Kapitel 9
Um acht Uhr ging der Wecker und ich befreite mich aus seinen Armen. Mark schaltete den Wecker aus.
„Guten morgen mein Engel!“ hauchte er als er sich wieder über mich beugte um mich zu küssen. „Mark das solltest du lassen! Sonst kommen wir nie aus dem Bett!“
Lachend sah er mich an, „Sollen wir zusammen duschen?“
Ich schubste ihn weg, „Vergiss es! Ich gehe zuerst und du kannst schon mal die Taschen in der Küche ausräumen.“
Schnell huschte ich ins Bad bevor er noch Einspruch erheben konnte. Als ich geduscht hatte putzte ich mir die Zähne und bändigte mein Haar. Im Spiegel sah mir eine sehr glückliche Frau entgegen. Würde ich Mark vielleicht wirklich wieder heirateten sollen? Es fühlte sich alles so schön und richtig an. Aber Mark hat mich noch nicht gefragt. Bei Weber hatte er gestern auch so was komisches von sich gegeben, als ich sagte wir müssten nur heiraten und er nur da hätte er noch ein Wörtchen mitzureden. Ich war mir auf einmal wieder unsicher. Aber solange er mir keinen Antrag machte brauchte ich mir keine Gedanken zu machen. Dieser Gedanke gefiel mir
auch nicht. Die Geborgenheit in einer Ehe mit Mark erschien mir auf einmal unheimlich erstrebenswert. Blödsinn! Harmonisch in Verbindung mit Mark, gibt es nicht. Habe ich den schon alles vergessen? Sein wir ehrlich, mir gefiel einfach der Gedanke einen Partner an meiner Seite zu haben. Ich verdrängte den Gedanken, schminkte mich und verließ das Bad.
In der Küche hörte ich Schranktüren auf und zu gehen und Mark war am diskutierten. Da ich keine andere Stimme hörte, war mir klar er telefonierte. Ich blieb im Schlafzimmer und zog mich an bevor ich in die Küche ging. Mark legte genervt den Hörer auf.
„Was ist?“ fragte ich ihn und half ihm die letzten Sachen zu verstauen. Kaffee hatte er schon aufgesetzt. Nach einer Zeit des Schweigens blieb er direkt vor mir stehen. Er sah mich etwas gequält an.
„Ich habe gerade mit meiner Mutter gesprochen. Deine hat bei ihr angerufen und hat meiner Mutter gesagt das wir wieder heirateten.“ Er holte tief Luft, „Unsere Mütter haben für Sonntag im Justenkamp den Saal gemietet um unsere Verlobung zu feiern.“
Ich starte ihn ungläubig an. Mark griff meine Schultern und hielt mich fest, als hätte er Angst ich könnte weglaufen.
„Glaub mir bitte, ich habe nichts damit
zu tun!“ Seine Stimme klang flehend.
„Mark ich kenne unsere Eltern und vor allem unsere Mütter. Geh erst mal duschen und wir sprechen beim Frühstück darüber. Okay?“
Er ließ mich los und sah unschlüssig aus, aber dann ging er doch ins Bad. Was fiel den beiden nur ein? Sie konnten nicht einfach über uns bestimmen! Ich war wütend auf meine Mutter und das schlimmste war sie verstand sich super mit Alexandra Stein, Marks Mutter. Was sollten wir nur machen?
In der Zeit als Mark sich duschte und anzog hatte ich das Frühstück fertig. Als Mark zu mir in die Küche kam saß ich mit einer Tasse Kaffee am Tisch und
grübelte. Nachdem er sich auch einen Kaffee geholt hatte, saßen wir uns jetzt gegenüber und keiner traute sich was zu sagen. Es war so eine Peinliche Atmosphäre die zwischen zwei erwachsenen Menschen die schon so viel miteinander geteilt hatten, eigentlich nicht vorkommen dürfte.
Ich lachte freudlos auf, „Mark das ganze ist lächerlich, keiner traut sich was zu dem Thema zu sagen, aber jetzt werden wir dazu gezwungen, also sag mir einfach ehrlich was du davon hältst.“
Mark nahm einen Schluck Kaffee und sah mir tief in die Augen, „Okay, ich wollte damit noch ein paar Wochen warten, weil ich dich nicht bedrängen wollte aber
unsere Mütter haben ein Schnellverfahren eingeleitet.“ Er griff nach meiner Hand und hielt sie fest, „Julia, willst du meine Frau werden? Aber diesmal für immer und ewig? Nach dem meine Wut verraucht war, nach der Annullierung, was nur ein paar Stunden brauchte, wollte ich dich zurück gewinnen! Und in den letzten Monaten ist mir immer klarer geworden, das ein Leben ohne dich trostlos ist. Ich will nicht ohne dich Leben! Egal was du für einen Beruf hast! Ich werde versuchen deine Entscheidungen zu akzeptieren und zu unterstützen, auch wenn ich nicht immer deiner Meinung, in dieser Sache, bin.“
Es dauerte einige Minuten bis ich verstanden hatte was er sagte, mir wurde ganz Angst und Bang. Nein, ich konnte mir nicht vorstellen das er meine Entscheidungen akzeptieren konnte.
