinen Wangen. Erneut versenkten sich meine Zähne in dem weichem Fleisch meiner Unterlippe. Er wollte es wirklich hören. Wollte wirklich, dass ich es aussprach. Jetzt verstand ich. Er war nicht daran interessiert, mich für meine scharfe Zunge zu bestrafen. War es nie gewesen. Das Einzige, was er wollte, war Macht. Macht über mich. Wollte, dass ich schwieg, wann immer er es verlangte. Doch so leicht würde ich es ihm nicht machen. Entschlossen nahm ich mir die Kontrolle über meinen Körper zurück. Versuchte, so stark auszusehen, wie es
mit den gefesselten Händen nur möglich war. "Wenn ich ja sage, lässt du mich dann in Ruhe?" fragte ich provozierend. Mit Genugtuung merkte ich, dass meine Stimme fest klang. "Halt deine dumme Klappe und schlaf. Wir sprechen morgen darüber!" knurrte er und drehte sich von mir weg. Entgegen meiner Annahme lief er aber nicht zurück in sein Bett, sondern zu dem kleinen Schränkchen, das mittig in unserer Kammer stand. Ruckartig zog er es auf und zog etwas heraus. Ich konnte nicht erkennen, was es war. Erst als er wieder vor meinem Bett stand, erkannte ich es. Es war der staubige Lappen, den
er mir an meinem ersten Tag in den Mund gesteckt hatte. Damals, als ich noch dachte, es würde etwas nützen zu schreien. Ich hatte das abstoßende Teil total vergessen. Nun beugte mein widerlicher Entführer sich zu mir hinunter hob meinen Kopf ein Stück an und steckte mir das Teil in den Mund. Durch den abartig schmeckenden Lappen schienen meine Geschmacksnerven zugrunde zu gehen und alles in mir schrie danach, das Teil sofort wieder auszukotzen. Doch ich hatte keine Chance. Der Lappen steckte zu fest in meinem Mund und meine ans Bett gebundenen Hände waren ebenfalls keine
Hilfe. "Fühlt sich das gut an?" Rayshons Stimme klang schleimig. Gott, wie ich diesen Widerling hasste. Als wäre mein geknebelter Mund noch nicht genug, zog er nun auch noch die Decke von meinem Körper. Beinahe sofort begann ich zu frieren. So ein verfluchter Mistkerl. "Oh, ist der kleinen Dasy kalt? Das tut mir jetzt aber leid." säuselte er und legte sich wieder in sein eigenes Bett. Ein kaltes Lachen war das letzte was ich an diesem Abend von ihm hörte.