„Du hast mich damals unendlich schwer verletzt! Für mich war es unverständlich das du glauben konntest ich hätte was mit Jan oder Toni, obwohl ich mit dir verheiratet war. So einen Betrug hätte ich nie begehen können! Und anstatt mit mir vernünftig zu reden, legtest du dich mit Jan und mir an und schon hattest du die Annullierung eingeleitet. Als du dich bei mir entschuldigt hast war ich schon zutiefst Verletzt und ich war nur noch auf Rache aus.“ Ich sah ganz fest in
seine Augen, „Ich wollte dich nur noch so stark verletzen wie du mich verletzt hast. Also ließ ich die Annullierung laufen. Als alles vorbei war tat es mir unendlich leid! Am liebsten hätte ich alles rückgängig gemacht aber da war es schon zu spät. Als ich dann erfuhr, Toni hatte vor deiner Entschuldigung mit dir gesprochen, war ich noch wütender. Da ich das ganze nicht mehr aushalten konnte, nahm ich Aufträge an die mich vierundzwanzig Stunden beschäftigten und ins Ausland führten. So musste ich dir nicht mehr begegnen.“ Ich holte noch mal tief Luft, „ Mark ich kann deinen Antrag nicht annehmen.“
Mark sprang auf schmiss dabei seinen
Stuhl um, „Warum nicht?“ entfuhr es ihm.
Er kam um den Tisch und warf sich vor meine Füße auf die Knie.
Sein Blick hielt meinen fest, „Julia ich liebe dich!“ fing er an.
Ich hob die Hand um ihn aufzuhalten, „Im Augenblick kann ich mir nicht vorstellen... Mark, du bist jähzornig, ein Choleriker, du vertraust mir nicht und du willst über mich bestimmen. So stelle ich mir keine richtige Ehe vor.“ stellte ich klar.
„Gib mir eine Chance dich vom Gegenteil zu überzeugen.“ flehte er. „Wir verloben uns und du entscheidest wann wir heiraten, ich kann warten.“
„Und wenn ich mich nie dazu entscheiden kann oder sicher bin das aus uns nichts wird?“ fragte ich zweifelnd.
„Dann mach Schluss, wenn ich mich weiterhin wie ein Vollidiot aufführe. Aber gib mir wenigstens die Chance... Bitte!“
Ich weiß nicht welcher Teufel mich in dem Augenblick geritten hatte aber ich glaubte wirklich, er hätte eine Chance verdient.
„Okay, ich glaube am Sonntag haben wir eine Verlobungsfeier.“ sagte ich und grinste ihn an.
Mark küsste mich bis mir schwindelig wurde. „Ja, Sonntag feiern wir Verlobung!“ bestätigte er.
Nach dem uns für die Verlobung entschieden hatten, frühstückten wir ausgiebig.
Da sah mich Mark sehr ernst über den Tisch hinweg an. „Da bleibt nur die Frage, wo werden wir zusammen Leben? In deiner oder in meiner Wohnung? Oder ganz wo anders?“
Über diese Frage musste ich lachen, „Mark am besten werden wir uns zusammen etwas suchen. Das uns beide gefällt!“
Plötzlich klingelte das Telefon. Mark stand auf und ging zum Telefon, sofort stellte er den Lautsprecher an, damit ich mit hören konnte. Er meldete sich mit,
„Mark Stein.“
„Brummer hier. Wir haben gerade eine Leiche gefunden und so wie es aussieht, ist er mit dem gleichen Gewehr erschossen worden das auch Julia verletzt hat. Wir haben noch nicht den Ballistischen Befund aber das Kaliber stimmt.“
Mark war ganz aufgeregt! „Wen, wo und was genau habt ihr gefunden?“
„Ivan Novak, sechsunddreißig, Handlanger der russischen Mafia. Heute früh hat ein Hundebesitzer beim Spaziergang ihn im Romberg Park gefunden. Er lag unter einem großen Rhododendron Busch und sein Hund hat ihn hingeführt. Er muss wohl auf der Flucht erschossen worden sein. Die
Kugel steckte im Genick, das Rückenmark war getroffen. Ivan Novak war sofort tot.“
„Also können wir davon ausgehen das Dimitri Navakof der Täter war.“
„Ja, so sehe ich es auch. Die Russen scheinen ihm wohl schon sehr dicht auf den Versen zu sein. Er gerät immer mehr unter Druck. Das könnte ihn zu gefährlichen Taten anregen. Also passe gut auf Julia auf, ich habe da so ein komisches Gefühl.“
„Da bin ich ganz deiner Meinung!“
„Apropos, auf Julia aufpassen.“ Man horte ihn lachen. „War das auch der Grund das ihr jetzt auf einmal Sonntag Verlobung feiert? Ich habe so eine
Einladung von deiner Mutter bekommen.“
„Damit hat es nun wirklich nichts zu tun! Versuch mal auf Julia aufzupassen und du wirst dein Blaues Wunder erleben.“
Ich warf Mark einen Giftigen Blick zu, den er ignorierte.
„Ich ruf dich wieder an wenn ich was genaues weiß. Ach bevor ich es vergesse... Unser Boss hat für heute Nachmittag ein Meeting angesetzt. Da müssen alle teilnehmen! Wir haben eine weitere Zeugin...“ sagte Brummer schnell.
Mark verzog das Gesicht, „Ich bin heute Mittag da.“
Und Torsten Brummer legte auf.
„Geht es um die Frauenleichen? Tonis Cousine ist in einer Privatklinik, konnte sie sich wieder erinnern?“ fragte ich sofort.
„Vergiss es! Ich werde dir keine Informationen geben!“ fuhr er mich an.
Ich hob meine Arme, „Okay, okay!“ sagte ich schnell.
Das Thema ließ ich lieber wieder fallen, er würde mir sowieso nichts sagen aber der Fall ging mir nicht aus dem Kopf. Später würde ich Toni danach fragen.
Ich setzte mich neben ihm aufs Sofa, „ Was meinst du wohl wie viele eingeladen worden sind von unseren Müttern?“
Mark verzog sein Gesicht, „Ich befürchte
der Saal wird voll!“ sagte er und legte einen Arm um meine Schultern.
Grinsend meinte er, „Willst du nicht noch zum Friseur? Ein neues Kleid kaufen? Oder so...?“
Mit der Faust knuffte ich ihn in die Seite und lachte, „Ich rufe mal Biene an, vielleicht kommt sie mit.“
Mark nickte zustimmend und reichte mir das Telefon.
„Bauer.“ meldete sich eine männliche Stimme am anderen Ende.
Ich seufzte, den wollte ich gar nicht sprechen!
„Hallo Markus. Ist deine Frau da?“
Ein Lachen schallte mir entgegen, „Julia
hast du Mark mal wieder an der Angel?“
„Sehr witzig!“ gab ich genervt zurück. „Ist Biene da?“ fragte ich nochmal.
„Sabine Telefon!“ brüllte er.
„Ja?“ meldete sich Sabine kurze Zeit später.
„Hier ist Julia, Markus wird dir ja nicht gesagt haben wer dich sprechen will.“
„Hallo Juli, es ist so toll das du mit Mark wieder zusammen bist.“ jubelte sie in den Hörer.
„Was ich fragen wollte hast du Zeit zum Schoppen?“
„Klar! Wann? Sofort?“
Jetzt musste ich lachen. „Wir treffen und im Rodenberg Center um 12 Uhr. Ist das Okay?“
„Bis gleich!“ rief sie und die Leitung war tot.
Mark grinste breit, „Biene wird begeistert sein!“
Ich stimmte ihm lachend zu, „Schade das Susi und Karin nicht da sind. Aber Arbeit geht vor.“ Mit einem langen Kuss sorgte Mark dafür das mein Bedauern sofort verschwand.
„Jetzt müssen wir nur noch ein Termin für die Hochzeit festlegen, bevor das auch noch unsere Mütter übernehmen.“ sagte Mark unvermittelt.
Sofort ging ich auf Abstand und funkelte ihn böse an, „Wir waren uns doch einig...“
Mark hob die Hand um mich zum Schweigen zu bringen, „Das brauchen wir unseren Müttern nicht zu erzählen, es würde sowieso nichts bringen. Also müssen wir ein Datum sagen. Wir können es dann ja immer noch verschieben oder du hast mich schon längst abgeschossen.“ argumentierte er.
Ich dachte kurz darüber nach aber er hatte Recht. Wenn wir kein Datum festsetzten, würden es unsere Mütter tun. Darüber musste ich überhaupt nicht nachdenken, dafür hatte ich den perfekten Termin und ich sah Mark tief in die Augen. „„Am fünften Mai!“ sagte ich schließlich.
Mark sah mich erst groß an, dann musste
er lachen, „Ja das ist wirklich ein guter Termin. Ich glaube unsere Mütter fallen in Ohnmacht!“
Wir mussten beide über diese Vorstellung lachen.
Der fünfte Mai war genau der Termin an dem unsere Ehe annulliert wurde. Ich war fest davon überzeugt, das uns dieser Tag immer in Erinnerung bleiben würde und durch diesen Termin würde ich nichts unüberlegtes tun.
„Mir wäre es lieber wenn euch jemand begleitet, du weißt Dimitri wird immer gefährlicher.“ wechselte er unvermittelt das Thema.
Mark versuchte so vorsichtig wie nur möglich seine Warnung anzubringen. Mir
gefiel das zwar nicht aber er hatte Recht.
„Ich rufe mal Toni an, ob er uns jemanden mitschicken kann.“
Mark sein Mund verzog sich zu einer Dünnen Linie aber er beherrschte sich und tickte nicht gleich aus.
„Mark, das ist die beste Lösung!“
Mit Widerwillen stimmte er zu, „Juli, du hast ja recht, ruf ihn an!“
Leider konnte ich Toni nicht direkt erreichen aber Kalle ging in der Zentrale dran. Und ich erzählte ihm das ich einen Babyzitter brauche.
„Juli, warte mal ich rede eben mit Michael Kleinert.“
Eine Zeitlang hing ich in der
Warteschleife, dann meldete sich Michael.
„Hallo Juli, also ich habe mit Toni gesprochen und er meinte das er dich um elf Uhr dreißig bei Mark abholt. Das Vergnügen will er sich nicht entgehen lassen. Jetzt musst du das nur noch Mark erklären!“
Ohne auf meine Antwort zu warten, legte er sofort auf.
Na Toll! Dachte ich, aber da Mark über Lautsprecher zugehört hatte, brauchte ich ihm das wenigstens nicht erklären. Ich sah auf die Uhr zehn Uhr einundfünfzig, also hatte ich noch eine gute halbe Stunde, Mark friedlich zu stimmen. Das
was mir sein Blick sagte, wird das nicht einfach. Obwohl ich sonst immer froh war wenn Toni sich selbst um meine belange kümmert, hätte ich heute doch lieber Kalle gehabt.
Meine Hand legte ich auf Mark seine und fing seinen Blick. „Bitte Mark, ich weiß das du deine Probleme mit Toni hast, aber er ist der beste Schutz gegen Dimitri und das weißt du!“
Seine Arme schlossen sich um mich wie ein Schraubstock und er küsste mich.
„Julia, ich weiß das du Recht hast.“ sagte er schließlich. „Das wäre leichter für mich wenn du mir sagen würdest ob er immer noch ein Konkurrent ist.“
Jetzt sah ich ihm in die Augen, „Mark,
Toni ist mein Freund, mehr nicht! Das schwöre ich dir! Du bist der Mann mit dem ich leben will und er ist einfach nur ein Freund und Kollege.“
Mark küsste mich und sah mich wieder an.
„Julia ich vertraue dir aber ich muss erst lernen ihn in deinem Leben zu akzeptieren.“
Es Schellte und Mark stand auf um zu öffnen. Ich zog mir schnell meine Jacke an und ging dann auch zur Wohnungstür. Die Beiden starten sich an aber es lag keine Eifersucht in ihrem Blick. Das erleichterte mich maßlos!
„Pass gut auf sie auf!“ sagte Mark.
„Deshalb bin ich ja da!“ Toni sah Mark ernst an.
Und ich spürte das sie schweigend einen Handel abgeschossen hatten. Das machte mich nicht unbedingt ruhiger.
Toni und ich gingen runter in den Hof.
„Dein neuer Nissan ist zwar ganz süß, aber wir nehmen meinen Wagen.“
Neben meinem stand ein schwarzer Mercedes, ich wusste das der Gepanzert war und ich kannte Toni, ohne Grund würden wir nicht diesen Wagen nehmen.
Ich rutschte auf den Beifahrersitz und er fuhr los.
„Julia ich wusste das du dich für Mark entscheiden würdest!“ er sprach ganz ruhig.
An der roten Ampel grinste er mich frech an. „Aber ich werde immer versuchen dich zu verunsichern und wenn es zwischen euch nicht….“
„Toni du wirst mich nicht verunsichern!“ unterbrach ich ihn.
Aber das war eine Lüge und das wussten wir beide. Deshalb lachte er.
Am Rodenberg Center hielt er direkt vor dem Friseur.
„Geh schon mal rein, ich such einen Parkplatz.“ Er wartete bis ich beim Friseur drin war.
Um diese Uhrzeit war es immer schwer einen Parkplatz zu finden, es gab einfach zu wenige.
Ich hatte der Friseurin gerade gesagt wie
sie mir die Haare machen sollte da stand Toni mit Biene in der Tür. Sie setzten sich auf die Stühle am Fenster und unterhielten sich. Mir wurden die Haare gewaschen und mit einer speziellen Spülung behandelt, die meine braunen Haare zum leuchten bringen sollte. Die Spitzen wurden grade geschnitten und meine Locken wurden spezial behandelt das sie lagen. Jetzt stand ich fertig vor ihnen und wartete auf ein Urteil.
Biene sprang auf und umarmte mich, „Du siehst super aus!“
Biene ging als erste raus, ich folgte ihr und Toni war grinsen direkt hinter mir. Seine Hand legte sich warm in meinen Rücken und er beugte sich zu meinem
Ohr. Die Nähe von ihm machte mich nervös.
„Wirklich hübsch!“ sagte er in mein Ohr.
Toni führte uns links um die Geschäfte herum.
Biene protestierte, „Du brauchst noch ein Kleid!“
Leicht grinste ich sie an. „Aber doch nicht hier, ich brauche was klassisches und nichts auffallendes!“
Toni drängte uns weiter, „Ich habe da vorne geparkt.“ und zeigte auf den Mercedes.
Er war die ganze Zeit dicht hinter meinem Rücken und sah sich um. Dies Art der Deckung war mir aus dem Personenschutz gut bekannt. Er öffnete
als erstes die Beifahrertür und schob mich in den Wagen. Biene stieg hinten ein und schließlich Toni.
Von der Köln-Berliner-Straße bogen wir rechts auf die Emschertalstraße und fuhren bis zum Flughafen um dann rechts auf die Nordstraße einzubiegen. Wir mussten uns sofort links einordnen um ins Gewerbe Gebiet von Holzwickede zu gelangen. Bei Adler fuhr er direkt vor den Laden auf dem Parkplatz. Hier waren immer Parkplätze frei. Wir betraten den Laden gemeinsam und ich sah mich um. Das war der Lieblings Laden meiner Mutter, hier bekam man schöne Klassische Mode und deshalb mehr von älteren Menschen bevorzugt.
Biene und ich stöberten in den Kleidern. Mir gefiel ein Beigefarbenes schlichtes Kleid, tailliert, weiter Rock, kure Ärmel und runder Halsausschnitt.
Biene schüttelte angewidert den Kopf, „Juli süße, du bist morgen die Hauptperson! Du brauchst nichts unauffälliges, du sollst strahlen! Mensch du bist die zukünftige Braut, alle wollen dich sehen und Mark soll es umhauen!“
Mein Blick suchte Toni, der sich diskret im Hintergrund hielt und sich offensichtlich zu amüsieren schien.
Biene zog mich zu einem knallroten Kleid hin. Es war auch tailliert mit weitem Rock aber es hatte keine Ärmel und besaß einen tiefen V Ausschnitt. Mit
dem Kleid in der Hand schob sie mich in die Umkleidekabine. Als ich in dem Kleid raus trat war ich leicht verunsichert. Wann habe ich schon mal Kleider an? Als ich meine Boutique noch hatte, habe ich auch Kleider für mich genäht die ich ab und an anzog. Aus Berufsgründen trug ich meistens Kostüme oder Hosenanzüge und Privat Jeans.
Biene klappte der Unterkiefer runter. „Das ist wie für dich gemacht! Juli, du siehst wunderschön aus!“
Sie ging zu Toni und zog ihn an der Hand zu mir, „Jetzt sag du doch mal was!“ forderte sie ihn auf. Als unsere Blicke sich trafen sah ich genau das
Funkeln in seinen Augen.
„Juli süße, du bist bezaubernd in dem Kleid. Mark kann sich Glücklich schätzen.“
Wir wussten beide das es keine Floskel war. Schnell ging ich wieder in die Kabine.
Biene nahm mir das Kleid ab und gab es Toni, „Halt mal, wir müssen noch Unterwäsche und Schuhe suchen.“ Schon waren wir im ersten Stock und Biene kramte in den Ständern mit den BH´s.
Toni stupste Biene an und deutete auf Rote BH´s und passende Höschen an der Wand.
„Was hellst du davon?“
Biene drückte ihm einen Kuss auf die
Wange, „ Die passen super dazu! Wenn Markus doch nur ein bisschen mehr von deinem Geschmack hätte.“
Er grinste Biene an, die sofort einen roten Spitzen BH und ein knappes Spitzenhöschen runter nahm. Mir war das Ganze doch sehr peinlich und mein Gesicht fühlte sich Heiß an. Als ich zu ihm rüber schaute war er noch breiter am Grinsen. Tonis liebstes Hobby war es, mir Hitze ins Gesicht zu treiben und das egal wie. Als Biene ihm die Unterwäsche auch noch in die Hände drückte, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken.
„Wir brauchen noch Schuhe!“ verkündete sie und zog mich in die Schuhabteilung.
Nach einem kurzen Blick war klar das
wir hier nichts finden würden. Also gingen wir runter an die Kasse.
„Wir müssen noch mal ins Rodenberg Center, dort habe ich bei Deichmann die passenden Schuhe gesehen.“ sagte Biene.
Als wir im Auto saßen sah ich zu Toni rüber.
„Ich hoffe das ist nicht Zuviel für dich!“
Mir war das Ganze mehr als unangenehm!
Aber er lachte, „Wir fahren erst zum Griechen essen, neben dem Rodenberg Center ist ja ein guter und dann können die Damen gestärkt nach Schuhe suchen.“
Biene klatschte begeistert in die Hände,
„Toni du bist echt ein Schatz! Es wäre schön wenn mein Mann mal etwas mehr Interesse an meiner Kleidung hätte.“
Er lachte, „Das hat er bestimmt, spätestens wenn er sie dir ausziehen darf.“
Biene wurde rot im Gesicht und schlug ihn auf die Schulter. Was noch ein lauteres Lachen auslöste.
Wir parkten beim Griechen und setzten uns an einen Tisch in der äußersten Ecke. Toni setzte sich so das er die Wand im Rücken hatte und das ganze Lokal überblicken konnte. Mich hatte er so platziert das mich keiner sehen konnte und Biene ihm gegenüber.
Als wir gegessen hatten fuhren wir wieder auf den Parkplatz vom Rodenberg Center und diesmal hatten wir Glück. Wir konnten in eine gerade frei gewordene Parklücke direkt vor dem Schuhladen Parken. Biene war nicht zu stoppen! Sie stürmte regelrecht den Laden und wir hinterher, bis sie in einem Gang vor roten zehn Zentimeter hohen High Heels stehen blieb.
„Welche Größe hast du? Neununddreißig stimmt´s?“ fragte Biene und drückte mir schon den Schuhkarton in Größe neununddreißig in die Hand.
Ich probierte sie an und stand vor dem Spiegel, um sie zu bewundern. Sie saßen gut und gefielen mir.
„Ja das ist es!“ rief Biene.
Toni stand dicht hinter mir, „Juli süße, du musst aufpassen! Sonntag wirst du die Männer verrückt machen!“ raunte er mir leise ins Ohr und berührte mit seinem Körper meinen.
Die Berührung schien zufällig zu sein aber ich wusste es besser.
Ich verabschiedete mich von Biene und dankte ihr für die Hilfe.
Sie ging zu ihrem Wagen und ich setzte mich mit Toni wieder in den Mercedes.
„Kommst du Sonntag auch?“ fragte ich leise.
Toni sah mich von der Seite an, „Süße meinst du ich will dein neues Outfit verpassen? Außerdem möchte ich mir
nicht das Vergnügen entgehen lassen mit dir zu Tanzen.“
Mein Gesicht nahm wieder eine Hitze an, die leuchtete.
Er hielt vor dem Haus bei Mark und stieg mit mir aus um die Taschen aus dem Kofferraum zu holen. Im Treppenhaus hielt er mich kurz zurück und stellte die Taschen auf dem Boden. Toni zog mich in eine Ecke die von oben nicht einzusehen war, seine Arme schlangen sich um mich und er presste seinen Körper an meinen fragend sah ich zu ihm auf. Aber das war ein Fehler! Seine Lippen fanden meine und er küsste mich erst zärtlich dann immer fordernder. Unsere Zungen berührten sich und ich
verlor fast den Halt und krallte mich an in seine Lederjacke fest.
Langsam löste er sich von mir und raunte mir seinen heißen Atem ins Ohr. „Juli du bist nicht immun gegen mich!“
Er drückte mir die Tüten in die Hand ging raus und schellte bei Mark, als die Wohnungstür oben aufging verschwand er.
Unsicher ging ich die Treppe rauf, Mark wartete schon oben an der Treppe und nahm mir die Taschen ab.
„Nah habt ihr Spaß gehabt?“ fragte er.
Auf dem Sofa stellte er die Tüten ab und sah hinein. Ich hängte erst mal meine Jacke auf und zog meine Schuhe aus.
Mark zog gerade die rote spitzen Unterwäsche aus der Tüte.
Grinsend sah er mich an, „Sonntag gehst du ganz in rot? Auch unten drunter?“
Er zog das Kleid aus der Tüte, „Führst du mir die Sachen gleich mal vor?“
Unschuldig sah er mich an, „Ich kann mir so einfach nicht vorstellen wie du darin aussiehst!“ Lachend nahm ich ihm die Tüten ab und ging ins Schlafzimmer.
„Du wirst dich bis Morgen gedulden müssen.“ Ich hängte das Kleid auf einen Bügel an den Schrank. Legte die Wäsche in den Schrank und stellte die Schuhe auch unten rein.
Mark griff mir um die Hüfte und drängte sich an mich. An meinem Hals aufwärts
knabberte er sich zu meinem Ohr.
„Was bekomme ich als Trostpflaster?“ Er saugte zärtlich an meinem Ohrläppchen.
„Ich verspreche auch deine neue Frisur zu schonen.“ und ging mir mit einer Hand unter das Sweatshirt. Er umfasste meine Brust und reizte mit dem Daumen meine Spitze. Meine Beine gaben nach und ich musste aufstöhnen. Zufrieden über meine Reaktion drehte er mich in seinen Armen um und küsste mich. Kraftlos klammerte ich mich ab seinem T-Shirt fest. Mark lachte leise in meinen Mund. Er hob mich hoch und legte mich auf sein Bett. Mit flinken fingern hatte er mich und sich ausgezogen. Schnell war er auf mir und stieß tief in mich
rein. Mark hatte nichts übrig für lange Vorspiele, was ich manchmal bedauerte aber ich war auch so mehr als bereit für ihn. Ich stöhnte auf und legte meine Hände auf seinen Muskelösen Po. Damit ich ihn noch tiefer in mir spüren konnte. „Juli du gehörst mir!“ flüsterte er in mein Ohr und erhöhte das Tempo.
Mit einer unheimlichen Macht führte er uns zum Gipfel, den wir gleichzeitig erklommen und er brach schwer atmend auf mir zusammen. Sein schwerer Körper fühlte sich gut auf mir an, ich streichelte seinen Rücken und küsste seine Schulter. Ich spürte immer noch sein Pulsieren in mir und wollte nie mehr weg von hier.
Schließlich rollte er von mir runter und
zog mich in seine Arme.
„Juli ich meinte es ernst! Du gehörst mir und ich lass dich nie wieder gehen!“
Einerseits hörten sich die Worte gut an, aber anderer Seitz machten sie mir Angst. Mark streichelte meinen Hals und küsste mein Haar. Ich genoss seine wärme und klammerte mich an ihn. Aber auf einmal fragte ich mich ob ich wirklich noch mal seine Frau sein wollte. Mark machte mir mit seinem Besitzanspruch Angst! Ich wollte ihm zwar diese eine Chance geben, im Unbewussten wappnete ich mich schon vor einer Enttäuschung.
Es war schon einundzwanzig Uhr als er
mich wach küsste. „Hey Juli süße, wenn du mich nicht los lässt komm ich nicht aus dem Bett.“
Leicht verschlafen lächelte ich ihn an, „Kannst du mir einen guten Grund nennen warum ich das sollte?“
Lachen kitzelte er mich durch, so das ich ihn nicht mehr fest halten konnte und er sprang aus dem Bett.
„Feigling!“ rief ich ihm hinterher.
Ich rollte mich zur Seite aus dem Bett raus, zog mir eine Unterhose und ein T-Shirt an. Nach dem ich im Bad war ging ich dem Geräusch nach in die Küche.
„Was machst du den hier?“ fragte ich Mark.
Er war gerade dabei eine Schüssel und einen vollgepackten Teller aus dem Kühlschrank zu holen. Beides stellte er auf den Küchentisch und grinste mich an, „Hunger! Ich hatte Koteletts und Kartoffelsalat gemacht aber seid dem Apfel heute Mittag habe ich nichts mehr gegessen.“
Wie zum Beweis knurrte sein Magen. Lachend holte ich Teller und Besteck aus dem Schrank und Deckte den Küchentisch. Dazu holte ich noch eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und setzte mich zu ihm an den Tisch.
Wir aßen zusammen und teilten uns das Bier. Nach dem wir fertig waren stellte er den Kartoffelsalat und die restlichen
Koteletts in den Kühlschrank, ich spülte die Teller ab und stellte alles in die Spülmaschine. Als ich die Maschine schloss stand Mark hinter mir und ging von hinten unter mein T-Shirt um meine Brüste zu umfassen. Sein Körper drückte sich an meinen und ich spürte seine Erregung an meinem Rücken. Zärtlich knabberte er an meinem Hals und ich ließ ein leises Stöhnen hören.
„Juli es wir Zeit das wir wieder ins Bett kriechen und uns wichtigeren Sachen zu widmen.“
Was wir dann auch taten.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um acht Uhr, ich musste mich
erst aus unserem Knoten aus Armen und Beinen befreien um den Wecker abzuschalten.
Mark grinste mich an und stützte sich auf einen Ellbogen, „Guten morgen Süße!“
Ein Blick auf ihn ließ mich auch grinsen, „Guten morgen!“
Wir lagen einen Augenblick lang uns gegenüber ohne uns zu berühren und sahen uns nur lächelnd an. Es war seltsam aber Mark strahlte eine Ruhe aus die mich total ansteckte.
„Unser Verlobungstag ist tatsächlich heute.“ sagte ich laut.
Was Mark veranlasste sich über mich zu beugen und mich unendlich zärtlich zu küssen. Wenn ich gestanden hätte wären
mir die Beine unter dem Körper weg gegangen.
„Weißt du was das schönste ist? Alle Männer wissen jetzt, Fingerweg die gehört einem andern!“ frech grinste er mich breit an.
„Du bist dir ja ganz schön sicher, das könnte auch heißen, jetzt ist unsere letzte Chance bevor sie ihm gehört.“ versetzte ich und grinste ihn an.
Schnell wollte ich unter ihm weg aus dem Bett flüchten, aber er packte meine Handgelenke und hielt sie über meinen Kopf fest. Sein Körpergewicht drückte mich in die Matratze, das fühlte sich unheimlich gut an. Seine Augen wurden dunkel und mit einem Knie spreizte er
meine Beine.
„Julia, du gehörst mir!“ sagte er ganz leise in mein Ohr und fühlte mich mit einem Stoß ganz aus. Mark ließ meine Handgelenk los, drückte mich immer noch in die Matratze und bewegte aufreizend langsam sein Becken.
„Wem gehörst Du?“ fragte er grinsend.
Leise stöhnte ich auf, er machte mich wahnsinnig und ich wollte das er sich schneller bewegte. Aber er machte das quälende Spiel weiter.
„Wem gehört du?“ fragte Mark wieder.
Aber ich weigerte mich noch eine ganze Zeitlang ihm die gewünschte Antwort zu geben. Und er wiederholte die Frage immer wieder.
Bis ich aufgab, „Ich gehöre dir!“
Mit einem Siegreichen Lächeln stützte er sich mit den Händen ab und fing an sich schneller und fester zuzustoßen. Meine Finger krallten sich in seinen Rücken und es dauerte nicht lang bis wir beide den Gipfel erreichten. Er sackte kraftlos auf mir zusammen.
„Geh von mir runter!“ sagte ich gespielt verärgert.
Mark stützte sich etwas ab, das er mir ins Gesicht sehen konnte. Da er immer noch in mir war spürte ich wie er wieder Hart wurde.
Grinsend fragte er, „Willst du das wirklich?“ und fing an sich langsam zu bewegen. Ich reagierte sofort wieder auf
ihn und das Spiel begann von neuen.
Als ich das nächste mal wach wurde war es schon kurz nach 12 Uhr. Mark lag immer noch auf mir und schlief.
„Mark wir müssen aufstehen!“ flüsterte ich ihm ins Ohr.
Er öffnete seine Augen und küsste mich auf die Schläfe. „Ja, leider!“
Lachend schob ich ihn von mir runter und stand auf. Zufrieden lächelnd stützte er sich auf einen Ellbogen und sah mich an. „Julia ich liebe Dich!“ Lächelnd sah ich ihn an und verschwand im Bad.
Eine Stunde später saßen wir beide im Bademantel in der Küche und
frühstückten Rührei und Toast. Mark saß mir gegenüber, „Dieser Tag ist uns zwar aufgedrückt worden von unseren Müttern, aber ich bin jetzt sehr froh darüber. Es macht mich glücklich das du mir wieder allein gehörst!“
Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, „Du bist dir ja ganz schön sicher.“
„Soll ich dir das nochmal beweisen?“ fragte er und machte schon Anstalten aufzustehen. Abwehrend hob ich meine Hände und lachte, „Lieber nicht! Sonst kommen wir nie um 15Uhr im Justenkamp an.“